Beiträge von ringo84 im Thema „Lewis & Clark (Hunter & Cron Edition)“

    Okay - ich habe das Spiel schon vielen vorgestellt oder war bei einer Vorstellung dabei. Dass jemand auf Anhieb diese Strategie spielt, habe ich nicht erlebt. Sicher kann man das Konzept in folgenden Partien "entdecken". Aber derweil sollte man vielleicht auch so sehr "gefestigt" sein und räumt ein, dass diese Spielweise irgendwie nicht befriedigend ist. Ich selber, als Zweit-Auflagen-Besitzer, habe recht bald aus dem Internet mit seiner für mich unbefriedigenden Lösung davon erfahren.

    Keine Ahnung mit wem du so spielst, aber es gibt doch immer mal jemanden, der versucht maximal effizient zu spielen, auch wenn es thematisch nicht den Geist des Spiels widerspiegelt. Das hat doch nicht mit spielerisch "gefestigt" (bzw. die Umkehrung ist "unreif", oder?) zu tun.

    Zitat
    Vielleicht sträubt sich einfach meine Erklärerseele davor, diese befremdliche Regel vortragen zu wollen. Meine Problemlösung hätte vorgesehen, dass auf dem Pazifik weiter rückwärts gegangen wird. Das wäre zwar etwas thematisch unlogisch, aber auch ein Hilfsmittel um diese Strategie auszuhebeln. Nur wäre es beim Erklären vielleicht nicht ganz so befremdlich wie die im FAQ vorgesehene Strafe für fünf Schritte rückwärts.

    Dass man nur 5 Schritte hinter St. Louis zurückfallen kann, war doch sicher um neuen oder ungeübten Spielern etwas unter die Arme zu greifen und die nicht völlig gefrustet bis an den Atlantik zurücktraben zu lassen. Blöd, dass das auch von sehr guten Spielern hart ausgenutzt werden kann. Also wie unterbindet man das? Entweder man macht ein Gentlemen's Agreement (gibt es da eigentlich eine politisch korrektere, inklusiveren Ausdruck für?), dass man das nicht ausnutzt und bei jemanden, der aus Unvermögen doch erst mal zu weit nach hinten geht, wird noch ein Auge zugedrückt. Oder man nimmt halt die Regel mit der Strafe. Ich hab die jetzt nicht mehr genau im Kopf, aber die kam de facto einer Eliminierung gleich (war das nicht quasi von komplett neu beginnen und alles Angesammelte zu verlieren?). Klar kann man noch mitspielen, aber bei einem Rennspiel neu anzufangen ist de facto Player Elimination. Wenn du also Probleme hast das zu erklären, sag einfach derjenige Spieler ist raus. Wahrscheinlich ist das sogar die weniger harte Strafe als dann weiterspielen zu müssen.

    widow_s_cruse Auf die Strategie zu kommen ist nicht so schwer. Am Anfang Euro typisch erst mal Ressourcen gehortet und dann beim ersten Rasten zurück gefallen. Doof. "Aber hey, ich kann ja nicht noch weiter zurück fallen. Also sauge ich mich erstmal weiter mit Ressourcen und Helfern voll."


    Über die Strategie stolpert man quasi sehr schnell. Man muss nicht gleich in einem Zug bis zum Pazifik kommen. Aber die erste Hälfte des Spiels hinten bleiben ist dann schon drin.

    Danke für den Hinweis, dass die Wahl aufgrund einer Community-Abstimmung entstanden ist. Trotzdem hätte ich erwartet (und vielleicht war das auch der Fall), dass nur Spiele zur Auswahl standen, die H&C richtig gut finden. Sonst wirkt das halt wie ein unauthentischer Community-Service.


    Ich sehe zwar den Interessenkonflikt den Ben2 aufzeigt, aber ich sehe es hier als eher nichtig an. Wenn die nur noch alles hochjubeln, um das irgendwann man selbst wieder rauszubringen oder ein bestimmter Verlag ihrer Meinung nach nur noch Topspiele bringt, dann merkt das der Zuschauer und schaltet nicht mehr ein. Oder er schaut es wegen dem Unterhaltungswert und nimmt den ganzen Kram als Monetarisierungsmaschine hin, so wie irgendwelche Youtuber wieder ein DM-Haul zeigen oder Instagrammer irgendein Outfit anpreisen. Klar, das ist dann kein Qualitätsjournalismus mehr.

    Man sollte aber nicht vergessen, dass Hunter und Cron selbst einer Rezension ja aus genau diesen Gründen schon eine Absage erteilt haben.

    Davon abgesehen finde ich es null verwerflich, alte Spiele neu aufzulegen. Hätte ich AquaSphere und Lewis & Clark nicht schon und hätte diese gerne haben wollen, hätte ich da auch zugeschlagen. Nun, bei der Mini-Erweiterung von AquaSphere habe ich es immerhin - die fand ich übrigens auch nicht schlecht.

    Ex post facto, ja. Aber vorher? Was kann man ernst nehmen, wenn man -überspitzt formuliert- sich in Zukunft nichts verbauen will (und wenn es nur um Rechte geht!).


    Und um eine alte Kamelle auszugraben: Als Verlag ist das überhaupt nicht verwerflich. Als "Rezensent" ist das hochgradig absurd. Diskutiert haben wir das aber schon ausführlich. Das muss ich nicht nochmal alles wiederkäuen.

    Naja, ich würde Hunter und Cron jetzt schon so viel Integrität zugestehen, dass sie kein Spiel veröffentlichen, dass sie selbst nur "so lala" oder sogar mies finden. Wenn man heute ein Spiel schlecht findet und dann nur keine schlechte Rezension zu schreiben, damit man ein schlechtes Spiel in 5 bis 10 Jahren vielleicht selbst neu veröffentlichen kann, ist doch absurd. Von wirklich schlechten Spielen will auch keiner eine Neuauflage. Es gibt ja genug Spiele, die H&C gut finden, die sie dann noch veröffentlichen können.


    Wobei ich es eher komisch finde, dass sie Spiele veröffentlichen, die sie nicht mal früher rezensiert haben. Na gut, Lewis & Clark kam halt zu den Anfangszeiten des Kanals raus. Aber trotzdem finde ich ein "haben wir schon damals total gut gefunden" authentischer. Ich sehe auch nicht die Gefahr dass dadurch haufenweise Prädikate rausgehauen werden, damit H&C in Zukunft mehr veröffentlichen können.

    Edit: besonders lachen musste ich bei einem Kommentar auf FB: "Rezensiert das doch bitte noch schnell, damit ich weiß ob es gut ist und es mir holen muss".

    Alles beschissene daran in einem schönen Satz zusammengefasst. Von einer Person, die das Ernst meint.

    :mauer: Da weiß ich auch nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

    Ich hab das Spiel tatsächlich eher solitär in Erinnerung. Worker Placement bei den Ureinwohnern hatte ich als nicht ganz so zentrales Element in Erinnerung. Aber klar, bei der gemeinsamen Ausalge für Helfer kann was weggeschnappt werden. Dennoch empfand ich es so, dass man einen Großteil mit solitären Überlegungen (also in welcher Reihenfolge spiele ich meine Karten um dann was mit meinen Rohstoffen zu machen?) verbracht habe.


    Ich müsste es aber tatsächlich nochmal spielen, um meinen Eindruck zu untermauern oder zu revidieren.


    Mechanisch fand ich Lewis & Clark durchaus interessant, wir haben es auch ein paar mal gespielt. Allerdings haben wir die Erfahrung gemacht, dass man mit einem möglichst klein gehaltenem Deck die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen wesentlich höher war, als wenn man mit einer großen Expedition unterwegs ist. Hat noch jemand diese Erfahrung machen können?

    Absolut. Das fand ich auch angenehm unterschiedlich zu anderen Spielen, bei dem man eine immer größer werdende Engine baut. In L&C braucht man zum einen eine "Engine" um über Wasser zu kommen, zum anderen eine um über Berge zu kommen. Diese können aber beide durchaus klein sein.


    Erfahrerene Spieler sollten aber umbedingt mit der Variante spielen, dass man quasi komplett neu anfängt, falls man 5 Schritte hinter St. Louis fällt. Ansonsten kann man quasi immer rasten und sich eine riesige Expedition zusammenstellen, mit der man dann ohne zu ratsten bis zum Pazifik kommt. Unthematisch und weil man Mitspielern das ganze Spiel über den Mechanismus "Symbole des Nachbarn nutzen" verwehrt auch ziemlich spaßbefreit.