Ich würde dann vielleicht auch noch ein paar Gedanken hinzufügen. Aktuell habe ich etwa 45 Stunden gespielt, davon zunächst ein Teil solo und dann noch einmal von vorne zu zweit.
Ich liebe solo spielen. Die meiste Zeit spiele ich solo. Aber ISS Vanguard ist zum Teil auch ein gewisser Brecher, den man erst einmal in den Grff bekommen muss, vor allem wenn man gerne alle vier Sektionen auf eine Bodenmission mitnehmen will. Also das kann ich in der Hinsicht nur bedingt empfehlen. Macht 2, maximal 3 Sektionen. Sonst fällt es einem wirklich schwer, wirklich alle Fähigkeiten und Synergien zu nutzen, weil man den Überblick verliert.
Ich gebe ehrlich zu, dass mich das Spiel gerade bei den ersten Partien quasi umgehauen hat, geniale Atmosphäre, tolles Setting. Ich liebe auch die Schiffsphase. Ich finde sie wahnsinnig wichtig, um den Spielfluss zwischen den Bodenmissionen aufzubrechen. Sonst fühlt es sich recht schnell u.U. repititiv an.
Mein Mann habe ich dann aber doch mal gefragt, ob er nicht einmal mitspielen mag. (Hintergedanke: Ich brauche dann nur noch zwei Sektionen managen. )
Aber Spaß beiseite, es war ein riesiges Experiment für mich. Ich habe 20 Jahre lang vergeblich gehofft, ihn zum Brettspielen zu bekehren. Co-op Spiele haben mir zumindest ein „na gut, alle paar Wochen meinetwegen“ eingebracht.
Und dann bringe ich ihm ISS Vanguard auf den Tisch. Ich hatte dafür alles provisorisch zurückgesetzt, damit wir mit dem Tutorial einsteigen können. Ich war schon etwas aufgeregt und habe prompt das eine oder andere vergessen, aber…
Es hat ihm gefallen.
Und zwar so richtig! Er hat sich richtig gut eingearbeitet, denkt an Synergien, erinnert mich an die Event-Karten, die ich regelmäßig vergesse.
Aber das Beste von allem: ER fragt nach, wann wir wieder weiterspielen können.
Warum ist mir das an dieser Stelle so wichtig?
Nun, zum einen musste ich einiges wiederholen, was ich schon entdeckt hatte, aber das störte mich überhaupt nicht. Ich konnte mich dadurch auf andere Dinge konzentrieren.
Ich habe aber auch gemerkt, wie das Spiel auf notorische Nichtspieler wirkt. Und das fand ich wirklich wahnsinnig toll.
Ich könnte mir inzwischen nicht mehr vorstellen, ISS Vanguard solo zu spielen, weil die Diskussion über alle Entscheidungen wirklich Spaß macht.
Es macht mir sogar mehr Spaß als am Anfang.
Wir haben am Wochenende einen Planeten erneut für eine sekundäre Quest besucht, um Zeit „totzuschlagen“, bis wir in der Hauptquest weiterkommen. Und ich hatte fest damit gerechnet, dass es langweilig wird, weil es so viele als negatives Erlebnis empfunden hatten, noch mal irgendwo hinzufliegen. Aber tatsächlich war es überhaupt nicht so. Wir hatten wirklich Spaß gehabt, uns auch mal auf eine bekannte Gefahr vorzubereiten und so richtig zu „rocken“.
Es hatte wieder die Routine aufgebrochen. Und das ist für mich auch aktuell der Schlüssel, warum ich ISS Vanguard deutlich mehr genieße als Pranken des Löwen mit der gleichen Spielzeit.
Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, ISS Vanguard mehrere Wochenenden hintereinander zu spielen. Mein Empfinden ist, dass man es ruhig mal sacken lassen sollte. Das Speichersystem ist toll und lädt ein, am Ende eines Zyklus Pause zu machen.
Jeder empfindet es natürlich anders, aber ich wollte nach einigen negativen Berichten auch mal etwas positives berichten, mit den Erfahrungen Nichtspieler dabei, Planeten wiederholt usw.
Ich hoffe, der eine oder andere kann noch etwas für sich herausziehen.
Ich freue mich jedenfalls auf den zusätzlichen Content, der bald kommt.