2. Tag (Montag):
#Dragoon
Vielleicht bin ich schon zu weit in die Tiefen der Spielwelt vorgedrungen, aber kann man so ein Spiel gut finden? Jeder besitzt und bewegt eine Drachenfigur auf dem welligen, ungebügelten Spielplan, der aus Stoff ist, damit man das Spiel überall mit hinnehmen kann (Aber wer möchte das schon?).
Durch Würfelzufall bestimmt werden Orte ausgelegt, liegt an dem Platz schon ein Ort, wird er zur Stadt. Den Ort oder die Stadt kann ich durch Ziehen meines Drachens (3 Bewegungspunkte stehen mir pro Runde zur Verfügung) einnehmen oder zerstören, was mir sofort eine bestimmte Anzahl Gold (Zerstörung) oder am Rundenende, wiederum durch Würfelglück bestimmt, mehr oder weniger Gold (Einnahme) bringt. Damit das Ganze nicht ganz so zufällig ist, gibt es noch Karten, die ich ziehe und mit denen ich das Spielgeschehen beeinflussen kann, was den Zufall für mich verringert und für meine Mitspieler vergrößert. Das gesamte Spiel ist unplanbar, man macht, was einem in dem Moment am vielversprechendsten erscheint und hofft als erster die erforderlichen 50 (?) Gold eingesammelt zu haben. Ich glaube, ich sollte noch erwähnen, dass man den Mitspielern selbstverständlich um einmal gesammeltes Gold erleichtern kann. Fazit: Wir haben das Spiel auf einstimmigen Wunsch aller (vier) Mitspieler abgebrochen, um wertvolle Lebenszeit zu sparen. Wir haben trotzdem 25 Minuten davon verplempert.
#Ragusa
Danach in gleicher Besetzung Ragusa mit 1h Spielzeit. Mir gefällt dieses Spiel, auch wenn es bei anderen nicht so gut ankommt. Was mich massiv stört ist die Baulogik: ich setze ein Haus und prüfe dann ob ich nach dem Bau Zugang zu allen erforderlichen Rohstoffen in der erforderlichen Menge habe. Wer hat sich das denn ausgedacht? Da muss man sich erstmal dran gewöhnen; macht keinen Sinn, steht aber so in der Spielregel. Ansonsten ein pfiffiges Spiel, bei dem man eigentlich nur seine 10 bis 15 (je nach Spielerzahl) Häuser setzt und dadurch Aktionen machen kann. Das Besondere: Man setzt sein Haus immer auf den Eckpunkt eines Sechsecks, das von Sechsecken umgeben ist, d.h. jedes Haus ist Teil von 3 Sechsecken und löst damit die Aktionen dieser drei Sechsecke aus und zwar für das gerade gesetzte Haus und für die Häuser aller Spieler, die bereits ein Haus auf diesen 3 Sechsecken stehen haben. Das ist neu, alles andere ist bekannt:
- habe Zugang zu Rohstoffen um durch Aktionen Waren zu erhalten, die ich für Siegpunkte verkaufen oder eintauschen kann
- baue an der Stadtmauer und setze Häuser und/oder Türme zwischen die Mauerteile um in der Endwertung für Abschnitte Siedepunkte zu erhalten
- habe Zugang zu bestimmten Rohstoffen in gewisser Anzahl, um über Bonuskarten Siegpunkte zu generieren
Trotzdem reicht der Einsetzmechanismus mit seinen Auswirkungen bei mir dafür, dass ich das Spiel mag. Allerdings spielt hierbei die kurze Spielzeit eine Rolle, für 1h trägt das Spiel, 1,5h wären mir zu lang dafür.
Es sei noch kurz erwähnt, dass wir den Spielplan sehr unübersichtlich fanden, um dann nach der Partie festzustellen, dass auf der anderen Spielplanseite der gleiche Plan mit besserer Übersichtlichkeit zu finden ist.
#TrialOfTheTemples
Zu dritt in 1:04 h war dieses Spiel gespielt. Bereits auf der Messe gespielt und nun zwei Mitspielern vorgestellt, hat es den ersten Eindruck bestätigt. Kein hochtrabendes Strategiespiel, sondern ein einfaches, lockeres Spiel mit einigen kniffligen Entscheidungen, das uns richtig Spaß gemacht hat. Ein Worker-Placement mit nur einem Worker, der mir durch seinen geschickten Einsatz möglichst viele Kristalle, Aktionschips und Zauberkerne einbringen soll, die ich nutze kann, um auf den drei Trial Tracks voranzukommen oder auf meiner Zaubermatte (Spielertableau) Verbesserungen freizuschalten. Auch hier wieder ein Kniff beim Einsetzen meines Workers, wodurch ich den Ertrag von mir und meinen Mitspielern festlegen kann.
Als Absacker oder mal für kurz zwischendurch, in meinen Augen, genau das richtige Spiel.
#TrailsOfTucana
Knapp 30 Minuten benötigten wir mit 3 Spielern für dieses flip-and-write-Spiel auf dem kleinen Spielplan. Statt zu würfeln ziehen wir hier zwei Landschaftskarten, die es uns ermöglichen auf unserem Spielplan zwei Landschaftsteile dieser Art mit einem Strich zu verbinden. Ziel ist es, so auf Dauer eine lückenlose Verbindung zwischen Gegenstände und Städten und zwischen den Städten selbst herzustellen und dafür Punkte zu bekommen. Wie bei solchen Spielen üblich muss man ein paar Grundregeln beachten, aber dann irgendwann darauf setzen, dass vielleicht noch das kommt, was man benötigt.
Mir persönlich gefällt es besser als #DerKartograph , das ich allerdings auch erst einmal gespielt habe.
#YukonAirways
Zu dritt in 1:17 h, gefiel es uns allen Dreien richtig gut. Es ist, meiner Meinung nach, nicht so flach und belanglos wie hier bereits von einigen erwähnt. Und das Spielgefühl war für uns drei durchweg gut, das zählt für uns. Das Thema ist unverbraucht, die Spielmechanismen sind es sicherlich nicht. Die Wahl welche Verbesserung man seinem Flugzeug spendiert fällt nicht immer leicht und in meinem Fall auch nicht immer richtig aus, was sich durchaus am Spielende auswirken kann (und in meinem Fall auch ausgewirkt hat). Bei diesem Spiel macht es die Mischung und die stimmt für mich. Freue mich auf meine nächste Partie, in der ich hoffentlich alles besser mache
#Pipeline
Das längste Spiel des Tages mit 2:19h mit drei Spielern.
Für mich war es die dritte Partie und auch wieder zu dritt, wie schon die zwei Male zuvor. Ich finde, es ist ein sehr gutes Spiel mit einem Nachteil: die Downtime. In den ersten beiden Partien kam sie mir gar nicht so lang vor (bei gleicher Gesamtspielzeit), diesmal schon. Wenn jemand aus der Auslage der Leitungsplättchen das am besten zu seinem bisherigen Rohrsystem passende Plättchen aussuchen möchte, kann das ganz schön dauern. Da kommt es darauf an, niemanden am Tisch zu haben, der hier tatsächlich das beste Teil finden möchte.
Auch in dieser Partie wurden die Aufträge (im Gegensatz zu den Verträgen) von keinem Spieler genutzt. Habt ihr da ähnliche Erfahrungen?
Wenn es auch immer wieder um das Gleiche geht (baue möglichst geschickt dein Rohrleitungssysten, um Öl durchzupumpen und damit aufzuwerten), wurde es mir nicht langweilig. Durch die unterschiedlichen Upgrade- und Valuation-Cards gibt es genug Abwechslung auch für weitere Partien.