Beiträge von Sloti im Thema „04.11.-10.11.2019“

    Aufgrund der Fülle an Partien, die im Nachgang der SPIEL gemacht wurden, ist es leider nicht möglich diese ausführlich wiederzugeben. Daher gibt es hier erst einmal einen kurzen Eindruck der (Erst-)Partien der ersten Tage aus dem Gedächtnis. Ein zweiter Teil mit weiteren Eindrücken folgt dann hoffentlich in Kürze.


    Nach der SPIEL ging es erst einmal zum Kumpel, der sich ebenfalls mit einigen neueren und älteren Spielen eingedeckt hatte. Hier kam zu Beginn Just One von Ludovic Roudy & Bruno Sautter auf den Tisch. Es zeigte sich, dass wenn alle zu viel Nachdenken nicht viel Praktisches herauskommt. So kamen beim Genie unter anderem ausschließlich Hinweise (ein einzelnes Wort) aus der Physik, die für den Ratenden (muss aufgrund der Hinweise ein geheimes Wort erraten) natürlich vollkommen irreführend waren. Entsprechend oft war hier nicht viel zu holen und wir beendeten die Partie mit vier erratenen Karten.

    Die Abstraktion vom geheimen Wort, um identische Hinweise zu vermeiden, kann schon zu interessanten Ergebnissen führen, sodass durchaus Unterhaltungswert geboten ist. Ich würde es daher wohl noch einmal mitspielen, muss es aber nicht selbst besitzen.


    Während ich das nächste Spiel vorbereitete, vertrieben sich die anderen die Zeit mit einer Partie Men at Work von Rita Modl. Hierbei wurde die Partie aufgrund der Vorsicht der Spielenden tatsächlich mit der seltenen Möglichkeit 3 dem Baustopp beendet als alle Bauarbeiter (Bauteile) bereits auf der Baustelle platziert waren. Die fehlenden Sicherheitszertifikate (müssen bei Unfällen abgegeben werden und man scheidet ohne aus) sorgten dann sogar für die Niederlage meiner Freundin, die mit der meisten Erfahrung in die Partie ging.

    Eines der wenigen Spiele, das auch den Weg in den Schrank meines Kumpels und der Schwester meiner Freundin gefunden hat. Das Geschicklichkeitsspiel scheint also nicht nur uns sehr gut zu unterhalten.



    Zum Abschluss des Abends gab es dann eine Partie Glen More II: Chronicles von Matthias Cramer. Die Chroniken (Erweiterungen des Basisspiels) waren dabei erst einmal außen vor. Ohne jegliche Vorerfahrungen dauerte es bis wir herausgefunden hatte, welche Kombinationen insbesondere bei den Gebietsplättchen (bilden ein Gebiet und liefern nach Aktivierung Ressourcen oder Siegpunkte) sinnvoll sind. Meine Freundin kam dabei am Ende am besten weg, da sie sich durch Überbau-Plättchen (werden auf anderen Plättchen platziert und aktivieren damit die umliegenden Plättchen erneut) zum Ende hin absetzen konnte und damit beim 74-67-57-25 den ungefährdeten Sieg einfuhr.

    Eine schöne Kombination von Time Track, Tile Placement und Engine Building. Durch den Würfel und die Abzüge bei der Endwertung für das größere Gebiet wird der Time Track hoffentlich auch eine zwei Spieler Partie tragen. Bei der Gestaltung wurde vielleicht zu viel grün und braun verwendet aber immerhin machen die Ressourcen nach dem Aufkleben der mitgelieferten Sticker etwas her.


              


    Am nächsten Tag ging es beim Kumpel dann mit Deep Blue von Asger Harding Granerud und Daniel Skjold Pedersen weiter. Hier konnte ich mein Glück kaum fassen als ich beim alleinigen Tauchen nach Schätzen (Steine aus einem Beutel ziehen; zu viele Gefahren können den Tauchgang vorzeitig beenden) fast den kompletten Beutel ohne das herausziehen einer Gefahr (müssen von teilnehmenden Spielern abgewehrt werden, um weiter am Tauchgang teilzunehmen) leerte. Es reichte zwar nicht zum Sieg, ich konnte aber immerhin als zweiter die Partie beenden.

    Die Variante des Push Your Luck-Mechanismus hat mich irgendwie an Celestia erinnert, das ich selber nie gespielt habe, aber mir mal genauer angesehen hatte. Immerhin weiß ich nun, dass ich weder das eine noch das andere benötige. Der Einfluss auf die Ergebnisse ist mir eindeutig nicht hoch genug, um meine Zeit mit einer weiteren Partie zu verbringen.


    Nachdem alle Mitspieler angekommen waren gab es vor dem Abendprogramm noch eine Partie Welcome To… von Benoit Turpin. Die Partie zog sich sehr hin, da es überraschend lange dauerte die Siedlungspläne (liefern Punkte sobald eine Vorgabe von vollständigen Siedlungen erfüllt ist) und Bebauungsplänen (andere Vorgaben) zu erfüllen. Hier waren einfach zu viele 1er-Siedlungen notwendig. Obwohl ich dieses Kunststück letztlich immerhin mit meiner Erfahrung als erstes fertigbrachte, musste ich mich demjenigen, der nur auf den Immobilienmakler (Punkteaufwertung für fertige Siedlungen einer bestimmten Größe) mit 4er-Siedlungen gesetzt hatte, geschlagen geben.

    Unter den Roll and Write-Spielen immer noch einer unserer Favoriten, da es mit den Plänen sowie der Zeitarbeiteragentur-Mehrheitswertung auch genügend Varianz und Interaktion bietet.


    Zum Abschluss gab es dann das erste Highlight. In einer Sechserrunde kam Age of Steam von Martin Wallace zum Einsatz. Zum einfachen Einstieg wurde dabei die Standardkarte Rust Belt ausgewählt. Aufgrund fehlender Erfahrung und meiner Warnung gingen alle am Start mit ihren Dollar (Währung) sehr vorsichtig vor. Es war zwar teilweise knapp aber letztlich überstanden alle die Partie. Leider war das Spiel für einige der Mitspieler aber trotzdem zu viel, sodass diese irgendwann innerhalb der Partie den Anschluss verloren. Ich war beim Herausgeben der Aktien (man erhält fünf Dollar; am Ende jeder der folgenden Runden muss man aber einen Dollar bezahlen) am aktivsten und konnte mir damit ein paar praktische Links (Verbindungen zwischen Städten) bauen, sodass ich am Ende trotz des damit verbundenen Punkteabzuges beim 37-36-34-32-22-20 noch zweiter wurde.

    Das Spiel ist perfekt auf das notwendigste reduziert wurden, sodass man sich voll auf die Interaktion mit den Mitspielern konzentrieren kann. Hier gibt es mit dem Bieten für die Spielerreihenfolge, der Auswahl der Aktionen und dem Bauen der Gleise auch eine Menge an Berührungspunkten und man muss aufpassen, dass man dabei nicht unter die Räder gerät.



    Als Absacker am frühen Morgen gab es dann in kleinerer Runde noch eine Partie Beasty Bar von Stefan Kloß und Anna Oppolzer in seiner aktuellen Version Born To Be Wild. Als erfahrene Spieler der Vorgänger sollte es ein lockerer Ausklang werden. Wir hatten unsere Planungen aber ohne die Kenntnis der neuen Fähigkeiten gemacht. Hier gab es nach dem anstrengenden Abend doch mehr zu beachten als gewollt. Insbesondere die dauerhaften Tieraktionen (ununterbrochen aktiv) sorgten mitunter für ungewollte Reaktionen. Ich konnte mich immerhin beim 5-4-4-2 noch im mittleren Bereich positionieren.

    Die neuen Karten sind von den Aktionen schon ein großer Sprung zu den bisherigen Spielen und wir sind nach inzwischen zwei Partien noch nicht soweit die Effekte durchdrungen zu haben. Damit könnte es schon fast zu kompliziert für einen lockeren Absacker sein. Immerhin ist es damit aber kein Aufguss der Aktionen aus den bisherigen Spielen.


    Das Kennerspiel des Jahres konnten wir am nächsten Tag dann auch Kennenlernen. Zu unserer Partie Flügelschlag von Elizabeth Hargrave kann ich aber tatsächlich wenig berichten. Entweder man sammelte über seine Engine Karten, Futtermarker oder Eier (bringen alle drei bei Spielende Punkte). Aufgrund der Limitierung bei den Eiern und der fehlenden Verfügbarkeit von Vogelkarten (haben verschiedene Fähigkeiten) für Futtermarker hat derjenige mit den Karten die Partie gewonnen.

    Ich kann rückblickend maximal das gelungene Material hervorheben. Der Würfelturm aus Pappe war neben den Eiern und Würfeln ein echter Hingucker. Dem Spiel fehlt es meiner Meinung nach aber neben dem Engine Building an Optionen, sodass man teilweise den Zufallselementen beim Futter erhalten und Vogelkarten nachziehen ausgeliefert ist. Hier haben wir genug bessere alternativen, sodass ich froh bin es nicht selbst erworben zu haben.


    Obwohl wir dann doch weniger waren als ursprünglich geplant, kam Obscurio von L'Atelier auf den Tisch. Unser Kumpel war dabei als Grimoire (gibt Hinweise, welche die Zauberer deuten müssen, um den richtigen Weg zu finden) nicht sehr erfolgreich, sodass hier teilweise sogar die Anklage aufkam er sei der Verräter (versteckt sich unter den Zauberern, um diese auf Abwege zu führen). Leider war der Zufall uns aber einfach nicht hold, sodass zusammen mit den Fallenplättchen (verschiedene Effekte, die es den Zauberern erschweren aus der Bibliothek zu entkommen) immer wieder irreführende Wege eröffnet wurden und wir letztlich auch scheiterten.

    Irgendwie hatte ich bei den Illusionskarten mehrdeutigere Illustrationen erwartet. Im Gegensatz zu beispielsweise Mysterium waren dieser aber überraschend klar, sodass hier nicht die rechte Diskussion aufkam. Das kann zwar zum Spiel passen, nimmt aber eine Ebene, die mir hierbei dann fehlt.


    Als letztes Spiel beim Kumpel gab es dann noch eine Partie Meeple Circus von Cédric Millet mit den beiden neuen Erweiterungen Die Spannung steigt und Wild & Wagemutig. Hier brachten die Anweisungen des Direktors (verschiedene Vorgaben und Veränderungen für die Aufführungen) tatsächlich neuen Wind als über diese beispielsweise die Zuschauerwünsche (eine entsprechende Positionierung der Spielsteine liefert den angegebenen Applaus) ausgetauscht wurden. Der zusätzliche Profi-Akrobat (Applaus entsprechend der Höhe der Darbietung) brachte zudem bereits mehr Optionen bei Spielbeginn. Damit konnte ich meinen Nachteil bei den Requisiten (Spielsteinen) den ich als letzter in der Reihenfolge bei Spielbeginn hatte, letztlich sogar noch in einen Sieg beim 56-54-52-49-35 ummünzen.

    Durch die zusätzliche Variation innerhalb der Partie ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, sodass man seinen anfänglichen Nachteil im Gegensatz zu unseren bisherigen Partien besser ausgleichen kann. Damit sind die Erweiterungen eine lohnende Bereicherung.


              


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