Beiträge von papadjango im Thema „04.11.-10.11.2019“

    Während viele hier die Essen-Neuheiten ausprobierten, habe ich einige der besten Spiele wieder mal aus dem Schrank geholt und gemerkt, wieviele tolle Games es ohnehin schon gibt. Doch halt! Eine Neuheit wurde im Club doch angeboten:

    Nanty Narking

    Ein Martin Wallace, der optisch erstmal stark an sein eigenes #London erinnert. Auf einem in Distrikte eingeteiltem, historischem Londonplan müssen die Spieler versuchen, Mehrheiten zu erlangen. Das geschieht mit überaus detailverliebt gestalteten verschiedenen Figuren und Häusern. Diese sind stilistisch ebenso wie die Spielkarten allesamt Dickensfiguren oder -ereignissen dieser Ära nachempfunden. Jede Karte mit individueller, sehr hübsch gestaltetet Grafik. Leider haben die Figuren - zumindest im Grundspiel - keine individuellen Eigenschaften. Egal, hübsch anzusehen ist das! Sobald man mehr Figuren/Häuser in einem Distrikt stehen hat, als andere, hat man dort also die Merhheit. Allerdings ist das Platzieren an Regeln gebunden, es gibt "Unruhemarker", die erst beseitigt werden müssen usw. Alles nicht sehr kompliziert und spielt sich flott. Haken an dem Ganzen: jeder Spieler zieht "sein" zu erreichendes Ziel. Es gibt etwas mehr Zielpersonenkarten als Spieler, sodass man sich nicht ausrechnen kann, wer was hat. Allerdings ist etwa die Hälfte der Karten gleich, nämlich - zu viert - erreiche die Merhheit in mind. 4 Distrikten. Und eine Karte hat als Ziel, dass sie gewinnt, wenn der Kartensatz durchgespielt wird, ohne dass jemand anders sein Ziel erreicht. Sehr bald war klar, dass ein destruktiv Spielender diese Karte hat. Und wir anderen drei vermochten es nicht, seinen Sieg zu verhindern. Man musste ja auch schauen, sein eigenes Ziel zu erreichen und das war, zumindest im Erstspiel, nicht unter einen Hut zu bringen. Etwas ernüchternd, denn an sich würde ich dieses Spiel gerne mögen, aber so... 6,5/10


    Dann lieber also die Oldies but Goldies gespielt. Wobei ich hier auf Regelbeschreibungen verzichte...

    Hansa Teutonica

    Ein so elegantes Spiel mit so viel Interaktion und so viel Strategiemöglichkeiten, einfach wunderbar! Ich habs drei Erstspielern erklärt, selbst aber nur zwei Partien am Buckel gehabt. Bald wurde ersichtlich, dass jede(r) andere Wege einschlug. Eine konzentrierte sich auf den Erwerb von Bonusplättchen, baute immer so weiter, dass sie bald ein nächstes bekam und machte damit jede Menge Punkte am Schluss. Wurde Zweite. Einer baute hauptsächlich Verbindungen, um so eine große Zahl zu bekommen, die er am Schluss mit zwei Schlüsseln verdoppelte. Einer machte die Hauptverbindungsroute als sein Hauptaugenmerk. Und ich krallte mir gleich anfangs die "Stadtrechte" an der Aktionserweiterungsstadt, machte so beständig Punkt für Punkt, und schritt bald voran. Nachdem ich sonst aber wenig Land sah, konzentrierte ich mich auf die Scheiben in Köln, die 15 Punkte brachten. Damit erlangte ich auch knapp den Sieg. Alle wollten es gerne wiederspielen. 9/10


    La Granja

    Viel zu lange her, seit ich das gespielt habe. Zu dritt eine tolles, knappes Spiel um den kleinen auszubauenden Bauernof. Ich mag besonders, wie viele kleine Mechanismen hier ineinander greifen und wie alles, wirklich alles am kleinen Spielertabelau abzulesen ist. In dieser Beziehung ein Meisterwerk. Hier hat der Neuling knapp gewonnen, wobei wir einen Punktezählfehler gemacht hatten, was aber an der Zielreihenfolge nichts geändert hat. Für mich ein 9,5/10.


    Orleans

    Das war für mich neu. Der bekannte Bagbuilder entpuppte sich als spieltechnisch gar nicht so kompliziert, machte aber doch einige Entscheidungen recht schwierig, wodurch es auch AP-anfällig wird. Auf dem Tisch war eine DeLuxe-Variante mit Handel-Erweiterung und jeder Menge an Gebäuden. Die waren quantitativ etwas überfordernd für mich. Immerhin war ich achtsam genug, das Reisen nicht zu unterschätzen, beim nächsten Mal werde ich vielleicht sowas wie eine Strategie versuchen ;)

    8/10


    Villen des Wahnsinns

    Ein Museumsabenteuer der 2. Edition, das stimmungsmäßig, aber auch mit einem Logikrätsel in den Bann zog. Kämpfen war hier erst am Schluss angesagt, aber das ausgiebige Erforschen des Territoriums erforderte viele Opfer und am Schluss war jeder von uns vieren dem Wahnsinn verfallen (= jeder hatte eine spezifische Zielkarte). Abgesehen davon, dass dann im Schlusskampf zwei überhaupt starben, konnte von den beiden Überlebenden einer tatsächlich auch sein Ziel erreichen und war somit offiziell der einzige Sieger. Inoffiziell haben wir alle das Abenteuer bestanden und ich finde diese spezifischen Karten Humbug, weil sie teils kaum zu schaffen sind. 7,5/10


    Mechs vs. Minions

    Im sechsten Coop-Abenteuer des angenehm raschen Taktikspiels hatten wir wieder jede Menge Spaß. Am Eingang zur Lavahöhle (neues Element im Spiel) wartete diesmal wieder der Riesenmotz mit seinem eigenen Kartendeck. Wir brauchten zwei Versuche, ehe alle das Zielfeld erreicht hatten und fiebern schon der nächsten Aufgabe entgegen. Man kann dieses Spiel nicht erwähnen, ohne wie immer auf die exzellente Verarbeitung und die bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltete Aufmachung zu reden! 9,5/10


    Bora Bora

    Ein Feld, den ich noch nicht kannte. Was hat er sich da wieder einfallen lassen, um letztlich auf die Verzahnung von Punktemassen zu kommen! Südseeatoll mit "Männer-" und "Frauenkarten", Fischfang und Inseln mit unterschiedlichen Ressourcen, Aufgabenstellungen und Muscheln, mit denen man Schmuck kaufen kann.

    Ich sehe schon ein, dass manche diesen Punktesalat nicht mehr sehen können, ich finde ihn herrlich. Diese Erkennen von besonders punkteträchtigen Kombinationen und Strukturen reizt mich enorm. Und ich glaube nach einmal spielen schon sagen zu können, dass eines der gelungensten Feld-Spiele vorliegt. 9/10


    Brass Birmingham

    Am Beginn ein Wallace, am Ende ein Wallace. Aber dieses Brass ist wohl sein Meisterstück! Wie das alles verzahnt ist, wie interessant die Auswahl des Karteineinsatzes, wie toll die Zweiteilung durch die verschiedenen Äras! Einfach nur gut! Einzige Kritik, die ich habe: wenn man immer wieder Wochen zwischen den Spielen verstreichen lässt, braucht man einige Zeit, um die Regeln wieder intus zu haben, weil nicht alles wirklich intuitiv ist. Am Ende denke ich mir jedes Mal, was ich beim nächsten Mal gleich besser machen muss. Und dann dauert es wieder... 10/10


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