Beiträge von Sepiroth im Thema „07.10.-13.10.2019“

    So wie Ernst Juergen Ridder spielt ist es tatsächlich kein Problem. Denn für ihn steht, so wie es zumindest rüberkommt, immer das Spielerlebnis an erster Stelle.


    Trotzdem sind beide genannten Spielsituationen ungut, wenn das Gewinnen das Ziel ist. Und bei den meisten Spielern wird das imo auch so sein. Man kann dann natürlich alles auf den Menschen schieben, aber das ist mir zu einfach.

    Das ist wie wenn ein Freizeitläufer mit einem Weltmeister trainieren will. Das kann funktionieren, aber nur wenn sich einer zurücknimmt. Oder wenn bei einem F1-Rennen jemand mit Absicht dem Führenden ins Heck fährt. Das alles zerstört aufgrund der grundsätzlichen Ziele (gewinnen/trainieren) den Spaß/Sinn für den anderen.

    Deswegen ist, um bei dem Beispiel zu bleiben, der Leistungssport nicht besser oder schlechter als Freizeitsport, nur sind beide halt nur bedingt kompatibel.

    Beim Spielen harmonieren der Bauchspieler (ich) und die Optimiererin (meine Frau) hervorragend

    Ich habe auch nicht behauptet, dass es nie passt. Zumal die Auswirkungen in einer 2er-Partie eben ganz andere sind, denn da gibt es bspw. keinen "weinenden" Dritten, wenn jemand sich als Königsmacher betätigt.


    Dazu kann ich mich gut an einige Spielberichte erinnern, in denen Du von den Problemen mit Deiner Brettspielgruppe berichtest und dass da eben einige Spiele in dieser Konstellation nicht funktionieren. Auch weil die Mitspieler da (laut Deinen Erzählungen) eben die Planer sind und mit Deiner Spielweise nichts anfangen können. Der Bauch-/Themaspieler hat es da auch vielleicht ein wenig leichter und kann "toleranter" sein. Und natürlich wäre das am besten. Aber wenn man an einer Spielweise keinen Spaß hat, dann kann man da wenig daran machen. Ist dann halt wie der Geschmack beim Essen.

    Gestern wieder der zweiwöchentliche Spieletreff bei widow_s_cruse. Diesmal mit drei neuen Spielen für mich:


    Zwei Partien #CarnivalofMonsters zu dritt.


    Der Besitzer des hat es uns erklärt, dann aber lieber etwas anderes gespielt und in der Nachbetrachtung wäre es wohl die bessere Alternative gewesen, es ihm gleichzutun....


    Im Großen und Ganzen ist der Ablauf wie bei 7 Wonders. Das ist auch der größte Vorteil dieses Familienspiels: Schnell gespielt (30 Minuten pro Partie) und der Draft-Mechanismus ist eingänig und bekannt.

    Das Spiel geht über vier Runden und wir bekommen pro Runde 8 Karten auf die Hand. Wir spielen eine davon aus und reichen die restlichen Karten zum Draft weiter (je nach Runde dann nach links oder nach rechts) und machen das mit den nun 7 Karten wieder so, bis alle Karten verteilt sind. Insgesamt gibt es fünf Kartentypen:

    • Länder - braucht man, um Monster ausspielen zu können
    • Monster - sind die Haupt-Punktelieferanten
    • Geheime Ziele - Siegpunkte am Ende des Spiels bei Erfüllung
    • Mitarbeiterkarten - bringen Geld bei bestimmten Voraussetzungen oder zählen als Länder
    • Eventkarten - geben sofort Geld oder andere kleine Boni

    So weit, so schön. Jetzt kommt nur das große Aber: Bei 7 Wonders weiß ich welche Karten im Spiel sind und was noch kommen sollte. Hier habe ich einen riesigen Stapel an Karten, der bei weitem nicht durchgespielt wird in einer Partie. Wenn ich also Länder einer bestimmten Farbe sammele und dann einfach kein passendes Monster kommt, habe ich keine Chance mehr. Der Glücksfaktor ist einfach zu hoch, für das was für mich ein Drafting eigentlich suggeriert: Nämlich Einfluss zu haben. Dazu kommt dann noch, dass man die besonders gefährlichen Monster (mit vielen Siegpunkten) auch fangen muss. Dazu würfelt man mit custom dice und braucht Käfigsymbole. Mit den drei Würfeln sind insgesamt 0-6 solcher Symbole möglich. Für jeden Käfig zu wenig muss man dann 3 Geld bezahlen (= am Ende 3 Siegpunkte weniger!)


    Dazu kommt, dass das Material einen sehr gemischten Eindruck hinterlässt. Die Illustrationen mag ich sehr, aber der Rest ist maximal Durchschnitt. Extrem dünne Playerboards, Standardkarten und recht dunkle Gestaltung.


    Ich habe beide Partien zwar gewonnen, aber hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich etwas dafür getan habe. Waren meine ersten und sehr wahrscheinlich auch letzten Partien bei diesem Spiel. BGG 4,5/10


    Danach meine ersten Partien #Azul in gleicher Besetzung.


    Wir waren zwei Erstspieler und der Erklärer hatte es schon ein bisschen länger nicht gespielt. Erklärt ist es ja ganz flott und auch nicht kompliziert. Bei der Wertung haben wir dann aber in der ersten Partie den Fehler gemacht, dass wir immer alle Steine gewertet haben. Nach der dritten Runde haben wir das dann gemerkt, abgebrochen und neu gestartet.

    Insgesamt ist es in seiner komplexen Einfachheit sicher ein sehr herausragendes Spiel und ich würde wohl keine Partie ablehnen. Ich kann auch gut die Fans verstehen, denn es bietet sehr viele Möglichkeiten der Skalierung. Trotzdem ist es bei mir aber nicht komplett durchgestartet und bleibt deshalb bei 7/10 BGG stehen.


    Als Absacker gab es zu zweit #BlokusDuo (Zwei Partien).


    Schnelles Tetris-Spiel. Wir waren dann auch in je knapp 10 Minuten mit den Partien durch. Kann man aber sicher auch komplett zerdenken. Ganz nett, aber somit eben auch "nur" eine 6/10 BGG.


    Wieder ein schöner Abend, auch wenn die Spiele nicht in meiner Top-Liste auftauschen würden.


    Zu der Diskussion von MetalPirate und Ernst Juergen Ridder:

    Zum einen ist es ja imo unstritig, dass es am besten wäre, wenn thematisches Spiel auch von den Mechaniken belohnt wird. Dazu wäre ein Balancing super und trotzdem sollten die Entscheidungen nicht beliebig sein. Es sollte also auch möglich sein, dass ich mich mit "schlechten/unthematischen" Entscheidungen aus dem Siegerrennen verabschiede.

    Wenn das nun nicht erreicht wurde, ist natürlich auch anders Spielspaß zu generieren. Nur dann muss die Gruppe zusammenpassen und alle am Tisch müssen an der gleichen Spielweise Spaß haben. Ähnlich wie eine Bauchspielergruppe und ein AP-Spieler nicht den vollen Spaß haben werden, so wäre das auch hier bei den beiden am gleichen Tisch wahrscheinlich. Königsmacherproblematik usw.

    Deswegen kann jeder seinen Ansatz haben und das ist auch gut so, ob das aber dan zusammen klappt, wage ich zu Bezweifeln.

    Die letzte Woche gab es ein paar Partien im Familienkreis.


    3x #7Wonders


    Den Schwiegervater damit angesteckt und dann noch mit den Kids gespielt. Hat wie immer sehr Spaß gemacht und ich habe alle Partien (erwartungsgemäß) gewonnen. So langsam wird es aber knapper und die Kids wissen die Kartenhand zu lesen und eigene Strategien zu entwickeln *stolzerPapa


    Dann gab es noch #UnlockSecretAdventures. Wir haben alle drei Abenteuer gespielt. Mir hat das Western-Setting bislang am besten gefallen. Logische Rätsel, eine spannende Geschichte und ein paar nette Ideen. Den Zauberer von Oz (für mich knapp hinter dem Western eingeordnet) müssen wir tatsächlich noch einmal spielen:

    Hat uns als Box besser gefallen als die Mystery Adventures, wobei da das Piratenabenteuer auch top war. Naja, wir hatten bisher mit allen Abenteuer von Unlock sehr viel Spaß! ^^ Für uns bislang immer noch das beste "Escape-Room". Sobald der Zauberer von Oz noch einmal gespielt ist, darf das erste Unknowns-Wanderspiel auch weiterreisen. Es kommt also bald wieder in den Marktplatz. Danke hier nochmal an fjaellraeven für diese tollen Spielstunden!