Und wieder ist eine Woche rum.
Spielerisch betrachtet eher sonderbar gelaufen:
Zirkadianer: Erstes Licht (solo,Grundspiel ohne Verbündete, Stufe leicht):
Meine Erstpartie. Das habe ich gewonnen, heißt aber nichts, war ja Stufe "leicht". Ansprechend, mal sehen, was da noch so kommt.
Viticulture/Tuscany EssEd mit allen Modulen:
Einmal solo mit den normalen Besuchern. Erstes Spiel nach rund einem Jahr. Da muss man erstmal wieder reinkommen. Darüber habe ich schon berichtet. Nur unentschieden.
Dann eine Partie zu viert mit den Rheingauern. Man kann sich denken, dass das Spiel durch die Rheingauer nicht gerade beschleunigt wird, weil deren Fokus auf dem Thema Weinbau liegt und nicht auf Verschaffung von vielen schnellen Punkten. Deshalb eignen sich die Rheingauer für das Solospiel aus meiner Sicht auch eher nicht, weil man ja nur sieben Spieljahre Zeit hat und der Automa älter ist als die Rheingauer. Ich empfand die 4er-Partie als unglaublich zäh. Wir haben für 4 oder 5 Spieljahre sage und schreibe 3 Stunden gebraucht und dann bei einem Punktestand von unter 15 wegen Erreichens des Zeitlimits abgebrochen. Im Nachhinein bei Licht betrachtet liegt das nicht an den Rheingauern. Meine Mitspieler tun sich mit diesem Spiel in dieser Ausbaustufe sehr schwer, keine Ahnung, woran das liegt. Es war aber bei unserer letzten Partie vor rund einem Jahr auch schon so. Der Übergang vom Grundspiel, das immer recht gut lief, zu Tuscany mit dem großen Spielplan macht mehr Schwierigkeiten als zu erwarten wäre.
Nun ja, kommenden Samstag fahren wir als Spiel- und Wandergruppe für eine Woche nach Juist. Auf Wunsch der Gruppe nehme ich Viti/Tuscany mit, weil es den anderen -mir ja sowieso- als Spiel gut gefällt und sie es in der Zeit, die wir zum ausgiebigen Spielen haben werden, lernen wollen.
Runestones(zu zweit, Grundspiel ohne Queenie):
Ja was war das denn? Wir haben das Spiel bei einem Stand von 44:38 abgebrochen, weil meine Frau ihre Position als aussichtslos ansah und sie nur noch sehr lustlos weitergespielt hätte. In der Zeit, die wir dann über das Spiel und die wechselseitigen Strategien und Möglichkeiten diskutiert haben, hätten wir auch das Spiel regulär beenden können.
Meine Frau hat mir zu erklären versucht, warum es doch klar ist, dass ich gewinnen werde und sie keine Chance zur Entwicklung mehr hat. Hätte ich so weitergespielt, wie sie meinte, dass ich spielen sollte, hätte ich aber verloren. Das gab Stoff für Diskussionen.
Wie sind wir in diese Situation gekommen?
Man kann im Spiel Runensteine erwerben, die einem Spielvorteile bringen. Dazu muss man Artefakte eintauschen, die man auch erst erwerben muss. Man kann maximal 4 Runensteine haben, im 2er-Spiel gibt es acht verschiedene davon, jeden nur einmal. Man hat auf seinem Tableau zwei Reihen, die man mit fünf (verschiedenen) Artefakten füllen kann. Einen Runenstein kann man für 2-5 Artefakte eintauschen und bekommt dafür 3-15 Punkte. Meine Frau hatte sich darauf fokussiert, die ihr wichtig erscheinenden 4 Runensteine möglichst früh zu bekommen, natürlich vor mir, und hat deshalb beim Erwerb von Runensteinen für jeweils nur 2 Artefakte jeweils nur 3 Punkte bekommen. Ich habe das nur einmal so gemacht, zwei weitere Runensteine für jeweils 5 Artefakte zu je 15 Punkten erworben. Sie hat weiter fleißig Artefakte gesammelt, eine Reihe war voll, in der anderen fehlten nur noch zwei; angesichts ihrer Ressourcen sichere 30 Punkte am Spielende. Im Zeitpunkt des Abbruchs hatte sie konkrete Aussicht auf mindestens 71 Punkte insgesamt. Das Spiel endet mit der Runde, in der ein Spieler 65 Punkte erreicht. Da meine Frau keine "großen" Punkte mehr erzielen konnte, hätte sie sich mühsam auf die 65 durch Kleinklein schleppen müssen. Demgegenüber konnte ich ja noch einen Runenstein erwerben. Ich hatte in einer Reihe 2 Artefakte, benötigte, um dafür 15 Punkte zu bekommen, noch weitere 3, wofür ich die Ressourcen hatte. Eines der dafür zu erwerbenden Artefakte hätte mir noch 3 Bonuspunkte eingebracht. Ich hätte dann also in einem Spielzug 18 Punkte bekommen und wäre bei 62 gewesen, hätte aber sonst nichts gehabt. Nur drei weitere Punkte hätte ich schnell bekommen können, weil ich einen Runenstein hatte, der einen zusätzlichen Punkt bringt, wenn man beim Ausspielen einer Karte Punkte bekommt. Ich wäre fast im Nullkommanichts auf 65 Punkten gewesen, nur um damit das Spiel als Verlierer zu beenden. Also hätte ich versuchen zu müssen, durch Verzögern mehr Artefakte zu erwerben, um deutlich über 65 kommen zu können. In der Zeit hätte meine Frau natürlich auch weitere Punkte bekommen können. Aus meiner Sicht also ein noch durchaus offenes Rennen.
Das will weiter erkundet werden.