Ich habe jetzt drei Partien gespielt. Da das Spiel so polarisiert gebe ich hier mal meine subjektive Meinung zu einigen der Kritikpunkte wieder.
Die Qualität der Spielkarten ist mäßig. Für ein 49,95€ UVP (jedoch schon jetzt für knapp über 30,- € erhältlich) Spiel ist das wirklich schwach. Nutzt man jedoch Kartenhüllen löst sich das Problem auf. Möchte man keine Kartenhüllen nutzen und das Spiel sehr oft spielen, wird das zu einem schnellen Verschleiß führen.
Die Playerboards sind dünn, das hat den Vorteil, dass sie immer plan aufliegen und sich nicht drehen, wie das bei dickeren Boards geschehen kann. Auch ein Dranstoßen und Verschieben wird dadurch minimiert. In meinen Augen ist es ein Mythos, dass dickere Playerboards "besser/hochwertiger" sind.
Das Insert für die Edelsteine und Puzzleteile wirkt optisch und haptisch minderwertig, ist aber hochfunktional - sowohl während des Spiels, als auch beim Einpacken nach dem Spiel. Die (falsche) Einsortierabbildung in den Anleitung habe ich gar nicht betrachtet, das Einsortieren ging nach dem Auspöppeln intuitiv.
Die Anleitung scheint wirklich nachlässig übersetzt zu sein. Das finde ich schade. Das Lernen der Regeln ist es jedoch problemlos möglich, wenn man wirklich jeden kleinen Beisatz genau durchliest. Insgesamt ist da aber noch viel Luft nach oben!
Zum Spielablauf- und mechanismus selbst.
Eine Partie umfasst drei Runden, in denen jeder Spieler per "dice selection" vier Aktionen durchführt. Aktionen stehen drei zur Auswahl: Ausbauen (puzzlen) des Künstlerzeltlagers, Finden/Entdecken von Attraktionen für die Shows durch Reisen (symbolisiert durch die Edelsteine und die runden Aufführungszelte) und das Aufführen von Shows (dazu muss man im Vorfeld Künstler anheuern). Die Stärke einer Aktion hängt mit der Summe der gleichfarbigen Würfel + den klaren Würfeln zusammen.
Am Anfang des Spiels erhält jeder vier Karten (oder draftet diese in der besseren Fortgeschrittenenversion). Die Karten stellen die Runden- und Endwertungen dar. So spielt man schon ab der ersten Aktion zielgerichtet darauf, eine möglichst hohe Punktzahl über die verschiedenen Wertungskarten zu erreichen.
Im Laufe des Spiels bekommt man nach jeder Runde noch drei weitere dieser Karten, deren Auswahl (first pick) abhängig davon ist, wie viele Aufführungen man in der Runde gemacht hat. Die Punktzahl aus diesen Karten kann bei sehr gutem Verlauf dann ca. 60-70% der Punkte bei Spielende ausmachen. Dazu kommen im wesentlichen noch die Punkte für zugepuzzelte Gebiete auf dem Playerboard sowie die Punkte, die man bei den Aufführungen erhält.
Das Schlüsselelement des Spiels sind die Trainer, die viele unterschiedliche, teils individuelle Zusatzaktionen ermöglichen, die die drei Hauptaktionen verändern. Möglichst frühes Erhalten möglichst viele Trainer erlaubt dann ein sehr flexibles Spiel in dem man dann den Hauptfokus auf der Erfüllen der Ziele der Wertungskarten legt und dabei versucht nebenbei weitere Punkte zu generieren.
CP