Da es sehr viel mehr Spiele gibt, als ich je spielen könnte, muss ein Spiel mich zunächst schon mal von seinem Thema her interessieren. Da ich nur mich, meine Frau und eine feste Spielegruppe habe, nicht zu Spieletreffs und auch nicht mehr nach Essen gehe, können Spiele, die ich nicht selbst entdeckt habe, allenfalls durch dieses Forum an mich herangetragen werden. In jedem Fall muss ich ein Spiel vor dem ersten Spielversuch kaufen.
Ich erwarte von Autor und Verlag ganz einfach, dass sie bei mir den Impuls auslösen, ein Spiel haben zu wollen, ohne dass ich es testen kann. Dann muss ein Spiel so sein, dass es mich, der ja immerhin schon gekauft hat, dann in der ersten Partie schon so mitnimmt, dass ich es wieder spielen will. Wenn aus meiner Sicht Autor und Verlag es nicht schaffen, ein Spiel so zu machen, dass sein Potential in der ersten Partie wenigstens erahnbar ist, haben sie, auch aus meiner Sicht, schlechte Arbeit gemacht.
Dabei spiele ich eine Erstpartie nie auf Sieg, sondern immer so, dass ich möglichst viel zu sehen bekommen kann, probiere also dieses und jenes, schaue vor allem auf Relevanz des Themas für das Spiel. Dabei kommen für mich Spiele von Autoren, die regelmäßig aus meiner Sicht abstrakte Mechanik-Orgien ohne wirklichen thematischen Sinn fabrizieren, schon im Ansatz nicht mehr in Betracht.
Das hat mit Achtung oder Respekt gegenüber Autor und Verlag nicht die Bohne zu tun. Herzblut auf allen Seiten hin oder her, auch Spiele sind Produkte wirtschaftlichen Handelns und haben als solche aus meiner Sicht ganz einfach ihr Geld wert zu sein. Das sind sie aber nicht, wenn ich sie spätestens nach einer Partie nicht mehr spielen will. Und natürlich darf ich auch sagen, dass und warum mir ein Spiel schon wegen seines Themas, wegen seiner Regel oder wegen einer völlig unbefriedigenden Erstpartie nicht gefällt.
Wie gesagt, wenn Autor und Verlag mir keine mich befriedigende Erstpartie liefern, haben sie für mich schlecht gearbeitet.