Mir fehlt allerdings auch die Vorstellungskraft dafür, dass das kein zeitlicher Unterschied sein soll.
In der Theorie macht das schon Sinn. Die Terraforming-Parameter bleiben gleich, und die meisten Aktionen werfen nebenher Terraforming ab.
Also wird ungefähr dieselbe Anzahl Gesamtaktionen auf die Spieler verteilt. In der Praxis geht das aber imho nicht auf, die Spieldauer explodiert.
(Ein anderes Beispiel ist #BigBookofMadness, da gibt es exakt 5 Spielzüge pro Runde, du bist zu zweit 2,5mal dran, zu fünft halt nur einmal. Aber weil in jedem Spielzug diverse Optionen spielerübergreifend abgewogen werden müssen, explodiert auch hier die Spielzeit)
Ich fand als Kind auch "Lego bauen" immer wesentlich interessanter als "Lego spielen". Was fertig war, wurde wieder abgerissen und neu verwurstet.
#Dominion: Ich finde es total reizvoll, mir per Kaufen, Austauschen und Ausdünnen ein Deck zusammenzustellen, das am Ende dann relativ glücksfrei 8+ Gold/Runde auf die Hand spült, damit ich eine Provinz kaufen kann.
Aber dann ist die "Engine" fertig, und ich sehe den Sinn nicht, warum ich diese mehr als 3-4mal benutzen müsste, bin also ganz froh, dass das Spiel dann einfach endet und der Provinzenstapel eben nicht mehr Karten enthält.
Bei #RacefortheGalaxy geht es mir ähnlich. Zum Glück ist das Spiel vorbei, wenn einer 12 Karten ausgespielt hat. Das ist einfach genau der Zeitpunkt, wo ich mich (gelenkt von meinen gezogenen Karten) auf eine Strategie festgelegt und diese umgesetzt habe. Ab dann könnte ich jede Runde Siegpunkte drucken, aber es wäre immer ungefähr dasselbe. Das krieg ich hier ein paar mal hin, wenn es gut läuft, und das passt dann auch.
#TerraformingMars ist mir ein bisschen zu lang, wenn man es mit den Originalregeln spielt, weil ich dafür, dass ich den zufälligen Karten ausgesetzt bin, doch geraume Zeit am Tisch sitzen muss ("je zufälliger, desto kürzer" ist imho auch ein guter Designansatz). Auf der anderen Seite mag ich es aber mit Drafting nicht sonderlich gerne, ich mag es, den zufälligen Karten ausgesetzt zu sein. Ein Dilemma.
Würden wir 2-3 #Splendor-Schachteln zusammenschmeißen, könnten wir noch eine gehörige Zeit weiterspielen, aber irgendwann hätte halt jeder alles, und es würde genau gar nichts interessantes mehr passieren.
Gilt für #PortRoyal oder mein kleines #Barbaria auch: mit 2 Spielen ineinandergemischt und relativ wenig Regeländerungen könntest du auch einfach bis "verdoppelte Ende-Bedingung" spielen. Aber das wäre einfach nur länger und nicht besser.
Schlimm ist, wenn ein Spiel derart runtergebrochen ist, dass es dir überhaupt nicht erlaubt, deine fertige Maschine zu benutzen, weil du zu langsam warst (oder dein Mitspieler zu schnell). Aber genauso schlimm finde ich es, wenn ich meine fertige Maschine immer und immer wieder runterzocken muss, bis es endlich vorbei ist. Irgendwo in der Mitte liegt (wie so oft) das Ideal: jeder darf wenigstens einmal einen "Superzug" machen, aber dann hört es auch ungefähr auf.