Beiträge von fjaellraeven im Thema „1vs1 Unknowns-KOOP-Challenge - Voten, Bashen, Diskutieren“

    Bei This War of Mine bin ich komplett gegensätzlicher Meinung. Als Computerspiel habe ich es nach gut einer Stunde wieder deinstalliert, in Brettspielform und mit einem Mitspieler ist es einfach um Längen besser. Ich sehe auch nicht, wo es mehr Optimierungsaufgabe ist als das PC-Spiel, da man ja eigentlich nur entscheiden muss wer Suchen geht oder Wache steht, wer etwas baut oder sich ausruht und ob man überhaupt etwas bauen will. Viel Upkeep gibt es da aus meiner Sicht nicht, dafür umso mehr Spiel und Atmosphäre. TWoM hätte ich wie Yakosh-Dej gerne deutlich weiter vorne gesehen.


    Gute Koop-Familienspiele gibt es, aber die meisten überzeugen mich nicht so sehr, als dass ich sie in meine Top 10 gepackt hätte. Eine Ausnahme haben da das Kneipenquiz, Menara und Mythos Tales gebildet. Die sind für mich auf Familienspielniveau, haben eine mehr oder weniger kurze Spieldauer und fühlen sich trotzdem nach einem vollwertigen und tollen Spielerlebnis an. Bei Spielen wie Magic Maze bekomme ich überhaupt erst Lust in einen Dungeon zu ziehen und etwas zu verprügeln, um meine Langeweile und den Hass in einem Würfelwurf zu kanalisieren.


    Von der aktuellen Auswahl holt mich auch keines der Spiele so richtig ab. Mage Knight zum Beispiel hat meine Stimme bekommen, auch wenn ich sagen muss, dass es von mehr Spielern nicht zwingend profitiert aus meiner Sicht. Für mich macht es mit einem Mitspieler noch Sinn, bei mehreren kann sich das Spiel schon ziehen, sodass ich es lieber solo auf den Tisch bringen würde. Bei Middara stört mich seit der ersten Kampagne die Aufmachung, auch wenn das Spiel selbst gut sein kann. Da ich den Vergleich also nicht ziehen kann, habe ich meine Stimme enthalten. Dark Souls gefällt mir in der Brettspielumsetzung nicht wirklich, aber Magic Maze schlägt es trotzdem allemal. Das Aventuria Kartenspiel musste alleine aufgrund der Lizenz gewinnen. Maximum Apocalypse hat mich außerdem nicht auf Dauer überzeugen können und ich war bereits nach ein paar Runden "satt" gespielt. Project Elite hat den Vorzug erhalten, da die Echtzeitkomponente zusammen mit dem Würfeln einfach kurzweilig ist und vom Spielgefühl mal etwas ganz anderes ist als die meisten bisher vertretenen Kandidaten. In späteren Runden mit stärkeren Gegnern wird dieses Merkmal aber vielleicht nicht so viel Gewicht haben. Nichtsdestotrotz das bessere Spiel im Vergleich mit Renegades.

    #ThisWarOfMine habe ich zuletzt am Freitag der vorigen Woche gespielt und es bleibt für mich ein herausragendes Spiel. Spielmechanisch ist es relativ simpel, da sich die Aktionen immer wiederholen, aber die Entscheidungen, die man bei einer solchen Aktion zu treffen hat, die machen das Spiel aus meiner Sicht herausragend. Dazu kommt noch das Setting, was in dieser Umsetzung im Brettspielbereich einzigartig ist und alleine deshalb Aufmerksamkeit verdient. Die Formulierung mag im Zusammenhang mit dem Spiel fragwürdig sein, aber dieses Spiel blutet wirklich Atmosphäre.


    Wenn man beim Erkunden zwei tote Kinder findet, die einen Zettel von ihrem ebenfalls totem Vater dabeihaben und dann erfährt, dass sich dieser quasi geopfert hat für seine Kinder und ihnen einen Unterschlupf gebaut hat, den sie leider nicht mehr gefunden haben, dann kann man schon mal einen Kloß im Hals haben. Das Spiel ist erbarmungslos hart und jede_r Überlebende zählt. Man verbindet etwas mit ihm/ihr und so ist es auch ein täglicher Kampf für alle genug Nahrung oder Medikamente zu finden. Eine gefundene Konserve kann sich in manchen Momenten belohnender anfühlen als es manch anderes Spiel über seine komplette Spielzeit zu vermitteln vermag.


    Es ist ein Spiel über Mangel, vom Scheitern und des Sterbens. Dadurch wird es aber auch ein realitätsnahes Erlebnis und eines, das man nicht so leicht vergisst. Es sind schwere Entscheidungen zu treffen und auch wenn man sich für eine Entscheidung mal Zeit lässt, dann fühlt es sich nicht wie AP an, sondern wie sinnvoll investierte Zeit. Für mich eines der besten Koop-Spiele und eine noch bessere, wenn auch nicht immer positive, Spielerfahrung. Aeons End mag da eine noch so gute Geschichte erzählen, aber im Vergleich zu diesem Erlebnis kann sie aus meiner Sicht nur verlieren und das obwohl TWoM spielmechanisch repetitiv ist.



    #NemosWar ist aus meiner Sicht ebenfalls eher ein Solospiel, auch wenn das Spiel im Koop mit den richtigen Mitspielern Spaß macht. Ich finde aber, dass es kein Spiel ist, bei dem man sich zu viert einen Abend hinsetzt und dann Unmengen Spaß hat. Zwei Spieler trägt das Spiel durchaus, aber mit mehreren würde ich es nicht auf den Tisch bringen wollen. Zu zweit auch nur, wenn ich mir vorher sicher bin, dass es passt und die andere Person danach gefragt hat. Trotzdem habe ich es in der Wahl Just One vorgezogen, da Just One zwar ein nettes Partyspiel ist, aber für mich nicht über nett hinauskommt. Da gibt es andere Spiele, die ich in meinen Brettspielrunden auf den Tisch bringen würde. Bei Nemo's War habe ich einfach viel mehr Spiel aus meiner Sicht. In späteren Abstimmungen werde ich andere Spiele aber definitiv vorziehen.


    Zu den anderen Abstimmungen kann ich nichts sagen, da ich die Titel entweder nicht beide kenne oder nur unzureichend, sodass ich mir keine Meinung erlaube und da auf euch andere vertraue.