Beiträge von JMVolckmann im Thema „User stellen sich vor“

    Ich bin ja dafür, dass wir hier mal einen eigenen (natürlich unsichtbaren) Sonderbereich für Nichtspieler, Spielverderber und Spielverachter einführen. Die sind hier bisher überhaupt nicht integriert. Ja gut, die Spielverachter partiell schon, je nach Spiel.


    Aber, Seufz, wenn Du schon spielen musst, JMVolckmann , dann eben herzlich willkommen im regulären Forum :).

    Haha, ja, sehr gut. In einer Vorstellung für ein Spieleforum zu schreiben, dass man gerne spielt, ist schon besonders raffiniert. Ähnliches frage ich mich häufig, wenn ich mal über ein Stelleninserat stolpere. "Suchen freundliche und motivierte Mitarbeiter*innen, die gerne mit Menschen arbeiten." Da kann man auch schon mal anfangen, über Sinn und Zweck von Adjektiven nachzudenken, und das Inserat einfach umschreiben: "Kein Bock? Deine Mitmenschen widern Dich an? Dann werde Teil unseres Teams!"

    Liebe Unknowns-Community,


    ich lese schon eine ganze Weile hier fleißig mit und ergreife nun die Gelegenheit, mich aus den digitalen Schatten zu schälen und zaghaft in die Runde zu winken … also in Textform, versteht sich, wink, wink.


    Jahrgang 1983, in Berlin geboren und auch hier geblieben. Von Hause aus Sozialgeograph überkam mich irgendwann die Erkenntnis, dass mir die geographische Arbeitspraxis entweder eine lebenslange Beschäftigung mit Raumordnungs- und Flächennutzungsplänen bieten würde – oder eben mit Taxifahrten (okay, wahrscheinlich gibt es auch noch eine ganze Menge Arbeitsmöglichkeiten irgendwo zwischen diesen Polen). Dieser augenöffnende Moment führte dazu, dass ich über Umwege Sozialarbeiter geworden bin.


    Seit mehreren Jahren leite ich in Berlin einen außerschulischen Lernort für Suchtprävention (während andere „was mit Medien“ machen, mache ich also was mit Drogen). Hier konzipiere, entwickle und baue ich große Lern- und Spielstationen für Berliner Schüler*innen rund um suchtpräventive Themen. Nein, das sind dann eher weniger Eurogame-Mechaniken, sondern spielerische Aufgaben, die mit allen Sinnen gelöst werden müssen und zum spielerischen Erlernen und Erfahren anregen sollen.


    Trotzdem ist das eine tolle Arbeit, weil sie mich stets zwingt, kreative neue Wege zu beschreiten, um die nicht immer sonderlich ausgeprägte Begeisterungsfähigkeit pubertierender Mitmenschen auszuhebeln, wenn es darum geht, mit Erwachsenen über Drogenkonsum zu sprechen.


    Neben meiner Arbeit bin ich in verschiedenen Genres als Schriftsteller unterwegs und – Achtung, jetzt kommt die ganz große Überraschung – bin leidenschaftlicher Spieler. Mich fasziniert das Medium Spiel als narratives Element: Wie mit Spielen Geschichten erzählt werden können, aber auch, wie Spiele zum Teil von Geschichten werden können, wie sie Biografien prägen und zu einprägsamen Erlebnissen werden.


    Das heißt nicht zwangsläufig, dass ich nur dicke Kampagnen-Spiele in meiner Sammlung habe. Tatsächlich hat mich Gloomhaven deutlich weniger begeistert als ich es mir vorgestellt und gewünscht hätte. Ich liebe auch deutlich abstraktere Euro-Bretter wie beispielsweise Tawantinsuyu, das ich solo unglaublich gerne spiele. Generell spiele ich sehr gerne solo-Spiele und sehe das auch als eine Kaufbedingung an. Nur alleine spielen ist aber auf Dauer auch nicht das wirklich Wahre. Da kommt es sehr gelegen, dass meine Frau auch eine Vielspielerin ist. Unglücklicherweise aber eine von der „Ich spiele viel, aber hauptsächlich solange ein und dasselbe Spiel, bis ich es vollkommen durchdrungen habe und es meinem Mann schon lange aus den Ohren hängt“-Sorte. Das kollidiert ab und zu mit meinem Wunsch nach Abwechslung und führt auch hier und da zu kleineren Konflikten, wenn es um die Wachstumsgeschwindigkeit unserer Spielesammlung geht. Aber wie lautet doch das gute, alte sozialpädagogische Mantra: „Wir kennen keine Probleme, sondern nur Herausforderungen.“


    Mein Sohn hingegen spielt zum Glück auch sehr gerne und sehr abwechslungsreich und kann mit seinen 10 Jahren die nächste Partie Root oder Scythe gar nicht schnell genug bekommen. Meine Tochter spielt auch gerne. Auch Root. Mit der Waldlandallianz. Zwischen Lego-Steinen. In ihrem Zimmer. Fern des Spielbrettes. Naja, man kann nicht immer gewinnen.


    So, langer Rede kurzer Sinn: Mit diesen knappen Zeilen freue ich mich, Teil dieser großen Community zu werden.


    Liebe Grüße

    Jens