Beiträge von Toadstool im Thema „12.08.-18.08.2019“

    Toadstool

    Du kannst einem Spiele schmackhaft machen! Klingen alle drei verdammt interessant für mich!

    Freut mich zu hören, dass dir meine Spielberichte gefallen! Kann ungelogen auch alle drei Spiele empfehlen, zumindest was das Gameplay angeht. Die Materialschwächen bei Barrage sollte man schon mit berücksichtigen - meiner Meinung nach.

    #Barrage

    Bis gestern hatte ich keine Ahnung von den heißen Diskussionen, die zu diesem Spiel derzeit (oder vielmehr seit einer Weile) brennen. Vom Spiel selbst wusste ich nur: Eurogame, Thema irgendwas mit Staudämmen. Der KS hat mich damals weniger interessiert, da ich mich vermutlich gerade in einer Nicht-Eurogamephase befand.

    Gestern hatte es jedoch mein Kumpel dabei, da mal wieder (KS-)Neuheiten bei ihm aufschlugen, wobei ich die Wahl hatte zwischen Barrage und Gugong. Die Wahl fiel recht schnell auf Barrage, weil die ganze Aufmachung einfach interessanter wirkte. Artwork der Spielschachtel finde ich wirklich toll.

    Der Schachtelinhalt steigert dann nochmal das Interesse. Es gibt 2-lagige Playerboards, haufenweise Holzfiguren und Gebäude, die auf dem Playerboard platziert werden müssen. Dann ist da ein riesiges Spielbrett mit einer verwirrenden Anzahl an Wasserläufen, Bauplätzen und Rohrleitungen. Es gibt eine enorm große Leiste für produzierte Energie (fast ein eigenes Spielbrett). Dann gibt es noch ein weiteres Board für Aktionen und Energie-Projekte.

    Es gibt eine Flut an Markern und seltsamen kleinen Alienfiguren, die aber Baumaschinen(?) sein sollen; und es gibt für jeden Spieler eine Scheibe mit Speichen, die sich drehen lassen - jedoch am Tisch rumwackeln, weil die Nabe ein Wölbung auf der Unterseite bildet, so dass die Scheibe niemals eben liegen kann, es sei denn man baut irgendwas darunter. Außerdem sind die Speichen arg dünn und verbogen, so dass beim Drehen, die mitgedrehten Teile verhaken oder durchrutschen, was zu einer lästigen Fummelei führt.

    Mein Kumpel fing dann an von den hitzigen Diskussionen bezüglich Materialqualität zu erzählen und das der Publisher da wohl ein Armutszeugnis abgeliefert hat, was den KS angeht. Als wir uns darüber unterhielten, fielen mir die Spielbretter nochmal auf, die zwar von oben toll aussehen, an der Seite jedoch so eine krümelige Presspappe zeigen. Außerdem sind einige Pappmarker zu dünn geraten und die Wassertropfen, obwohl sie auf dem Spielbrett ganz gut aussehen, leider extrem schlecht zu handhaben sind, da sie für die Fingern zu klein und fitzelig sind.

    Aber gut, wie ist das Gameplay?

    Das Spiel ist zum Teil ein Workerplacement, da man jede Aktion nur mit seinen Arbeitern (Ingenieure) ausführen kann. Der andere Teil besteht im geschickten Bauen von Dämmen, Staurohren und Generatoren. Die Stauseen, die zur Verfügung stehen, haben verschiedene Höhen, so dass das Wasser unterschiedlich stark nach unten fällt, was bedeutet, dass unsere Generatoren je nach Fallhöhe mehr oder weniger Energie erzeugen können. Hinzu kommt die Menge des zur Verfügung stehenden Wassers (Tropfen-Token). Ein Stausee mit viel Wasser (max. 3 Tropfen) potenziert die erzeugte Energie um den Faktor drei! Allerdings muss dafür auch die Staumauer max. ausgebaut sein, was mindestens drei Bauprojekte erfordert, ganz abgesehen davon, dass man auch einen Generator und ein Fallrohr gebaut haben muss - und hier liegt die Crux des Spieles: Das Bauen.

    Jedes Bauvorhaben benötigt nicht nur Ingenieure sondern auch Ressourcen. Habe ich alles beieinander, kann ich das Gebäude auf die Karte stellen, allerdings ist das Bauvorhaben noch lange nicht abgeschlossen. Dieses landet mit allen Ressourcen (außer Ingenieure) auf meinem Drehrad, wo es einmal ganz rumlaufen muss (6-mal muss das Rad gedreht werden), ehe ich erneut das selbe Gebäude bauen kann. Bei nur fünf Spielrunden ist das eine knappe Kiste! Alternativ kann man aber auch Projekte erfüllen, die als Belohnung Gebäude anbieten. Oder man sucht das Patentamt auf, wo man neue, bessere Bauprojekte erwerben kann, die damit mehrere Bauprojekte vom gleichen Typ erlauben. Sollte das alles trotzdem nicht reichen, kann man seine Ingenieure auch auf ein bestimmtes Feld setzen, wo man "Drehungen" für Geld kaufen kann.

    Apropos Geld. Es gibt nicht genug davon! Genauso wie die komischen Ressourcen (grau und braune Aliens) von denen man auch nie genug hat. Davon abgesehen ist man ständig unter Druck Runde für Runde immer mehr Energie zu produzieren, da man sonst satte Minuspunkte für Nichterfüllung bekommt. Oft genug jagt man Wasser durch das Staurohr runter ohne ein Projekt dafür zu haben, das die Energie in wertvolle Siegpunkte oder Materialien umgewandelt hätte. Manchmal ist es einfach wichtiger auf der Energieleiste voranzukommen.

    Alles in allem ist die Spielmechanik toll! Alles wirkt innovativ und frisch und durchdacht und macht einfach Spaß! Beim Spielen vergisst man bisweilen sogar die Materialmängel (zumindest bis man das Rad wieder drehen muss).

    Die Spielkomplexität ist hoch! Es dürften einige Partien vergehen, bis man das Spiel "gut" spielt. Schön ist auch, dass es individuelle Playerpowers gibt, wobei eine davon (die stärkste) nur wirksam wird, wenn man sein drittes Generator-Gebäude gebaut hat.

    Was die Spielmechanik angeht, ist Barrage ein außerordentlich tolles Expertenspiel, das ich mir sofort holen würde, wenn die Materialqualität auf dem gleichen Level wäre, wie das Gameplay. So aber warte ich lieber erstmal ab, ob nicht irgendwann eine nachgebesserte Version auf den Markt kommt.


    #ResArcana

    Meine Spielneuheit, die gestern bei mir aufgeschlagen ist. Bevor mein Kumpel bei mir ankam, konnte ich eine schnelle Probepartie spielen, um die Regeln zu lernen. Später dann, noch vor #Barrage, wurde eine Partie mit dem Anfänger-Setup gespielt. Mein Kumpel wählte dabei den Alchemisten und ich den Duellanten.

    Interessant bei dem Spiel ist, dass jeder nur acht Karten bekommt, von denen er zu Beginn nur drei erhält. Danach kommt regulär jede weitere Runde ein Artefakt (Karte) hinzu. Zu den Handkarten erhält jeder Spieler noch einen magischen Gegenstand, der jedoch jede Runde gegen einen anderen Gegenstand ausgetauscht werden muss. Später, wenn man die Ressourcen dafür hat, kann man auch noch "Orte der Macht" und "Monumente" beanspruchen, die mit Siegpunkten und allerlei Boni aufwarten.

    Runde für Runde generieren die ausliegenden Karten Ressourcen mit denen neue Artefakte gespielt, Aktionen ausgeführt oder neue Karten (Monumente/ Orte der Macht) gekauft werden können. Das Spiel endet sobald jemand 10 Siegpunkte hat. Bei Gleichstand entscheidet die übriggebliebene Ressourcenanzahl.

    Das Material ist sehr gut. Alle Ressourcen sind aus Holz, die in einer praktischen Schale auf den Tisch gestellt werden, aus der sich jeder bedienen kann.

    Von den insgesamt 40 Artefaktkarten bekommt jeder Spieler nur acht ausgehändigt. Laut Kombinatorikrechner ergibt das 76.904.685 unterschiedliche Möglichkeiten für ein Handkartenset! Das heißt, obwohl nach nur wenigen Partien alle Karten bekannt sein dürften, ist die Spielvarianz mehr als hoch genug, um auch nach vielen gespielten Partien, spannende Spiele zu ermöglichen. Hinzu kommt, dass mit der Wahl des Magiertypus (1 aus 10) die Varianz noch mal deutlich erhöht wird.

    Das Gameplay wiederum gleicht erstmal einem typischen Deckbuilding Spiel, wobei man sein Deck nur um "Monumente" und "Orte der Macht" erweitert.

    Das Schöne an diesem Spiel ist, dass die Strategie mehr Gewicht hat als der Zufall. Die 2er-Partie hat mir extrem gut gefallen (unabhängig davon, dass mein Duellant gewonnen hat :) ). Freue mich jedenfalls schon sehr auf die nächsten Partien. Wobei mich am meisten eine 3er- bzw. 4er-Partie interessieren würde.


    #DieAlchemisten

    Wurde auch mal wieder rausgekramt und gleich zweimal von meiner Frau und mir gespielt. Wieder einmal versuchen wir uns als Alchemisten in einer bunt, putzigen Fantasywelt einen respektablen Ruf zu erarbeiten, in dem wir Tränke verkaufen, Experimente durchführen und wissenschaftliche Arbeiten veröffentlichen (die nicht unbedingt wahr sein müssen, sondern vor allem wichtig erscheinen sollen).

    Ansonsten kann es auch mal passieren, dass wir versehentlich einen Studenten vergiften, einem mächtigen Helden "Suppe" statt einem "Heilungstrank" verkaufen, man nackig (aufgrund von Selbstversuchen kurzfristig den Verstand verloren) über den Marktplatz rennt (nein, nicht gut für den persönlichen Ruf) oder andere komische Dinge macht.

    Meistens sitzt man jedoch vor seinem Kessel, in dem man beispielsweise gerade eine Alraune und einen Skorpion geworfen hat und versucht aufgrund der Reaktion zu ergründen, welche Eigenschaften Alraune und Skorpion so haben könnten.

    Das Spiel ist ein knallhartes Workerplacement-Spiel mit viel Witz und Charme, das von seinen Spielern jedoch eine gute Regelkenntnis abverlangt und eine gewisse Veranlagung zum logischen Denken.

    Jemand Neuem das Spiel beibringen zu wollen ist ein Graus! Ich würde sogar fast empfehlen, dass Anfänger erstmal bei einer Partie zuschauen, bevor sie selbst mitspielen. Das Spiel würde ich jedenfalls nur Leuten beibringen wollen, die schon ausreichend Erfahrung mit Expertenspielen gesammelt haben und für die logisches Denken kein Problem darstellt. (Spreche da aus leidvoller Erfahrung)

    Wenn man aber das Spiel und seine Mechanismen einmal verstanden hat, dann erlebt man wirklich ein meisterhaftes Spiel mit vielen schwierigen und witzigen Entscheidungen.

    In der ersten Partie mit meiner Frau, liefen meine Experimente ausgezeichnet, so dass ich zu fast jeder Zutat die spezifischen Eigenschaften kannte. Ich wusste vielmehr als meine Frau, die regelmäßig Suppe und anderes Zeug an Abenteurer verscherbelte. Zwar war ich bei meinen Studenten gefürchtet, von meinen Kollegen jedoch respektiert. Leider hat es aufgrund von Geldmangel nie zu einer Publikation gereicht. Im Gegensatz zu meiner Frau, die jede Woche eine neues Pseudo-Alchemistisches Werk auf den Markt schmiss (dank eigener Druckerpresse!). Ich kam gar nicht so schnell mit meinen Widerlegungen hinterher, wie sie mit ihren Veröffentlichungen. Natürlich schadete das ihrem Ruf, aber wer braucht schon Ruf, wenn er Geld hat.

    Ja, bei ihr glänzten die schönsten Artefakte, Pokale und Gegenstände auf der Anrichte. Mir blieb da nur der Wettbewerb am Ende der Woche, wo ich mein Können beweisen konnte. Aber leider fehlten mir die notwendigen Zutaten, da meine Frau an dem Tag früher aufgestanden war und praktisch das ganze Angebot für sich beansprucht hatte. So reichte es am Ende nur für einen blauen Plus- und einen blauen Minustrank.

    Wenigstens war mein Schluchzen und die Tränen der Schmach in meinen Ohren lauter als das schäbige Gelächter meiner Frau.


    Zweite Partie. Geld regiert die Welt habe ich mir sagen lassen. Wissen ist völlig überbewertet! Man braucht nur Zutaten und einen dummen Abenteurer, der einfach alles kauft, was man ihm anbietet. Blöd nur, dass meine Frau irgendwie immer einen Helfer zu Hand hat, der ihr dabei hilft als Erstes ein Angebot bei einem Abenteurer zu machen. Na Hauptsache ein Goldstück kommt dabei rum, das reicht um irgendeinen Blödsinn zu veröffentlichen und sich Reputation zu verschaffen. Hab dann meine Schlussfolgerungen an einem Studenten getestet, der dann ganz schnell Richtung Toilette gelaufen ist, so dass ich am nächsten Tag meine eigene Theorie widerle… korrigiert habe, was meinem Ruf zum Glück nicht geschadet, sondern sogar noch geholfen hat.

    Ha, der Campus ist auch nicht mehr, was er mal war. Meine Frau hingegen lässt sich nur selten blicken, hängt eigentlich immer nur bei ihrem Kessel rum, in dem sie Zutat für Zutat hineinwirft. Irgendwie scheint sie einen Weg gefunden zu haben, um mit ihren paar Zutaten doppelt so viele Experimente machen zu können wie alle anderen.

    Wo wir uns aber unter Garantie treffen, ist bei den Abenteurern, die neue Tränke brauchen; und immer hat sie eine Nase vorne. Keine Ahnung wie sie das immer schafft, aber solange ich mit ihr hier konkurriere, fließt kein Geld. Ärgerlich, dabei hätte ich doch so gerne Artefakte gekauft, wie bspw. die respektable Robe, die einen besonders wichtig erscheinen lässt und zusätzliche Siegpunkte gewährt.

    Tja, am Ende doch wieder bei der Leistungsschau gelandet, wo ich erneut einen blauen Plustrank und einen blauen Minustrank herzeigen konnte. Meine Frau hingegen veröffentliche am letzten Tag zwei Publikationen (womit es insgesamt vier waren) und lies mich einen heimtückischen Blick in ihre Notizen werfen, in denen sämtliche Eigenschaften aller Zutaten aufgelistet waren.

    Und abermals gab es bei der Preisverleihung einen warmen Händedruck für mich und einen Arschtritt von meiner Frau.

    Aber beim nächsten Mal wird garantiert alles anders laufen. Ich hab gehört, dass der König seine Bibliothek für den Campus zugänglich gemacht hat und dass es ein geheimes Projekt gibt, bei dem ein Golem erschaffen werden soll. Das klingt nach einer Herausforderung nach meinem Geschmack und dann werden wir ja sehen, wer der bessere Alchemist ist!


    #EdgeOfDarkness

    (KS-Edition) Jeder Spieler hat zehn Agenten. Leider gibt es jedoch nur ein Set aus acht unterschiedlichen Figuren. Die Anzahl an Figuren ist hierbei nicht das Problem: Jeder Spieler kann zehn Miniaturen hinstellen. Aber von den zehn Agenten sind halt zwei doppelt vertreten.

    Das ist aber anders gedacht. Richtig ist: Es gibt acht verschiedene Figuren, die je 5x vorhanden sind. Pro Spieler (Fraktion) sind 10 Miniaturen vorgesehen, und zwar 5 gleiche männliche und 5 gleiche weibliche Figuren. Welche Figuren zu welcher Fraktion gehören, sieht man auf dem Beiblatt der KS-Version oder auf der KS-Seite. (Wenn einem die Zuordnung wichtig ist; irgendwie verteilen geht im Prinzip genauso.)

    Das ist mir nicht aufgefallen. Die KS-Seite habe ich tatsächlich achtlos zur Seite getan.

    Nun gut, aber jeweils fünf Klone hinzustellen, finde ich auch witzlos. Da bleibe ich lieber bei meiner Variante.

    Jetzt wo ich Urlaub habe, ist tatsächlich bereits eine ganze Menge gespielt worden. Los ging es mit:


    #Flügelschlag
    Kurz vor Urlaubsbeginn habe ich von Etsy ein Upgrade-Pack für Flügelschlag erhalten. Aufgehübscht wurden die Aktionssteine (jetzt farbige kleine Vogelhäuschen) und die Futtermarker (jetzt in 3D). Sieht klasse aus und wertet das Spiel optisch deutlich auf. Aus dem Grund wurde auch gleich eine Partie aufgebaut. Hab diesmal meine Hand schön runterspielen können und einige Synergien erzeugen können. Am Ende dann 96 Punkte geschafft! Hab aber trotzdem gegen meine Frau abgestunken. 107 Punkte lautete ihr rekordverdächtiges Ergebnis. 60 Punkte allein mit Vögeln gemacht und 22 Punkte mit Bonuskarten! Der Rest war dann eine Mischung aus Rundenwertungsziele und Eier.


    Tags darauf war dann ein Kumpel bei mir; im Schlepptau seine neuesten Kickstarter Errungenschaften. Zuerst wurde aber eine Partie #TerrorsOfLondon gespielt. Die ich souverän verloren habe. Gespielt wurde mit Charon und Cain. War alles in allem ein ausgeglichener Kampf, bei dem das Quäntchen Glück leider bei meinem Kumpel lag. Das Spiel gefällt mir immer noch gut und darf in meiner Sammlung bleiben.
    Im Anschluss wurden dann die Neuheiten ausgepackt. Gestartet wurde mit:

    #AwkwardGuests
    In bester Cluedo Manier versuchen wir den Mörder von Mr. Walton zu finden. Davon abgesehen brauchen wir aber auch das Motiv und die Tatwaffe. Das Spiel enthält zahlreiche Szenarien, so dass für reichlich Abwechslung gesorgt ist. Für jedes Szenario wird dabei ein eigenes Kartendeck mit Hinweisen erstellt. Leider ist das aber auch ein Schwachpunkt im Spiel, da beim Zusammenstellen leicht ein Fehler passieren kann, was später im Spiel zu falschen Schlussfolgerungen führt.
    Uns ist so ein Fehler passiert. Statt der Karte 168 war die Karte 166 enthalten. Der Stapel wurde vor Spielbeginn von uns zweimal kontrolliert ohne das uns der Fehler aufgefallen wäre. Aus diesem Grund haben wir das Spiel auch nicht geschafft.
    Davon abgesehen ist Awkward Guests aber ein großartiges Deduktionsspiel. Wenngleich das Artwork schon etwas üppiger hätte ausfallen dürfen.


    #RunFightDieReloaded
    Ein King of Tokio Klon mit Zombie-Hintergrund. Was vielleicht mies klingt, hat tatsächlich Laune gemacht. Im Spiel versuchen wir uns durch einen Stapel mit „Locations“ durchzuarbeiten, an deren Ende die „Flucht“ wartet. Um aber Locations besuchen zu können, muss beim Würfeln ein entsprechendes Symbol gewürfelt werden, je mehr Symbole ich davon habe, umso sicherer/ lukrativer ist eine Location. Problem dabei ist, dass man auch eine ganze Menge Zombies an den Hacken hat, so dass man die Würfel eigentlich auch gerne für Kampfergebnisse verwenden würde. Und um das Ganze noch fieser zu machen, jeder Würfel, der einen Zombie zeigt, muss liegen bleiben. Nachgewürfelt dürfen nur „Nicht“-Zombiewürfel.
    Zombies, die einem an der Ferse kleben, verteilen sich zum Glück auf drei spielereigene Regionen, die da heißen (frei interpretiert):

    • Ganz weit weg
    • Da kommen sie
    • Urgh, gleich haben sie mich (Nahkampfbereich)

    Alles was ich in meiner Runde im Nahkampfbereich nicht umhaue, fügt mir oder meinen Begleitern eine Wunde zu. Das kann auch dazu führen, dass der eigene Held stirbt und man verloren hat.
    Statt zu kämpfen kann man witzigerweise auch Zombies wegdrücken, so dass sie entweder in einem anderen Spielerbereich landen oder beim Gegner!
    Das Spiel ist ein Fun-Spiel, bei dem man ein bisschen mehr denken muss, als bei King of Tokio. Davon abgesehen lässt es sich auch gut zu zweit oder sogar alleine spielen (Kampagnenmodus).



    #SetAWatch
    Kampfpuzzlespiel im Fantasy Gewand. Nacht für Nacht greifen Monster das Heldenlager an, wobei sie sich dafür brav in einer Reihe anstellen. Die Helden, die Wache halten, müssen dann auf möglichst geschickte Art versuchen, jedes Monster und deren Effekte geschickt auszuschalten. Schafft es ein Monster trotzdem ins Lager, erhalten die Helden Wunden, was zu einer Einschränkung ihrer Spezialkräfte führt, was jedoch mir einer Rast am Lagerfeuer wieder geheilt werden kann. Übrigens je stärker das Lagerfeuer brennt, umso weiter kann man sehen, was dazu führt das die vorderen Monster in der Reihe aufgedeckt werden.
    Alles in allem ganz nettes Spiel, mit ein paar schönen Ideen. Würde ich wahrscheinlich mal wieder mitspielen, muss ich aber nichts selber besitzen.
    Unsere Heldengruppe (Zauberer, Gauner, Ranger, Bestienmeister) hat übrigens alle Monsterhorden erfolgreich bekämpft.


    #EraOfKingdoms
    Ein spontaner Blindkauf, der letzte Woche bei mir eingetrudelt ist.
    Das Spiel ist ein leichtgewichtiges Civ-Spiel im wunderschönen gestalteten Mittelaltergewand, das über einen Kartenmechanismus gesteuert wird.
    Zu Beginn hat jeder Spieler ein 3 mal 3 Felder großes Königreich mit einer zusätzlichen Leiste für max. drei Personenkarten. Das Tableau ist zu Beginn völlig leer und wird nach und nach mit Basis-Karten aus der Hand gefüllt. Diese Karten geben im Regelfall verschiedene Ressourcen, die wiederum gebraucht werden, um höherwertige Karten spielen zu können. Interessanterweise bietet das Spiel keine Ressourcenmarker, so dass man die abgelegten Karten, bezüglich der Ressourcenanzahl, studieren muss – was aber kein Manko ist, zumal sich Ressourcen nicht verbrauchen. Hat man bspw. 3 Holz und zwei Karten auf der Hand die jeweils zwei Holz benötigen, kann ich beide Karten ausspielen.
    Nach und nach fühlt sich das Tableau, so dass höherwertige 2er-Gebäude gebaut werden können, hat man von diesen drei gesammelt, darf man sein Stadtzentrum errichten.
    Nach dem gleichen Schema arbeitet man sich so bis zu Burg weiter und versucht im Endspiel möglichst viele punkteträchtige Victory-Karten zu spielen.
    Das Spiel ist sehr geradlinig designt, ohne jemals besonders gemein zu werden. Man kann bspw. einen Angriff gegen einen Spieler ausführen und bei einem Sieg eine Reichtümer-Karte (1 SP) erbeuten, wohingegen bei einer Niederlage nichts passiert.
    Etwas gemeiner sind da Seuchen, die man auf Ressourcenkarten von anderen Spielern legen kann. Die bringen nicht nur zwei Minuspunkte, sondern schwächen auch Angriff und Verteidigung, sowie die Produktion der Karte. Aber natürlich lässt sich auch hiergegen etwas machen.
    Das Spiel bietet insgesamt eine Reihe kleinerer Erweiterungen an, wobei die erste in meinen Augen Pflicht ist. Diese bringt nämlich eine Kartenauslage ins Spiel, so dass neue Karten nicht mehr blind gezogen werden müssen, sondern stattdessen auch von der Auslage genommen werden können. Die anderen Erweiterungen bringen einen rudimentären "Handel" ins Spiel, der ebenfalls sehr oberflächlich abläuft. Außerdem gibt es noch ein Modul mit individuellen Spielerfähigkeiten, die ich aber noch nicht getestet habe.
    Fazit: Erstmal das Spiel erfindet nichts neu und dürfte hardcore Expertenspieler stark unterfordern. Wer sich jedoch an einem ruhigen Aufbauspiel erfreuen kann, das man auch in unter einer Stunde gespielt bekommt und mit einem grandiosen Artwork daherkommt, der sollte doch einen Blick riskieren.
    Nach fünf gespielten (2er- und Solo-) Partien gibt es von mir 7.9 Punkte auf BGG



    #NoSiesta
    Ist jetzt auch endlich meins, nachdem mir in einem Roll & Write Thread der Mund wässrig gemacht wurde. Gefällt mir ganz gut, wobei mich das Thema jetzt nicht so ganz abholt. Ein Bauernhof in Mallorca ist jetzt nicht so mein Ding, dafür ist die Mechanik recht interessant.
    Toll finde ich das Würfeldrafting, da man damit Interaktion zwischen den Spielern erhält.
    Fazit: Schönes Spiel, das meine Frau leider besser beherrscht als ich.


    #EdgeOfDarkness
    Nach den ganzen positiven Berichten musste ich mir auf dem Gebrauchtmarkt auch ein Exemplar besorgen. Nach einer kleinen Irrfahrt durch Frankreich ist die Box in Gloomhaven-Ausmaße letzte Woche endlich bei mir angekommen.
    Am Samstag dann solo ein Probepartie zum Regelverstehen gespielt. Zwei Anmerkung hierzu:

    • Das Spiel sieht auf dem Tisch einfach Bombe aus!
    • Die Spielmechanik ist alles andere als intuitiv. Obwohl das Regelwerk angenehm kurz ist, hat es eine Weile gedauert, bis ich begriffen habe, was das Spiel von mir will.

    Tags darauf wurde das erste Szenario mit zwei Kumpels von mir gespielt. Recht schnell zeigte sich, dass jeder eine andere Strategie verfolgte. Spieler Rot versuchte gleich zu Beginn zusätzliche Handkarten spielen zu können, Spieler blau versuchte es mit einer Geldstrategie und ich wollte erstmal möglichst viele Agenten trainieren.

    Interessant bei dem Spiel ist, dass es eine Mischung aus Deckbuilding und Workerplacement ist; mal ganz abgesehen davon, dass ich neben dem Deckbuilding auch ein Cardbuilding betreibe – wie bei Mystic Vale hat jede Karte drei Slots, die verbessert werden können.
    Ungewöhnlich ist, dass es ein gemeinsames Deck gibt, aus dem jeder Spieler (und Monster) seine Karten bekommt. Dabei können auch Karten von Mitspielern genutzt werden, allerdings muss man in diesem Fall für jede genutzte Fähigkeit (Slot) eine Münze an den entsprechenden Spieler zahlen.
    Nichtsdestotrotz schützt ein gemeinsames Deck nicht vor dem Ziehglück. Wichtige Karten landen beim Gegner und man selbst bekommt nur den Müll ab. Man kann zwar mit Einflussmarkern ungeliebte Karten überspringen, wenn die jedoch mal ausgehen sollten, muss man nehmen was man kriegt. Frustmomente können da durchaus auftreten.
    Davon abgesehen entwickelt das Spiel aber einen wirklich tollen Flow und macht von Runde zu Runde mehr Spaß, vor allem da immer mehr Aktionen hinzukommen. Ab Runde 7 entwickelt sich jedoch wieder ein leichter Negativtrend, da mit der Anzahl der Aktionen auch die Downtime wächst. Nach der achten Runde ist das Spiel aber zu Ende und gewonnen hat der mit den meisten Siegpunkten.
    Noch eine kleine Anmerkung was die Siegpunkte betrifft. Bevor die eigentliche Wertung beginnt, gibt es noch Bonuspunkte für „Wer das meiste … hat“. Das hat bei uns ein wenig den Eindruck erweckt, dass die Spieler, die eh schon in Führung liegen noch zusätzlich gepusht werden. Fanden wir ein bisschen unschön.
    Und noch ein paar kleine (bis sehr kleine) Kritikpunkte:

    1. Die Downtime hat sich bei drei Spieler ab Runde sieben negativ bemerkbar gemacht; was für mich bedeutet, dass ich es mit vier Spielern nur ungern spielen würde.
    2. Die Anzahl der Tokens ist zu gering. Man ist oft am Tauschen, damit genügend Tokens mit kleinerem Wert verfügbar sind.
    3. Die schwarzen Tokenboxen sind nicht nur hässlich, sondern auch völlig unpraktisch, da sie die Sicht auf das Spielfeld nehmen. Wir haben die in Runde zwei weggelassen.
    4. (KS-Edition) Jeder Spieler hat zehn Agenten. Leider gibt es jedoch nur ein Set aus acht unterschiedlichen Figuren. Die Anzahl an Figuren ist hierbei nicht das Problem: Jeder Spieler kann zehn Miniaturen hinstellen. Aber von den zehn Agenten sind halt zwei doppelt vertreten.

    Positiv aufgefallen ist:

    1. Spielmaterial (KS-Edition) ist, abgesehen von den oben genannten Punkten herausragend! Der Würfelturm ist toll. Die Karten sind toll gemacht. Die Figurenqualität ist top. Es gibt eine riesige Auswahl an Locations, so dass für viel Abwechslung gesorgt ist.
    2. Das Artwork ist traumhaft schön!
    3. Die Monstermechanik halte ich für genial durchdacht. Die Kehrseite des gemeinsamen Spielerdecks zeigt Monster. Werte ich Karten auf, macht das gleichzeitig auch Monster stärker. Mit anderen Worten, die Monster leveln mit den Spielern mit. Halte ich für sehr clever ausgedacht.
    4. Spielmechanik: Mix aus Card-, Deckbuilding gemixt mit Workerplacement fühlt sich innovativ und frisch an.

    Fazit: Das Spiel ist eine Wucht und dürfte einen Platz in meinen Top10 bekommen. Momentane Wertung auf BGG: 9.3 Punkte mit Luft nach oben.