Beiträge von papadjango im Thema „05.08.-11.08.2019“

    In den letzten Wochen gab es etliche Urlaubs- und ein paar Arbeitstage. Glücklicherweise gab es auch ein paar Spieleabende mit recht unterschiedlichen Genres.

    Von neu nach älter geordnet…



    T.I.M.E Stories – Madame

    Spoileralarm! Unsere Gruppe hat alle Abenteuer bislang mit Vergnügen durchgespielt, mal mit mehr, mal etwas weniger, aber grundsätzlich mit großem Interesse.

    Wer ebenfalls die anderen Folgen gespielt hat und nur einen kurzen Vergleich will möge hier weiterlesen:

    Wer eh nix mit dem Spiel am Hut hat, kann hier weiterlesen:



    Das Streben nach Glück

    Das „Spiel des Lebens“ als Eurogame. Man verteilt seine Worker/Sanduhren auf verschiedene Aktionen und kann mit den Währungen Wissen, Kreativität, Einfluss und – Geld verschiedene Karten erwerben. Job, Partner, Freizeitvergnügungen und – als wichtigstes – Ziele. Diese wiederum unterteilen sich in länger währende, die man nach und nach verbessern kann, kurzfristige, für die man innerhalb eines Lebensabschnitts die Intensität auswählt, und Gruppenziele, an denen andere partizipieren können. Stress ist der Bösewicht; je mehr man davon hat, umso weniger Zeit und somit Aktionen hat man. Je nach Lebensabschnitt kann man auch nur manches machen. Und das alles ist wirklich nett, lustig und sehr stimmig gemacht. In sich logisch, wie man z.B. durch Überstunden weniger Zeit, aber mehr Geld hat, wie im Alter Stress zulegt und das Leben verkürzt, wie Partner Zeit kosten, aber auch mehr Energie für andere Aktivitäten spenden. Am Ende zählen die Punkte für ein, sagen wir, erfülltes Leben. Die Übersetzungen sind nicht immer ganz zutreffend, aber man weiß schon, wie das gemeint ist.

    Das Ganze wäre ein lustiges Familienspiel, wenn nicht die Komplikationen mit den unterschiedlich zu behandelnden, aufzuwertenden und zu bezahlenden Karten wäre. Manche sind einmal, manche gar nicht, manche von Runde zu Runde zu zahlen, die Jobbeförderung wird dermaßen kompliziert beschrieben, dass man nahezu eine Hausregel draus machen muss, dass es stimmig ist. Kurz gesagt: jedes Spiel hat für jeden Spieler eine eigene Lebensstory, und das macht es wirklich spielenswert, weil man drüber lachen und diskutieren kann. Von den Mechanismen her ist es nur bedingt überzeugend, manches unnötig kompliziert. Aber darauf kommt es hier weniger an; die vielen Karten (Erweiterungen teils schon inkludiert) garantieren auf der Unterhaltungsebene längeren Spielspaß; wenn man sich drauf einlässt.



    LAMA

    Karten von 1 bis 10 (=Lama), die man abwirft, wobei immer die gleiche Zahl oder eine um eins höher abgelegt werden kann. Sonst heißt’s Karte nehmen. Simpler geht’s nimmer. Die Zählweise ist dann aber doch ein wenig anders: man nimmt jeweils den Wert aller übriggeblieben Karten, egal wie viele von demselben Wert man hat. Und bei Komplettablage kann man wieder Punkte loswerden. Ja, eh, aber da kann ich gleich wieder UNO auspacken. Nix für mich.



    Arler Erde + Tee & Handel

    Die gute Nachricht zuerst: es funktioniert nun wunderbar zu dritt! Durch die Einstiegserleichterungen und die Reduzierung auf 7 Runden, bleibt alles im zeitlichen Rahmen und der erweiterte Spielplan gibt einem alle Möglichkeiten wie im Original-2er-Spiel. Durch die Erweiterung mit dem Hafen hat man noch mehr Möglichkeiten, und der „Tee“ als Zusatzdroge minimiert das Gerangel um die Meisterleiste, weil man seine Handwerker nunmehr mit Tee motivieren kann, mehr zu produzieren. Eine Mitspielerin konzentrierte sich auf Tiere und hatte am Schluss ihren Plan komplett ausgebaut sowie alle Städte beliefert. Einer legte seinen Schwerpunkt auf die Handwerksleisten und meinereins konzentrierte sich darauf, möglichst zwei der 15-er Häuser zu bauen. Die „Neuigkeiten“ Schloote bauen (zur Feldentwässerung) und Häfen benutzen versuchte ich zumindest sinnvoll auszuprobieren. Fazit: Erfolg! Jedenfalls wirkt diese Erweiterung sehr durchdacht und einfach rund! Einer meiner absoluten Favoriten wurde noch optimiert.



    Dungeon Petz

    Eigentlich ein lupenreines Eurogame in putzigem Gewande. Man kümmert sich um Babymonsterkreuzungen, die grafisch und textlich wirklich lustig präsentiert werden. Man braucht Käfige, Futter, Beschäftigung, Kotbeseitigung(!) und stellt seine Kobolde also auf die diversen Aktionsfelder; wobei es heißt: je mehr, desto früher kommt man dran. Origineller Kniff. Dann muss man seine aufgemotzten Monsterchen auch noch an die richtigen Käufer verscherbeln und kleine Shows gewinnen. Alles gut miteinander verzwurbelt. Gefahr ist natürlich, dass man das mit einem netten Familienspiel verwechselt; das ist es beileibe nicht, eher im mittleren Kennerbereich anzusiedeln. Ehe man sich reinfindet, ist es auch schon vorbei, aber ich würde mal sagen, Autor Chvatil bürgt schon für Qualität und großen Spielspaß für den Kenner.



    Tsuro

    An abstrakten Spielen habe ich an sich weniger Freude, aber dieses Legespiel hat schon was. Erstens sieht es wirklich sehr edel aus, zweitens spielt es sich interessant. Man muss eines von drei Plättchen so anlegen, dass die eigene Figur zwar vorankommt, aber ja nicht an den Spielbrettrand geführt wird, sonst hat man verloren. Und wenn die Mitspieler dann mit ihren Plättchen einem in die Quere kommen, kann man ganz schnell dort landen. Kurz, knackig, fein.



    Carcassonne

    Nach einer Pause von ca. 10 Jahren nunmehr meine zweite Partie des Klassikers. In der Grundform ein guter Absacker mit netten, taktischen Entscheidungen. Kein Wunder, dass das über die Jahre so erfolgreich blieb. Wird nun wohl wieder öfter auf den Tisch kommen.


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