Beiträge von Sepiroth im Thema „Nutzung von Geschlechtern in Spielregeln“

    Ganz nebenbei bemerkt finde ich es relativ hoch gestochen "was sagt das über unsere Gesellschaft aus" in einem Thread über Spieleregeln fallen zu lassen. Das zieht diese Diskussion auf eine Ebene der moralischen Erhabenheit die völlig fehl am Platz ist. Zumindest empfinde ich es so.

    Wo ich das geschrieben habe, habe ich in meinem Post immer noch nicht gefunden, oder war das nicht auf das Zitat von mir bezogen?

    Ansonsten bin ich weiterhin anderer Meinung. Die rein technische Beschreibung der Regeln eines Spiels erzeugen eine Distanz und eine weitere Hürde, dass ich mich damit beschäftige. Wieviele lesen denn Anleitungen von Waschmaschinen? Vorteil bei den Geräten ist, dass zumindwst rudimentäre Funktionen selbsterklärend sind. Das ist so, als wenn ich die Würfel aus einem Spiel nehme und einfach der mit der höchsten Zahl gewinnt. Als Nachschlagewerk dann vielleicht noch okay oder zielführend, aber nicht um die Regeln eines Spiels zu erlernen.

    Ich bin der Meinung, dass wir eben weg von der "Arbeit" der Regellektüre hin zu einer Fesselung müssen. Natürlich muss der Transport des Regelwerks dabei im Vordergrund stehen, aber er ist nur der technische Part. Die Emotion, der Aufforderungscharakter muss auch stimmen. Und da ist eine entsprechende Anleitung aus meiner Sicht sehr wübschenswert, aber selbstverständlich ungleich schwerer als eine rein technische Beschreibung.

    Ich versuche mal nur bei der Spielregel zu bleiben, auch wenn es mir bei manchen Kommentaren hier schwerfällt. Glücklicherweise wurde aber fast alles schon entsprechend beantwortet.


    Die Spielregel stellt ja, wie schon oft gesagt, die erste und imo auch höchste Hürde dar, die wir beim Hoby Brettspiele haben. Natürlich soll sie deswegen möglichst kurz, bündig und klar verständlich geschrieben sein. Das Beispiel oben von Bandida mit BlackHat(?) ist das so für mich nicht (und ich denke es geht da der Mehrheit so).

    Auf der anderen Seite finde ich Spielregeln nach dem Motto: "Der Startspieler macht X und dann macht der Spieler links von ihm y und,..." auch nicht besser. Das generische Maskulinum hat für mein Sprachempfinden nämlich auch noch einen technischen/bürokratischen Touch. Da habe ich dann teilweise das Gefühl die Bedienungsanleitung einer Waschmaschine zu lesen. Da ist die Hürde doch genauso groß!

    Mir gefält deswegen die Variante mit "Du/ihr" oder der konkreten Benennung mit Namen deutlich besser. Ich fühle mich gleich mehr "im Spiel". Auch in Romanen ist die Sicht des Erzählers ja deutlich distanzierter und kühler, als bei einem erzählenden Protagonisten. Spiele brauchen da aber für mich das mehr an Aufforderungscharakter. Und klar ist das ein schmaler Grad.