Beiträge von Thygra im Thema „Nutzung von Geschlechtern in Spielregeln“

    Bandida Du hast die Aussage von @Ninifee meines Erachtens überhaupt nicht verstanden. Ich lese dort, dass sich Ninifee nicht angesprochen fühlt mit der Behauptung, man würde irgendjemandem absprechen, schlau genug zu sein. Und das ist etwas ganz anderes, als was du daraus liest.

    Jain. Bei Dingen wie "Feuerwehrleute" mag das Stimmen - sowas würde mich auch gar nicht stören. Feuerwehrleute finde ich auch heute schon völlig flüssig lesbar ... aber wenn in Texten plötzlich so Sachen wie "Lehrer_Innen" oder "Lehrer*Innen" oder sonst etwas in dieser Art auftaucht ... sorry ... das wird auch durch Gewöhnung nicht eleganter.

    Da bin ich vollkommen deiner Meinung. Das würde ich auch niemals in eine Anleitung schreiben. Aber ich dachte, wir hätten weiter oben im Thread schon geklärt, dass dies auch nicht nötig ist, weil man den größten Teil einer Anleitung in der 2. Person schreiben kann.

    Ich bleibe aber dabei, dass ich davon ausgehe, dass nur Änderungen übernommen werden, die sich in die Ökonomie einer Sprache einfügen. Genderneutralität empfinde(!) ich in ihrer aktuellen Form meist als unökonomisch - was vermutlich einer der Gründe für den heftigen Gegenwind ist. Ich bin noch nicht überzeugt davon, dass hier eine dauerhafte Änderung der Sprache umsetzbar ist.
    Aber ich lasse mich sehr, sehr gerne eines Besseren belehren. :)

    Ich bin auch noch nicht überzeugt davon. Aber andersherum bin ich auch noch nicht überzeugt, dass es NICHT umsetzbar ist. Ich denke, das findet man nur heraus, indem man es versucht.


    Ich glaube auch nicht daran, dass man einen solchen Prozess innerhalb von 5 oder 10 Jahren schaffen kann. So etwas wird eher 30 oder 50 Jahre oder so brauchen.


    Deshalb gehe ich von einer Minderheit aus die mit dem generischen Maskulin ein Problem hat. Solange diese Minderheit keinen Schaden durch "Spieler" erleidet sehe ich keinen Grund etwas zu ändern um, es ganz provokant zu formulieren.

    Mit anderen Worten: Es ist okay, jemanden zu diskriminieren, solange er/sie in der Minderheit ist. Ja nee, is klar.

    Ich gebe diesen selbsternannten Sprachwächtern nicht die Macht, dass sie mir sagen dürfen, ich würde weibliche Personen meiner Spielerunden diskriminieren, wenn ich von "Spielern" rede und das für jeden mit etwas Sprachgefühl als generisches Maskulinum zu erkennen ist.

    Darum geht es nicht. Niemand wirft dir vor, dass du jemanden diskriminierst. Trotzdem kann es Frauen geben, die sich dadurch diskriminiert FÜHLEN. Sie wissen, dass du sie nicht diskriminieren willst, aber sie fühlen sich trotzdem diskriminiert, weil du die Sprache in einer Weise verwendest, die diskriminierend ist. Es IST diskriminierend, wenn du von Spielern sprichst. Das ist dir nur nicht bewusst, weil du und viele andere (auch ich) es so gewohnt sind. Es fühlt sich auch nicht jede Frau diskriminiert. Aber man kann eben auch nicht einfach ignorieren, dass es Frauen gibt, die es stört.

    Völlig wurscht wie das generische Maskulinum entstanden ist. Es liest sich flüssiger und schneller. Fakt.

    Nur weil du es gewohnt bist. Man kann sich umgewöhnen, und dann kann sich auch Feuerwehrleute so flüssig lesen wie bisher Feuerwehrmänner - und viele andere Begriffe ebenfalls.

    Was ist einfacher? Richtig, eine einzige Form, die man sich merken muss, weniger Fehler im Diktat, weniger Zeit, um einen text zu lesen, Zeit ist Geld ... mit einem Wort sind alle gemeint. Toll!

    Und warum sollte dieses eine Wort nicht geschlechterneutral sein können?

    Man spricht uns ganz offensichtlich ab, schlau genug zu sein, um uns mitgemeint zu fühlen. Dessen bedarf es anscheinend erst einer persönlichen Ansprache, zum Preis einer komplizierteren Sprache.

    1) Es hat nichts mit schlau oder dumm zu tun, wenn man sich nicht mitgemeint fühlt, sondern es ist eine Empfindung.

    2) Du setzt voraus, dass Sprache komplizierter sein muss, wenn sie genderneutral wird. Daran glaube ich nicht. Sie wird vielleicht anfangs ungewohnt sein, aber das ist nicht dasselbe wie kompliziert.

    Ok. Also viele andere Frauen und ich sind schlau genug, um uns mitgemeint zu fühlen. Du gehörst nicht zu uns. Du möchtest direkt und persönlich angesprochen werden.


    So besser?

    Ist dir nicht klar, wie beleidigend das ist? Du behauptet indirekt, @Ninifee ist nicht schlau genug ...

    Also auf Anleitungen bezogen: einmal am Anfang "Spieler sind alle" schreiben und sich dann irgendwelche krampfigen Ersatzformulierungen komplett sparen, sondern stattdessen normal-übliches, bewährtes Deutsch verwenden. So sind mir die Anleitungen am liebsten.

    Mag ja sein, dass DIR das so am liebsten wäre, aber du gehörst auch nicht zur Gruppe der weiblichen Personen, die sich diskriminiert fühlen. Und somit bist du nicht in der Position, einschätzen zu können, ob das ausreicht.


    Wenn man sich etwas Mühe gibt, findet man durchaus Ersatzformulierungen, die nicht krampfhaft sind. Musste ich auch erst lernen bzw. bin noch dabei. Wenngleich ich einräume, dass ich auch noch Zweifel habe, dass man wirklich ALLES gut formuliert und geschlechterneutral hinbekommt. Aber es geht viel mehr, als man denkt.