Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „Sleever - Zwangsgesteuerte Geldverschwender oder Bewahrer von Schönheit?“

    Du schreibst das so humorvoll dahin, aber genau so sieht die Realität bei mir aus. Ich habe beispielsweise mal Thunderstone Quest inklusive einiger Erweiterungen gebraucht gesleeved gekauft. Ich weiß nicht was für sleeves das waren aber sie fühlten sich ganz schlimm an und die Karten luden sich statisch auf und hafteten ordentlich aneinander. Da ohnehin schon die nächste Erweiterung auf dem weg war Habe ich das zum Anlass genommen das Spiel umzusleeven in einheitliche Hüllen die meinem Qualitätsstandard entsprechen (müssen je nach Spieltyp nicht zwangsläufig immer Premium sleeves sein).

    ...das waren garantiert die Verhüterli, die beim KS von Thunderstone Quest dabei waren und die so Standard waren, dass sie selbst bei den TSQ-Karten noch etwas überstanden. Die fand ich auch ausgesprochen schlecht und hab das Spiel am Ende gar nicht damit gesleevt.

    Finrod Ganz klar das Spielbrett an den Knickkanten oder weil Mal hier oder da eine Figur, Marker oder ähnliches einen leichten Kratzer hinterlassen hat. Desweiteren der Karton.

    Ich würde die Reihenfolge umdrehen, was am begrenzten Lagerplatz liegt, aber ja, Spielbretter sind viel empfindlicher als Karten. Siehe Talisman: Das Brett ist nach 100 Partien einfach zerkratzt durch die Minis und durch das falten an den Kanten beschädigt. Man kann immer noch alles lesen, aber da sieht man die Abnutzung schon sehr deutlich, gerade wenn Licht ungünstig drauf fällt. Und das ist nicht das einzige Brett, auch Anachrony sieht schon stark genutzt aus mit seinen ca. 50 Spielrunden.

    Ich weiß aber nicht, wie relevant dieser Fall wirklich ist ein Spiel so zu verschleißen, dass man es neu kaufen muss.

    Wie gesagt, ist mir in 40 Jahren mit Brettspielen bisher an die 10mal passiert. Entweder hat es sich durch eine Neuauflage/Erweiterung/Standalone von selbst erledigt (die o.g. Deckbuilder), oder aber die Ursprungsqualität war wirklich so schlecht, dass ein Neukauf notwendig war (so etwa bei den Erstausgaben von Arkham Horror und Tales of the Arabian Nights, wo das Papier schlicht US-Pulp war und nach dem hundertsten Anfassen auseinanderfiel). Das einzige Spiel, das ich wirklich wegen Abrieb durch zuviel Mischen ersetzen musste, ist das mehrere hunderte Male gespielte Onirim gewesen - und selbst da gab es dann rechtzeitig eine erweiterte Neuauflage mit besserer Kartenqualität.


    Edit: Doch, eins fällt mir noch ein: Snapshot von Kosmos, ein Schnippsspiel. Das Spielbrett war so schlecht verarbeitet, dass es nach mehrfachem Bespielen schlicht auseinander fiel. Da habe ich aber auch nichts neu gekauft, da ein echtes Carrom-Brett hier wohl eh sinnvoller wäre.

    Bei uns gibt es auch regelmäßig Chips am Tisch, und trotzdem habe ich gerade mal eine Handvoll Spiele unter meinen 2000 Spielen im Regal, wo ich speckig-abgenutzte Karten habe: Das sind die Grundkarten von Dominion (die ich mittlerweile dank zweier Sammlerboxen eh ersetzt habe), das sind die Grundkarten von Ascension (die ich dank der sieben Sets auch mehrfach habe) und das sind Zugkarten von Zug um Zug (die ich ebenfalls mittlerweile mehrfach mein Eigen nenne). Also am ehesten die Spiele, wo viele Karten durch die Hände wandern und/oder regelmäßig gemischt werden müssen - und dann auch nur die Spiele, die mehr als 50x auf den Tisch gekommen sind. Klar würde ich mich schwer ärgern, wenn mir jemand Karten verknickt oder Flüssigkeiten über mein Anachrony kippt (was beides schon mehrfach passiert ist), aber meistens sind in solchen Fällen die Karten gar nicht das Hauptproblem, sondern eher das in Mitleidenschaft gezogene Spielbrett. Außerdem gibt es ja auch sowas wie "Rettungs-"Sleeven, also das Sleeven von Karten, wonach man solche Macken ja in den meisten Fällen gar nicht mehr sieht (notfalls halt mit intransparenten Rückseiten). Will sagen: Sleeven käme bei mir zum einen wegen des Plastikmülls, zum anderen wegen des Kostenaufwands so gut wie nie in den Sinn, weil ich grundsätzlich einfach kein Problem mit Gebrauchsspuren habe. Hätte ich die, würde ich ja auch bei jedem Auf- und Zufalten meiner Spielbretter Angstzustände bekommen, denn die wellen und reißen ja auch gern mal.