Beiträge von Bergziege im Thema „Top 5 Reihenfolge für Nichtspieler“

    Na, sieh mal einer an, da hast Du mich tatsächlich zum Nachdenken gebracht :)


    Ich habe mir unter diesem Aspekt Deinen Beitrag nochmal durchgelesen, und ja, Du hast da definitiv einen Punkt. Hätten mir Leute Keltis als modernes Brettspiel vorgesetzt, um mir zu zeigen „was Brettspiele können heutzutage“, wäre ich sehr ernüchtert vom Tisch aufgestanden. Zumal ja auch noch der SdJ-Pöppel darauf prangt, und man sich als Nicht- oder Wenigspieler natürlich denkt, dass muss dann ja auch das Beste des Jahres gewesen sein. Ich weiß nicht, ob und wie ich mich nochmal mit dem Thema auseinander gesetzt hätte.

    Da ich Keltis aus einer Spiele-Auflösung eines Kollegen vererbt bekommen habe, mich da selbst dann mal dran versucht hab und es nach 2 Partien kopfschüttelnd weggepackt habe, hat sich das zum Glück nie so dargestellt und ich hatte das Interesse auch nicht verloren. Bei der Auflösung waren auch ein paar für mich bessere Teile dabei.


    Da ich ja nun aber auch selbst 5 recht seichte Spiele (King of Tokyo, Zug um Zug, Menara, Tobago, Dominion) hier in den Raum geworfen hatte, möchte ich dazu noch kurz zwei Punkte ergänzen.


    Zum einen: zwischen den von mir genannten Spielen und Keltis liegen (für mich persönlich!) nochmal Welten. Keltis hatte für mich gar nichts – keine Geschichte, keine Seele, keine spannenden Mechaniken, keine neuen Erkenntnisse, keine tolle Ausstattung, keinen Humor, keinerlei AHA-Momente. Alle von mir genannten Spiele haben davon zumindest Teile – auch hier: ich spreche dabei für mich. Mit jedem einzeln von diesen 5 hätte man MICH anfixen können, Dominion und Tobago haben das auch tatsächlich geschafft.


    Des weiteren: da die Eingangsfrage relativ klar, knapp und deutlich formuliert war, wollte ich auch so darauf antworten und habe meine Vorschläge nicht weiter ausgeführt. Das will ich auch gar nicht groß tun, aber ich möchte auf jeden Fall ergänzen, dass es, wie inzwischen ja auch oft genannt wurde, natürlich immer auf die neuen Spieler ankommt. Das ist auch fließend – wenn ich mit King of Tokyo anfange, und merke, dass einer dabei ist, der stinksauer wird, wenn alle auf ihn eindreschen bis er platt ist, weil er damit nicht wirklich umgehen kann, dann ziehe ich als nächstes was kooperatives oder halt z.B. ein On Tour aus dem Schrank.


    Wenn die neuen Spieler mords Spaß dabei haben, sich zu verdreschen, tausche ich kooperativ vielleicht gegen Smallworld aus. Oder ich merke vielleicht, dass ich ihnen deutlich mehr „zutrauen“ kann, als für den ersten Versuch gedacht – prima, dann versuche ich tatsächlich mal Agricola. Das ist pauschal kaum festzustellen.


    Mit meinen Vorschlägen habe ich schon gute Erfahrungen mit Nichtspielern gemacht, ich persönlich halte sie für einen guten Einstieg, einfach weil sie schon öfter funktioniert haben. Hierbei bin ich grundlegend davon ausgegangen, dass die Leute tatsächlich von der Mensch-ärgere-dich-nicht-Ebene kommen.

    Klar KANN das funktionieren. Aber es geht eben noch besser. ;)

    Logo. Wie schon von vielen anderen gesagt, kommt es eben auch auf die Spieler an. In der gleichen Runde, in der Dominion vom Fleck weg geliebt wurde, kam Wettlauf nach El Dorado übrigens nicht gut an. Man muss nicht alles verstehen ;) Ich halte zweiteres auch für das unterhaltsamere Spiel.

    Aus diesen Erfahrungen heraus würde ICH aber für "echte" Neuspieler, die quasi von Kniffel und Mensch-ärgere-dich-nicht kommen, auch wieder Dominion auspacken und ausprobieren.

    Ich habe in mehreren kompletten Neuspieler-Runden ausschließlich positive Erfahrungen mit Dominion gemacht. Leute, die das alles gar nicht kennen waren viel zu fasziniert von dem neuen Konzept des Deck-Zusammenbaus und mussten die Aktionskarten immer wieder neu lesen und verstehen, die haben keine Downtime bemerkt. Und das Mischen hat auch niemanden gestört in diesen Runden...

    Aktuelle Auswahl für den ersten Versuch (kann sich stetig ändern und hängt natürlich immer auch an den Leuten):


    King of Tokyo

    Zug um Zug

    Menara

    Tobago

    Dominion

    und eins in der Hinterhand: Flügelschlag


    Bei allen hatte ich auch schon zu zweit Spaß, aber bei 3-4 Spielern sind sie sicher am besten. Mehrere davon sind im Neuspieler-Haushalt ausprobiert und von den „Neuen“ danach auch gekauft worden.