Beiträge von ode. im Thema „15.07.-21.07.2019“

    Das Eine hat mit dem Anderen ja gar nichts zu tun. Du kannst dich thematisch ja auch in die Rolle eines Verbrechers begeben und im Rahmen des Spiels thematisch wie ein Vebrecher handeln. Das hat mit Thema vs. Mechanik überhaupt nichts zu tun.


    Du scheinst vielmehr nicht zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden.


    Ich möchte das nicht bewerten. Ist mit völlig gleich, wie man das auffasst. Es ist halt nur faktisch so, dass dein Argument bedeutet, dass du Escape Plan thematisch ablehnst.

    In der letzten Zeit so alles gespielt:


    #Hadara - Kartendraft um Marker ein paar Leisten hoch zu schubsen mit Civ-Thema. Für mich im Grunde so eine Art 7 Wonders Duel für mehr Spieler, da das Spiel thematisch und mechanisch so in die Richtung tendiert. Das Spiel ist mechanisch gesehen durchaus interessant, kann aber mit 7 Wonders Duel nicht ganz mithalten. was kein Vorwurf sein soll, denn für mich ist das ein absolutes Ausnahmespiel. Schnell gespielt ist Hadara richtig gut. Kleiner Abzug in der B-Note für hohen Zufallsanteil bei den Kolonien. Es gibt pro Stapel 1 Kolonie, die sehr viele Punkte abwirft statt Leistenschritte zu generieren und die können manchmal einfach stark ins Gewicht fallen.


    #AleaIactaEst haben wir auch mal wieder entstaubt und es macht uns erstaunlich viel Spaß das mal wieder rauszuholen. Lockere Würfelei und wenn schnell gespielt wirklich toll!


    Für #DieBurgenVonBurgund hab ich mir mal die Handelsstraßen-Erweiterung gegönnt und die finde ich wirklich toll! Hierbei bekommen die Waren eine erweiterte Bedeutung. Statt sie einfach auf den Sammelstapel zu legen versucht man sie farblich passend auf die Bonusfelder der eigenen Handelsstraße zu legen um die wertvollen Boni zu kassieren. Mit wenig Aufwand wird das Spiel hier sehr interessant erweitert. Ich glaub, die Mini-Erweiterung wird jetzt immer Teil unserer Partien sein.


    Großer Neuzugang im Spieleregal ist aber #EscapePlan - Das Spiel haben wir innerhalb kürzester Zeit gleich 3x gespielt und ich muss sagen, dass es mir wirklich gut gefällt. Im Großen und Ganzen geht es darum die im Laufe des Spiels entstehende Stadt "zu lesen" und die bestmögliche Route zu finden um Geld einzusammeln. Jeder Spieler hat dabei eine Karte, die ihm anzeigt, wo er sein aus einem Bankraub stammendes Geld geparkt hat. Thema des Spiels ist es, einem Polizeizugriff zu entgehen und auf der Flucht aus der Stadt möglichst viel dieses geparkten Geldes einzusammeln. Also suche ich die bestmögliche Route durch die Stadt um mein investiertes Geld aus dem Nachtclub, der Bar oder diversen Schließfächern einzusammeln. Doch die Polizei ist mir auf den Fersen und erschwert es mir mich frei zu bewegen. Mechanisch gesprochen stellen die Polizei-Meeples eine Art Kostenberechnung meiner Strecke dar und erinnern mich ein wenig an die farbigen Klötzchen aus Lisboa, die dort für die Kostenberechnung der Bauplätze zuständig waren. Vom Spielgefühl her erinnert mich Escape Plan ein wenig an Das Orakel von Delphi. Auch dort muss ich meinen Weg über die Spielfläche bestmöglich gestalten um meine Aufträge zu erfüllen. Genau wie in "Delphi" bekomme ich in Escape Plan an meinen erfüllten Stationen diverse Hilfe in Form von Ausrüstungen, die mir helfen die Polizei zu umgehen. Oder ich knüpfe Unterweltkontakte in Form von Karten, die auch Sondereigenschaften haben.


    Wie immer bei Vital Lacerda ist das Spiel an vielen Stellen unnötig kompliziert aber trotzdem hat es für mich einen hohen Spielreiz. Hinzu kommt, dass es vergleichsweise wenig komplex ist. Es ist zwar an vielen Stellen absolut sein Stil und man erkennt es - aber es ist kein absoluter Brecher wie bsw. Lisboa, bei dem man ja eine 8seitige Spielhilfe an die Hand bekommt um nicht ständig mit dem Kopf gegen die Regelhürde zu knallen. Zwar erfordert auch Escape Plan ein wenig Einarbeitung, aber man kommt hier besonders schnell "in das Spiel rein" und Folgepartien sind deutlich kürzer. Sobald man das System verinnerlicht hat wie man seine Streckenkosten berechnet, kann man die Spielzüge deutlich schneller planen.


    Ich hab mir mal die Kickstarter-Version geleisteet (nicht selber gebacken, aus zweiter Hand gekauft) und materialtechnisch ist das hier allererste Sahne. Fette Pappe, hübsche Meeples, metallene Schlüssel, mehrlagige Spielerboards. Aber auch hier: Die Holzklötzchen sind bsw. vergleichsweise leicht, die Spielerboards biegen sich schnell, was aus meiner Sicht einfach bei diesen "double-layer boards" fast immer der Fall ist (weshalb ich nicht ganz verstehe, warum da alle so drauf abfahren...). Bei einer meiner Spielfiguren ist der Arm abgebrochen, da erkennt man, dass die Holzqualität nicht die beste ist. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass das eine fernöstliche Produktion ist. Trotzdem: Das Material ist insgesamt top notch und das ist natürlich auch ein geiles Feeling. Trotzdem ist das Spiel selber ein ganz normales Euro-Spiel. Mir stellt sich da die Frage, ob es denn immer diese Deluxe-Version sein muss? Warum produziert man diese Spiele nicht einfach in einem ganz normalen Rahmen und verkauft sie für 40-50€? Oder vielleicht verkaufen sie sich auch deshalb so gut, weil sie so deluxemäßig produziert sind um man eben nicht das Gefühl hat das nächste Standard-Euro-Ding zu spielen? Ein Spiel für 100€ will ich auch lieb haben. Ein Spiel für 40-50€ gebe ich vielleicht schneller dran? Ich will weder sein eine noch das andere hier also positiv oder negativ herausstellen. Stattdessen stelle ich das einfach mal in den Raum. Vielleicht sammelt sich hier mal die ein oder andere Meinung dazu?

    ;)