Beiträge von PowerPlant im Thema „08.07.-14.07.2019“

    Ich finde einfach, dass der Autor „nur“ der Herr über das Regelkonstrukt ist. Aber da sind viele Teile, die genau so wichtig sind: Redaktion, Grafik, Artdirection, Komponentenqualität...


    Auf vieles, was heutzutage ein gutes Spiel zu einem sehr guten macht, hat der reine Autor doch gar keinen Einfluss, oder?

    Solo fehlt dir leider auch die Identifikation und der Charakterbau. Ich wiederhole mich, aber du kannst aus dem Scharfschützen einen Heckenschützen machen, der auf Reichweite extremen Schaden macht, dafür aber weder mit Sprengkarten noch im Nahkampf oder auf kurze Distanz viel ausrichten kann.


    Und das wirkt sich wieder auf andere aus. Was brauchst Du, damit der Heckenschütze gut funktionieren kann? Tanks, die ihm die Monster vom Leib halten. D.h. er steht bestenfalls erhöht mit Abstand 2-3 zu Gegnern. Der Anführer und erstrecht der Nahkämpfer können zu regelrechten Tanks herangezogen werden, indem sie Schaden ignorieren können, nicht aufgehalten werden, Gegner zu sich ziehen können und ähnliche Fähigkeiten haben.


    Wenn da jeder das baut, wonach er lustig ist, wird das nur mit sehr viel Würfelglück funktionieren.


    Ein weiteres Beispiel: Wenn der Nahkämpfer als solcher spezialisiert wird, dann hat er extrem starken Handgemenge-Schaden raus. D.h. Reichweite 0 und Singletarget-Dmg und er wird sich extrem schnell über die Karte bewegen. Dann brauchst du vor allem Mobilität, um die passiva aufrecht zu erhalten und die NPCs zu beschützen.


    Noch ein Beispiel: Ist der Sani eher der Sprengstoffexperte? Oder sind die anderen Charaktere so sehr auf Nahkampf getrimmt, dass er lieber seine Heiler-Fähigkeiten pushen sollte?


    Gerade weil es so sehr auf die Teamkombo und die Konfiguration der einzelnen Charaktere ankommt, macht die AI ja Sinn: Ich kann nur effektiv eine Teamkombo ausspielen, wenn ich vorhersehen kann, wie sich die Monster bewegen. Wie gesagt, man muss verstehen woraus das Spiel seinen Hauptreiz zieht und das ist nicht die tolle Monster-KI.


    Du hast doch wahrscheinlich gemerkt, dass zwischen Mission 1 und 2 schon ein großer Unterschied spürbar ist, einfach weil in der 1. Mission zu 99% nur kleine, schnelle Nahkampf-Gegner auftauchen und in der 2. Mission zu 50% auch langsamere Gegner mit Reichweiten-Angriff. Allein das ermöglicht bzw. erfordert schon wieder eine ganz andere Teamkombo.


    Wir selbst haben auch schon einen ganzen Nachmittag (!) an einer Mission gesessen. Teilweise haben wir nach 3 Runden schon verloren. Aber es war ein riesen Spaß, zwichen den Partien quasi Deckbau zu betreiben und die Fähigkeiten aufeinander abzustimmen. Dass dieses Kunststück mit einem so leichten Reglement funktioniert ist das eigentlich geniale an FTZ. Und deshalb ist die nicht vorhandene bzw. berechenbare KI auch kein Abbruch.

    Was die Varianz angeht: Du hast einerseits unterschiedliche Maps. Zu Beginn ist ja jedes Feld quasi betretbar. Später aber wirst du noch Stollen und Innenräume finden. Klingt nun nicht nach viel, aber bei einem so taktischen Spiel macht das eine Menge aus.


    Darüber hinaus kommt jede Kampagne (à 3 Missionen, davon 3 im Grundspiel und je 1 pro Erweiterung) mit anderen Monstern, die sich unterschiedlich verhalten, eigene Stärken und Schwächen haben.


    Darüber hinaus bekommst Du auch den Missionsgenerator, der (mWn) die Monsterarten kombinieren kann. Alles in allem gibt es schon sehr viele mögliche Kombinationen.


    Mein Disclaimer aber: Das Spiel ist natürlich kein Gaia Project. Der Reiz besteht in der Absprache gepaart mit der dauernt lauernden Gefahr in jeder Runde ins Gras zu beißen. Wenn Du in einer bedrohlichen Situation deine Fokus-Fähigkeit spielst, bist Du in der folgenden Runde am verwundbarsten. Wenn Du dann quasi Abhängig bist vom Handeln der Mitspieler - ohne ihre Karten zu sehen - dann geht dir der Arsch auf Grundeis ;)

    Da muss ich [Tom] zustimmen: Das Spielbrett ist wie in den meisten Spielen 56x84cm groß.


    Das zeigt mal wieder, dass meine Abneigung gegen runde oder abgerundete Tische begründet ist ;) Meine Frau hat uns im Wohnzimmer einen kreisrunden Tisch eingebrockt. Ich hasse das Ding - mit 4 Tellern einem Brötchenkorb und einem Glas Marmelade ist die Fläche gefühlt schon voll - bei einem Durchmesser von über 1,50.


    Runde oder abgerundete Tische sind die größte Platzverschwendung ;)

    #Nemesis zu 2., Koop-Modus mit unserer Spielhilfe.


    Die erste Runde mit meiner Frau, die Erklärung hat ganz gut funktioniert. Wir haben aber relativ oft zur Spielhilfe gegriffen, da diese Xeno-Ausbreitungs-Regeln echt für die Hose sind... Aber mit der kleinen Liste funktionierte es ganz gut!


    Gespielt haben wir wie erwähnt im kooperativen Modus. War für mich auch das erste Mal. Grob gesagt ist der einzige Unterschied eben, dass man den Misstrauensanteil komplett streicht, da jeder sein einzelnes Ziel von einem anderen Deck zieht und die Ziele offen liegen. Diese Ziele können dann auch von jedem erreicht werden.


    Vorweg kann ich sagen, dass das Spiel zwar spannend bleibt aufgrund des Survival-Themas, es aber doch durch die fehlende semikooperative Komponente einiges verliert. Auf der anderen Seite kann man im semikooperativen Spiel aber auch alles richtig machen und hinterher dennoch verlieren. Das muss man natürlich auch abkönnen.


    Das Spiel zu 2. war dafür auch relativ easy. Wir trafen insgesamt auch nur auf 3 Jäger und eine Larve, bewegten uns größten Teils vorsichtig und löschten Feuer direkt. So schafften wir es auch mit unseren Zielen in einer Rettungskapsel zu entkommen und das Schiff in Richtung Venus zu schicken, wo diese verdammten Viecher hoffentlich draufgehen.


    Soweit ist das Spiel wirklich großartig und funktioniert sehr gut. Gefühlt hat eine Partie große Ähnlichkeit mit #StarWarsRebellion und #EldritchHorror. Gemeint ist damit, dass eine Partie eine so starke Geschichte erzählt, dass man sich auch lange Zeit später noch daran erinnern kann. Dazu kann es sehr swingy sein, wobei ich das gar nicht negativ bewerte. Es ist eben eine erlebbare Geschichte und da kann es manchmal sein, dass das Ende schon vorher geschrieben scheint.


    Das Spiel steigt auf jeden Fall sehr weit oben in meiner Liste ein! Im kooperativen Modus werde ich demnächst dann die Rückseite des Plans ausprobieren, die etwas schwieriger sein soll. Obendrein kommt dann auch endlich der Comic zum Einsatz.