Huutini Absolut! Nur muss der Spieler sich dann doch erklären. Ansonsten wird es immer eine Reaktion auf seine Antwort geben. Wer Siegpunkte liebt und darum gerne Russian Railroad spielt, für den ist Cooper Island der absolute Horror!
Ich finde Cooper Island genau deshalb so charmant, weil es sich in vielen Dingen doch in dem abgrenzt was in Mode ist. Jeder Spieler wird nach seiner ersten Partie merken, das er wohl eher nicht alles rausgeholt hat, aber so intensiv, das daraus Frust oder Motivation ensteht. Auf jeden Fall aber Emotion. Eine Sache die mir bei dem xten Spiel wo man die Kramerleiste umläuft eher weniger abgeht. Ähnlich verhält es sich mit den wenigen Workern, den zuerst utopisch aussehenden Siegendpunktekarten ect. pp.! Ich bin da ganz ehrlich, es gibt viele gute Spiele, aber da sehe und erreiche ich in einer netten Erstpartie so viel, das ich mir denke, warum noch einmal spielen? Man hatte einen schönen Abend, hat seine Aktionen gemacht, was aufgebaut und weiß, so schlecht war das nicht. Geht sicher besser, aber war okay. In Cooper Island wusste ich, das war ein Spieldurchgang zum Vergessen. Es war so fundamental schlecht, das es grandios war. Wo ich nach der ersten Partie ähnlich wie shantrip dachte, wie pervers ist es bitte eine Siegendpunktekarte zu schaffen bzw. da das Maximum zu erreichen, schaffe ich dies nun eher, vielleicht sogar eine zweite zum Schluss. Diese Lernkurve ist doch grandios motivierend! Das funktioniert aus meiner Sicht nur deshalb so gut, weil das Spiel eben anfänglich so bockig ist.
Auch da gebe ich dir im Grunde recht. Trotzdem würde ich nichts davon auf Cooper Island anwenden.
Mal ein Gegenbeispiel: Trismegistus.
Ein Spiel, das ebenfalls eine sperrige Erstpartie bietet, und bei dem ich zu Beginn nicht besonders gut war und nicht viel mehr Punkte hatte als in meiner ersten Cooper Island Partie.
Hinzu kommt, dass mir nie ein Spiel untergekommen ist, bei dem ich und meine Gruppe in den ersten Partien so oft so viele so unterschiedliche Regelfehler gemacht haben wie bei Trismegistus.
Trotzdem hat mich Trismegistus fasziniert, und tut es heute noch. Das würde ich jederzeit mitspielen, egal gegen welchen Profi oder Noob, und ich würde in jeder Partie hoffen, dass ich das Spiel etwas besser in den Griff bekomme als vorher. Direkt nach meiner Erstpartie, die Stunden dauerte, zäh war, von Fehlern, Missverständnissen und Ahnungslosigkeiten geprägt, wollte ich direkt nochmal spielen. Und dann nochmal, und nochmal.
Auch bei Maracaibo lief die erste Partie alles andere als rund, sie hat mich aber so fasziniert, dass ich mir das Spiel direkt selbst besorgt habe, weil ich es gerne auf dem Tisch haben will, weil ich es erkunden und erforschen will.
Zugegeben, die Lernkurve bei Trismegistus ist deutlich flacher als bei Maracaibo, aber trotzdem sind das beides Spiele, die ich erkunden will, bei denen ich Verzahnungen und Interaktionen erforschen will (bei Trismegistus noch mehr, da Maracaibo weniger komplex ist).
Aber Cooper Island war einfach nur so schlecht zu mir, dass ich es absolut nicht mehr auf dem Tisch haben will.
Das heißt, alles was du ansprichst trifft absolut auf mich und Trismegistus zu, nur eben nicht auf Cooper Island, ganz einfach, weil ich Cooper Island nicht mag. Ja, nach nur einem Spiel. Und ich würde es auch nach 100 Spielen nicht mögen. Du kannst mir also gerne erklären, weshalb dir Cooper Island gerade WEGEN seiner Sperrigkeit und Andersartigkeit so gut gefällt - es ändert nichts daran, dass ich das Spiel WEGEN seiner Sperrigkeit und Andersartigkeit ganz furchtbar finde. Nicht, weil ich sperrige und andersartige Spiele furchtbar finde, sondern ganz schlicht, weil ich Cooper Island furchtbar finde.