Beiträge von yzemaze im Thema „Antiquity: „das beste Spiel aller Zeiten““

    Jup, es gibt durchaus Infos, die äußerst relevant sind. (Das wollte ich keinesfalls in Abrede stellen!) Die Reihenfolge ist eine, aber z. B. auch ein (nicht) besetzter Hafen oder neu gebaute Gebäude können schon sehr viel verraten … Insofern kann es je nach Situation selbstverständlich enorme Vorteile bringen, die Pläne der anderen zu kennen. Allerdings gebietet es allein schon die Fairness, dass man eben nicht guckt, bevor man seine Pläne abgeschlossen hat. In meinen (wenigen) Live-Runden hat das problemlos geklappt, weil sich alle Mitspielenden auf ihre Städte konzentriert haben und erst nachdem sie diese als „fertig“ deklarierten auf die Tableaus der anderen guckten. Wenn das nicht klappt, sollte man in der Tat zu Sichtschirmen greifen. Allerdings muss man dann umgekehrt darauf vertrauen, dass die Leute hinter den Sichtschirmen nicht etwas (um-) bauen, was sie gar nicht umbauen dürften, oder plötzlich Gräber verschwinden … So oder so läuft es also darauf hinaus, dass man ehrliche Mitspieler braucht. Da kommt dann wieder Klaus’ Hinweis ins Spiel ;)


    Das ist i. ü. einer der großen Vorteile der Online-Version: Dort kann man in der Bauphase die Städte der Mitspieler (mit Status vor Bauphase) einsehen, um die vermeintlichen Aktionen der anderen bestmöglich in die eigenen Pläne einzubeziehen. Am Tisch muss man bei Sichtschirmnutzung ggf. die Mitspieler fragen, wie ihre Stadt vorher aussah, welche Gebäude dort stehen etc. und verrät so evtl. sogar einen Teil der eigenen Pläne … Ein Patentrezept dafür habe ich leider auch nicht. [Fotos von allen Städten zu machen und dann ggf. rumzureichen, fände ich Overkill.]


    Da sind ja fast so viele Klugscheißer-Smileys drin wie Counter im Spiel! :/

    Man tut, was man kann ;) Für „Klugscheißer“ war i. ü. kein Platz mehr im Nutzertitel ;) :achterbahn:

    Sichtschirme. Nur, braucht man die wirklich? Spielt ihr mit oder ohne?

    Ohne.

    Falls deine Runde das Level erreichen sollte, auf dem man die Pläne der anderen so weit berücksichtigen kann, dass es sich lohnen würde, bei den anderen zu schauen, und die Mitspieler es dann auch tatsächlich machen, kannst du dich immer noch um Sichtschirme kümmern.

    Die Anzahl der Stanzbögen ist i. ü. nur die halbe Wahrheit. Über die Größe und damit auch Anzahl der Counter sagt das ja nicht viel aus ;) Es sind allein 720 für die Waren … Dazu noch Gräber, Häuser, Gebäude, Grasland, … Obwohl durch die Plastikchips (Pollution) so um die 300 weggefallen sind, ist das immer noch im vierstelligen Bereich. Wer clever ist, kauft’s gebraucht ;) Ich kann allerdings verstehen, dass die meisten lieber die 3rd edition haben möchten, als bei BGG eine 2nd zu kaufen. => Sankt Peter to the rescue ;)

    Ticketautomat

    Falls das „dir“ mir gegolten haben sollte: Exakt so handhabe ich das, abgestuft nach den jeweiligen Wünschen der Mitspieler*innen. Manche mögen schließlich partout keine Beratung oder wollen wirklich nur vor Knieschüssen gewarnt werden ;) Ich lasse Lernende also nur vor Wände rennen, wenn sie das unbedingt wollen. Grundsätzlich helfe ich gerne, wenn Hilfe erwünscht ist, und dann auch vollkommen ohne Rücksicht auf das Spielergebnis. Wer mag, bekommt z. B. bei Antiquity im Notfall einfach Holz geschenkt. Wer nicht mag, darf auch dahin siechen. Eine Lernpartie ist eine Lernpartie und jede*r lernt anders. Wenn’s zeitlich passt, wird ggf. auch abgebrochen und von vorne begonnen. U. a. bei FCM kann das eine sehr sinnvolle Variante sein.

    Bis dato bin ich damit sehr gut gefahren und konnte immerhin ein paar Leute u. a. für weitere Partien Antiquity begeistern. So wirklich schlimm dürften meine Erklärrunden also nicht gewesen sein …

    Aber der Preis ist ja echt heiß....bei A.zone zwischen 190 und 220 Euro.

    Wer es aktuell zu dem Preis kauft, hat’s nicht anders verdient. Bei BGG gibt es gebrauchte Exemplare ab 50 € (2nd edition!).

    Sicher muss man damit rechnen, dass dann irgendwann ein großer Verlag um die Ecke kommt und es dann schöner,größer und deutich billiger veröffentlicht.

    Never ever! (… und das von mir, der »„Immer“ ist fast immer falsch und „nie“ ist fast nie richtig!« zu seinen Lieblingssprüchen zählt.)

    Das Spiel ist mittlerweile fast 15 Jahre alt. Zeit und Möglichkeiten genug für eine Neuauflage bei einem anderen Verlag hätte es gegeben …

    Nehmen wir einmal an, man spielt Food Chain Magnat. Man ist mit dem Spiel noch nicht vertraut (=Neuling) und spielt vor sich hin. Nach rel. kurzer Zeit kommt schon der erste Wegabschnitt, wenn z.B. jnd.die Waitress spielt. Ziehe ich in dieser Runde nicht mit, dann ist das ein signifikanter Nachteil schon gleich zu Beginn...

    Ein Neuling wird sowohl FCM als auch Antiquity gegen halbwegs gute und erfahrene Spieler wohl immer verlieren. Da spielt es kaum eine Rolle, was wer wann wie genau spielt. Bei FCM wird im Gegensatz zu Antiquity wahrscheinlich früher offenbar werden, dass dem so ist. Das meinte ich mit:

    […] um letzten Endes nicht mehr gewinnen zu können. Der Vorteil ist halt, dass man das im Gegensatz zu FCM erst weit später merken wird […]

    Von mir aus nenne das einen „gemächlicheren und schleichenderen“ Aufbau. Es kommt unter’m Strich auf’s Gleiche raus.


    Die Waitress ist ein i. ü. ganz schlechtes Beispiel und ließe sich allein schon mit dem Stichwort „Opportunitätskosten“ aushebeln oder um es mit den Worten aus einem Strategie-Artikel bei BGG zu beschreiben:

    Benefit: You get uh…. First waitress I guess. You should have plenty of time to play on your phone while the others are trying to win.

    Ja, da geht’s explizit um die 1. Angestellte, aber das Prinzip lässt sich übertragen …

    Aber wie schon oft erwähnt: "Mei, es ist halt alles Geschmackssache"

    Definitiv. Ich mag beide – sehr sogar, habe aber hier und da auch ein paar kleinere Kritikpunkte. Dass man das Spiel schon mit der ersten Aktion verlieren kann, gehört aber keinesfalls dazu. Es ist ein Splotter. Das muss so sein.


    btw:

    Food Chain Magnat

    Das Spiel gibt es nicht, egal wie oft du es so schreibst ;) Oder anders ausgedrückt: Wenn du möchtest, dass deine Beiträge auch bei einer Suche nach dem korrekten Titel per Suchfunktion gefunden werden können, solltest du ein "e" am Ende ergänzen.

    Ich wüßte auch nicht, wo und wie man eine Stadt platzieren müsste, um so schlecht zu starten, dass man nicht mehr gewinnen kann oder gar nichts mehr machen zu können.

    Von „gar nichts mehr machen […] können“ sprach ich nicht. (NB: „mitunter“ & „letzten Endes“!) Um es zu präzisieren: „Im Falle von Antiquity reicht kann schon eine nicht ideal platzierte Stadt am Anfang reichen, um letzten Endes nicht mehr gewinnen zu können, wenn die Mitspieler gut spielen.“

    So besser? ;)

    JEDER Platz hat Vor- und Nachteile. Die muss man halt nutzen und auf den Ausbau der Ressourcen, Exploration eingehen und sich einen Weg suchen.

    Eben, Grundbedingung dafür ist eine möglichst ideal plazierte Stadt. Der negative Extremfall wäre das Bauen der Stadt zu nah am Rand oder so, dass ein wichtiges Gebirge komplett oder in großen Teilen überdeckt ist, oder nicht genug Wasser in Reichweite oder ein Hexfeld zu weit weg ist. Natürlich kann man auch damit noch was anfangen, aber es kann schon der entscheidende Knackpunkt gewesen sein, der die weitere Entwicklung früher oder später so nachhaltig negativ beeinflussen wird, dass man eben nicht mehr gewinnen kann. Immer vorausgesetzt, dass den anderen Spieler*innen solche Fehler nicht unterlaufen.


    Antiquity ist ein Rennen. Wer seine Siegbedingung zuerst erreicht, gewinnt. Ein Stolpern am Start kann bedeuten, dass es das schon war, muss es aber freilich nicht. Oft genug schießen sich ja früher oder später auch andere ins Knie ;)

    Ganz so krass finde ich es beim Antiquity nicht, denn das baut sich eher langsam auf....

    Ich sehe da keinen großen Unterschied. Es ist und bleibt ein typischer Splotter. Ein Fehler in den ersten Aktionen kann mitunter schon bedeuten, dass man mit dem Sieg nichts mehr zu tun haben wird. Im Falle von Antiquity reicht schon eine nicht ideal platzierte Stadt am Anfang, um letzten Endes nicht mehr gewinnen zu können. Der Vorteil ist halt, dass man das im Gegensatz zu FCM erst weit später merken wird, falls man die Zusammenhänge erkennt und versteht ;)

    Dennoch sollte man ungefähr den gezahlten Preis wieder rein bekommen...

    Ja. Werthaltig sind Splotters auf alle Fälle, insbesondere wenn man etwas Geduld mitbringt, um zwischen Reprints zu verkaufen.

    Ich habe im März trotz eher schlechter Marktlage meine alte Antiquity-Ausgabe (2nd edition) immerhin gegen Teotihuacan inkl. Promo (!) und Samurai (aka 27 € bei BGG) tauschen können.

    Es galt mal als Grail-Game und wurde gebraucht mit 200-300 Euro gehandelt. Würde ich das Spiel nicht so mega gut finden und selber spielen wollen, würde ich sagen, es lohnt sich damit zu spekulieren :P

    Naja, die Zeiten sind auch nicht mehr so wie früher. Durch FCM sollte Splotter genug Reserven angehäuft haben, um schnellere Reprintzyklen recht risikolos fahren zu können. Auf Preise wie Anfang des Jahrzehnts oder vor dem 2017er Reprint würde ich jedenfalls nicht ernsthaft spekulieren. Bei BGG sind aktuell 40 gelistet …

    Mmmh...BGG sagt Schwierigkeitsgrad 4,31.
    Wie schwer ist das Spiel zu erlernen?

    Es ist komplex, nicht kompliziert. Dem Regelwerk gäbe ich maximal eine 3,5. Es gibt ein paar Detailregeln, aber es ist imho relativ einfach zu verstehen, wenn man mit komplexen Eurogames keine Probleme hat.

    Das Spiel hingegen hat schon so manchen überfordert, dabei ist es eigentlich sogar berechenbar – bis auf zwei Ausnahmen: Evtl. Explorer und ihre Entdeckungen sowie die lieben Mitspieler ;)


    #LinkService

    Frage zur Begeisterungsfähigkeit von Antiquity

    Antiquity lernen (Aus der dort erwähnten Online-Version ist boardgamecore geworden.)