Beiträge von Sloti im Thema „01.07.-07.07.2019“

    Obwohl es bei meiner Freundin und mir aktuell zeitlich sehr begrenzt ist, konnten wir in der letzten Woche immerhin drei Partien in unserem Zeitplan integrieren.


    Hierbei gab es nach längerer Zeit endlich unsere dritte Partie Sankt Petersburg von Bernd Brunnhofer und Karl-Heinz Schmiel. Nach kurzer Regelauffrischung starteten wir dabei erneut mit dem Modul Der Markt (Einführung der Markt-Runde mit Mehrheitswertung bei den fünf Sorten) einigten uns aber auf die Variante die Siegpunkte für den zweitplatzierten nur zu vergeben, sofern dieser maximal drei Felder abstand hat.

    Die ersten Durchgänge (bestehend aus Handwerker-, Markt-, Gebäude-, Adeligen- und Austausch-Runde) liefen noch recht ausgeglichen. Beide versuchten erst einmal ihren Ertrag an Rubeln (Ressource) auszubauen. Dabei gab es zwar durch den Marktplatz (am Ende der Markt-Runde werden Siegpunkte an diejenigen mit den höchsten Positionen bei den fünf Sorten vergeben) auch bereits erste Siegpunkte, diese wurden aber ausgeglichen verteilt.

    Nach und nach konnte ich mir dann einen Vorteil bei den Rubel über die Erträge bei den Handwerker- (liefern am Ende der zugehörigen Runde als Ertrag Rubel) und Markt-Karten (liefern sofort Marktsymbole, die für den Fortschritt auf dem Marktplatz sorgen und teilweise auch zum Ende der zugehörigen Runde als Ertrag Rubel) erarbeiten und meine Möglichkeiten damit ausbauen. Daher setzte ich in der Folge auf Gebäude-Karten (liefern am Ende der zugehörigen Runde als Ertrag Siegpunkte) um meinen Vorteil in Siegpunkte umzuwandeln.

    Durch den Ertrag von Bibliothek, mehreren Zollhäusern und Feuerwachen (Gebäude-Karten, die zwischen zwei und fünf Siegpunkten als Ertrag liefern) konnte ich mich dann auch auf der Zählleiste (für Siegpunkte) absetzen. Meine Freundin versuchte daher über die Adeligen-Karten (liefern am Ende der zugehörigen Runde als Ertrag Rubel und teilweise auch Siegpunkte; man erhält bei Spielende für die Anzahl an verschiedenen ausliegenden Adeligen noch zusätzliche Siegpunkte) nicht nur den Ertrag auszugleichen, sondern auch den Anschluss bei den Siegpunkten nicht zu verlieren.

    Dies gelang ihr auch recht gut, sodass wir zum Ende der Partie in den Durchgängen gefühlt auf einen ähnlichen Ertrag an Rubeln setzen konnten. Das ich bei Spielende genau 55 Siegpunkte vor meiner Freundin lag, die inzwischen 10 Adelige vor sich ausliegen hatte, versprach ein knappes Ergebnis. Nach Auswertung meiner Adeligen und der Siegpunkte über die Rubel konnte ich mich daher nur knapp beim 158-156 durchsetzen.

    Es dauert zwar immer ein paar Durchgänge bis das Spiel fahrt aufnimmt, dann weiß der Card Drafting-Mechanismus aber zu gefallen. Die verschiedenen Strategien haben dieses Mal auch für einen guten Kartendurchlauf gesorgt, sodass die Partie weniger ausuferte und zeitlich mehr im Rahmen blieb. Durch unsere Variante, die dafür sorgte, dass der Marktplatz auch noch im letzten Durchgang umkämpft blieb, war es auch in allen Bereichen zum Ende hin spannend. Damit ist die Wahrscheinlichkeit für weitere Partien gestiegen, es ist aber noch viel anderes vorhanden, dass wohl vorher noch auf den Tisch kommt.


              



    Anschließend gab es noch unsere dritte Partie Mystic Vale von John D. Clair. Wir verwendeten dabei erneut den Spielzug für Fortgeschrittene Druiden (angepasste Reihenfolge der Phasen), um die Downtime zu reduzieren.

    Die Partie startete für beide sehr verschieden. Während meine Freundin sich nach den ersten Fruchtbaren Böden (Aufwertung, die immer verfügbar ist und ein Mana-Symbol liefert) bereits die ersten Seelensymbole (werden für den Kauf von Unterstützungen verwendet) sicherte, brauchte ich extrem lange bis ich genügend Mana-Symbole (werden für den Kauf von Aufwertungen verwendet) für höherwertige Aufwertungen (Folien, die für Mana erworben werden und in die Karten des Decks geschoben werden um diese mit Symbolen und Fähigkeiten aufzuwerten) zusammen bekam.

    Daher hatte meine Freundin die Zeit sich neben den Unterstützungen (Karten, die für Seelensymbole erworben werden können und einem Fähigkeiten im eigenen Spielzug oder Siegpunkte am Spielende liefern) auch über ihre Aufwertungen mit Siegpunktplättchen (Plättchen, die Siegpunkten entsprechen und die man beim Ausspielen das entsprechenden Symbols erhält) zu versorgen, bevor ich langsam im Spiel ankam.

    Durch die Mana-Symbole, die ich immerhin kontinuierlich in meinem Deck untergebracht hatte, konnte ich dann aber direkt auf die lukrativen Level 3 Aufwertungen zugreifen. Neben Seelensymbolen für Unterstützungen konnte ich mir damit auch mehrfach die Aufwertung Aurora (liefert einem ein Siegpunktplättchen für je zwei im Feld ausliegende Karten) sichern und darüber noch einige Siegpunktplättchen einsammeln. Leider dünnte sich damit der Vorrat an Siegpunktplättchen aber sehr schnell aus, sodass die Bedingung für das Spielende bald bereits erreicht war.

    Als meine Freundin sich dann mit ihrem letzten Spielzug noch eine 6 Siegpunkte Level 2 Unterstützung sicherte, dachte ich bereits an einen Kantersieg. Durch die Siegpunkte auf den Level 3 Unterstützungen konnte ich mich beim 44-37 aber noch überraschend nah heranbringen.

    Meine Freundin meinte nach der Partie, dass sie gar nicht mitbekommen hätte wie es bei mir lief. Hier macht der parallele Spielablauf zur Reduktion der Downtime das Spiel also vollkommen solitär. Zudem meinte sie, dass es schwer sei eine Strategie zu verfolgen, denn die Aufwertungen würden meist nicht in den Runden verfügbar sein, in denen man die passende Karte aus seinem Deck dazu ausliegen hat. Abgesehen davon ist das Spiel durch den Card Crafting-Mechanismus aber immer noch interessant genug, sodass wir mal schauen werden ob sich das Spiel mit den Erweiterungen verbessern lässt.


              


    Am nächsten Abend gab es dann noch unsere zweite Partie Vanuatu von Alain Epron. Es war unsere erste Partie zu zweit daher gab es dieses Mal auch die Variante für zwei Spieler (beschränken der Aktionen durch Verwendung neutraler Aktionsmarker).

    Durch die verfügbaren Charakterplättchen (modifizieren die Aktionen und erhöhen beispielsweise die Anzahl der erhaltenen Wohlstandspunkte) und die Beschränkung, dass bei zwei Spielern lediglich ein Segelboot (muss für bestimmte Aktionen auf beziehungsweise an die Archipelplättchen bewegt werden) auf dem gleichen Ozeanplättchen (Archipelplättchen, das von Segelbooten befahren werden kann) stehen darf entwickelte sich die Partie für uns stehts in verschiedene Richtungen.

    Während ich mich anfangs auf Sandgemälde (Sandgemälde-Spielsteine auf den freien Plätzen der Inseln platzieren, um Wohlstandspunkte zu erhalten) konzentrierte, um später mit dem Touristenführer (Charakterplättchen, das für jedes Sandgemälde auf der Insel auf dem man den Touristen absetzt zwei Wohlstandspunkte gibt) die zusätzlichen Wohlstandspunkte (Siegpunkte) für die platzierten Touristen (liefern Vatus entsprechend der Anzahl Hütten auf der Insel zu der sie transportiert werden) mitzunehmen, konzentrierte sich meine Freundin erst einmal auf die Ozeanplättchen und sammelte Schätzplättchen (können aus Schiffswracks gewonnen werden und liefern am Ende Wohlstandspunkte sofern sie nicht vorher für ihren Wert in Vatus verkauft werden) sowie Fischplättchen (können in Fischgründen gewonnen werden und liefern beim Verkauf Vatus). Durch die damit erhaltenen Vatus (Währung) konnte sie dann den Warenexport (Handelswaren entsprechend der Bedarfsplättchen erwerben, um Wohlstandspunkte zu erhalten) nutzen, um sich mit dem Einkäufer (Charakterplättchen, das einem einen kostenlosen Würfel derselben Ware aus dem Vorrat liefert) auch wieder bei den Wohlstandpunkten heranzuarbeiten.

    Nachdem wir uns mit der jeweiligen Strategie dann auf dem Spielbrett verteilt hatten, sorgten die neuen beziehungsweise fehlenden Möglichkeiten durch die hinzukommenden Archipelplättchen (Insel- oder Ozeanplättchen) dafür, dass sich unsere Strategien einmal komplett drehten. Während meine Freundin dabei aufgrund nicht verfügbarer Charakterplättchen weniger gut wegkam, konnte ich mir einen minimalen Vorteil beim Verkauf der Fischplättchen erarbeiten, indem ich auf der Vermögensleiste (zum Erfassen der Vatus der Spieler) die 10 Vatus überschritt und dafür entsprechend Wohlstand erhielt.

    Durch eine Aktion, bei der meine Freundin ihren Aktionsmarker (werden auf den Aktionen platziert, um diese ausführen zu können) ungenutzt zurücknehmen musste und fehlende Touristen konnte sie den Rückstand in der Folge lange nicht ausgleichen. Daher ging ich mit einer kleinen Führung in die letzte Runde. Leider bot sich meiner Freundin hier endlich die Möglichkeit mithilfe des Touristenführers noch einmal nachzuziehen. Entsprechend knapp ging es in die Schlusswertung (Wohlstandspunkte für Schätze und Hütten auf den Inseln) mit der ich mich beim 81-80 nur denkbar knapp durchsetzen konnte.

    Grundsätzlich funktioniert die zwei Spieler Variante und ich halte die Möglichkeit über die Charakterplättchen die Mehrheitsverhältnisse zum eigenen Vorteil zu entscheiden für einen cleveren Kniff. Leider hat das aber nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Mehrspielermechanismus gemein und es geht hier ein zentrales Element verloren. Durch die erzwungene Verteilung auf dem Spielbrett wird zudem die Attraktivität bestimmter Aktionen gesenkt und man ist teilweise gezwungen alleine ganze Inseln auszustatten.

    Hier würde ich gerne mal eine drei Spieler Partie versuchen um zu sehen ob man dann einen guten Rahmen für Planbarkeit findet, ohne den Mechanismus zu verlieren. Das wird sich bei uns leider schwierig umsetzen lassen. Eine weitere Partie werden wir, vermutlich wieder zu zweit, aber auf jeden Fall noch spielen.




    #SanktPetersburg #MysticVale #Vanuatu