Heute auf einem Spieletreff gewesen und absolutes Katastrophenspiel erlebt und das ausgerechnet mit #BrassBirmingham.
Zugegeben, das letzte Spiel ist schon ein paar Monate her, aber mit einer gefühlten Regelkenntnis von 80% war ich der Meinung, dass man das trotzdem gut hinkriegen sollte.
Gespielt wurde zu viert, wobei alle spielerfahren waren. Das Spiel selbst kannte aber niemand.
Hier eine Auflistung von dem was schieflief, weil Regeln falsch verstanden oder übersehen worden sind:
- Das man in der ersten Runde nur EINE Karte spielt und man nur EINE Aktion hat.
- Beim Spielaufbau wird von jedem Spielerdeck (acht Karten) eine auf den Ablagestapel gelegt. Ich hatte das falsch verstanden und dachte es käme eine Karte vom allgemeinem Nachziehstapel weg - den Fehler erkannten wir als der Kartenstapel nicht sauber aufgehen wollte
- Das "eigenes" Bier man auch ohne Netzwerkanbindung verwenden darf. Fremdbier hingegen immer eine Connection braucht. Haben wir im Verlauf des Spieles dann gerade noch rechtzeitig entdeckt, Damit wurde auch die Frage geklärt, was es mit dem "blauen Hut" auf der Map auf sich hat, der angezeigt wird beim Bierfass -> der Hut steht für das eigene Bier.
- Die Vermischung der Siegpunkt und Einkommensleiste konnte anfangs nicht klar abgegrenzt werden.
- Und dann natürlich das verfluchte Konsumieren von Kohle. Besonders mit Beginn des zweiten Zeitalters, wenn der Bau von Schienen/Lokomotiven Kohle benötigt, man aber sich dreimal verbiegen muss, um an irgendeine Kohlequelle ranzukommen. Bestes Beispiel: Eine Mitspielerin möchte eine Schiene bauen, braucht hierfür aber sowohl Kohle als auch eine Anbindung an das eigene Netzwerk. Dort, wo sie die Schiene bauen wollte, hatte sie ein Netzwerk, aber die Kohle dafür hätte sie nur nehmen können, wenn die Schiene fertig gebaut gewesen wäre. Hätte sie hingegen von der "anderen Seite" an der gleichen Stelle eine Schiene gebaut, hätte sie Zugang zur Kohle gehabt, aber keinen Anschluss an das eigene Netzwerk; diesen hätte sie erst gehabt, wenn die Schiene fertig gebaut gewesen wäre.
Diese Konsumierungs-/ Bauvorschrift ist echt nicht einfach zu verklickern. Bis man das halbwegs verstanden hat, muss viel diskutiert werden, was Spielspaß und -Fluss äußert zäh gestaltet.
Persönlich handhabe ich das gerne so, dass Fehler passieren DÜRFEN! Wenn ein Fehler passiert, ist das zwar ärgerlich, andererseits bleibt das dann für's nächste Mal haften. Wichtig ist doch, dass man ein neues Spiel kennenlernt und das alle ihren Spaß daran haben.
Wir hatten aber einen in der Gruppe, der mit hartnäckigen Fragen, wie bspw. "Was hat der blaue Hut zu bedeuten?", das ganze Spiel gelähmt hat. Er konnte auch keine Ruhe geben, bis die Frage geklärt war. Und es musste auch immer zuerst seine Frage beantwortet werden, egal wer gerade am Zug war und egal, ob jemand anderes auch gerade eine Frage geklärt haben wollte.
Alles in allem haben wir mit Regeln, Aufbau und Spiel für die Kanal-Ära DREI STUNDEN benötigt!
Danach meinte jemand, dass sich das Spiel wie arbeitet anfühlt und gerne etwas anderes spielen würde. Dann fingen die Leute an das Spiel schlecht zu reden, wo bei mir dann fast der Geduldsfaden gerissen wäre. Ein "vielleicht liegt's ja an den Leuten und nicht am Spiel" konnte ich mir dann nicht verkneifen. Tatsächlich haben wir das Spiel dann abgebrochen. Toll.
Zu dritt haben wir uns dann an etwas "leichterem" versucht: #OnTour
Ein Roll&Write Spiel, wo wir für "unsere" Band eine Tour quer durch die USA planen, wobei wir auf einen wunderschönen Map Zahlenwerte eintragen müssen. Gemeinerweise muss einmal die kleine Würfelsumme und einmal die größere Summe eingetragen werden, wobei allerdings nur in die Staaten/ Regionen geschrieben werden darf, welche die aktuelle Kartenauslage anzeigt.
Das Spiel ist nett, sieht toll aus und macht im Regelfall Spaß. Es hat sich aber gezeigt, dass selbst dieses Spiel manche überfordern kann. Der "Was ist das für ein blauer Hut"-Typ hat nach fünf Minuten den Stift "geschmissen", weil das Spiel ihn gerade überfordert.
Zu zweit dann zu Ende gespielt.
Zu zweit dann eine Runde #InBetween gezockt.
Einer spielt das Böse, der andere eine "Kleinstadt". Beide Seiten versuchen die Bewohner der Stadt auf ihre Seite zu ziehen. Dafür hat jede Seite ihr individuelles Kartendeck, Energie (Ressource) und eigene Eigenschaften. "Bekehrte" Dorfbewohner bewirken zudem verschiedene Spezialfähigkeiten. Schönes kleines 2-Personen Spiel mit starkem Theme (Stranger Things lässt grüßen).
Anschließend nach Hause gefahren.