Beiträge von Herbert im Thema „Eure Entwicklung innerhalb des Hobby Brettspiel“

    Bei meinen Großeltern habe ich Mensch Ärgere Dich nicht und Rommé kennengelernt, bei meinen Eltern Monopoly und bei meinen Kumpels Risiko. Genossen habe ich diese Runden immer, war es doch eine schöne Zeit mit Menschen die man mochte.


    Im Studium gab es dann auf einmal ein Spiel des Jahres. Hase und Igel oder Sagaland kamen ganz gut als Ausgleich zu Funktionalanalysis oder Elektrodynamik. Danach haben die Siedler von Catan die Szene ebenso belebt wie Magic the Gathering. Zu meinen Favoriten wurden Spiele die man heute als Euros ohne Glücksanteil bezeichnen würde. Cosims hielt ich für Kriegsverherrlichung und sie wurden daher abgelehnt. Cosmic Encounter hielt ich für ein nicht genügend ausbalanciertes und daher schlechtes Design.


    Ein kleiner Verlag mit angeschlossenem Geschäft im Frankfurter Gallusviertel führte dann bei mir zu der Erkenntnis, dass es abseits der „Standardware“ auch interessantes aus dem Ausland gab: Welt der Spiele brachte Civilization, Britannia und Empire heraus, letzteres war nichts anderes als History of the World. Civilization hat spfort gezündet, die beiden anderen haben gedauert. Die Welt der Cosims und der 18xx habe ich spät entdeckt, auch wenn ein 1835 bereits vor 30 Jahren gekauft wurde. Cosims sind für mich inzwischen die optimalen Zweipersonenspiele und 18xx die besten Wirtschaftssimulationen die mir untergekommen sind. Und Cosmic Encounter ist halt Trash, das muss gar nicht bis in die letzte Ecke ausbalanciert sein.


    Die Spiele sind über die Jahre sowohl mechanisch als auch von der Ausstattung besser geworden. Trotzdem können viele alte Spiele auch heute noch gut neben den Neueren bestehen, wie die große Zahl an Wiederveröffentlichungen zeigt. Und so lerne ich zwar immer noch gerne etwas neues kennen (man will ja auf dem Laufenden bleiben), aber es muss auch nicht mehr alles direkt nach der Veröffentlichung auf den Tisch.


    Allgemein gilt bei mir die Regel: egal wie groß das Zeitfenster zum Spielen ist, am besten füllt man es mit genau einem Spiel. Je epischer um so besser. Ich kann mich heute noch an ausufernde Schlachten um Jakutien bei Risiko, an zähe Kaledonier bei Britannia und an manchen Konkurs in 18xx-Spielen erinnern. Solche Momente machen das Spielen für mich aus. Ich hoffe da kommen noch viele dazu.