Beiträge von PowerPlant im Thema „03.06.-09.06.2019“

    Nach gefühlten Ewigkeiten und kleinen #Secrets-Snacks bin ich gestern endlich mal wieder zum spielen gekommen.


    Zuerst mit #BatmanGothamCityChronicles. Bisher hatte ich es nur gesichtet und auf Vollständigkeit geprüft. Dann sollte es gestern zum ersten Mal in eine Lernpartie starten. Wieder die ersten 15 Seiten überflogen und dabei das Brett aufgebaut. Riesig groß und ziemlich unübersichtlich! Überall irgendwelche Icons, die man durch ihre Menge schlicht übersieht. Vor allem die Größenbegrenzung stelle ich mir in den ersten Partien sperrig vor. Bei dem Aufbau ist es dann auch geblieben, denn auf meinem mit 1,80x1,20m nicht gerade kleinen Spieletisch (auf dem zugegebener Maßen noch ein paar andere Dinge lagen) wurde es gefühlt schon eng. Zumindest wenn man noch die ganzen Miniaturen hätte auspacken müssen. Demnach ist es dann auch beim einmaligen Aufbau geblieben und das Spiel wurde wieder eingepackt.


    Batman hat gerade echt einen schweren Stand bei mir! Es sieht gut aus, aber je mehr ich mich damit beschäftige, desto weniger Lust habe ich auf das Spiel. Ich muss es am Sonntag einfach mal durch eine Probepartie schaffen und gucken, ob dann endlich Spaß am Spiel aufkommt. Bisher also noch bewusst wertungsfrei.


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    Dann eine Solo-Partie #NachDemVirus, das sich meine Frau im Urlaub gekauft hat. Wegen der Optik und dem kooperativen Charakter.


    Die Regeln zu lesen war nicht so einfach, da sie mMn ziemlich konfus sind. Vieles, was einer Grafik bedurft hätte, steht einfach irgendwo (!) im Text. Was z.B. eine Ereigniskarte ist, steht in Klammern irgendwo in einem Absatz. Dann wird z.B. nicht beschrieben, aus welchen Karten ein Spielerdeck besteht, sondern einfach nur: "Jeder Spieler nimmt sich ein Spielerdeck aus 54 Karten." Dazu muss man einfach nur alle Karten gleichmäßig aufteilen, da sie alle 3x (oder ein vielfaches davon) vorliegen. Allerdings muss man darauf auch erstmal kommen. Wer hätte gedacht, dass Zombies mit zum Deck gehören? Ich eigentlich nicht, da sie im Spielaufbau ein eigenes Deck bilden. Eine Aktionsübersicht fehlt leider auch komplett und so muss man anfangs immer das Regelheft bemühen.


    Nun aber zum Spiel an sich und als persönlichen Hinweis an alle, die sich für #MaximumApocalypse interessieren, dessen Kampagne in der Spieleschmiede gerade etwas schwächelt:


    Die Spiele sind vom Feeling her relativ ähnlich. Klar, #MaximumApocalypse ist wesentlich schöner, der...



    ...kann einen sogar abschrecken, da...



    Allerdings hat ja auch letzteres seine sehr großen Schwachstellen. Zum einen hat es viel zu viele Karten, von denen man pro Szenario nur einen Bruchteil braucht - und den gilt es erst einmal zu finden und zu organisieren.


    Von der Mechanik her sind die Spiele auch unterschiedlich. Wo #MaximumApocalypse eher ein Abenteuerspiel ist, das eigentlich nur aus "Pick up and deliver" und "discovery"-Mechaniken besteht, ist #NachDemVirus ein waschechter Deckbuilder. Ja, ein Deck gibt es bei #MaximumApocalypse auch, aber das "cycled" man einmal durch und hat das Spiel verloren, sobald man nicht mehr nachziehen kann. In #NachDemVirus geht es wie in jedem Deckbuilder darum, für was ich die Karten verwende, wie ich mein Deck ausdünne (was sich hier eher auf Zombies bezieht), etc.


    Das Kartenangebot, von dem ich mir (neben den Zombiekarten) meine Erweiterungen hole, ist dabei der "Erkungungsstapel". Auch hier ist also nicht klar, was ich finden werde. Ähnlich wie bei #MaximumApocalypse. Der Unterschied ist jedoch, dass dieses Deck eben für jeden Spieler und in jeder Mission gleich ist. Dafür ist es aber so dick, dass man nach meinem aktuellen Kenntnisstand nicht in einem Szenario durch kommt. Sei es, weil es zuvor vorbei ist oder weil man verliert. Der Unterschied zwischen den Charakteren besteht in der Starthand, die vorgegeben ist. Da ich in bester Deckbuilder-Manier immer und immer wieder durch mein Deck "cycle", spielt die Starthand somit eine sehr große Rolle und die Charaktere fühlen sich dann tatsächlich auch leicht unterschiedlich an. Auch wenn die Varianz nicht an #MaximumApocalypse heranreicht.


    Ist #NachDemVirus also das bessere Spiel? Naja, rein von der Mechanik her ist es a) wesentlich interessanter und b) schafft in vielen Punkten dasselbe, verzichtet dabei aber auf den riesigen Management-Aufbau von #MaximumApocalypse und kommt mit wesentlich weniger Material aus. Vor allem, weil es die Karten für alles Mögliche verwendet, z.B. auch als Munition. Das führt dann durch meine limitierte Starthand ebenfalls zu interessanten Entscheidungen: Wie viele Kugeln lade ich in meine Waffe? Wie oft möchte ich schießen und welche Karten gebe ich dafür aus? Dafür sieht es aber auch überhaupt nicht schön aus. #MaximumApocalypse dagegen ist etwas stumpfer. Munition? Leg einen Muni-Token drauf. Hier zählt jede Karte schlicht für das, was drauf steht. So kommt es kaum zu interessanten mechanischen Entscheidungen, außer welche Himmelsrichtung man einschlägt.


    Ein weiterer Minuspunkt von #NachDemVirus ist, dass man es nur mit bis zu 3 Spielern spielen kann. Nach der Partie fällt mir auch nur ein einziger Grund ein, warum das so sein sollte: Die Schachtelgröße in Verbindung mit dem Produktionspreis. Denn mit einem weiteren Deck hätte man locker noch einen 4. Spieler einbinden können, da sich zwischen 1-3 Spielern nichts am Spiel verändert bis auf die Anzahl der Zombies im Startdeck jedes Spielers.

    Was mich etwas verwunderte waren die Zombies. Es gibt Karten von 1-4 Zombies. Immer, wenn eine Zombiekarte angreift, greit immer ein einzelner Zombie an. D.h. eine 4er Zombiekarte kann - wenn man sie nicht bekämpt - 4 Runden lang angreifen. Um das festzuhalten muss man natürlich auch irgendwie tracken, wenn ein Zombie getötet wird. Man muss also einen Token auf jeden einzelnen toten Zombie legen. Das Spiel hat allerdings nur wenige im Gepäck und in den Regeln steht, dass man sich dann einfach irgendwas anderes nehmen solle. Von solchen Aussagen bin ich nie ein Fan. Klar muss man nicht für die volle Auslage von 4er-Zombiekarten bei 3 Spielern Tokens beilegen, aber eine 80%-Regelung (80% der Fälle abdecken) wäre doch wohl sinnvoll gewesen? Gefühlt reichen die Wunden-Tokens gerade mal für die 3 Spieler.


    ZWISCHENFAZIT & VERGLEICH

    Ich würde also jedem empfehlen, der #MaximumApocalypse interessant findet, mal einen Blick auf #NachDemVirus zu werfen. Falls man es noch irgendwo bekommt. Auf der Schwerkraft-Seite ist es zumindest nicht mehr zu finden. Die englische Ausgabe #AfterTheVirus ist ebenfalls kein Problem, da die Sprache auf den Karten ziemlich simpel ist. Für mich bietet #NachDemVirus ein sehr ähnliches Spielgefühl, ist dahinter aber das bessere mechanische Spiel mit viel weniger Verwaltungsaufwand und einem um ein Vielfaches schnelleren Aufbau. Da alle Spieler gleichzeitig aggieren und nicht nacheinander, kommt es sogar kaum zu Downtime und man kann sich (wahrscheinlich) sehr gut absprechen.


    Der Schwierigkeitsgrad scheint dabei recht knackig zu sein. Auch hier gibt es, wie in #MaximumApocalypse eine Kampagne. Hier besteht sie aus mehreren Kapiteln mit unterschiedlichen Szenarien. #MaximumApocalypse kommt da nur auf 3 Szenarien pro Kampagne, dafür punktet es ganz klar durch die Varianz der Gegner. Bei #NachDemVirus gibt es eben einfach nur Zombies.


    Mir persönlich fehlt also eigentlich nur die Optik von #MaximumApocalypse. Ansonsten bin ich mit #NachDemVirus glücklicher. Und das kostet auch nur einen Bruchteil.