Beiträge von Adherin im Thema „Middara - Zweiter Druck“

    Habt ihr die deutsche Übersetzung für den Erzähltext genutzt oder die englische Originalversion?

    Als Versuch, dass du doch zuschlägst ;)

    Wie lange gespielt: Wir sind zu ca. 2/3 durch. 31 Abende gespielt - ungefähr immer so 2-3 Stunden. Wir pausieren seit fast einem Jahr wegen Corona. WIr spielen es mit einem Kumpel, den wir nicht so oft sehen, sonst wäre das Spiel schon längst mitt 2019 durchgewesen.


    Abwechslungsreichtum der Kampagne: Die Missionen sind oft ähnlich a la "Lauf zum Exit". Das fanden wir jetzt nicht so problematisch, weil die möglichen Builds und Waffen genug Abwechslung bieten (da kommt mMn auch noch kein Spiel ran). Die Gegner sind überschaubar, aber auch die bieten eine gute Abwechslung + auflockernde Bossfights. Das Spiel lebt halt auch dadurch, dass man die Story erlebt.


    Spielspaß: Spielspaß hält an, was bei uns auch viel durch die Heldenidentifikation funktioniert, da man durch die Buchnarrative schon ein gutes Bild von diesen bekommt.


    Kämpfe: Die Kämpfe sind großartig. Teils sehr swingy, machen aber sehr spaß und bieten auch immer wieder gute Taktikmöglichkeiten für Stellungsspiel. Allein immer wieder neue Fähigkeiten und Waffen auszuprobieren oder auf neue Monster zu treffen macht da aber auch viel des Reizes aus.


    Quests: Quests sind wie gesagt of Weg frei kämpfen Richtung "Exit". Ich finde das aber nicht so problematisch, da das oft gut in die Story eingebunden ist und durch die Hidden Tokens es immer unglaublich viel zu entdecken gibt. Da kann es dann plötzlich passieren, dass der Boden einbricht und ein Charakter alleine auf einer anderen Ebene fest sitzt, während die anderen den Weg für ihn frei machen müssen.


    Dursttrecken: Welche Durststrecken meinst du bei SS? Wir haben es nach Middara gespielt. Die Durststrecken können höchstens die langen Texte sein.


    3 Gründe dagegen: 1. Die lange Wall of Text zwischen den Abenteuern. Muss man mögen. Gibt es abre mittlerweile komplett auf deutsch. 2. es ist meist vergleichsweise einfach, was für dich sicher ein Problem sein könnte. Ich hoffe das Upgrade Pack kriegt das ein wenig in den Griff 3. Du wirst Schwierigkeiten haben es fertig zu bekommen, wenn du All-in gehst für alle drei, aber du wirst es wollen, wenn es dir gefällt :lachwein:

    Es gibt ja sonst auch die Spark Notes, die den Inhalt auf das wesentliche reduziert. Wir machen meist eine Mischung aus beiden. Bei uns ist/war dann eher bei einigen in der Gruppe das Englische bei so viel Text das Problem. Haben noch nicht wieder spielen können, aber ich hoffe mal, dass die deutsche Übersetzung das beseitigt, sofern die denn was taugt.

    Ich find 115$ fürs Grundspiel in Relation zu anderen Kickstartern jetzt für nicht zu hoch. :/

    Das finde ich sogar richtig billig. Also wirklich billig. All-In dagegen... 500 Dollar sind schon eine Hausnummer.

    Sehe ich auch so. Gerade bei dem Conten echt super. Wer jetzt dazu neigt immer gleich alles haben zu wollen, für den/die wird es dann doch nicht billig... Mir reicht da der "Return to the Portal" Pledge. Resin Minis brauche ich nicht und der Bounty aus dem Grundspiel hat mich auch nicht überzeugt, dass ich ein neues Bounty Pack brauche.

    Zum Punkt, dass man immer 4 Helden spielen muss: Es gibt Varianten, in der man auch mit 2 oder 3 Spielern spielen kann. DIe nicht gewählten Charaktere liegen dann als Tarotkarten daneben, die permanente und 1x/Encounter Effekte den Spielern zur Verfügung stellen. Da ein Kumpel von uns nur ab und an dabei ist, spielen wir überwiegend mit der 3er Variante. Die funktioniert sehr gut. Macht das Spiel auch nochmal einen Tacken schneller.


    Zur Story: Die könnte zum Teil wirklich ein bisschen kürzer sein. Auf die sogenannten Spark Notes, die quasi die 10 Seiten Geschichte in Stichwörtern zusammenfassen, greifen wir aber dennoch nicht zurück, weil da einfach auch ein Großteil des Spiels verloren geht. Meistens mache ich das so, dass ich Passagen selbst einmal lese und Beschreibungen über die Umgebung ein wenig reduziere und mehr den Fokus auf die Dialoge der Charaktere lege, wenn ich die Geschichte den anderen vorlese.
    Man muss halt tatsächlich sagen, dass die Geschichte vollkommen Anime ist. Muss man mögen. Wobei wir mit Animes an sich nichts anfangen können, es in dem Spiel aber sehr unterhaltsam und abwechslungsreich finden. Man hat zumindest bei den beschriebenen Passagen oft Kopfkino, wie so eine Szene in einem Anime ablaufen könnte. Das macht es für uns sehr immersiv und lebendig. Habe ich persönlich so in einem Brettspiel nicht erlebt und kenne ich so nur aus Rollenspielen.

    Also "fiddelig" ist das Spiel erstaunlicherweise überhaupt nicht. Im Gegenteil: Set Up und auch Management während des Spiels ist für einen Dungeon Crawler echt super und flüssig (gerade im Vergleich zu Gloomhaven). Klar die Regeln sind am Anfang erstmal viel. Man wird auch Kleinigkeit gerade in den ersten Missionen vergessen. Aber das legt sich schnell und dann geht das fix in Fleisch und Blut über.

    Die Frage zum Ende von Akt 1 wurde auch bei BGG die Tage gestellt. Soll wohl zufriedenstellend sein... . Kann selbst noch nichts dazu sagen. WIr sind "erst" in Kapitel 3 (ca. 25 Spiele). Die Story zieht uns noch so weit in den Bann, dass wir immer noch voll dabei sind und primär nichts anderes spielen. Für uns bis jetzt der einzig wirkliche Kritikpunkt an Middara ist, dass es insgesamt zu leicht ist. MIt der aktuellen KS Kampagne wollen sie ja damit hoffentlich Abhilfe schaffen.

    Ab Juni kommt schon die nächste KS mit den nächsten beiden Akten. Zumal die ja dann auch schon überarbeitet ist hinsichtlich der Fehler von einigen Karten etc.


    Da lohnt es sich schon noch zu warten. :)

    Nach knapp 20 Encountern (jetzt gerade sind wir am Anfang von Kapitel 3 von 5) will ich mal einen kurzen Eindruck von dem Spiel abgeben. Bleibt abzuwarten, wie es in einem Jahr mit der Meinung aussieht, zur Zeit sitzt die rosarote Brille noch fest auf der Nase und wir sind sehr begeistert von dem Spiel.


    - relativ schnelle Aufbauzeit für einen Crawler

    - generell finde ich die Spielzeit für einen Encounter auch passabel. Zu dritt bewegt sich die Dauer für einen Encounter zwischen 45 Minuten und 1,5 Stunden (ohne Aufbau einzurechnen), zu viert kann es auch mal 2 Stunden gehen

    - KI gefällt mir auch sehr gut. läuft sehr flüssig

    - die Brettspielpläne sehen einfach nur super und detailreich aus (sind aber Anime entsprechend ein wenig knallig)

    - Schwierigkeitsgrad könnte ein wenig härter sein. Klassisches Problem, wie bei vielen Crawlern, dass die Monster nach oben hin schlechter mitskalen. Da hoffe ich, dass die Macher im 2nd Print ein wenig anziehen

    - das Charakterbuilding und die Progression ist grandios. Man kann sich wirklich komplett frei coole Kombos zusammenbauen aus Fähigkeiten und Gegenständen

    - coole Überraschungen in der Story und auch in den Szenarien, die entdeckt werden können und neue Gegenstände, Fähigkeiten, Verbündete etc freischalten

    - umfangreiche, involvierte Story


    Auf einen Punkt will ich nochmal kurz im Detail eingehen - auf den Anime/Manga Look und die damit verbunden Story (keine Spoilers! :) :( Der Look war für uns zu Anfang das Hauptproblem, ob wir bei der Kickstarter einsteigen sollen, weil wir mit Anime mal so gar nichts am Hut haben. Letztendlich haben wir uns (Gott sei Dank!) doch dafür entschieden, das Spiel zu unterstützen, weil es scheinbar viele der Dinge erfüllte (und erfüllt), die wir uns von einem Crawler wünschen (schneller Aufbau, keine 6 Stunden Missionen, vielseitiges Charakterbuilding, eine immersive Story, die auch bei fehlgeschlagenen Szenarien weitergeht, Entscheidungsmöglichkeiten in der Story, die diese weiter beeinflussen). Man muss sich ganz klar bewusst sein, dass nicht nur das Artwork Animeartig ist, sondern auch die Story. Tatsächlich stört uns das aber mal gar nicht, sondern es fühlt sich doch sehr frisch und anders an. Dementsprechend sind die Figuren völlig überzogen und zum Teil kindlich-naiv. Gleichzeitig kann die Story dann auch wieder sehr brutal sein und kommt dann „erwachsener“ rüber. Meiner Meinung nach funktioniert diese Story aber gerade deswegen so gut bei uns, weil es wirklich eine Story hat, in der in den Erzählpassagen unserer Charaktere in direkter Rede sprechen und deren Gedankengänge in der indirekten Rede mitgeteilt werden. Das macht die Geschichte halt für ein Brettspiel sehr lebendig. Dadurch dass die Story so dicht ist, kann es aber auch gut mal sein, dass man zwischen den Abenteuern 10 Seiten oder so lesen muss und man erstmal 20 Minuten mit dem Erzählen der Geschichte verbringt, bevor es zum nächsten Abenteuer geht. Für die, die darauf kein Bock haben, gibt es aber sonst auch noch von den Machern veröffentliche Stichwörter, die die Textpassagen in 2-3 Sätzen zusammenfassen. Da geht dann meiner Meinung nach aber viel von der Essenz des Spiels verloren.

    Das war es erstmal von meinem dann doch etwas längerem Eindruck. 8o