Die letzten Tage habe ich die ersten sechs Stunden solo in Middara reinstecken können. Bisher konnten meine hohen Erwartungen nicht nur bestätigt sondern sogar übertroffen werden. Dabei bin ich erst im "Einstiegsszenario".
Positiv:
-> Das Regelwerk ist klar und verständlich geschrieben. Viele Beispiele erläutern anschaulich die kompliziertesten Regeln. Ein Index ist ebenso vorhanden. Ich hätte mir noch ein, zwei Spielerhilfen mehr gewünscht, ansonsten sind die Regeln für ein Kickstarterspiel ungewöhnlich gut.
-> Die Story finde ich interessant und mittels der App höre ich mir gerne die gute Vertonung an. Das sollte dann auch im 4-er Spiel kein Problem sein. Bisher hört sich das nach einer üblichen Animestory an, was für mich allerdings ein großes Plus ist.
-> Tiles, kleine Plättchen, Gegner- und Heldentableaus sowie alle Karten finde ich sehr schön illustriert. Generell wirkt das Material hochwertig und stimmig, einzig die Miniaturen fallen etwas ab.
-> Die Gegner-AI macht richtig Laune. Mehrere "If Then" Schleifen bei den verschiedenen Gegnertypen kennt man auch schon von anderen Crawlern, bei Middara sind diese Verhaltensmuster aber auch thematisch super schön erklärt. Es wirkt insich stimmig.
-> Die Kämpfe sind der Hammer. Beginnend mit der auszulosenden Initiativleiste, über das Aktionssystem, Gelegenheitsangriffen und Kontern bis hin zu generellen Würfelmechanik. Alles erst einmal etwas kompliziert in der Handhabung, aber das macht unheimlich Laune und gerade die ganzen vielen, kleinen Boni oder Mali (Flankierung, Terrain, zusätzliche Fähigkeiten) sind oft das Zünglein an der Waage. Ab und zu gibt es aber auch ordentlich auf´s Maul und ein One-Shot wird dann gebührend bejubelt.
Negativ:
-> Der benötigtes Platz auf dem Tisch ist schon ziemlich groß. Gerade mit den zusätzlichen Heften nimmt Middara unheimlich viel Raum ein.
-> Ich bin es nicht gewohnt solo vierhändig zu spielen. Das wird sich wohl noch geben, aber gerade ist das schon sehr fordernd für mich.
-> Bisher muss ich noch oft im Regelwerk nachschlagen, da es viele Spezialeffekte gibt, die sich nicht direkt erschließen.
Noch nicht bewertbar:
-> Auf die Heldenentwicklung habe ich mich am meisten gefreut. Bisher konnte ich allerdings noch nicht shoppen gehen bzw. Erfahrungspunkte ausgeben, insofern habe ich da noch nichts gesehen... aber: Die ganzen, umfangreichen Talentbäume sowie die Massen an Ausrüstungs- und Waffenkarten -> Ich erwarte mir in diesem Punkt sehr, sehr viel.
-> Bisher scheint mir das Spiel etwas leicht (wie hier auch schon des Öfteren beschrieben). Ich werde wohl auch einige der optionalen Regeln anwenden (wie z.B. 50 % mehr Leben bei den Gegner).
-> Die Szenarien sind bisher (stecke gerade mitten im 4. Szenarien) schön designt, mit einigen netten Kniffen und Ideen. Dazu ist ja am Anfang eines Szenarios vieles noch nicht bekannt und wird erst mittels des Rotlesers nach und nach herausgefunden. Das finde ich bisher richtig gut gelungen.
Auf die Auslieferung des Kickstarter habe ich mich in 2021 spieltechnisch am Meisten gefreut. Fazit: Der Hype ist real. Middara hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Die im Vorfeld erwartete 9 konnte bisher easy erreicht werden und wenn das Spiel annährend in die Richtung geht, in die ich mir das gerade so vorstelle, dann wird Middara zu meinem Lieblings Dungeon Crawler aufsteigen.