Beiträge von cold25 im Thema „22.04.-28.04.2019“

    Für die Zeit um Ostern und ein paar freien Tagen danach hatte ich Spirit Island eingeplant und für mich persönlich auch all das gehalten, was es versprochen hat. Auf das Spiel selber und seinen Ablauf muss ich hier denke ich nicht mehr eingehen, da es die meisten sicher kennen.

    Für mich erinnert es nach einigen Partien vom eigenen Empfinden und Spielwillen her an meinen Einstieg in die analoge Spielwelt mit dem Herr der Ringe LCG, das ich immer noch für das beste Kartenspiel halte.

    Eben aus dem Grund, weil ich nach jeder verlorenen Partie nochmal will und nochmal...

    Spirit Island ist da genau so süchtig machend, wie das vorher genannte LCG.

    Das hat in letzter Zeit einfach kein gewöhnliches Eurogame (Newton, Santa Maria) geschafft, da dort eher nach einer Partie auf das "Geschaffte" geschaut wird und man erstmal mit dem Spielerlebnis zufrieden ist. Bei Spirit Island dagegen möchte ich sofort Revanche!

    Ich muss zugeben, dass ich bisher nicht besonders erfolgreich bin, habe nur mit den niederkomplexen Geistern gespielt und auch nur mit Blitzschlag, Fluss und Schatten einen Sieg auf der einfachsten Stufe erringen können. Anderwo habe ich ja schon geschrieben, dass ich mir mit Lebenskraft der Erde die Zähne an dem ersten Level ausbeiße, obwohl ich schon jede erdenkliche Strategie versucht habe.

    Letztendlich ist es aber egal. Das Spiel macht solch einen gigantischen Spaß und der Content ist einfach der Wahnsinn. Ob ich mich am Ende wirklich auf allen Schwierigkeitsstufen messen will, oder gegen die einzelnen Völker spiele, sei dahingestellt.

    Mir geht es vor allem darum, alle Geister auszuprobieren und ihre Stärken und Schwächen herauszufinden.


    Dieses Konzept ist dem in Street Masters ähnlich. Auch hier gibt es eine Vielzahl an Charakteren, die es zu entdecken gilt und ihre Kartendecks kennenzulernen. Für mich macht genau das den Reiz des Spiels aus, wie eben auch in Spirit Island.


    Dabei spielen sich die einzelnen Charaktere auch wirklich komplett anders:

    Der Blitzschlag beispielweise zerstört effektiv, während der Schatten sehr viel Furcht erzeugt. Interessant ist auch das Konzept von Lebenskraft der Erde, die indirekt mit der Bewegung bzw. Präsenz von Dahan zerstören kann und sehr gut im verteidigen von Gebieten ist. Noch mehr Wert auf Bewegung innerhalb des Boards setzt der Fluss.

    Man muss mit jedem Geist wieder umdenken und ist gezwungen, taktisch anders vorzugehen. Großartig!


    Neben den 9 spielbaren Geistern wird die Variabilität noch durch die 4 verschiedenen Inselpläne erhöht.

    Diese verändern den Spielablauf wiederum, da die Geister bekanntlich alle auf anderen Gebieten starten und diese Startgebiete auf den einzelnen Plänen immer anders angeordnet sind.

    Zudem zieht man jedesmal neue (einer Vielzahl an) Karten, die das Deck verbessern und somit wieder ganz neue Taktiken im Verbund mit den Grundfähigkeitskarten erlauben und gerade bei den starken Fähigkeitskarten gibt es da noch soviel zu entdecken, da diese eher selten ins Deck gewählt werden.


    Der Knobelfaktor, welche Karten ich wo einsetzte und welche Gebiete ich damit beeinflusse, beschütze, oder von Invasoren "säubere," ist sehr interessant und verlangt einem immer wieder genaue Planung ab.

    Die Invasoren nutzen Fehler gnadenlos aus, wobei das Spiel jedoch niemals unfair wird!

    Bei Spirit Island habe ich momentan das Gefühl, dass ich eigentlich gar kein weiteres Spiel bräuchte und noch über Wochen und Monate Spielspaßpotential vorhanden ist, auch wenn ich genau weiß, dass die Neugier auf etwas neues bald wieder lockt.

    Spirit Island wird auf jeden Fall in meiner Sammlung bleiben.

    Auch wenn es irgendwann von anderen Spielen verdrängt werden sollte, wird es immer wieder mal auf den Tisch kommen :)


    #SpiritIsland

    Na, wenn das dann schon Bagbuilding ist ;)

    Gut in gewisser Weise hast du Recht. Bei einem Bagbuilder zieht man ja Sachen aus dem Beutel. Hier bei Call to Adventure (zumindest im Solo Modus) sammelt man zwar, wirft im Endeffekt dann aber auch alle Runen.

    Ich hoffe du bist jetzt zufrieden :D

    Im Multiplayer mag das anders sein, aber ich habe den Beutel gern zum mischen und werfen der Runen verwendet. Hat sich ganz gut gemacht :)

    Bevor ich vom großen Spirit Island berichte, hier mal ein kurzer Eindruck von zwei Spielen, die in letzter Zeit ausprobiert worden sind und mich nicht so recht überzeugen konnten: Call to Adventure und Dice Hospital.


    Auf Call to Adventure habe ich mich schon lange gefreut, habe es damals im PM gebacken und war beim auspacken auch von der Ausstattung begeistert. Es gibt ne Menge großer Karten mit tollen Motiven, von denen jede einen Storyschnipsel erzählt und toll gearbeitete Runensteine. Dazu ein kleines Board, auf denen die eigenen Karten abgelegt werden.


    Das Regelstudium war anfangs ganz schön verwirrend, zumal viele Karten einen gewissen Effekt auslösen, den man erstmal verstehen muss und der so nicht in der Anleitung zu finden, für gewöhnlich bei Deckbuildern aber normal ist.


    Call to Adventure ist ein Spiel, das ich nur solo spielen würde, eine Multiplayer Partie würde mich da null reizen.

    Es hebt sich schon von den bisherigen Spielen, die ich so auf dem Tisch hatte, ab und geht denke ich ohne es genau zu wissen, in Richtung Elder Sign oder ev. auch Alte Dunkle Dinge.

    Hier würfelt man aber nicht, sondern wirft zweiseitige Runensteine aus einem Beutel.

    Somit ist das Spiel einerseits ein Deckbuilder, gleichzeitig aber auch ein Bag Builder.


    Man erstellt sich mit 3 Karten, aus drei verschiedenen Stapeln in gewisser Weise einen Charakter. Eine Karte für deinen Ursprung (wo du her kommst), welche Gesinnung bzw. Motivation du hast und welches Schicksal dir bestimmt ist.

    Auf den Karten, findet man Runensymbole. Diese Runen stehen dir für kommende Kartenaufgaben zur Verfügung. Je mehr du hast, bzw. im Laufe des Spiels sammelst umso besser, denn meist ist es so, dass nur eine Seite der geworfenen Rune einen positiven Effekt hat, mit deren Hilfe man die Aufgabe lösen muss.


    Diese Aufgaben werden folgendermaßen gelöst:

    Im Spielverlauf versucht man seinem Charakter neue Karten hinzuzufügen, die in einer Auslage zur Verfügung stehen und man auswählen darf.

    Dabei ist es sinnvoll, Karten auszuwählen, auf denen Runen abgebildet sind, die sich möglichst schon im eigenen Besitz, denn diese darf man auch nur für den Test der Karte verwenden. Erreicht man den Schwellenwert der Karte, hat man die Quest gewonnen und schiebt die Karte auf sein Tableau, was einem die dort abgebildeten Runen einbringt und die ab sofort zur Verfügung stehen.

    Bei den Quests oder auch Challenges entscheidet man sich meist zwischen einem leichteren oder schwereren Weg und man kann diese Aufgaben mit gewissen (kleineren) Fähigkeitskarten zusätzlich noch manipulieren. Diese wiederum erlangt man zum Teil über die Runenwürfe.


    Dabei ist das ganze auch sehr thematisch. Angenommen man hat Karten im Besitz, die auf eine magische Ausbildung schließen lassen, so wird eine Quest der Auslage, die sich auf ein magisches Ereignis bezieht, z.B. einen anderen Magier zu besiegen auch Runensymbole aufweißen, die sich schon im Besitz befinden und sich somit leichter lösen lassen, während ein Schwertkämpfer damit viel mehr Probleme hätte, weil er ganz andere Runen besitzt und beispielsweise eine Duellquest eher auswählen wird, weil die Runen dieser Questkarte zu seinen bereits vorhandenen besser passen.


    Ziel im Solospiel ist es dann am Ende einen Endgegner zu erledigen und dementsprechend vorher Runen zu sammeln, die nötig sind, um ihn zu besiegen.

    Insgesamt hat man am Ende so 12 Karten auf dem Tableau, die nacheinander eine gewisse Geschichte erzählen, was man im Laufe der Zeit erlebt hat und zählt am Ende seine Siegpunkte.


    In meiner Partie war mein Charakter zum Beispiel ein Student, der sich den Künsten der Magie verschrieben hatte, im mittleren Teil des Lebens aber ein wenig vom Weg abgekommen ist, auch mal Essen gestohlen hat und kurzzeitig eher Spion war.

    Dann widmete er sich den dunklen Künsten und besiegte sogar eine Hexe, bevor er am Ende auf seinen Widersacher, den Warock traf, den er fertig machen konnte.


    Mein erstes Spiel war sehr interessant und hat mir Spaß gemacht.

    Beim zweiten Anlauf war ich jedoch sofort ernüchtert und hatte gar keine Muße mehr auf das Spiel. Soviele verschiedene Wege (Karten) gibt es dann leider nicht, wie das Spiel vermuten lässt und ich kann mir vostellen, dass gewisse Dinge schnell wieder auftauchen und das Spiel repetitiv werden lassen.



    Zu Dice Hospital nur eine kurze Anmerkung. Dazu kann ich nicht mal einen Ersteindruck schildern, da das Spiel mich gleich wieder verlassen hat. Von der Komplexität her, hat es wirklich eher Familienspielcharakter. Das Thema ist wirklch erfrischend. Entweder baut man sein Krankenhaus aus oder holt sich einen Spezialsten. Mit den gebauten Stationen oder Spezialisten heilt man die Patienten (Würfel) indem man ihre Augenzahl modifiziert usw..das ganze ist schon recht spaßig, hat mich persönlich aber vom ersten Moment an nicht überzeugt. Daher flog es leider gleich wieder raus. Bei meinem Pile of shame habe ich einfach keine andere Wahl :)


    #calltoadventure

    #DiceHospital