Habe früher durchaus die ein oder andere Partie Civilisation gezockt, insofern kein Neuland. Allerdings ist die letzte schon einige Jahre her, hast du Tips für ein vernünftiges Volk - oder welches eher nicht? Wir sind glaube ich zu zwölft...
Die Völker haben alle ihre Chancen, auf Minoa und die Kelten kann man aber verzichten. Die Kelten sind aber bei 12 Spielern wahrscheinlich nicht dabei. Wichtig ist sich mit seinen Nachbarn auf faire Grenzen zu einigen. Dann hat man sich auch vernünftig entwickeln - das ist das primäre Ziel.
Dem Jäger läuft ab und an mal ein 14´Ender vor die Flinte, bei uns war es ein 14´Stünder mit #MegaCilivilization . Statt zwölf waren es letztendlich doch nur 10 Mitspieler, aber reicht ja auch für ein "großes Gebrabbel". Damit wurde auch nur auf den beiden mittleren Boards gespielt,
Regeltechnisch stellt es prinzipiell keine großartige Hürde dar, man folgt einem logischen Ablauf: Bevölerung vermehren, Städte bauen, Handelskarten ziehen und Waren handeln, Katastrophen abhandeln, Zivilisationskarten kaufen, Bevölkerungslimits prüfen, und wieder von vorn. Das soweit als grober Überblick.
Für mich kann ich als Fazit nach 14 Stunden ziehen: Nie wieder solche Megaspiele! Egal ob z.B. #VirginQueen oder dies hier, alle haben ein Downtimeproblem und befördern nicht den Spielspass über die Zeit. Ich investiere diese lieber in 2 intensivere Runden 18XX oder sonstiges anspruchsvolleres als anderen die Luft wegzuatmen und 30 oder mehr Minuten pro Turn beim "spielen" zuzusehen.
Wenn einem, so wie mir passiert, im ersten Drittel 5 dicke Katastrophen ereilen und man mit 1, max. 3, Städten übrigbleibt, dann auch mehrmals beim A.S.T. hängenbleibt, weiß man das die restlichen 8-10 Stunden auch Klopapier bügeln könnte. Wenn du nur 1-3 Handelskarten bekommst, brauchst du zum handeln auch gar nicht erst antreten (3 Karten tauschen ist Pflicht), auch wenn etwas mehr sind nächste Runde - du hast für die anderen schlicht nichts anzubieten. Also kaufst du mangels Masse wieder mal keine Karten, die anderen freuen sich über anwachsende Kartenboni und enteilen immer weiter. Es gibt auch keinen nennenswerten Aufholmechanismus, bist du hinten, bleibst du es auch. Die reichen werden als Ausgleich immer reicher .
Was ebenfalls etwas "frustrierend" sein KANN, ist der stete Wechsel von Runde zu Runde des aufbauens und dann wieder wg. Katastrophen einiges weggebügelt zu bekommen. Ja, zeitlich werden mehrere Jahrhunderte/-tausende gespielt, aber vom Erlebnis her fängt man öfter wieder von vorn an.
Auch das handeln könnte für zurückhaltendere Persönlichkeiten zum Problem werden. Wer die Zeit (wir hatten 10min vereinbart) nicht offensiv und eher lautstark nutzt, kriegt vermutlich keine guten Deals. Man muss sich akustisch in den Vordergrund schieben und hoffen, das um einen rum die richtigen Handelspartner stehen. Zudem ist es hilfreich, mit einem Ohr die andere hälfte (bei 10 oder mehr Leuten eine echte Herausforderung) zu "belauschen" um beim eigenen Stichwort (bsw. "suche Glas") sofort Präsenz zu zeigen. Trotz meiner durchaus vorhandenen und auf etlichen Flohmärkten gestärkte Krämerseele, war mir das zu unübersichtlich/zu laut und letztlich auch anstrengend. Hier kann man seine Katatstrophen wegtauschen, aber eben auch bekommen. Und das ist der eigentliche und primäre Kern des gesamten Spiels: Katastrophenmanagement!
Beim handeln ist i.ü. immer besser, sich nicht auf die teuersten Waren wie Gold oder Elfenbein zu konzentrieren. Lieber die obere Mitte anvisieren im Bereich der 5´er oder 6´Karten, hier existieren meist mehr Karten in der Runde und die Chance auf mehr Karten einer Sorte steigt und damit auch deren Wert. Gewonnen hat übrigens der Minoer mit 147 Punkten, gefolgt vom Perser bei 143. Mit viel Mühe und etwas Glück (oder Pech bei den 2 anderen) konnte ich mich noch mit den Ägyptern auf den 8 Platz "vorschieben". Versteht mich nicht falsch, nicht das Spiel an sich ist schlecht, es bietet MIR aber nicht genug um über die Zeit zu tragen. Zudem können die o.a. Schwächen derb vorkommen und durchaus für Frustration sorgen