Beiträge von PowerPlant im Thema „01.04.-07.04.2019“

    Durch mein Bestreben meine Sammlung auszudünnen und qualitativ zu "verdichten" kam gestern nochmal #MaximumApocalypse solo auf den Tisch, mit 2 Charakteren.


    Eigentlich stand das Spiel schon mehr als auf der Kippe. Zuerst einmal das, was nervt:

    • Der Aufbau dauert EWIG! Nicht nur, dass man pro Szenario die Map aufbauen muss, die aus X Tiles besteht. Um das zu lösen habe ich sie alphabetisch sortiert. Meist gibt es auch mehrere Versionen der Tiles für den Wiederspielwert. Allerdings ist das schon recht unhandlich mit diesen ca. 5x5cm großen Tiles. Sie sind zwar von außerordentlich guter Qualität, sehr schwer und dick, jedoch muss man sie ja mischen um einen zufälligen Aufbau zu erhalten. Und da habe ich schon fast die Befürchtung, dass man die Tiles erkennen kann, sollten sich mal Beschädigungen durchs Mischen und Umdrehen einprägen.
    • Der Aufbau dauert NOCH länger, weil man aus einem Deck von ziemlich ziemlich vielen Karten (gesleeved kaum in einer Hand zu halten) 3 Decks bauen muss. Man muss also aus gefühlt 150 Karten insgesamt 39 Karten heraussuchen, auf 3 Stapel aufteilen (nach Anleitung) und mischen.
    • Die Regeln sind... unvollständig. Vieles ist ungeklärt. Ein Beispiel: Die Abenteurerin (aus dem Dino-Set) hat eine Karte, die wie eine Art Sketchbuch funkioniert. Wenn ein Gegner stirbt, kommt die Karte unter das Buch. Immer wenn man dann einen Gegner dieses Typs angreift, macht man den doppelten Schaden. So weit, so simpel. Das Problem ist aber, dass schon in dieser Erklärung 2 meiner eigenen Interpretationen stecken.
      • "When a monster is destroyed, you may place it under this card. Double the damage you deal to any monsters under this card."
      • "Wenn ein Gegner stirbt...". Im Original heißt es so viel wie "If a Monster is killed" -> Von mir oder jemand anderem? Gut, das Spiel ist kooperativ, daher würde ich schon schätzen, dass das auch bei anderen Spielern zählt.
      • "einen Gegner dieses Typs". Im Original steht nicht "Art dieses Monsters" sondern schlicht nur "Monster". Ist das für Monster gedacht, die wiederbelebt werden oder für Monster desselben Typs?
    • Anderes Beispiel: Die Abenteurerin hat einen Jade-Ring. Dessen Fähigkeit, sobald ausgerüstet lautet in etwa: "If a monster attacks you, you stun it." Schlägt man im Regelheft nach, was "stun" genau bedeutet", dann steht dort "The enemy does not deal damage until the start of your next turn." Das Problem ist aber, dass Monster immer erst am Ende des eigenen Zugs angreifen. Was bringt es mir also etwas am Ende meines Zugs zu stunnen, wenn es zu Beginn meines nächsten Zugs wieder aktiviert wird? Vielleicht falls ein Monster Reichweite hat? Oder sowas wie "Zurückschlagen"? Oder falls ein Monster übernommen wird von einem Mitspieler? Und zählt dann der Stunn weiterhin bis zu meinem Zug oder dem des neuen Mitspielers? Fragen über Fragen...

    So kam es, dass ich für den Solo-Aufbau gut und gerne 30 Minuten gebraucht habe. Und dieses "och nööö"-Gefühl ist tatsächlich der einzige Grund, warum das Spiel so selten auf den Tisch kommt.


    Gestern aber nun habe ich mir die Zeit genommen. Und dann... ja dann kommen die Punkte, die für das Spiel sprechen:

    • Die Atmosphäre ist einfach einmalig. Eine ganz tolle Mischung aus Exploration, Action, (Ameri)Trash, Survival, Loot, Spiel auf Zeit, etc. Jede Runde hat man neue Situationen durchzuspielen. Es wird nie langweilig und gibt sehr viel zu entdecken.
    • Der Schwierigkeitsgrad ist knackig. Selbst Missionen auf "easy" sind nicht zu unterschätzen!
    • Das Spiel mit dem Inventar ist einfach super spannend! Ich kann nur 4 "Gewicht" tragen. Nehme ich die wertvollen Dinge mit? Oder lasse ich noch Platz für den Treibstoff, den wir benötigen um die Stadt mit unserem VW T1 wieder zu verlassen?
    • Die Charaktere sind extrem unterschiedlich. Der Fireman haut alles mit seiner Axt klein, die Abenteurerin sammelt wissen und setzt Artefakte ein, die auch mal nach hinten losgehen können (sehr an Indi angelehnt), der Priester unterstützt andere Spieler und säubert die Map, kann dafür aber kaum austeilen. Die Ronin muss zwischen verschiedenen Kampfarten wählen, der Veteran setzt einen Hund ein, etc. Da ist sehr viel dabei!
    • Die Regeln, auch wenn sie etwas unvollständig sind, sind wirklich einfach. Jemandem, der englisch spricht, kann man es innnerhalb von 5 Minuten erklären. Und da man eh kooperativ spielt, ist das kein Problem.
    • Die Monsterarten sind vielfältig: Zombies, Vampire, Dämonen, Dinosaurier, Aliens, Onis, Mutanten, Kaijus, Cthulhu, etc. pp - alles, was man heutzutage als trashig bezeichnen könnte, findet sich hier wieder.
    • Es ist unglaublich modular: Neben dem Tile-Aufbau und den verschiedenen Gegnertypen für Zombies bringt das Spiel pro Monsterart mehrere aneinander hängende Missionen mit, die man bestreiten kann. Dann gibt es mehrere Regeln, die den Schwierigkeitsgrad anheben können. Sei es, dass sich nicht aufgedeckte Monster bewegen, dass sie sich ausbreiten wie in Pandemie, dass die Lootkarten wertloser sein können, ...
    • Obwohl das Spiel eigentlich nur purer Zufall ist (fast alles wird gewürfelt oder aus einem Deck gezogen) kommt gerade der Kampf ohne Würfel aus. Was wo anders langweilig klingt, ist hier gerade mal abwechslungsreich: Ohne ausgerüstete Waffe, die ich als Aktion einsetzen könnte, kann ich nicht angreifen. Eine Waffe hat wieder Gewicht, was mich zwingt weniger wertvolles Zeugs oder Treibstoff - wenn ich ihn denn gefunden habe - zu tragen.

    Im Moment muss ich sagen, dass die Vorteile wenn das Spiel mal auf dem Tisch ist tatsächlich überwiegen. Die Comic-Grafik, die Funktionen der Tiles, alles fühlt sich so an als würde man eine Folge Walking Dead schauen - auch wenn die Zombies mal nicht zum Einsatz kommen. Und interessanter Weise verzeiht man einem Spiel wie diesem dann ganz schnell diese Regelungenauigkeiten. Denn selbst wenn man es immer "pro Spieler" auslegt, bleibt das Spiel schwierig genug. Irgendwas besonderes hat es, ich weiß nur noch nicht genau was... ;)



    Darf daher erstmal bleiben! Vielleicht kann man den Aufbau mit ein paar Dividern irgendwie vereinfachen. Zumindest in der aktuellen Situation schwierig, da die Karten eine komplette (!) Eldritch Horror-Box einnehmen und keine Höhe mehr für Divider übrig ist. Vielleicht wandern diese Karten wieder in die eigentliche Spielbox zu den Tiles...

    PowerPlant Das hast du sehr schön geschrieben. Als Viti-Fan freut es mich natürlich, wenn das Spiel auch anderen gefällt.


    Ich warte mal ab, was du sagen wirst, wenn du Viticulture mit Tuscany und Rheingau-Besuchern gespielt hast. Manche hier betrachten das eher abwertend, aber sei versichert, wer in Viti wirklich eintauchen mag, erlebt einen Quantensprung.

    Rheingau ist schon hier, kommt aber erst wenn ich ein bißchen Erfahrung gesammelt habe mit rein.


    Tuscany ist immer noch auf dem Weg zum Händler, das ist wohl gerade ausverkauft. Lieferzeitpunkt unbekannt :( Ich erwarte eine deutliche Steigerung und freue mich auch darauf! Allerdings finde ich es auch sehr gut ein die Wahl zu haben. Das Grundspiel spielt sich locker runter, das kann man ja auch bewusst einsetzen :)

    #Viticulture "allein zu zweit, niemals solo" ;)


    Wieder eine Proberunde mit dem Grundspiel in der Essential Edition mit 2 Spielern, gesteuert durch mich, um die Regeln nochmal zu überprüfen. Sitzt alles, ist aber ja auch nicht sonderlich schwierig. Ich mag das Spiel sehr gern! Es verbreitet so eine angenehme entspannte Atmosphäre und selbst "schlechte" Ernten werden immer besser, wenn man ihnen genügend Zeit zum Reifen gibt. Somit hat man irgendwie nie das Gefühl abgeschlagen zu sein - es dauert manchmal einfach nur etwas länger, funktioniert jedoch ohne eigenes Zutun.


    Ein Fakt aber, der mir gestern aufgefallen ist und der mir sehr gut gefällt, ist etwas erklärungsbedürftig. Ich verliere meist bei komplexeren Eurospielen, weil ich sie nie komplett durchdenke, sondern meist nur 1-2-3 Züge, Ziele oder Meilensteine weit und mich gern vom Zufall beeinflussen lasse. Ich finde es einfach spannender ein Spiel nicht als große mathematische Gleichung zu sehen, sondern es eher "realistischer" zu spielen, Aktionen durchzuführen und zu sehen, was passiert. Ind er Realtität kann ich mich ja auch nur maximal vorbereiten, aber was letztendlich passieren wird liegt nicht mehr in meiner Hand. #Viticulture passt da perfekt rein, weil man durch die Weinbestellungs-Karten immer wieder kleinere Zwischenziele bekommt, auf die man zusteuert. Ist eines geschafft, holt man sich das nächste und muss wieder umdenken, umpflanzen, andere Gebäude bauen, etc. Das kommt meinem Spielstil sehr entgegen. Wahrscheinlich wirkt es deswegen auch gerade so atmosphärisch tiefenentspannt, weil man einfach vor sich hin spielt und versucht, viele kleine Ziele zu erreichen und dass das Spiel unbefristet lang ist, bis jemand die benötigte Menge an Siegpunkte erreicht.


    Ein anderes Extrem ist #GaiaProject, welches man schon sehr stark kalkulieren kann. Die Rundenboni sind jederzeit offen und ich kann theoretisch schon in der 1. Runde überlegen, wo ich in der 5. sein muss. Bei #Viticulture ist das durch mindestens 4 Kartenstapel (=Zufallsfaktoren) nicht möglich. Das ist allerdings kein Qualitätsmerkmal und mir gefällt auch #GaiaProject sehr gut. Aber gerade bei #Viticulture mag ich dieses "mal schauen, was kommt"-Spielchen, in dem ich mich immer und immer wieder an die neuen Gegebenheiten anpassen muss.


    Denn letztendlich kann ich mich auch spezialisieren und nur darauf spielen möglichst die passenden Aufträge an Land zu ziehen. Daher denke ich, dass #Viticulture nichts für totale Strategen ist, sondern dass es eher was für die seichteren Abende ist. Was allerdings nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass es hier schon darum geht möglichst effektiv das eigene Weingut zu führen und auszubauen. Denn Ausbau ist eigentlich immer gut und Geld ist eigentlich immer knapp ;)


    Mit Tuscany wird bestimmt noch eine Schippe draufgelegt, aber ich finde es auch sehr schön die Wahl zu haben und ich werde neuen SpielerInnen das Spiel wohl immer erst in der Basisversion erklären. Passt voll zu meinem Geschmack :)

    Hast du nur das Grundspiel, openMfly oder auch Erweiterungen? Wieviel Spiel steckt im Grundspiel drin?

    Ich kann nicht für ihn sprechen, aber mit einem Grundspiel und der ersten Erweiterung (mit Bobafett vorn drauf) hast Du 6 Decks für alle Fraktionen mit (glaube ich) 8 Einsatzsets.


    (Einsatzsets sind Sets an Karten, die untrennbar zusammengehören. Daher ist der Deckbau hier auch so leicht. Man sucht nicht 50 Karten einzeln aus, sondern muss Sets nehmen. Vorteil: Die Karten in einem Set passen schon zusammen. Genau der Mittelweg aus "Keine Lust auf Deckbau" und "ich will individualisieren!")


    Im Turnierspiel braucht man wohl 10 Sets in einem Deck. Dafür braucht es dann Grundspiel und die 1. Erweiterung 2x. Anschließend benötigt man alles nur noch 1x, da in jeder Erweiterung, egal ob klein oder groß, immer 2 Kopien eines Sets drin sind.

    Kann ich auch nicht verstehen... Meine Freundin spielt sie ja aktuell auf Level 7 und was haben wir da schon für einen Schwachsinn im Internet gelesen: "Macht kaum Schaden", "Bekommt kaum Erfahrung", etc. Keine Ahnung, was die Leute machen, aber in unseren Partien kommt die Spruchweberin allein durch die Erfahrung auf den Karten selten unter 15 EP nach Hause, eher sogar mehr. Und mit 1-2 Begleitern haut die tonnenweise Schaden raus. Gegenüber einer Schurkin, die man eher richtig stellen muss und die auf Positionen von Gegnern und Verbündeten angewiesen ist, ist die Spruchweberin ein regelrechter Noobchar. Was sie dafür dann schwieriger macht ist die Tatsache, dass sie sehr wenige Karten mitnimmt und viele gute Aktionen die besagte Karte auch noch verbrauchen.

    Ah sorry, es ist "Gloomhaven Helper", leider nur für Android, da dem Entwickler die Gebühren für iOS zu teuer sind.

    Bist du dir sicher, dass es nicht für iOS gibt?

    Schau doch mal bitte, ob es diese App ist:

    Gloomhaven Helper

    Oh ja, dann scheint es sie mittlerweile zu geben. Sehr gut :)



    von meinen Zielen, die Elitegegner zu töten und eine Tür zu öffnen

    Ich dachte, man sucht sich pro Szenario nur eines von zwei gezogenen Battle Goals aus?!

    Korrekt. Das eine ist auch kein Battlegoal ;)

    #Gloomhaven zu 4. - das erste Mal. Heftig was los auf dem Brett!


    Gespielt wurde Szenario 5 oder 6. Das bestand eigentlich nur aus 3 Räumen, die es aber in sich hatten. Dabei war ein kompletter Neuling und ein Novize mit nur einer Partie. Dazu ich mit meiner Stufe 2-Schurkin und meine Freundin mit ihrer Stufe 7-Spruchweberin. Leider wurde ich getrieben von meinen Zielen, die Elitegegner zu töten und eine Tür zu öffnen und stand dann plötzlich im Fokus von 3 Feuerdämonen und 2 Elite-Skeletten, was ich leider nicht überleben konnte.


    Das Spiel ging dann noch ein paar Runden weiter - ist ja zum Sammeln von Erfahrung immer praktisch - aber eine Chance hatten sie nicht wirklich. Vor allem gegen die Feuerdämonen, die mit ihren Schilden im Wert von 3/4 heftig verteidigten, sodass gerade die Level 2-Helden kaum Schaden austeilen konnten. Böse auch die Vergeltungsaktion des Elite-Feuerdämonen auf Reichweite 2. Ich glaube, dass es schon sinnvoll ist mit neuen Leuten auf einer niedrigeren Schwierigkeitsstufe anzufangen.


    Inkl. Erklärung und Aufbau spielten wie 2,5 Stunden und kamen so auf insgesamt 34,5 Stunden bisheriger Spielzeit. Das Spiel ist immer noch super und gefällt eigentlich jedem, mit dem wir es spielen, wobei die Kerngruppe tatsächlich wir 2 sind. Eine merkliche Verschlechterung mit mehr Spielern habe ich eigentlich nicht bemerkt. Natürlich sind mehr Gegner da, aber dafür ja auch mehr Angreifer. Und wenn man keinen Krummdenker dabei hat, dann verlängert sich auch die Spielzeit nicht ins Nervige, sondern wird einfach nur länger, weil es mehr zu tun gibt. Die Spielgeschwindigkeit an sich sinkt nicht merklich. Wobei das vielleicht auch an der App liegt, denn der Verwaltungsaufwand steigt natürlich mit der Anzahl der Gegner. Aber wie gesagt: "Gloomhaven nie wieder ohne App!"


    PS: Nach der bisherigen Entwicklung und den Möglichkeiten muss ich auch sagen, dass ich sowas wie die Removable Stickers für übertrieben halte. Es gibt so viel zu tun, dass man gar nicht nochmal von vorn anfangen möchte. Und zur aller Not gibt es noch die PDF der Karte.