Beiträge von Chrischl im Thema „Carnival Zombie 2nd Edition“

Zitat von FalcoBaa

Ich finde die Karten zwar ein bisschen dünn, aber durch das Linefinish nicht unbedingt notwendig zu sleeven. (Gegen die Steinwürfe in Deckung sprint)

Wir haben jetzt gerade auch die erste Partie (mehr oder weniger erfolgreich) mit dem Boot-Finale abgeschlossen. Zum Reinkommen und Regeln lernen erstmal auf Easy. Die Regeln selbst lassen sich meiner Meinung nach gut lesen. Sie sind etwas unstrukturiert und beim Nachschlagen findet man nicht auf Anhieb die Lösung (wenn diese überhaupt im Regelheft aufgeführt ist), aber nach dem ersten Durchlesen hat man eine Ahnung, was das Spiel von einem will und kann sofort losspielen. Gut finde ich auch die Beispiele, die im Regelheft je nach Regel aufgeführt sind. Anderes hingegen ist nicht so schön, mehr dazu später.

Das Spiel hat uns mit einem etwas durchwachsenen Eindruck zurückgelassen. Auf der einen Seite ist es mechanisch ein echt cool designtes Spiel. Die Zufalls-Elemente (Loot, Infected) machen Spaß, das hier teils bemängelte Push-Your-Luck-Element wirkt sehr erfrischend und die Aufteilung in Tag/Nacht mit unterschiedlichen Spielmechanismen ist sehr stark umgesetzt. Kurz: Bockt!

Der Kampf an sich ist aufgrund seines deterministischen Ablaufs wie ein kleines Puzzle. Mit ein bisschen Diskussion war immer schnell klar, wie man aus der aktuellen Situation das vermeintlich Beste rausholen kann. Naja, nicht immer... Ja, ich meine dich, Joker! Auch die Varianz der Bosse finde ich extrem stark. Wir hatten in der ersten Nachtphase direkt den Casanova in Verbund mit Doge. Heißt in der Entrance-Phase 4 anstelle von 3 Monstern ziehen, die sich dann sogar direkt um einen mehr bewegen und direkt vor der Haustür stehen. Na vielen Dank auch! Wir konnten das glücklicherweise trotzdem irgendwie überleben. Etwas angeschlagen, aber immerhin.

Mein erstes Highlight: Der Corpse-Pile. Scheiße, bin ich dafür zu grobmotorisch, das ist unfassbar Gefühlt 5 Würfel auf dem Pile und ich Depp schmeiß direkt den ersten mit meinen Grabblern runter, das kannste keinem erzählen... Hat direkt für einen Lacher am Tisch gesorgt, sehr geil!

Zweites Highlight: Das Boot-Finale. Wie geil ist das bitte? So ein Minispiel (kann man das so nennen?) hab ich noch nicht gespielt. Sehr witzig! Schnell vorbei, da wir ordentlich Glück beim Aufdecken hatten, aber mein lieber Scholli, war das ein witziges Erlebnis. Ich hoffe, dass sich das nicht so schnell abnutzt.

Nun zu den aus meiner Sicht eher negativen Punkten. Mit dabei definitiv die Anleitung, bzw. deren Inhalt. Es gibt einfach so viele Punkte, die man auf BGG nachschlagen muss, da fass ich mir an den Kopf. Wir haben bestimmt 30 Minuten auf BGG rumgesurft um die Antworten zu finden, die die Anleitung nicht parat hatte (oder die man einfach nicht mehr gefunden hat). Das hat den Spielablauf stark gestört und keinen Spaß gemacht. Ich befürchte auch, dass wir die Voraussetzung des Finals etwas falsch gespielt haben... Am Tage des dritten Tages (was ein Satzanfang...) sind wir am Boot angekommen und haben die Sonderaktion genutzt. Als Voraussetzung steht im Finale, dass das Boot gefunden werden und man den Tag auf dem Feld abschließen muss. Wir haben entsprechend keine Nachtphase gespielt (weil Ende des Tages und so) und direkt das Finale gestartet. Ich habe noch immer keine Ahnung, ob das so richtig war?

Ebenso nervig sind die ganzen Querverweise. Warum muss ich die Charakterfähigkeiten auf einem extra Zettel nachschlagen? Warum sind die Boss-Fähigkeiten auf demselben Wisch? Muss dat sein? Hätte man definitiv besser lösen können.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, aber auch selbstverschuldet ist, ist die gefühlte Bedrohung. Als wir die eingangs erwähnte Boss-Kombination gezogen haben, dachten wir schon "Scheiße, erste Runde und direkt gibts auf die Fresse? Oh mansen!". Aber so schlimm kams dann doch nicht. Der erste Boss lag schnell und die Infected +1 Fähigkeit konnte man mit dem Startitem des Narren (Name vergessen ) direkt wieder negieren. Ich bin mir aber sicher, dass der Punkt auf höheren Schwierigkeitsgraden direkt wieder rausfällt und eher ins Gegenteil umschwenkt.

Jetzt aber noch das allerschlimmste: Warum gibt es die Karten nicht in einem Standard-Format??? Wie soll ich, als absoluter Sleeve-Monk, denn bitte die Karten sleeven? Welche Größen sind das? Nix passt! Menno

Fazit:

Das Spiel macht Spaß und zeigt in der ersten Partie bereits sein Potenzial! Mit weiteren Partien kommt man bestimmt in einen besseren Flow, vor allem wenn die Regelfragen nachlassen und man es einfach runterspielen kann. Bis dahin wird es aber noch ein steiniger Weg, befürchte ich. Kommt dennoch wieder auf den Tisch

Achja nochwas: Habe ich schon erwähnt, dass die Produktionsqualität richtig geil ist? War schwer angetan, vor allem von den Cardboard-Komponenten. Und der Metal-Coin Mit so nem unnötigen Bling-Bling bekommt man mich ja.

Ich hab mich Nischen lassen und auf dem Sekundärmarkt zugeschlagen, das gesamte Spielkonzept klang einfach viel zu gut... Mich wundert, dass dieses Spiel so hart an mir vorbeigegangen ist, ist eigentlich genau mein Beuteschema. Mein Spiel kommt (hoffentlich) morgen an, ich fürchte mich aber schon vor der Anleitung Jetzt muss es nur noch in der Gruppe gut ankommen, 6 Charaktere wollte ich nicht unbedingt alleine spielen

FalcoBaa, Beckikaze habt ihr das Spiel in der Zwischenzeit nochmal gespielt? Bestätigt sich der gute Ersteindruck?