Meine ersten beiden Runden gegen den Automa bei Architekten des Westfrankenreichs habe ich nun hinter mir. Beide Spiele habe ich verloren, aber das macht nichts.
Architekten des Westfrankenreichs erinnert durch den gleichen Zeichenstil auf den ersten Blick natürlich an zwei andere Spiele, die ich schon auf dem Tisch hatte, nämlich Rise to Nobility und Robin Hood and the Merry Men.
Die Nordsee Spiele kenne ich leider noch nicht. Kann dazu also leider keinen Vergleich anstellen.
Das Spiel selber unterscheidet sich aber erheblich von den beiden erst genannten, auch wenn man hier natürlich wieder seine Arbeiter einsetzt.
Es geht schon damit los, dass man 20! Stück zur Verfügung hat und diese in Abständen durch gewisse Aktionen wieder in den eigenen Besitz gelangen.
Im Spiel sammelt man Ressourcen und setzt seine Arbeiter auf anderen Aktionsfeldern ein, um Gebäude- und Lehrlingskarten zu erhalten, den Schwarzmarkt zu besuchen, Gebäude zu bauen bzw. sich am Kathedralenbau zu beteiligen, oder um andere Spieler gefangen zu nehmen und diese ins Gefägnis zu stecken.
Die Spielgeschwindigkeit ist fantastisch, denn die Entscheidungen, wo ich den nächsten jetzt einsetze, sind nicht ganz so tiefgehend, wie bei den beiden anderen Spielen.
Der Automa wird über Karten gesteuert, die klar vorgeben, was der Bot macht. Das spielt sich, wenn die Regeln erstmal richtig sitzen, so richtig schön flott runter.
Dennoch ist das Spiel etwas langwierig, macht auf der anderen Seite aber viel Spaß, da man innerhalb der Spielzeit eben viele Arbeiter auf den Aktionsfeldern einsetzen kann. Gefühlt sind das pro Spiel zwischen 60 und 100 Aktionen, die man macht.
Ähnlich wie bei Teotihuacan erhält man umso mehr Ressourcen und Belohnungen bzw. Aktionen, je mehr Arbeiter man auf einem Feld eingesetzt hat.
Um das zu unterbinden, kann man die Arbeiter des Gegners von diesem Feld rauben und später ins Gefängnis stellen, wofür es Geld gibt. Klar wirken hier die Aktionen des Automa nicht ganz so gezielt, als wenn man einen menschlichen Gegenspieler hat, der meine Taktik zu durchauen beginnt und diese in seinem nächsten Spielzug vereitelt. Zumindest ist es so gelöst, dass der Bot mehr Karten dieser Arbeiterraubaktionen in seinem Deck hat, als beispielweise Karten mit der Schwarzmarktaktion, was der Authentizität wieder einen Schritt näher kommt!
Das Spiel ist ein richtiges Rennen, immer wieder nehme ich Arbeiter des Gegner gefangen und versuche sie rechtzeitig ins Gefängnis zu bekommen, bevor er mir diese von meinem Board wieder abluchsen kann bzw. um ihm durch das Zurücksetzen des Schwarzmarktes viele Nachteile einzuhandeln, wenn es mir gelungen ist, sie ins Gefängnis zu verfrachten.
Der Automa macht mir dabei selber immer wieder das Leben schwer und einen Strich durch die Rechnung, da er meine nächsten 2-3 Spielzüge, die ich bereits im Kopf hatte, unterbindet.
Der Bot rückt dabei gnadenlos auf der Kathedralenleiste nach oben und lässt mich kaum nachkommen. Interessant wie man mit der Aktion der Zunfthalle einserseits taktisch eher auf eigene Gebäude gehen kann, die einem viele Siegpunkte einbringen, wenn man sie mit Hilfe von Ressourcen und Lehrlingskarten baut, oder man selbst auf der Kathedralenleiste voranstreben kann, um Siegpunkte im gleichen Verhältnis zu den Gebäudekarten zu erhalten.
Dabei gilt es, immer den Schwarzmarkt und den Zeitpunkt des Zurücksetzens im Auge zu behalten. Hier ist genaues Timing erforderlich, denn wenn man zum gegebenen Zeitpunkt die meisten eigenen Arbeiter im Gefängnis hat, bekommt man Schuldscheine und verliert an Tugend, die auch auf einer Leiste über einen Marker gesteuert wird und darüber entscheidet, ob man sich am Kathedralenbau beteiligen kann und am Ende Siegpunkte für einen hohen Wert auf dieser Leiste bekommt, oder man lieber keinen Wert darauf legt und sich dem Schwarzmarkt verschreibt, was einen Rückgang auf dieser Leiste bedeutet aber wiederum eine Reduzierung der Kosten für bestimmte Aktionen als Vorteil mit sich bringt.
Den Lehrlingskarten muss ich wohl in den folgenden Spielen mehr Beachtung schenken, denn wenn man sie kauft, bringen sie einem zum Teil Soforteffekte, bzw. verstärken Sie meine Aktionen auf den entsprechenden Feldern, was sicher nicht zu verachten ist.
Architekten des Westfrankenreichs wird niemals der Überflieger werden, aber die relativ einfachen Regeln, der superschnelle Spielaufbau und die taktische Tiefe - denn es gibt viele Wege und Abwechslung durch die immer wieder anders ausliegenden Lehrlings- und Gebäudekarten - machen Spaß.
Außerdem kann man mit den Vorgaben der verschiedenen Spielertableaus auch unterschiedliche Startbedingungen schaffen.
Ich freue mich schon auf Paladins of the West Kingdom dem neuen Spiel von Shem Phillips. Mal schauen, was er sich da hat einfallen lassen