Beiträge von ravn im Thema „FFG kündigt ‚Star Wars: Outer Rim’ an“

    Zu zweit spielt es sich schneller, aber es ist halt weniger in der Galaxis los. Es fehlt also das Mitspielerchaos eines dritten oder vierten Spielers, der die eigenen Pläne über den Haufen werfen kann und gegen den man im Wettstreit um Prestigepunkte steht. In Vollbesetzung empfehlenswert, wenn man sich die nötige Zeit dafür nimmt, weil man eben 3/4 der Spielzeit eher Beobachter als aktiver Spieler ist. Man sollte also nicht nur an seinen Zügen interessiert sein, sondern eben auch, was die Mitspieler so erleben.

    Firefly hab ich nie gespielt, Xia hingegen schon. Deshalb der Xia Vergleich: Weltraum. Raumschiff. Pick up and delivere. Siegpunkterennen. Sandbox. Kann sein, dass die Nähe zu Firefly da noch grösser ist. Vom spielerischen Anspruch sollten zudem alle klar kommen, die auch das FFG Herr der Ringe spielen können und verstehen in ihrer gewünschten Sprache. Jemanden mit Abneigungen zu englischen Texten, dem würde ich Outer Rim aber sicher nicht vorsetzen. Eben weil man stets alle offenliegenden Kartenstapel im Blick haben sollte mit deren Textbedeutungen. Weil sprachneutral ist das Spiel absolut nicht und wenn man um die Wortbedeutungen ringt, dann geht die gewollte Leichtigkeit des Spiels verloren.

    Gilt für die Erstpartie. Wenn es alle können und flott spielen, ist eine 4er Partie sicherlich epischer und konfrontativer, weil es mehr Konkurrenz gibt.


    Zum Einstieg empfand ich 2 Spieler als ideal. Ansonsten eher 4 statt 2 Stunden einplanen, wenn man es komplett mit allen Flavortexten in Vollbesetzung das allererste Mal spielt. Danach kann sich die Spielzeit halbieren, wenn man die Mechanismen kennt und besser vorausplanen kann.

    Besser zu zweit als zu viert. Direkte Interaktion gibt es zwar, aber die muss man über Aufträge selbst wählen. Ansonsten behindert man sich ein wenig im Wettlauf um Siegpunkte und spielt nebeneinander her. Mehr Spieler bedeutet mehr Chaos und weniger Kartenstapelkontrolle.

    Gestern in entspannter Zweierrunde kennengelernt und erstgespielt. Die Mechanismen sind jetzt für sich gesehen nicht spektakulär innovativ und neu, bilden aber in der Gesamtsumme ein rundes Spielerlebnis mit Fokus auf Atmosphäre und spielerische Erlebnisse im Star Wars Universum. Wer damit so gar nichts anfangen kann und auch nicht weiss, wer Han Solo oder der Millenium Falcon ist, sollte eventuell lieber etwas anderes spielen oder sich vorab mal die Kinofilme anschauen. Denn Outer Rim erzählt viele kleine bis kleinste Kurzepisoden aus Star Wars. Fans werden die ganzen Anspielungen und Zitate auf den Karten wiedererkennen, was dann nochmals zur Atmosphäre und dem Spielspass beitragen kann. So war es zumindest bei mir. Ich habe mich während der Partie bestens unterhalten gefühlt.


    Im Kern ist es ein Wettrennen um eine vorab vereinbarte Anzahl an Siegpunkten. Wir haben um 8 Punkte gespielt und am Ende hätte ich die Partie sogar noch gewonnen, wenn mir mein Mitspieler nicht direkt zuvor gekommen wäre. Man kann eine ganze Menge machen und sich ebenso in Nebensächlichkeiten und den Möglichkeiten verlieren, erlebt dann zwar immer noch ganz viel, kommt auf der Siegpunkteleiste aber nicht voran. Deshalb kann man eine ganze Menge optimieren und vorbereiten, wobei man das Würfelglück trotzdem noch auf seiner Seite haben sollte. Wer dauernd nur Grütze würfelt, der kommt auch mit dem optimiertesten Ablauf nicht weiter. An den Würfeln kommt man nicht vorbei und die Würfel sollte man mögen. Es ist eben kein Eurogame, trotz des Pick-Up-Deliver-Mechanismus in diversen thematischen Spielarten, sondern Amitrash in einem Sandbox-Universum.


    Wir haben uns die nötige Zeit für die Flavor-Texte genommen. Uns die gegenseitig vorgelesen und auch immer nur so weit, bis der Mitspieler eine Entscheidung getroffen hat. Da sollten dann aber schon ausreichend Englischkentnisse vorhanden sein, denn das Spiel basiert auf Karten und die sind eben textlastig und wollen verstanden werden. Im Zweifel wartet auf die deutschsprachige Version. Weil das Spiel kann ansonsten zu langatmig werden, wenn man ständig Begriffe nachschlagen müsste oder die ganzen Details nicht versteht.


    Zumindest gewinnt Outer Rim enorm, wenn man es ausreichend zügig fernab von Grüblern spielt, damit es auch voran geht. Weil wirklich komplex oder kompliziert sind die Einzelaktionen nicht. Nur führt man seinen kompletten Spielzug am Stück aus und sollte zu dem Zeitpunkt die Kartenauslage und seine Möglichkeiten kennen und nicht erst dann mit der Einzelbetrachtung beginnen, weil man eventuell die Karten nicht aufm Kopf lesen kann oder mag. Da sich die Auslage auch während der Mitspielerzüge ändert, sollte man da zudem am Ball bleiben und die neuen Karten gemeinsam vorlesen. Deshalb fand ich das Spiel in unserer Zweierrunde wirklich gut, weil es flott voran ging, nachdem ich erst einmal ins Spiel gefunden hatte in meiner Erstpartie. Wer das Spiel direkt zu viert mit Erstspielern angeht, sollte deshalb ausreichend Sitzfleisch besitzen oder lieber in kleinerer Runde erstspielen.


    FFG bietet einen soliden Mechanismen-Baukasten an, der an etlichen Stellen erweitert werden kann und sicher auch wird. Denn spätestens wenn man alle Begegnungskarten kennt und auch mit allen Charakteren und Raumschiffen geflogen ist, dann könnte es langweilig werden und der Ruf nach Nachschub erklingen. Bis dahin kann man aber prima eine vergnügliche Spielzeit verbringen, wenn man Amitrash, Sandbox und Star War mag.