Beiträge von cold25 im Thema „21.01.-27.01.2019“

    Ich kann dir gerade nicht ganz folgen, da ich mir keinen Druck mache, sondern einfach so neugierig darauf bin, neue Spiele auszuprobieren. Am besten wir schreiben mal per PN weiter ;)

    Gernspieler Ich gebe dir teils recht und teils auch nicht und böse bin ich dir nicht! Keineswegs!

    Zum einen ja: Da ist ne Megaliste an Spielen die ich unbedingt ausprobieren möchte, daher nehme ich mir für Spiele, die mir nicht gefallen einfach nicht die Zeit, denn 4 von 5 Spielen die ich ausprobiere gefallen mir sehr gut, so dass ich sie behalte und weiter ausprobiere. Aber wenn ich vom ersten Moment an merke, dass da gar nichts rüberkommt, ist mir hier meine Lebenszeit zu schade um mich dahinterzuklemmen. Das Hobby Brettspiel soll ja Spaß machen und nicht in Arbeit und Zwang ausarten.

    Teotihuacan ist auch ein sehr komplexes Spiel, das sich mir beim ersten Mal spielen auch überhaupt nicht erschlossen hat und mir auch etwas kompliziert durch die Aktionen des Bots erschien. Aber das Spiel hat mich von der ersten Sekunde eben nicht losgelassen. Es war etwas DA, wenn du verstehst was ich meine. Ich habe einfach Lust gehabt, da Zeit reinzuinvestieren und mittlerweile läuft es recht flüssig. Das ich in dieser Woche nun zweimal daneben gegriffen habe, lässt sich leider nicht ändern, ist aber nicht die Regel. Eben habe ich angefangen Orleans zu spielen (Die Regeln sind wirklich simpel) und das ist wiederum ein hochinteressantes Spiel, das ich die nächsten Tage sicher oft auf den Tisch bringen werde :)

    Bei mir gab es in den letzten Tagen ein Wechselbad der Gefühle, was Spiele betrifft:


    Gespielt wurden Lisboa, Newton, Crown of Emara und Teotihuacan.


    Mutig durch Teotihuacan geworden, wagte ich mich nun an einen neuen Lacerda Titel, obwohl ich vergangenes Jahr schon mit The Gallerist eine Enttäuschung erlebt hatte.

    Mit Lisboa sollte es mir ähnlich ergehen.

    Ich hatte das Glück, mir das so ziemlich letzte deutsche Deluxe Exemplar vom sekundären Markt zu schnappen, da dass Spiel momentan erst nachproduziert wird.


    Ich war ja gewarnt, dass Lisboa ein Regelmonster ist. Das Regelheft ist wie auch beim Galleristen sehr gut geschrieben und mit zahlreichen Beispielen und Bildern ergänzt.

    Ich hatte das glaube ich schon mal geschrieben, aber das erste Setup dauerte 45min, bis alles so aufgebaut war, wie es sein sollte.

    Das Material ist echt gelungen. Die Cardboardteile superdick, die Karten mit sehr schöner Qualität und viele tolle Meeples und Marker sind vorhanden. Nur das Geld sieht etwas albern aus.

    Ich hatte echt Spaß am Erlernen der Regeln. Lisboa ist sehr durchdacht und bietet tolle Mechaniken. Vor allem das Handmanagement gefiel mir auf dem ersten Blick sehr gut.

    Die Aktionen des Spiels sind sehr komplex. Um Lissabon nach der Katastrophe wieder zu errichten und zu neuer Blüte zu verhelfen, kauft man Schiffe, belädt sie mit Waren, erlangt Gunst bei der Kirche, nimmt sich Pläne von Architekten, mit denen man später öffentliche Gebäude errichtet, die mir Siegpunkte für von mir eröffnete Geschäfte geben etc..Das alles geschiet indem man eine Karte über oder unter sein Tableau spielt und meist eine Aktion bei einem der drei Adligen (Baumeister, König, Marquis) ausführt.

    Vor allem, beim eröffnen der Läden und setzen der öffentlichen Gebäude gibt es viel zu beachten, ist aber alles machbar.

    Die Regeln des Bot fürs Solospiel dagegen brachten mich dann im Verbund mit dem erlernen der eigenen Aktionen und dem Aufwand des Spielaufbaus an meine Grenzen. So das ich mir dann irgendwann sagte: Willst du dir das wirklich antun?

    Bei Teotihuacan habe ich mich durchgebissen, habe mir die Aktionen des Bots selber sogar nochmal mit eigenen Worten herausgeschrieben. Aber hier ist mir der Gesamtaufwand einfach zu hoch, da mich das Spiel eben nicht ganz so abholt, wie beispielweise ein Teotihuacan.

    In einer Spielegruppe würde ich das Spiel gerne spielen, im Solo-Modus ist es mir neben seiner Komplexität einfach zu kompliziert :)


    Wenn ich merke, dass ein Spiel beim ersten Mal so überhaupt nicht zündet, ich es nicht mal zu Ende spielen möchte, bringt es bei der Flut die es an Spielen auf dem Markt gibt nichts, ich da weiterzuquälen und es verschwindet wieder aus meinem Bestand.


    Mit Crown of Emara erging es mir ähnlich. Hier ist leider das Gegenteil eingetreten. Dieses Spiel ist mir irgendwie von seinen Mechaniken her zu simpel, auch wenn sicher genau überlegt werden muss, ob ich nun erst eine Bewegungsaktion mache, oder ob ich mir erst die Ressource nehme, bzw. in der Stadt eintausche.

    Mehr gibt es bei dem Spiel aber auch nicht zu tun. Ich saß davor und dachte mir: Das wars jetzt? Ich hole mir von Feld x eine Ressource und tausche sie dann bei y ein um Punkte zu bekommen? CoE zündet überhaupt nicht bei mir, was schade ist, denn auch hier ist das Spielmaterial richtig toll. Die Zeichnungen der einzelnen Spielbrettorte, die man zusammensetzen muss, sind mehr als gelungen, ein echter Augenschaus und ebenso die Meeples! Alle Optik bringt aber nix, wenn die Mechaniken und Aktionen im Spiel langweilig sind. Schade drum.



    Zwischen diesen beiden Spielen habe ich jedoch eine Perle entdeckt: Newton.

    Und das ist mal ein richtig richtig tolles Spiel.

    Nach dem gewichtigen Regeln von Lisboa, war es erfrischend hier einen Gang runterzuschalten und das Regelwerk von Newton zu lesen. Die Aktionen im Spiel sind nicht sehr kompliziert, leicht zu erlernen, bieten aber soviel Tiefgang, wie kaum in einem anderen Spiel.

    Dadurch, dass die Cardboardteile auf den beiden Spielplänen immer wieder neu verteilt werden und es von denen Dutzende gibt, mit den unterschiedlichsten Funktionen, ergibt sich jedesmal ein anderes Spiel.

    Es macht einfach Spaß seine 5 Karten auf den Schreibtisch zu platzieren, eine der Aktionen auszuführen, sie im selben Atemzug zu verstärken und Siegpunkte zu sammeln.

    Hier habe ich nach 3 gespielten Partien nur die Spitze des Eisbergs gesehen, man spürt richtig, dass taktisch noch viel mer Möglichkeiten in dem Spiel stecken, die sich mir erst nach weiteren Partien erschließen werden.

    Auch das Puzzeln der Regalteile auf dem eigenen Plan, um dauerhafte Vorteile zu erlangen macht Spaß.

    Bei Netwon ist man immer gezwungen, zu entscheiden, ob man lieber reist, auf dem Technologiebaum voranschreitet, oder zu neuen Karten, bzw. Geld kommt.

    Das Ganze spielt sich dabei theoretisch so flott runter. In Wahrheit gibt es viele knifflige Entscheidungen zu treffen, weil man soviele Möglichkeiten hat, mit seinen Aktionen vorzugehen, bzw. zu überlegen, in welcher Reihenfolge ich sie ausführe! Zudem helfen mir bestimmte Nebenaktionen im Spiel dazu, Hauptaktionen, die momentan nicht möglich wären, eben doch aktivieren zu können und genau darin steckt auch die Tiefe des Spiels. Man musst in bestimmten Situationen erfassen, was überhaupt alles mögich ist. Damit ist das Spiel aber auch ziemlich AP anfällig, da es eben wahnsinnig viel zu analysieren gibt.

    Der relativ kurze Spielaufbau, die tollen Materialien und eben das knackige kurze Spiel (zumindest im Solo-Modus) werden Newton zu einer ganz großen Nummer in meinem Spielregal werden lassen. Soviel steht schonmal fest :)


    Teotihuacan bleibt auf dem Treppchen derzeit dennoch ganz oben. Beim letzten Spiel hätte ich Teotibot fast besiegt, musste mich aber mir 131-137 geschlagen geben, da er mit seiner letzten Aktion 3 Stufen der höchsten Pyramidenleiste hochklettern und die Bonusstufe erklimmen konnte. Grrr...das waren dann mal schnell 24 Punkte in einem Spielzug. Ich werde es weiter probieren. Teotihuacan gilt jetzt schon als heißer Anwärter auf das beste Eurogame in 2019. Mal sehen ob sich ein Spiel damit messen kann :)


    #Lisboa

    #CrownofEmara

    #Newton

    #Teotihuacan