Ich glaube es laufen zwei Entwicklung parallel ab, die zu dieser Übersättigung führen.
1. Die Entwicklung als Spieler. Man entdeckt das Hobby, will alles ausprobieren und spielen. Irgendwann kennt man die Brettspielwelt und was eibem gefällt. Neues wird am bekannten gemessen.
2. Was meiner Meinung aber zu der allgemeinen Übersättigung führt, ist die Entwicklung des Brettspielmarktes. Es hat in den letzten 5 Jahren gravierende Veränderungen am Markt gegeben:
- Massive Steigerung der Anzahl an Brettspielneuerscheinungen in Breite (more of the same) und Tiefe (Nischenspiele).
- Extreme Steigerung der Ausstattungs- und Materialqualität.
- Aufkommen der Kickstarter mit dem Druck jetzt sofort kaufen zu müssen.
- Höheres mediales Aufkommen (Videorezenssionen, Foren,...)
Fazit: Es erscheinen mehr interessante Spiele (Material und Spielmechanik), gleichzeitig aber steigt auch der gefühlte Druck (Anzahl Neuerscheinungen, was andere Spielen, was Rezenssionen uns vorschwärmen, wo man sofort einsteigen muss...).
Das hat man jetzt 2-3 Jahre begeistert mitgemacht und erkennt nun, dass man 1. auch nicht mehr spielt bzw. Zeit dafür hat und 2. die neuen Spiele auch nur im Wesentlichen genauso viel Spass machen wie die Alten.
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Im Gegensatz zu einigen anderen hier im Forum, die sich zustimmend geäußert haben, sehe ich das alles ziemlich anders.
Es wird mal wieder alles über einen Kamm geschert:
- neue Spieler und langjährige Spieler,
- Spieler, die alles ausprobieren wollen, unde Spieler die das nicht wollen
- Spieler, die Kaufdruck verspüren, und Spieler, bei denen das nicht so ist
- Spieler, die Video-Rezensionen lesen, und Spieler, die das nicht tun
- und, und, und ...
Für mich persönlich gilt:
- ob es jährlich viele oder wenig Brettspiel-Neuheiten gibt, interessiert mich nicht
- ich verspüre weder bei Kickstarter noch sonstwo einen Kaufdruck, schon gar keinen gesteigerten
- ich will nicht alles ausprobieren und spielen, sondern nur sehr selektiv
- verbesserte Ausstattungs-und Materialqualität ist schön, ich spiele aber überwiegend Spiele (ältere Spiele), die das nicht haben
- und, und, und ...
Ich verspüre keine Übersättigung - höchstens mal kurzzeitig, dann hat's aber Gründe aus meinem allgemeinen Lebens-Umfeld.
Ich denke, wer eine Übersättigung verspürt, der macht einiges falsch. Man muß nicht Hypes mitmachen, immer das Maximale anstreben, immer und überall der erste sein, immer dem Markt folgen, immer das neueste spielen, und, und, und ...
Für mich ist nur wichtig, daß ich in meiner Spielewelt möglichst zufrieden bin, egal was andere denken oder tun ...