Beiträge von Yakosh-Dej im Thema „The Lord of the Rings: Journeys in Middle Earth - FFG“

    Ich komme gerade frisch von unserer ersten Partie Reise durch Mittelerde. Und ganz ehrlich: Ich hab keine großen Ambitionen weiterzuspielen. Das Storytelling ist lahm. Die in meinen Augen furchtbaren Maptiles verhindern die Immersion völlig. (...)

    Ganz ehrlich, nach allem, was ich bis jetzt von diesem Spiel gesehen habe, wundert mich deine Erfahrung nicht ... die Story ist generisch, und könnte auch in jedem anderen Mittelalter/Fantasy Setting spielen, die Charaktere helfen meiner Meinung nach auch nur bedingt, das Kartensystem ist im besten Fall noch "neu" zu nennen, macht aber aus meiner persönlichen Sicht nichts besser, als andere Systeme, dazu noch die unsägliche Omnipräsents der App, vom Preis mal ganz zu schweigen. Es freut mich, dass es offenbar Leute gibt die damit Spaß haben, wo hier allerdings der Reiz liegt entzieht sich mir persönlich völlig. Meiner Meinung nach leider viel Lärm um Nichts ...

    Diese Lammentiererei von immer den gleichen Personen bzw. der Beißreflex von denen sobald jemand was positives zu HdR schreibt ist für mich auch nicht zu erklären. :denk::denk:

    Dann ich sicherlich auch als einer der Wortführer der kritischen Sichtweise (mit)gemeint bin, möchte ich hier noch einmal deutlich betonen, dass es in allen Kommentaren meinerseits, um meine ganz persönliche Sicht der Dinge bezüglich HdR im Speziellen bzw. auf Apps im Allgemeinen geht und ich mich stets bemühe, diese rein subjektive Wahrnehmung, durch meine Argumente soweit zu illustrieren, dass dies für alle Leser, soweit wie möglich nachvollziehbar ist. Niemand soll sich dadurch seinem Spielspaß (soweit vorhanden) nehmen lassen ...

    Wie oft geht es mir hier so dass ich mich informieren möchte und mich durch seitenlange Diskussionen klicken muss....

    Aber es ist leider heutzutage die Kultur in Foren...

    Ich denke, zur Information über ein neues Spiel gehören auch verschiedene (u.a. kritische) Sichtweisen. Wenn man die Sache von allen Seiten beleuchten will, kann es eigentlich nicht vielschichtig genug sein ... Bandida, Beckikaze, sowie ich haben hier sehr verschiedene (aber insgesamt kritische) Punkte genannt, die je nach Standpunkt / Gewichtung des jeweiligen Lesers durchaus informativ sein können. Es ist hier eben kein Werbeveranstaltung, wo nur Fanboys das Wort haben ... das wäre meiner Meinung nach auch irgendwie sinnbefreit und wenig informativ.

    Braz aber das hört sich für mich eben so an, als wäre es eigentlich eine App, bei der sie einen Teil - das Ziehen der Helden - ausgelagert haben. Da frage ich mich: Warum nicht gleich als reine App? 🤔

    Ich glaube, dass dies für mich persönlich das eigentliche Hauptproblem bei der ganzen App-Sache ist. Für mich ist es gerade der haptische Teil, der Brettspielen für mich ausmacht. Ich will garnicht wie im Rest meines Alltags, ein technisches Hilfsmittel auch mit am Spieltisch haben. Wenn wir spielen, dann ist es quasi "Analogzeit", keine Handys, keine Tablets, ich alleine mit dem Spiel und meinen Mitspielern. Es ist die Auszeit von der digitalen Welt, die ich beim Brettspielen auch extrem schätze. Das rein haptische Erlebnis von Spielbrett, Karten, Würfeln und Miniaturen. Warum nimmt man nicht generell eine Würfel-App anstatt realen Würfeln? Wäre doch superpraktisch. Sein Handy hat jeder sowieso mit dabei, kein Würfel-Herumreichen, keine Würfel nach dem Werfen auf dem Boden oder auf dem Spielbrett, keine Notwendigkeit für eine zweites Würfelset oder den Würfelteller / Würfelturm usw. ... eigentlich nur Vorteile, dazu ohne Kosten und Aufwand sofort umsetzbar. Die Verlage würden die Würfel sogar gleich ganz einsparen können, das Spiel wird dann eben schlicht ohne Würfel ausgeliefert, in der Anleitung noch ein Hinweis / Link zu einer geeigneten Würfel-App und vielleicht ist das Spiel dann sogar noch ein, zwei Euro günstiger ... Aber will ich das? Nein, zur Hölle: Genau das will ich persönlich eben nicht, ich will die verdammten Würfel selbst real spüren und werfen. Es ist für mich ein essentieller Bestandteil des Brettspielens, dass man haptische Komponenten nutzt. Wenn ich das nicht wollte, würde ich einen interaktiven Film schauen oder auf PC, Tablet, Smartphone oder meinem voll internetfähigen Fernseher auf 70 Zoll ein Videospiele in 4K-Auflösung spielen. Die Appnutzung geht für mich gegen den eigentlichen Sinn und Zweck von Brettspielen. Ich kann in Einzelfällen unter Umständen dies tolerieren, wenn es einfach generell nicht anderes möglich ist (z.B. um Solospielern überhaupt eine Möglichkeit zu geben, auch ein bestimmtes Spiel für sich zu nutzen), vielleicht auch noch, wenn die App als Komfortmittel alternativ einem Spiel als Bonus-Feature beiliegt, aber als zentrale Spielsteuerung empfinde ich ein solches Element als Fremdkörper und Gegenentwurf zu dem, was ich persönlich als Kern des Brettspielens ansehe. Bei mir zieht auch das Argument der verbesserten Immersion, durch zusätzliche Soundeffekte, Bilder oder Musik nicht. Wenn man stimmungsvolle Musik, unbedingt beim Spielen haben möchte, kann man dem Brettspiel auch einfach einen passenden Soundtrack nutzen (siehe auch hier wieder Tainted Grail) und jeder kann wählen mit oder ohne musikalische Untermalung zu spielen. Den Rest der Immersion schaffe ich in meinem Kopf ganz gut auch ohne App, mir fehlt es nicht, dass professionelle Sprecher mir die Handlung vortragen, ich möchte mit meinem höchsteigenen Kopfkino die Szenerie erschaffen, ohne Vorgaben und ständige Impulse von Aussen. Im Gegenteil, die Appnutzung stört mich persönlich beim Aufbau meines Kopfkinos, mich nervt die anonyme Interaktion mit der Technik zwischendrin. Wenn ich ein Buch lese, brauche ich doch auch keinen digitalen Krückstock, um die gelesenen Inhalte in meinem Kopf in eine fiktive Welt zu verwandeln. Unter Umständen liegt das eigentliche Problem auch bei uns selbst, weil wir grundlegende Dinge wie Vorstellungskraft und Phantasie mittlerweile verlernt haben, weil uns alles digital vorgekaut bereits in mundgerechten Häppchen vorgesetzt wird? Immersion kann man sich ja vielleicht auch zu gewissem Grade abtrainieren, wenn man sich z.B. ausschließlich nur noch solchen vorgefassten Inhalten aussetzt und den eigenen Anteil am Aufbau des fiktiven Grundgerüsts weiter herunterfährt ...

    Ich frage mich mittlerweile, bin ich zu a) anspruchsvoll, b) verwöhnt oder c) kritisch, dass ich bei vielen aktuellen (Verlags-)Spielen bei dem Gebotenen nur noch den Kopfschütteln kann? Oder hat man vielleicht im Laufe der Zeit und aufgrund des großen Angebots an Spielen (Verlags- plus Kickstarterangebote) insgesamt und der hohen Anzahl an persönlichen Top-Titeln in der eigenen Sammlung eine differenzierte Sicht auf Spiele und deren Mechaniken? Oder habe ich eine falsche, verzerrte Sicht auf Verlage, die man in der Vergangenheit als Garanten für sich subjektiv, passende Spiele angesehen hat? Das ich ein HdR in dieser Form (stellvertretend für einige der letzten FFG-Veröffentlichungen, aber auch anderer Verlage) für mich persönlich nicht als ausreichend gutes Spiel sehen kann, hat nach meiner derzeitigen Sicht, tatsächlich auch schlicht ganz persönliche Gründe, die in den obengenannten Fragen teilweise begründet liegen ...


    - Je mehr Spiele ich kennen, umso schwerer wird es, etwas noch subjektiv besseres zu finden.

    - Je mehr Titel ich in der Sammlung zuhause habe, umso kritischer bin ich bei Neuzugängen.

    - Je mehr Titel ich zum gleichen Thema / Genre habe, je vergleichbarer / ersetzbarer wird ein neues Spiel.

    - Je mehr ich mich mit ausgesuchten Kickstarterprojekten beschäftigte, umso eher fallen "normale" Verlagsspiele bei mir durch.


    Aber auch andere Faktoren haben dieses Phänomen befeuert (hier z.B. FFG stellvertretend) ...


    FFG hat in der Vergangenheit meine Spieleprägung stark mit beeinflusst, wodurch nicht nur eine hohe Erwartungshaltung als auch ein (zum Teil) verklärter Blick in die Vergangenheit bei mir entstanden ist. Im Gegensatz zu dem Verlag als Lieferant von Massenartikeln habe ich mich verändert, sozusagen "weiterentwickelt". Mir reicht offenbar auf Grund von Alternativen und Reizüberflutung, das von FFG für die breite Masse gedachte Sortiment größtenteils nicht mehr aus. Ansprüche sind mit Angebot nicht mehr deckungsgleich. Man ist quasi den Produkten entwachsen. Zudem wünscht man sich (als Teil der Erwartungshaltung) wieder solch neue Impulse von FFG, wie man sie in der "guten, alten" / "golden" Zeit erfahren hat, die aber eben damals aus einem ganzen anderen, subjektiven Blickpunkt, gesehen wurden. Diese Erfahrung zur veränderten Wahrnehmung mache ich sehr oft mit Brettspielneulingen, die nach einer Partie eines gewöhnlichen Workerplacement-Spiels oder eines einfachen Dungeoncrawler quasi völlig aus dem Häuschen sind, aber vor allem eben weil Ihnen Erfahrungen und Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Wer nur die Spitze des Eisberges kennt, kann seine wahre Größe nicht beurteilen ...


    Bei mir persönlich treffen also speziell bei FFG derzeit zwei gegensätzliche Entwicklungen aufeinander, die zu meinem vernichtenden Gesamturteil verschmelzen: Die eigene geänderte, differenzierte Wahrnehmung und das veränderte Konzept, hin zu entschlackten, vereinfachten (teilweise App-gesteuerten) Titeln bei FFG. Beides lässt sich nur schwerlich in Einklang bringen ... eine Entwicklung, die ich allerdings nicht exklusiv bei FFG empfinde, auch andere Verlage gehen mitunter zur Zeit weg von Komplexität und dem Fokus auf Viel-/Expertenspieler, hin zu Einsteigerfreundlichkeit und Massengeschmack. Für ein Unternehmen völlig logischer Schritt, welches am wachsendem Markt der Brettspieler insgesamt erfolgreich sein will. So sehr sich das "Kulturgut" Brettspiel als Ganzes im Aufschwung befindet, so sehr entsteht in der wachsenden Anzahl an neuen Spielen ein größerer Anteil an Titeln, für die eher brettspielunerfahrene Masse. Spiele die eben nicht alle eingefleischten Brettspielfans der ersten Stunde zufrieden stellen. Man ist teilweise einfach der aktuellen Hauptzielgruppe entwachsen und darf sich dann auch nicht wundern, wenn viele Spiele für einen ganz persönlich doch nicht mehr passen ...

    Momentan kommt es mir hier schon vor, als ob man sich für eine positive Meinung zu einem Spiel, was hier stellenweise nicht gut ankommt, schon fast entschuldigen muss (Flügelschlag sei hier einmal als weiteres Beispiel erwähnt, für das man sich schon fast entschuldigen musste, wenn man etwas Positives zum Spiel erwähnt hat)......das kann`s einfach nicht sein....

    Nein, musst du definitiv nicht. Wie ich schon mehrfach innerhalb dieses Threads und auch Allgemein geschrieben haben: Wenn einem ein Spiel gefällt, macht es für dich subjektiv erst einmal alles richtig. Dagegen ist auch meiner tiefsten Überzeugung nach nichts zu sagen. Allein schon, weil sich über Geschmack nicht streiten lässt. Mir ganz persönlich gefällt die Entwicklung die FFG gerade durchmacht nur leider überhaupt nicht, gerade weil ich FFG für seine früheren Spiele so geschätzt habe ... das ist dann eben besonders bitter, aber schlussendlich nur meine ganz persönliche, subjektive Sicht der Dinge ... nicht mehr, aber auch nicht weniger ...

    Ich bin immer noch einigermaßen entsetzt, wie gut es ankommt :lachwein:

    Tja, das überzeugt mich wohl dann doch ... sogar bei Arkham Horror 3 ergibt es ein ähnliches Bild. Entgegen meiner anfänglichen Meinung bin ich nun der Meinung, dass sowohl HdR als AH 3 sicherlich hervorragende Spiele sind und FFG einfach nur recht damit hat, spielerischen Schwergewichtigen mit Rotstift und App endlich wirklich spielbar zu machen. Massenmeinungen waren für mich schon immer das überzeugendste Argument ever ... kann ein Spiel denn schlecht sein, wenn es bei BGG 8.0 und mehr hat ... sicherlich nicht ...:tease:


    OK, OK ... Ich stelle den Sarkasmus-Modus mal wieder ab, und vertraue weiterhin meinen eigenen Sinnen bei der Bewertung der Lage.

    Ich selber kann Hdr nur mit Arkham bzw Eldritch vergleichen und da finde ich die beiden noch seichter als HdR bisher.

    Nur die Gegner sind dort definitiv abwechslungsreicher. Da muss bei HdR definitiv noch was passieren.

    Eldritch seichter???

    Ich halte Eldritch Horror gerade mit den Erweiterungen für alles andere als seicht. Und bei Arkham Horror spricht du wahrscheinlich von der 3. Edition (die ich ehrlich gesagt derzeit noch schlimmer empfinde als HdR jetzt). Wer sich mal mit dem "richtigen" Arkham Horror (2. Edition) beschäftigt hat wird sicherlich nicht als zu seicht empfinden ... eher im Gegenteil. Ich denke, dass ich im Moment auch das grundlegende Problem, dass ich persönlich mit FFG Titeln habe ... die Spiele sind zwar deutlich einsteigerfreundlich, haben durch den radikalen Entschlackungsprozess aber jeglich Spieltiefe und damit auch Langzeitmotivation verloren. Arkham Horror 3, HdR sind da nur zwei Beispiele ... ich habe kein Problem damit, Spiele insgesamt zugänglicher zu machen, aber bitte so, dass im Laufe der ersten drei, vier Partien die Komplexität wieder ansteigt und mich mit zusätzlichen Mechaniken zu einem insgesamt tiefes Spielerlebnis führt ...

    Warum soll Ameritrash bitte keinen tiefen Mechaniken haben? Das wäre mir völlig neu ... die aktuellen FFG Titel sind sicher nicht die Speerspitze der anspruchsvollen Ameritrash-Spiele. Andere machen das deutlich tiefgehender ... Spiele wie Der Ringkrieg, Rising Sun, Twilight Imperium sind da nur die Beispiele, die mir jetzt ganz spontan einfallen ... von Kloppern wie KD:M mal einmal ganz abgesehen. Ich persönlich bei der Meinung, dass gut durchdachte, tiefe Mechaniken ein Ameritrash-Spiel mit dichter Story erst zu einem guten Spiel machen ...


    Mal so eine Frage in den Raum geworfen: "Kleine Zwischenfälle", braucht es denn dafür ein HdR-Setting und die epische HdR-Helden?


    Natürlich, nur geht dies quasi mit jedem Film, Spiel, Buch ... nur die mögliche Brillianz des eigentlichen Inhalts bleibt dabei auf der Stecke ...


    Ich brauche ein Spiel nicht selbst spielen, wenn ich mehrere Std. Liveplay gesehen habe. Und die App ist dabei sicherlich ein Kritikpunkt, aber nicht das einzige Problem in meinen Augen. Die Seichtheit, Konsequenzlosigkeit der Handlungen und das übergestülpte Setting ...


    Freut mich, das es euch gefällt. Wenn's passt ist ja alles gut. Ein Tipp zu deinen Mitspielern: Vielleicht solltest du es für den Anfang erst einmal mit Hybrid-Spielen (wie z.B. Hyperboera oder Scythe) als Einstieg in die Welt der Euro(ähnlichen) Spiele versuchen?

    Natürlich weiß heute niemand , ob die hohen Erwartungen erfüllt werden. Allerdings finde ich eben interessant, dass trotz quasi identischer Kernmechanismen die Reaktionen auf die Spiele so unterschiedlich ausfallen. HDR wurde quasi von Anfang an zerrissen (man muss nur diesen Thread ansehen) und bei Tainted Grail wird es gehyped.

    Bisher hat mich kein einziges Awaken Realms Spiel überzeugen können.

    Das wiederum ist glaube ich bei einem Großteil der Backer anders ;)

    Auch wenn man der fertige Spiel bei einem Kickstarter-Projekt natürlich noch nicht in allen Einzelheiten kennt, kann ich ehrlich gesagt nicht ganz verstehen, warum die Spielweise bei Tainted Grail nicht bereits jetzt als Vergleich herhalten darf. Es gibt mehrere lange Let's Play Videos (auch auf deutsch, ca. 1 1/2 Std. lang) und dort sieht man doch recht deutlich, wie das Spiel in seinen Grundzügen spielen wird und das Regelbuch kann auch bereits in der derzeit aktuellen Version heruntergeladen werden. Mit HdR ist es meiner Meinung nach nur von der groben Genrerichtung her ähnlich. Alles andere macht Tainted Grail völlig anders. Es gibt keine App, die zum Spielen zwingend notwendig ist, diese ist optional. Kern der Geschichte ist das gut 220 seitige Storybuch. Die Art des Weltenaufbaus z.B. ist auch gänzlich anderes gelöst, mit doppelseitugen Karten, die je nach Erkundung geflippt / getauscht werden, ähnlich 7th Continent. Die Tiefe der späteren Charakterentwicklung kann man anhand der großen Playerboards schon recht deutlich erahnen. Entscheidungen haben grundlegende Auswirkungen auf den späteren Spielverlauf haben. Auf den Spielplankarten, werden die Ereignisse je nach Charakter unterschiedlich behandelt, es ist also bereits entscheidend welcher Held der Gruppe sich um die jeweilige Quest kümmert. Charakter A hat es demnach nicht einfach nur bei Proben leichter / schwerer, sondern hat einen ganz anderen Verlauf der Quest, kann andere Questwege verfolgen, die Held B verwehrt sind. Auch der Druck der erlöschenden Steinwächter als bei Bedrohung, und dem damit verbundenen Verlust zum Zugang zu bestimmen Spielplanteilen hört sich für mich deutlich spannender an ... usw.


    Der Großteil der AR Spiele ist doch auch für Nichtbacker als Retail-Version ganz normal zugänglich und wird dort auch bei der breiten Masse keineswegs abgestraft, ganz im Gegenteil sind This war of mine, Lords of Hellas und Nemesis mehr gut angekommen.

    Yakosh-Dej : Ich glaube, ich werde dich enttäuschen müssen. Ich glaube, das Spiel ist mir kein Video wert.

    Kein Problem, wenn du das Video aus den genannten Gründen nicht machen möchtest, dann mach's einfach nicht. Passt schon, damit kann ich sicherlich leben, auch wenn ich zugeben muss, dass ich mich auf dein wortreiches Fazit doch schon gefreut habe. Also, alles gut ... ich wünsche dir jedenfalls mehr Glück bei der Auswahl deines nächsten Spieles. Du hast es nach den letzten Erfahrungen echt verdient. Hast du schon einen möglichen Kandidaten im Auge? Das Geld aus dem Verkauf von HdR, will ja unter Umständen neu angelegt werden ...?! Du kennst ja meine Meinung zu einem möglichen würdigen Kandidaten. :floet: Zum Schluss zitiere ich mich jetzt ausnahmsweise selbst ... :hahaha:

    Na, da bin ich ja schon jetzt gespannt ... wenn ich wetten müsste, hätte ich schon so eine Ahnung wie dein Fazit aussehen wird ... :floet: Aber abwarten, ich will dir in keinem Fall vorgreifen und freue mich in jeden Fall über dein Feedback in Wort und Bild ...

    Ich will es eigentlich nicht sagen, aber "ich hab es ja gleich gesagt!". Genau das war mein Eindruck von Beginn an ...

    Das fange ich aber nochmal von vorne an, denn mir macht es Spaß.

    Es freut mich wirklich (ganz ohne jeglichen Sarkasmus), dass euch beiden das Spiel gefällt und ihr es gern weiterspielen wollte. Wer offen an die Sache heran geht, und seinen eigenen Spielegeschmack kennt, soll bitte auch alle Freue an dem Spiel haben. Ich möchte keinem seine Spielfreude mit meiner kritischen Sicht nehmen oder madig machen. Wenn's passt, alles OK. Ist dann doch super ... :up:

    sein Fazit lässt mich schon hoffen.

    Das Fazit ist hier eigentlich bereits mehr als gut bekannt. Bandida hatte es offenbar ja auch bereits gesehen und ist deutlich anderer Meinung. Wie auch ich, obwohl ich auf Ben's Einschätzung sonst viel gebe und seine Videos schätze, bin ich in dem Fall absolut nicht seiner Meinung. Wer sich nicht nur das Fazit-Video, sondern auch die Let's-Play-Videos davor angesehen hat, hat unter Umständen eine grobe Ahnung davon, wie ich zu dieser Meinung gekommen bin ...

    Die Kunst wäre das sperrige Spieldesign von früher zu entschlacken, aber trotzdem genug Spieltiefe einzubauen das es noch interessant genug ist. Das ist m.M. nach möglich, nur muss man da halt dann mit Sicherheit etwas mehr Entwicklungsaufwand reinstecken... Da reichen dann vielleicht auch einfach die vorgegebenen Entwicklungszeiten bei FFG nicht aus, die müssen ja jedes Jahr X Neuheiten parat haben damit die Maschine am laufen bleibt.

    Und genau das ist doch bei Arkham 2 -> Eldritch passiert?

    Ich finde der direkte Vergleich Eldritch Horror <-> Arkham Horror 2 passt halt nicht 100%ig überein. Es ist ein ähnliches / gleiches Setting, trotzdem spielen und fühlen sich die beiden Spiele aus meiner subjektiven Sicht der Dinge sehr unterschiedlich an. Dies ist ja auch einer der Gründe warum beide Spiele parallel existiert haben. Ich habe auch beide komplett zuhause und würde nicht das ein wegen dem anderen abgeben. Schlussendlich sind es nur zwei unterschiedliche Spiele im gleichen Themen-Universum. Ich denke, hier sollte man eher AH 2 mit AH 3 vergleichen, und das Ergebnis da kennen wir ja bereits ...

    Bandida: Entschlackung scheint mir bei dir eher negativ behaftet zu sein. Gerade im Falle von Eldritch macht sie das Spiel aber leichter spielbar bzw. leichter nach den Regeln korrekt zu spielen. Ich würde aber nicht behaupten, dass es leichter zu gewinnen wäre als Arkham.

    Bei mir auch eher, Entschlacken heißt in den meisten Fällen nämlich nicht besser, sondern in erster Linie weniger Tiefe, weniger Material und weniger Wiederspielbarkeit. Bei Twinlight Imperium 4 und Eldritch Horror mag ich dir ja sogar dort teilweise zustimmen, da diese zumindest was Einsteigerfreundlichkeit, Regelwust und Spieldauer schon profitiert haben. Dies sind aber meiner Meinung nach die Ausnahmen, die die Regel bestätigen, denn z.B. Arkham Horror 3, Villen des Wahnsinns 2, Runebound 3 haben nicht nur Positives durch das Entschlacken erlebt, sondern die Kehrseite der Medaille. Weniger Regeln bedeutet nicht zwangsläufig besseres, flüssigeres Spielen, sondern oft weniger Content, weniger Möglichkeiten, schlicht weniger Spiel.

    Ich finde nicht, dass Mechaniken bei KS-Spielen im Hintergrund stehen bzw. es da nicht genug von gibt. Awaken Realms hat mit Tainted Grail gezeigt, wie es geht. Quasi 7th Continent meets Fantasy-Adventure. Viel Story, viel Artwork, viel Content, viel Mechanik, unverbrauchtes Thema, tolle Miniaturen (in überschaubarer Anzahl) und alles ganz ohne App. FFG möchte als Verlag die Masse bedienen, ähnlich wie CMON im Bereich Kickstarter. Beide sind bei mir persönlich mittlerweile nicht mal mehr zweite Wahl. Das können andere (gerade auf Kickstarter) um Längen besser. Ein großer Name ist schon lange kein Garant für ein gutes Spiel. Allein wenn ich das letzte Jahr auf Kickstarter betrache, konnte man mit Everrain, Solomon Kane, Dark Rituals, Hunters AD 2114, Z War One, Deep Madness usw. einige tiefsinnige Spiele (teilweise auch mit Solomodus) als das jetztige Highlight von FFG unterstützen. Die sicherlich auch mechanisch mit Descent uns co. mithalten können. Wer mit offen Augen über den FFG-Tellerrand hinaus schaut kann so manche Perle (teilweise auch abseits des Mainstreams) entdecken ... nur Mut! Ich bin diesen Schritt (aus den gleichen Gründen) schon lange gegangen und habe es nicht bereut.

    Seit dem Herr der Ringe LCG wird bei FFG nur noch vereinfacht, vereinfacht, vereinfacht ... die nehmen jegliche Mechanik mehr und mehr raus. Sparen die jetzt an den Spieleautoren oder was ist da los?

    Möglich, aber vor allem sparen Sie an physikalischem Content. Mehr App, weißt im Umkehrschluss ja z.B. weniger Karten usw. … die App ist digital und lässt sich daher ohne weitere Kosten beliebig vervielfältigen. Aber Karten wollen gedruckt werden … da entstehen, selbst bei einem Nachdruck zusätzliche Kosten.

    Aaaaalter!!!!


    Man hat überhaupt gar keine Möglichkeit, solo auch nur ansatzweise in die Story, die aus abgehackten Sätzen besteht, einzutauchen. Die App unterstützt nicht, sie IST das Spiel und zwar noch mehr als bei VdW. Ich schätze die Meinung von Ben sehr, aber in diesem Fall kann ich seine Begeisterung nicht teilen. Vielleicht ist es für die Nicht-App-Bediener stimmungsvoller, aber da hatte ich bei VdW wesentlich mehr Immersion. Der immer gleich aussehende Spielplan verschlimmbessert diesen Eindruck nur.

    Ich will es eigentlich nicht sagen, aber "ich hab es ja gleich gesagt!". Genau das war mein Eindruck von Beginn an, das Spiel ist kein Brettspiel mit App, sondern eine App mit brettspielartigen Komponenten, also ein paar Spielplanteilen, einigen Karten und einer Handvoll Miniarturen. Mir ist zu keinem Zeitpunkt klar gewesen, wie hieraus ein angenehmes Spielerlebnis für mich werden kann. Ich habe die App bei Villen des Wahnsinns und Descent 2 auch bereits als zu präsent und schlussendlich eher störend empfunden. Bandida 's Bericht schildert daher eigentlich nur meine Befürchtungen …

    Das Fazit aus dem verlinkten Videoreview gesehen? Ich glaube bei „eines der besten Kampagnenspiele die ich kenne“ kann man schon von angetan sprechen. :) Aber ich geb Dir ja recht - Find das Spiel und den Kartenmechanismus selbst auch weniger spannend...Aber im Review (und nicht in den Lets Plays) schwärmt Ben ja schon...

    Ich mag Ben's Videos sehr und finde diese sowohl unterhaltsam wie auch informativ. Es zeigt sich aber deutlich (besonders in letzter Zeit) das unsere Geschmäcker in einigen Punkte sehr weit auseinander gehen. So sehr wir bei KD:M einer Meinung sind, so sehr scheiden sich die Geister bei kleineren, kurzen Spielen (die Ben oft mag, für mich überhaupt nicht in Frage kommen) und der Bewertung neuer Verlagsspiele. Wobei mir gerade einfällt, dass Ben Arkham Horror 3 doch sehr verrissen hat, was meiner Position wiederum voll entspricht. :denk:Offenbar bin ich bei Ben's negativen Reviews öfter auf seiner Linie ... ;-P Wahrscheinlich liegt es garnicht an den Spielen, ich bin wohl einfach zu kritisch ... :denk:Andererseits habe ich 200 Spiele zuhause ... vielleicht bin ich auch nicht kritisch genug. :hahaha:


    Zurück zum eigentlichen Thema. Auch die Let's Plays haben mich nicht vom Gegenteil überzeugt, für mich ist das Ganze (unter anderem, aber vor allem wegen dem hohen Appeinsatz) nichts. Trotzdem wird heute Herr der Ringe gespielt, aber ganz ohne App, dafür mit allen Erweiterungen: Der Ringkrieg - Zweite Edition. Vier Spieler, eine epische Schlacht, rund um das Schicksal des einen Rings ...:wikinger:

    So, scheiß jetzt was drauf. :) Ich habe mir zwar geschworen kein FFG Spiel mehr nach Arkham 3 anzupacken, wo meine zweifel so hoch sind. Aber jetzt will ich doch mitreden können. Habe es auf englisch bestellt und werde es jetzt davon abhängig machen - zieht das auch nicht, dann war es das dann hoffentlich für mich und FFG.

    Na, dann bitte einen "Nischen"-Audio-Betrag mit Fazit ... ich hatte an dem Darklight-Betrag damals sehr viel Spaß. Könnte ja mit Lord of the rings unter Umständen ähnlich werden ... :hahaha:

    Richtig, ergänzt würde ich aber noch anmerken: Man muss sich aber auch auf thematisches Spielen einlassen, um eben Immersion auch erleben zu können. Das heißt u.a. Zeit mitbringen, nicht durch das Spuel hetzen, weil man z.B. ja nur X Minuten für die Partie eingeplant hat. Bei uns in der Spielgruppe wird zeitlich immer überzogen und mit der Angabe auf der Spieleschachtel kommen wir in den meisten Fällen nicht aus. Ich spiele lieber ein längeres Spiel richtig, als durch zwei, drei Partien halbherzig durchzuhetzen, weil man ja noch andere Dinge schaffen will, der Kinobesuch am gleich Abend noch stattfindet oder X Spiele ungespielt auf dem eigenen Pile of shame liegen. Warum nicht mal in aller Ruhe etwas gänzlich genießen? Muss ich denn jede Woche X Partien schaffen, um glücklich mit meinen Brettspielen zu sein?

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das eine Sache ist, die man sich antrainieren kann. Glaub eher, dass das bei mir einfach so ist. Ich sehe keine Drachen, Ritter und Schätze. Ich sehe Plättchen, Plastik und Marker, gegen die ich kämpfen, Entfernungen messen und Ressourcen bekommen kann . Wenn ich Rollenspiele spiele, bin ich auch nicht irgendwo im Wald als Held XY unterwegs. Ich sitze am Tisch und denke mir eben irgendwas aus. Ich tauche nicht in irgendwelche Welten ein.

    Nein, antrainieren kann man das wohl nur bedingt, vielleicht aber von vergangenen Erfahrungen profitieren, ähnlich wie es vielleicht Leuten geht, die bei der Suche nach Ruhe, auf ihre Erfahrungen bei Joga oder Meditation zurückgreifen können. Sicherlich fällt es dem einen leichter als anderen, ich persönlich bin spätestens, wenn ich ungestört vor dem Spielbrett sitze voll drin. Allerdings kommt es auch sehr auf das Spiel an Euros sind dann in dem Punkt weniger effektiv als sehr thematische, storygetriebene Spiele. Zudem muss eben die Atmosphäre im Spiele passen und tief gehen. Wahrscheinlich passt Kingdom Death : Monster genau deshalb auch besser zum meinem ganz persönlichen Anspruch bei Brettspielen als eben ein Azul oder Ganz schön clever. Eben die sehr einzigartig Art und Weise des speziellen Settings und wie das Spiel dich allein schon rein emotional mit in die Tiefe nimmt. Immersion ist bei mir die Triebfeder fpr Brettspielen insgesamt, kann mich ein Spiel nicht in seine Welt ziehen, ist es raus. Euros haben dann zusätzlich noch den Wettbewerbscharakter, der die teilweise vorhanden Schwächen in punkto Story, Thema und Immersion bei mir wettmacht.

    Das Klicken an sich finde ich nicht schlimm. Wenn man ein Handyspiel zocken kann, klickt man auch ständig für irgendwas. Hier ist es einfach nervig gemacht, weil es sich so zieht und man von Tablet auf physisches Spielbrett auf Tablet auf Spielbrett wechselt. Es dauert einfach zu lange, wo man nicht spielt.

    Richtig, aber bei einem Game auf Smartphone / Tablet will ich ja in dem Moment mich ganz bewusst mit dem technischen Gerät beschäftigt, also ausschließlich und ganz im Gegenteil zu einer Brettspielpartie. Wenn ich Miniaturen, Karten und Spuelplan vor mir habe, will ich persönlich genau das eben nicht. Das Hin-und-her-Springen zwischen diesen Elementen empfinde ich als anstrengend und eher hinderlich. Für mich hat sich bisher keine App wie ein homogenes Element ins Spiel intrigiert, sondern sich immer noch als Fremdkörper angefühlt. Ich denke, wie Legacy Aspekte (allerdings aus anderen Gründen) sind auch Apps in Kombination zu Brettspielen einfach nicht mein Fall. Und wie elegant man es auch ohne App lösen kann, hat man ja bereits wärend des Kickstarters von Tainted Grail gesehen ... es geht offenbar auch anderes. Und bitte nicht falsch verstehen, ich mag mein Smartphone und Tablet sehr, verbringe viel Zeit damit, aber in Kombination mit meinem Lieblings-Analog-Hobby Brettspiele brauch ich das wirklich nicht auch noch. Man hängt sowieso schon lange genug vor den Dingern ...

    Hmm nee so ist das nicht. Ich hab ja sonst eher Probleme mit der Immersion. Da war VdW schon echt bereichernd durch Sprecher und Geräuschkulisse. Das Geklicke nervte einfach. Ohne dem wäre es super, immer noch. So sehr war ich noch nie drin. Wenn ich sonst einen Drachen töte, ist es halt Plastik oder ein Marker. Egal wie gut die Grafik ist. Durch das Tablet war ich wirklich „drin“ im Geschehen.

    Da ich nach meinen Einstieg in die echten Brettspiele (mit gefühlt jahrelang HeroQuest) abseits meiner Kindheit mit Monopoly, Fang den Hut und Sagaland einen intensiven Abstecher ins Rollenspiel (u.a. DSA) gemacht habe, fällt mir persönlich Immersion auch bei Brettspielen jetzt nicht wirklich schwer. Natürlich kann man da auch zusätzlich noch nachhelfen, und das tue ich selbst auch, aber ungern mit Apps. Lieber mit echten Münzen statt Pappmarkern, Miniaturen statt Standees und thematischen Playmats. Vor allem aber, indem ich versuche mir einen entsprechenden räumlichen und zeitlichen Freiraum vom Alltag zu schaffen, um das Brettspielen in ganzer Tiefe genießen zu können. Und genau dabei stört mich eine App, weil sie mich in gewisser Weise aus meinem bewusst gewählten Freiraum, wieder in die alltägliche Welt der Smartphones und Tablets zwingt. Ich finde es zwar unter Umständen bei bestimmten Brettspielen angenehm und immersionsfördernd mit passender Musik und stimmiger Geräuschkulisse im Hintergrund, aber die ständige Interaktion mit einem Tablet, während ich eigentlich nur beim Brettspielen abschalten und meiner Alltagsflucht frönen möchte, nervt mich eher, als das sie mir im Kern der Sache hilft. Mir ist es vorallem wichtig bei der Sache zu sein ohne abgelenkt (z.B. durchs Klicken in der App) zu werden, dann kommt die Immersion bei mir auch ganz von selbst ... :wizard:

    Und genau das wird HdR auch tun. Bei IA ist es mir sogar noch schneller auf den Senkel gegangen. Es war also gar nicht unbedingt fehlende Mechanik, sondern einfach zu viel Geklicke. Hätten die wenigstens immer 3 Marker gleichzeitig angezeigt ... aber nein: Marker, Klick, Marker, Klick ... ich war dann dauernd raus, weil nur noch in der App am fummeln, statt der Sory folgen zu können.

    Ich habe leider auch genau diese negativen Erfahrungen mit den meisten Apps für Brettspiele gemacht. Wenn mich die App sanft unterstützt, ist das noch OK, aber in den meisten Fällen klebt das Spiel gerade zu an der App und die Interaktion mit der App (also, auch der Input von mir selbst) ist vordergründig und massiv. Wenn ich auf meinen Smartphone / Tablet rumtippen will, dann kann ich das auch so machen, ganz ohne Brettspiel. Aber wenn ich ein Brettspiel spielen will, dann will ich ein Brettspiel spielen und nicht ständig irgendwo tippen, auf den Bildschirm starren, Video / Sound konsumieren, dann wieder tippen. Eingabe hier, Eingabe da, Bestätige X, Bestätige Y … selbst bei KD:M, wo man durch Apps den Verwaltungsaufwand mit diversen Apps erledigen kann, hat mich das nur genervt, und ich bin schlicht wieder zu Stift und Papier zurück gewechselt. Für einige Spieler mag dies eine tolle, sinnvolle Neuerung mit zusätzlicher Dimension sein, für mich nicht. Für mich sind Apps in Verbindung mit realen Brettspielen in erster Linie und in den allermeisten Fällen einfach nur überflüssig, störend und vor allem ablenkend. Ist die Entschleunigung bei einem Brettspiel ohne den ganzen Technikschnickschnack nicht einer der Gründe, warum man ganz klassisch ein Brettspiel aus dem Schrank holt und gemeinsam spielt? Möglich noch ohne das vier von fünf Spielern nebenbei mit dem Smartphone, Nachrichten verschicken, im Internet surfen, Termine planen oder den Spielstand live mitbloggen. Ich brauche auch keine App, die mir mit den original Filmstimmen die Handlung untermalt, dass schaffe ich mit ein bisschen Kopfkino selbst ganz gut auch ohne Unterstützung …

    bei solchen Forderungen

    kommst Du mit 10,000 Kunden die 150 € zahlen nicht weit. So eine Lizenz kann sich nur rechnen wenn Du 6-stellige Zahlen absetzt...

    Man könnte die Abenteuer ja auch so designen dass das Geschehen in der App nur von einem Erzähler widergegeben wird. Gut gemacht ist das sicher sehr stimmungsvoll.

    Für ein vielversprechendes Miniaturenspiel mit entsprechend großen Namen und einem namhaften Anbieter im Hintergrund lässt sich auf Kickstarter locker mal die ein oder andere sechsstellige Summe einsammeln. Ob man dann alle originalen Inhalte der Vorlagen nötig sind bzw. ob es vielleicht nicht doch ohne App geht und die Story auf andere Art und Weise vorangetrieben werden kann, steht auf einen Blatt.

    Yakosh-Dej Das ist aber eine steile These. In meiner Wahrnehmung sind KS-Spiele eher anders, weil sie nicht aus Nummer Sicher gehen müssen, ja. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele KS-Spiele nicht an die Qualität von Verlagsspielen heranreichen: Schlechte Regeln, nicht ganz rund, mehr Masse statt Klasse. Vom Gefühl her zu 80% fertig.


    Zeigt sich auch darin, dass von den vielen KS-Kampagnen, die ich mitgemacht habe, nur 10 oder 11 bleiben durften.


    Es gibt aber auch sicher die Perlen, an die sich kein Verlag traut. Das rechne ich aber eher dem System KS zu (Vorfinanzierung) statt dem Spiel an sich.

    Genau wie bei dir beruht meine Aussage ausschließlich auf meinen persönlichen Erfahrungen und meinem geänderten Kaufverhalten der letzten gut zweieinhalb Jahren. Während die Käufe von Verlagsspielen bei mir persönlich immer weiter eingebrochen sind, habe ich etwa im gleichen Maße vermehrt Kickstarter-Projekte gefördert. Aus den von dir genannten Gründen, habe ich dabei bereits im Vorfeld viele Kampagnen aussortiert, bei denen ich diese Schwächen gesehen oder zumindest geahnt habe. Nicht jeder Kickstarter ist toll und unterstützenswert, nicht jedes KS-Spiel ist gut gemacht. Und sicherlich hängt es stark von der persönlichen Ausrichtung ab, ob man mit Spiel X oder Y glücklich ist. Aber Kickstarter haben eben oft keine abgespeckten Inhalte. Ein Tainted Grail wird nicht nur bei den Pappplättchen, sondern auch bei Karten- und Miniaturenqualität auch hohen Ansprüchen gerecht werden und sehr viel Content bieten können, natürlich auch weil es vorfinanziert ist. Es ist ja nicht umsonst so, dass viele gute Kickstarterspiele den Weg in den Retail finden und später wie normale Verlagsspiele zugänglich sind, und auch dort behaupten können. Wer genau hinschaut sieht von Blendern wie CMON (die ich an anderer Stelle bereits mehrfach genau deswegen kritisiert habe und auch nicht mehr unterstützte) mal abgesehen, auch auf Kickstarter viele Projekte, die auch im Bereichen wie Playtest, Regeln und Spielbarkeit im Allgemeinen mit Verlagsspielen mithalten können. Zudem gibt es ja auch den ein oder anderen "normalen" Verlag, der auf Kickstarter bzw. im Bereich Crowdfunding selbst vermehrt aktiv ist. Und nicht jedes Verlagsspiel ist gefühlt zu 100% fertig, fehlerfrei in allen Regeln und insgesamt über jeden Zweifel erhaben. Das allein der Brettspielbereich auf Kickstarter in 2018 ca. um 20 % gewachsen ist und dabei über 150 Millionen an Gesamtsumme generieren konnte, zeigt in gewisser Weise schon recht deutlich wo in Zukunft die Reise hingeht. Schlussendlich muss dies aber jeder selbst aus seiner ganz subjektiven Situation heraus entscheiden. Ich persönlich bin jedenfalls nicht so unzufriedenen mit meinen Kickstarterspielen, wie du es bei dir selbst beschreibst, ob das nun an meinem Geschmack oder meiner Vorauswahl liegt, lass ich mal dahin gestellt ... bei mir sind fast ausnahmslos alle bisher gelieferten KS-Spiele noch in meiner Sammlung. Ich denke, dass eine ausgiebige, kritische Auseinandersetzung mit der jeweiligen Kampagne in jedem Fall zwingend nötig ist und sehr dabei hilft auf Kickstarter möglichst nur die Projekte zu unterstützen, die dem eigenen Geschmack / Vorlieben / Erwartungen entsprechen und damit weniger Enttäuschungen zu erleben. Ganz ausschliessen kann man dies natürlich (wie auch bei Verlagsspielen) eben nicht, es bleibt ein Restrisiko, mkt dem man leben und umgehen können muss.

    Die Let's Plays bestätigen den Rest. HDR auf Uwe Boll Niveau brauch ich nicht. :)

    Danke ich bin auch raus

    Ich glaube, ich war zu keinem Zeitpunkt richtig drin / überzeugt von der Nummer. Sorry, es bestätigt sich immer mehr, dass Verlagsspiele im Vergleich zu Kickstarter-Projekten oft schlicht nur noch zweite Wahl sind. Nicht nur, dass das Preis-Leistung-Verhältnis nicht passt, die Spielkonzepte insgesamt sind weder innovativ noch tiefgreifend. Will ich wirklich Arkham Horror 3 als abgespeckte Version von Edition 2 haben? Und Tainted Grail (KS) haut ja in eine ähnliche Kerbe wie Journeys in Middle-Earth, nur in einer ganz anderen Dimension / Liga, warum sollte ich dann bitte hier Geld ausgeben? Nur wegen dem HdR-Thema? Nicht wirklich. Ganz im Gegenteil ist mir das HdR-Setting mittlerweile fast schon zu ausgelutscht, selbst in dem Bereich kann also Tainted Grail mit seinem düsteren KingArthur-Setting mehr punkten ...