Beiträge von Valadir2 im Thema „Welches Spiel fandet ihr am komplexesten / kompliziertesten und warum?“

    Im Normalfall lese ich Spielanleitungen als "Gute-Nacht-Lektüre" im Bett. In der Regel ist das völlig ausreichend.


    Bei Merchant of Venus klappte dies im Jahr 1990 erstmals nicht mehr. Für mich damals ein komplexes Spiel und dank englischer Regeln zudem kompliziert.

    1986 überforderte mich El Grande vor dem Einschlafen total: Hof, Provinz, Castello, Region ...? Hä ???

    Am nächsten Tag das Spielmaterial ausgebreitet und dabei die Regel gelesen; und schon gab es keine Probleme mehr.

    Merchant of Venus und El Grande sind heute für mich regeltechnisch "Leichtgewichte"; damals aber noch nicht.


    Dann hat es lange gedauert bis ich beim Lesen einer Spielregel wieder so richtig Respekt bekam und mich fragte "wie soll ich das nur meinen Mitspieler(n) vernünftig erklären?" Es handelte sich um den Ringkrieg von Phalanx (2004). Zum Glück hatte der Verlag eine Spielhilfe spendiert. Die war aus meiner Sicht aber nicht ausreichend und so erweiterte ich diese Spielhilfe um eine weitere Seite.


    Es folgten Spiele wie Descent1, Runebound1+2, Runewars1, Villen des Wahnsinns1 und einige weitere FFG-Titel. Alle mit teils "kleinteiligen Regeln" . Ohne Kurzspielhilfe und Spielhilfen sind diese m. E. schon nach einem halben Jahr in der Regalwand kaum noch ohne einen gewissen Regelaufwand im Vorfeld wieder auf den Spieltisch zu bringen. Teilweise gibt es im Internet zum Glück gute oder zumindest brauchbare Spielhilfen, die dann angepasst wurden.


    Im Wandel der Zeiten war die nächste Herausforderung (2009). Hier hat Pegasus aber eine sensationell gute Spielhilfe beigefügt. Ich habe im Internet nach keiner Spielhilfe gesucht und auch selber keine geschrieben. Es reicht völlig aus, diese Spielhilfe durchzulesen und dann kann das Spiel auch nach Jahren problemlos wieder auf den Spieltisch.

    Anders bei Mage Knight (Pegasus 2012). Obwohl die Spielanleitung m.E. sehr gut geschrieben ist, gibt es doch recht viel zu beachten. Entschädigt wird man danach mit einem phantastischen Spiel. Aber: Ohne eigene Spielhilfe würden mir schon nach kurzer Zeit wieder Details entfallen.


    Seit Mage Knight konnte mich bisher kein Spiel regeltechnisch an die persönliche Grenze bringen.


    Spiele wie die hier genannten Brass, Eclipse, Vinhos, Kanban oder Trickerion sind für mich eher "Mittelgewichte". Zugegeben; teils habe ich mir sogar kurze Spielhilfen geschrieben, teilweise hielt ich dies auch für überflüssig.Der Spielablauf von Gloomhaven ist im Dungeon logisch aufgebaut; nur für das Drumherum ist vielleicht doch eine kleine Spielhilfe sinnvoll.


    MfG

    Valadir