Beiträge von yzemaze im Thema „07.01.-13.01.2019“

    #Brass #BrassLancashire

    750 Partien...aber insgesamt, also mit beiden Brass Varianten, oder nur Birmingham

    Es war mein erstes Spiel Birmingham. Die 750 bezogen sich auf Brass (Lancashire). 748 4er online, < 10 am Tisch.

    (Wer bei orderofthehammer.com registriert ist, kann auch meine Seite dort aufrufen.)

    Ist es online wesentlich schneller gespielt, als auf dem Brett? So vergleichbar mit Im Wandel der Zeiten (ca.5-7 Std.) und dessen App (30min-60 min?

    Es läuft asynchron. Iirc wird aber alle 15 Sekunden überprüft, ob ein neuer Spielstatus existiert. Lässt man die Seite offen, sieht man zeitnah an der sich ggf. ändernden Hintergrundfarbe, dass sich was getan hat. So habe ich einige Partien zu zweit quasi live gespielt.

    Schneller als am Brett läuft vor allem die Verwaltung. Die Entscheidungsprozesse sind wie gehabt. Je nach Bildschirmauflösung und Ansicht¹ ist Scrollen erforderlich, das am Brett nicht nötig wäre. Auch die Ausführung mancher Aktionen nimmt online sogar mehr Zeit in Anspruch, weil die Schritte sequentiell abgehandelt werden. (Entwickeln ist furchtbar.) Darüber hinaus gibt es durch die Auflistung der bereits gespielten und noch verfügbaren Karten auch mehr Infos als man am Tisch hätte, wenn man nicht entsprechenden Merk-Aufwand treibt (mache ich nur grob). Die kann man berücksichtigen oder auch nicht.

    Die Überlegungen sind natürlich die gleichen wie am Brett, nur dass man keine wartenden Mitspieler hat und sich so dann doch etwas mehr Zeit lassen kann. Je nach Situation dauern meine Züge ein paar Sekunden oder eben auch mal deutlich länger, wenn’s Spitz auf Knopf steht und ich im Log schauen muss, was die Mitspieler so in den letzten Runden gemacht haben, um daraus, den noch verfügbaren Karten und sämtlichen anderen Infos auf ihre zukünftigen Züge schließen zu können. So viel Zeit nehme ich mir allerdings selten.


    tl;dr Unter’m Strich wäre eine online live gespielte Partie mit erfahrenen Mitspielern wohl etwas schneller als am Tisch. Viel mehr als 20 – 30 % Zeitersparnis würden mich aber doch sehr wundern.


    ¹ Mir ging die Aufteilung der Boxen bei ooth auf den Keks. Mittels Stylus und ein bisschen CSS geht’s aber. Wer bei ooth spielen mag, kann gerne folgenden Code verwenden:

    Graphite könnte man sich bei Interesse an einem Moderator auch mal angucken:

    Graphite supports multiple computers using the same game log file, so you could play with one laptop on each side of the table, for example. You can return the game to any point in its history, and start playing from there ("create a new branch"), and if you change your mind, switch back to the original branch. You can also review your game from any point in its history, seeing what options were available at each point.

    Seit September lassen sich die meisten Funktionen auch über’s (W)LAN bedienen, so dass z. B. ein Tablet als „Steuergerät“ dienen kann:

    Most functions are accessible from the web GUI, the exceptions being: loading a new configuration file, exporting the current configuration or a report file, and quitting the application. Mostly this has been testing on a laptop, especially using Firefox, but I have also had success with an old Android tablet, and some sort of Kindle.

    „Zwischen“ den Jahren gab es 2 mal Kardinal & König, dass nach all den Jahren nichts von seinem Charme verloren hat. Ein simples Mehrheitenspiel, dass sich flockig in einer Viertelstunde spielen lässt, wenn man auf Zack ist. Bei uns dauerte es etwas länger, da es Lernrunden für unsere Tochter waren. Es kam ganz gut an, löste aber auch keine Begeisterungsstürme aus. Wir werden sehen …

    Über Silvester 6 Partien Azul bei Freunden. Glücklicherweise hatten wir darauf verzichtet, es zu verschenke – es lag nämlich schon unter’m Baum ;) So langsam wird auch meine Liebste mit dem Spiel warm, jetzt müssen wir nur noch den Zwerg überzeugen, dann sollte regelmäßigeren Partien nichts mehr im Wege stehen. So als Tagesabsacker zwischen Abendessen und Gutenachtgeschichte böte sich das ja eigentlich ganz gut an.

    Ansonsten noch das übliche Grundrauschen in Form von Kanban bei boite-a-jeux (bald 350 Partien beendet), aber wen interessiert das schon noch?


    Am vergangenen WE konnte ich mir ein paar Tage komplett frei nehmen, um mal wieder gen München zu fahren. In der Nähe wohnt nicht nur mein alter Siedler-Haudegen Klaus_Knechtskern , es gibt da auch einmal im Jahr ein Spiele(r)treffen über mehrere Tage (afaik auf Einladungsbasis), welches ich ganz vergessen hatte, aber sehr passend terminiert war :)


    Zum Auftakt in den Reigen gab’s im privaten Rahmen einen Prototyp eines abstrakten Spieles, der in zwei Partien nicht viel mehr als Stirnrunzeln hinterließ. Mal sehen, ob das was wird.


    Danach folgte eine Erklärrunde Teotihuacan (T). Ich hatte damit gerechnet, dass mich nach einem langen (Anreise-) Tag und viel Ratschen die Erklärung und erst recht das Spiel überfordern würden. Erstaunlicherweise ging’s aber. T ist komplex, aber die Abläufe und einzelnen Schritte sind wahrlich nicht kompliziert, wenn man sie Schritt für Schritt abhandelt (und keinen vergisst *hust* Kakao! *hust*). Auf die Erklärrunde zu dritt folgten 2 weitere Spiele zu viert beim Treffen, alle mit variablem Setup und Draft aber ohne Sudden Death Eclipse.


    Es gibt für mich wenig am Spiel und den Mechanismen selbst zu kritisieren. Kleinigkeiten der Umsetzung trübten anfangs jedoch die Freude über das meines Erachtens herausragende Spiel. So hätten die Pfeile auf den Dekos gerne deutlicher sein können (müssen?). Auch die Indizes auf den royal tiles, Tech-Plättchen etc. könnten leichter erkennbar sein. Allerdings sind letztere im Spiel im Gegensatz zu den Pfeilen nicht relevant. Auch [max] als Symbol für den Wert des eingeschlossenen Würfels und das Upgrade-Piktogramm erscheinen mir nicht der Weisheit letzter Schluss zu sein, aber das sollte – wenn überhaupt – nur in Erklärrunden Probleme darstellen.

    Man täte sich jedenfalls keinen Gefallen damit, das Spiel wegen dieser störenden Kleinigkeiten ad acta zu legen oder gar nicht erst auszuprobieren, denn T dürfte sich auf lange Sicht als eines der besten Spiele des Jahrgangs herauskristallisieren. Sofern man komplexe Eurogames mag, ist es eine unbedingte Empfehlung. Das Thema ist zwar omnipräsent und funktioniert in vielen Punkten sehr gut als Unterstützung, abstrakt bleibt das Spiel trotz aller Mühe dennoch.


    Rein spielerisch ist es für mich Stand jetzt nach 3 Partien über die meisten Zweifel erst mal erhaben. Selbst mit der notwendigen Orientierung der Dekos habe ich mich nach längerem Sinnieren nun halbwegs angefreundet. T ist eine wunderbare Mischung aus Strategie und Taktik und dabei stark durch die indirekte Interaktion mit den Mitspielern geprägt. Ein Würfel mehr oder weniger in einem Feld kann ein großer, ja entscheidender Unterschied sein. Spätestens wenn alle Mitspieler*innen im Spiel drin sind und beginnen, nicht nur ihre Pläne umzusetzen, sondern eben auch aktiv die der anderen zu durchkreuzen, sollte es sehr interessant werden. Das variable Setup wird einem ziemlich sicher immer wieder neue und interessante Entscheidungen abverlangen. Hierbei sollte man sich freilich gerade beim Setup Zeit lassen, um das Board ausreichend zu analysieren. Das ist einer der Gründe, warum der Vergleich zu Kanban so nahe liegt. Die beiden spielen imho in einer Komplexitätsliga, wobei Kanban etwas statischer und strategischer geprägt ist als T, während Letzteres mehr taktische Flexibilität ermöglicht aber eben auch fordert, da mehr und sich häufiger ändernde Variablen zu beachten sind.

    Ich nehme an, dass T auch deshalb so überwiegend gut ankommt, weil der Einstieg nicht so schwer ist, wie man es vielleicht vermuten könnte. Die Optionsvielfalt mag zwar anfangs überfordern (-d wirken), sollte aber spätestens nach 1 bis 2 Spielen dem Spaß am Ausloten weichen – wenn man denn daran Spaß haben kann. Der Pyramidenbau ist hierbei ein ziemlich cleveres Element, um sowohl einen alternativen Timer zu haben, als auch ein Ziel für die Orientierungslosen zu bieten. (Du hast keine Ahnung, was du tun sollst? Baue möglichst effektiv an der Pyramide.) Ich kann mir gut vorstellen, dass man nach ein paar Partien auch mit einigem Abstand wieder sehr gut in T reinfindet, ohne erneut die Regeln auffrischen zu müssen.

    In Summe bleibt so ein äußerst positiver Eindruck, der mich recht zuversichtlich stimmt, dass das Spiel auch auf lange Sicht

    hält, was es Stand jetzt verspricht, und mich eine BGG 9 zücken lässt. Die Tendenz zur (bei mir seltenen) 10 ist erkennbar, aber dafür braucht es noch etliche Spiele, um die Ersteindrücke zu bestätigen und vor allem zu ergründen, ob die Entscheidungen auch nach 20 oder 30 Spielen noch interessant genug sind. Sprich: Ohne gescheite Online-Umsetzung wird das wohl nix. Schau’n mer mal :)


    Zum Start beim Spieletreffen gab’s am Freitag ein Lift Off. Bewährte Hans im Glück Qualität mit anderer, aber imho durchaus anschaulicher grafischer Gestaltung. So wirklich präsent habe ich die Partie gerade nicht mehr. Spricht das für’s Spiel? Eher nicht, obwohl es kein schlechtes ist und ich es auf jeden Fall wieder spielen würde, ist es bei der übergroßen und starken Konkurrenz letztlich „nur“ eine klare BGG 7. Wer mit den mittelgewichtigen HiG-Titeln bisher immer gut lag und das Thema mag, sollte sicher mehr Gefallen daran finden.


    Danach kam das, was ich bei Spieletreffen stets „fürchte“. Die Frage schlechthin: Was spielen wir jetzt? Besonders toll, wenn man sich untereinander fast gar nicht kennt und die Geschmäcker kaum einschätzen kann. Abgekürzt wurde es dankenswerterweise durch Kalle Schmiels Angebot, Tribun zu erklären. Ok, das hatte ich vor Jahren schon mal im Regal, aber leider nie gespielt. So eine Gelegenheit sollte man dann beim Schopfe packen und so starteten wir nach der übersichtlichen Erklärung ein Spiel zu 5. Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht die ideale Spieleranzahl ist und es zu viert besser funktioniert, da dann weniger Konkurrenz um die sowieso schon begrenzten Plätze und Fraktionen herrscht. Das dürfte dann für etwas mehr Planbarkeit sorgen, was dem Spiel zu Gute kommen sollte.

    Tribun ist ein kurzweiliges Spiel und mit den richtigen Mitspieler*innen auch zeitlich überschaubares Spiel. Es fällt allerdings bei mir in die gleiche Kategorie wie Lift Off: Spiele ich definitiv gerne noch mal mit, aber besitzen muss ich es nicht.


    Es folgte Clans of Caledonia, bei dem ich nach 2 Partien Mitte 2018 froh über 2 Neulinge am Tisch war, weil das Assistieren beim Regeln erklären gut dafür taugte, wieder ins Spiel zu finden. Es bleibt auf einer guten 8, großes Potential nach oben sehe ich jedoch nicht. Dafür müsste es etwas flockiger zu spielen sein. Am meisten stört mich, dass es doch sehr rechenlastig ist, obwohl ich damit nun wahrlich selten ein Problem habe. Das zwingend nötige Optimieren der eigenen Züge bis in die letzten Details, verlangt einem diese Pfennigfuchserei jedoch ab, wenn man eine Chance auf den Sieg haben will.

    Der Erfahrungsvorteil zeigte sich sowohl im Spiel als auch in den Punkten recht deutlich (ca. 30 zwischen 2. und 3.), was imho für das Spiel spricht.


    Zum Abschluss des Tages gab’s dann die zweite Partie Teotihuacan (s. o.), bei der es zwar deutlich flüssiger und auch besser aber längst nicht gut lief.

    Weil es auch andere gerne spielen, begann der Samstag ebenfalls damit. In meiner dritten Runde war von Regelballast nur noch wenig zu spüren. Mit mehr Kapazitäten und vielleicht auch der nötigen geistigen Frische für Überlegungen reichte es trotz einiger sicher nicht optimaler Züge für einen knappen Sieg (200+ zu 190+ zu 2*150+ iirc) mit Hauptaugenmerk auf guter Rohstoffversorgung für den Pyramidenbau aber ohne das Tech-Plättchen mit dem virtuellen Arbeiter und Rohstoff-Rabatt. Erwartet hatte ich das wahrlich nicht, da ich anfangs doch schon sehr zurück hing und wohl auch von manch suboptimaler Entscheidung des Spielers vor mir profitierte. Ein anderer Mitspieler setzte voll auf Masken, konnte aber trotz 4 vor der ersten und allen vor der zweiten Eklipse nichts reißen.


    Es folgten zwei Runden Pups [wie junge Hunde ;) ] in geselliger, ja launiger Runde. Es ist ein Stichspiel mit netten Twists aber verbesserungswürdigem Regelwerk und einer suboptimalen Anleitung. Wir einigten uns quasi während des Spiel auf die Auslegung diverser Spezialsituationen und Tiebreaker.

    Es gibt 1–10 in vier Farben sowie eine Bonus-Farbe, deren Karten (+1 – +3) sowohl einzeln als auch in Kombination mit einer anderen Farbe zur Verstärkung gespielt werden können. Dadurch wird die Anzahl der Stiche pro Runde variabel, da das Ende durch eine leere Hand bei einem Spieler ausgelöst wird. Die Krux an der Sache ist, dass die Anzahl der eigenen Stiche vor der Runde angesagt werden müssen (exakt oder mindestens x). Bei Zielerreichung gibt es Plus- ansonsten Minuspunkte, die man in späteren Runden durch Auswahl und Erfüllung des gleichen Ziels aber wieder tilgen kann.

    Falls es in einer überarbeiteten Version auf den hiesigen Markt kommen sollte, würde ich es noch mal genauer unter die Lupe nehmen. In der jetzigen Fassung kommt es über ein „ganz ok“ nicht hinaus.


    Es folgte ein Prototyp eines Würfelspiels mit Mustererkennungs- und Tempokomponente. Das sollte überhaupt nicht mein Ding sein, aber dennoch war ich sehr angetan davon und bin auf die finale Umsetzung sehr gespannt.


    Anschließend wieder so ein „und nun?”-Moment, der abermals wie am Vortag gelöst wurde, nur dass der gemeinsame Nenner dieses Mal Die Macher wurde. Meine Impressionen dazu finden sich in Die Macher (Schmiel bei Spielworxx, 2019)


    Um kurz nach 22 h blieben noch knapp 2 h bis zum Kehraus, die mit einer 3er-Partie Great Western Trail gefüllt wurden. Puh, ich mag’s ja irgendwie und würde es nach jetzt 6 Partien gerne noch mehr mögen, aber irgendwie springt der Funke dennoch nicht vollständig über. Ich müsste es wohl regelmäßiger spielen, um nicht jedes Mal auf’s Neue kurz wie der Ochs vor’m Berg zu stehen. So geht mir die Fähigkeit, das variable Setup zu analysieren noch mehr oder minder komplett ab, was dann letztlich dafür sorgt, dass vor allem das Gefühl vorherrscht, dem Anspruch des Spiels nicht gerecht zu werden. Im Laufe einer Partie legt sich das zwar meist, aber schön und vor allem zielführend wäre es schon, von Anfang an einen Plan zu haben und diesen auch halbwegs umsetzen zu können ;) Mal sehen, wie’s bei der nächsten Runde läuft.


    Zum Abschluss gab’s dann am Sonntag ein wenig unter Zeitdruck noch Brass: Birmingham zu dritt. Dass ich Brass sehr schätze, könnte sich herumgesprochen haben. Falls nicht: ca. 750 Partien allein zu viert, spielt man nicht, wenn einem ein Spiel nicht gefällt ;) Allerdings sehe ich die Mängel recht klar. Es gibt nicht genug valide strategische Optionen und oft genug ist schon eher frühzeitig und spätestens nach Ende der Kanalphase klar, wie sich das Spiel entwickeln und wer die besten Chancen haben wird. Zwar wird eine Partie nur selten einer anderen bis ins Detail gleichen, aber je nach gewählter (oder aufgezwungener) Strategie kann es dann doch schon in Richtung Schema F mit eher geringer Varianz gehen. U. a. deshalb schwankt Brass bei mir auch zwischen 9,5 und 10.

    Nach einer Partie Brass: Birmingham bin ich zuversichtlich, dass es sich die 10 früher oder später verdienen und Brass in Rente schicken könnte/sollte/dürfte/wird. Die neuen Optionen sind durchweg interessant und sorgten jedenfalls in dieser Partie für hinreichend interessante Entscheidungen und ein paar hübsche Aha-Effekte. Die vorgenommenen Ergänzungen erscheinen mir durchweg sinnvoll zu sein und wären wahrscheinlich selbst ohne das variable Setup der Verkaufsorte eine angenehme Verbesserung des Originals. Mit diesem Unterschied wird es wohl auch langfristig interessant und abwechslungsreich bleiben. Jedenfalls kann ich jetzt ganz gut nachvollziehen, wieso es manche so in den Himmel loben, und freue mich schon sehr auf Folgepartien :)


    #Teotihuacan #LiftOff #Tribun #ClansOfCaledonia #Pups #DieMacher #GreatWesternTrail #BrassBirmingham