Beiträge von Puma im Thema „24.12.-30.12.2018“

    Zu viert gab es eine Partie Nippon. 2 Spieler kannten das Spiel noch nicht, mich eingeschlossen. Das Spiel lag schon sehr lange ungespielt bei mir im Regal (die WYG-Titel haben es immer etwas schwerer auf den Tisch zu kommen), umso froher war ich, dass es nun endlich mal gespielt wurde. Erste Erkenntnis beim Regellernen: der Regelumfang ist für WYG-Verhältnisse sehr knapp und überschaubar, das Spiel ist verhältnismäßig schnell erklärt. Was aber schon beim Lernen bzw. Erklären klar wird: wenn auch nicht kompliziert, das Teil ist aber sicherlich komplex und vor allem sehr verzahnt, alles hängt dann doch irgendwie zusammen und will bedacht werden. Das Thema (wirtschaftlicher, industrieller Aufstieg Japans) ist nett, kam jetzt für mich aber nicht wirklich durch. Insgesamt war ich jedenfalls sehr positiv überrascht, wie knackig das Spiel ist. So schnell es sich erklärt, so (ähnlich ;) ) schnell hat es sich zu viert auch gespielt. Es gibt viele Entscheidungen zu treffen, viele Punktewege, die Mehrheiten zu beachten und natürlich sich die eigene SP-Wertung am Ende gut vorzubereiten. Interessanterweise machten die beiden Neulingen das Rennen unter sich aus mit 168:164 an der Spitze, während die Mitspieler, die das Spiel kannten bei 113 und 92 doch weit weg waren. Ist für mich erst mal mit 9/10 bei BGG eingestiegen, bin sehr angetan. Die Frage ist allerdings: funktioniert das auch mit weniger als 4 Spielern gut?




    Es gab außerdem eine Menge Partien Keyforge, hauptsächlich mit meiner Frau daheim. Wir spielen das Spiel relativ entspannt (auch wenn ich Regelthreads bei BGG verfolge und die FAQ natürlich gelesen habe) und so macht es uns auch richtig viel Spaß. Mittlerweile haben wir 8 Unique-Decks, was auch irgendwie genügt. Zumal jeder seine Lieblinge bereits auserkoren hat.




    Bei Adventure Island haben meine Frau und ich auch mal reingespielt, hat uns aber nicht sonderlich gefallen. Das war dann doch irgendwie zu mechanisch bzw. auf der mechanischen Ebene langweilig, das konnte dann auch das bisschen Story (da hätte ich auch deutlich mehr erwartet) nicht rausreißen. Bereits in der ersten Mission merkt man schnell, was zu tun ist und man merkt auch, dass das Level sehr knapp bemessen ist und man ein paar gute Würfelergebnisse braucht, damit die Aktionen reichen. Wir waren uns beide einig, dass das Spiel wieder weg kann, keiner wollte es weiter erforschen.


    Der neue Rosenberg wurde (natürlich) auch probiert: Reykholt haben wir zu zweit gespielt. Hat insgesamt gemischte Gefühle hinterlassen. Thematisch und optisch spricht es uns total an und ein vereinfachtes Loyang ist per se erst mal nicht verkehrt. Die doch recht anspruchsvolle Aktionsphase bei Loyang mit den vielen Karten und Möglichkeiten wurde bei Reykholt massiv eingestampft gegen eine bekannte WP-Phase mit genau 3 Aktionen. Das macht das Spiel an der Stelle schon mal deutlich schneller und schlanker. Das kann man gut oder schlecht finden oder auch einfach als Variante bzw. Ergänzung wahrnehmen. Was uns aber wirklich gefehlt hat waren die Aufträge (die Kunden bei Loyang). So ist das, was man abzugeben hat, in wirklich jeder Partie gleich: 1 Ware jeder Sorte in gewisser Reihenfolge, dann dasselbe noch mal mit 2 Waren, dann mit 3 Waren usw. Das ist dann womöglich auf Dauer nicht so prickelnd, auch wenn über die Spezialkarten/sets jede Partie etwas anders ist, was die Boni anbelangt.




    Neu kennengelernt wurde auch Architects of the West Kingdom, einmal zu dritt und einmal zu zweit. Fazit vorab: gefällt mir richtig gut! Ja, das ist wieder Worker Placement, das ist Ressourcen sammeln und abgeben für Siegpunkte, aber es hat ein paar nette Kniffe drin. Das geht damit los, dass die Aktionspunkte beim WP immer besser werden, je mehr Meeple drinstehen, das geht weiter mit dem Mechanismus des Einfangens der Meeple, der Thematik rundum die Ehrenhaftigkeit/Tugend (virtue), die eine Rolle spielt, das Zusammenspiel der Helfer und ihrer Fähigkeiten, der eigenen Gebäude, usw. Das Erklären des Spiels dauert sogar relativ lang, wie ich beide Male feststellen musste, obwohl sich das Spiel dann doch sehr einfach und schnell spielt (ein paar Ungenauigkeiten hatte ich vorher bei BGG geklärt). Das Spiel funktioniert m.E. sowohl zu dritt als auch zu zweit sehr gut. Hatte da durchaus Bedenken, weil man es ja mit bis zu 5 Spielern spielen kann. Interessant war der Bericht von Baseliner zu lesen, wonach er den Bau an der Kathedrale für sehr stark hält. Ich hatte in den 2 Partien das Gefühl, dass das mit der Kathedrale nicht richtig hinhauen kann. 5 Bauaktionen sind viel, viel mehr wird man nicht machen können in einer Partie, wenn die anderen nicht total bummeln. Optimalerweise hat man dann die 20 Punkte für den Kathedralenbau sowie 7 Punkte auf der „Virtue“-Leiste, auf der man automatisch gut mit aufsteigt. In unseren Partien hatte der Sieger 41 bzw. 37 Punkte. Da fehlt dann eben noch eine ganze Menge. Gewonnen wurden beide Partien bei uns deutlich über die Gebäudekarten. Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Partien!




    Junk Art hatte ich mir aufgrund des Threads hier zum Thema „bestes Bauspiel“ mal spontan in der Holzversion gekauft und auch schon in 2 Runden gespielt. Es kam richtig gut an, der Aufforderungscharakter ist einfach hoch und der Mechanismus, dass sich die Regeln und Ziele von Stadt zu Stadt stets ändern, macht wirklich Spaß. Einzig, wenn alle ziemlich gut bauen können (siehe Kunststücke auf den Fotos) kann es sich etwas ziehen. Oder wenn ein Mitspieler beim Messen sein Bauwerk einreißt und auf eine komplette Wiederholung von New York besteht. :D




    Zwei schnelle Plättchenlegespiele gab es auch wieder: Cacao und Bärenpark. Beide richtig gut in ihrem Segment, finde ich. Bärenpark haben wir zu zweit gespielt, was mir nicht ganz so gut gefallen hat, wie bisher zu dritt. Cacao war das reine Grundspiel. Ich würde gern mal das „Big Game“ mit beiden Erweiterungen probieren, die hier schon da sind. Phil Walker-Hardings neuster Titel, Hexenhaus, will daher auch bald probiert. Thematisch passt er aktuell ja eigentlich am Besten…


    Zuletzt 2 kleine Kartenspiele: Love Letter und Do De Li Do. Tatsächlich erst meine 2. Runde Love Letter überhaupt, finde ich jedenfalls ziemlich gut. Do De Li Do fällt eigentlich so in die Kategorie Partyspiel bzw. Reaktionsspiel, die ich nicht mag, war aber doch ziemlich lustig. Bei allen anderen Mitspielern setzen relativ schnell heftige Aussetzer und Versprecher ein. Ich habe das Spiel ziemlich fehlerfrei runtergespielt, was nicht ganz im Sinne des Erfinders war, aber das Ganze zumindest in passendem zeitlichen Rahmen bleiben ließ. ;)


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