Beiträge von Neva Kee im Thema „ Tainted Grail: The Fall of Avalon (Awaken Realms)“

    Für mich waren die Menhire ebenfalls wichtiger und auch sehr thematischer Teil des Spiels. Die Bedrohung, dass sie erlöschen können, hing immer wie ein Damoklesschwert über uns und machte die Atmosphäre und das immer nur zeitweise zurückdrängen der Wyrdnis für uns bedrohlich und plastisch. Ohne hätte mir etwas gefehlt.

    Gerade beim Erkunden neuer Gegenden war das langsame Vorankommen und der dadurch simulierte "Kampf" mit der lebensfeindlichen Umgebung immer sehr spannend und das erreichen einer neuen Gegend war ein Achievement, auf das man sich gefreut hat, gerade weil man es nicht geschenkt bekam.

    Das wir später dann beim reinen "Durchreisen" von bekannten Gegenden den Abenteuermodus verwendet haben, liegt daran, dass hinter der Mühe dann keine Belohnung mehr lag, weil wir die Gegend ja schon kannten und es dadurch einfach nur länger gedauert hätte.

    Bei der nächsten Reise in unbekannte Gegenden war dann aber der Abenteuermodus auch direkt wieder aus.


    Aber das kann natürlich jede und jeder anders sehen. Ich wollte nur mal vertreten, dass es hier unterschiedliche Ansichten gibt und man vermutlich am besten selbst herausfindet, wie es zu einem passt.

    Wenn man keine Lust darauf hat, kann man aber natürlich auch mit dem "7th Continent Modus" viel Spaß haben (keine Menhire und freies Reisen). Ich bin sicher, das Spiel ist auch auf diese Art ein gutes Abenteuerspiel mit einer schönen Geschichte.

    Wir selbst haben eine Karte mit einer Sonderregelung in einem der letzten Kapitel einfach ignoriert, weil sie uns einfach zu nervig gewesen wäre.

    Kaputt ging das Spiel dadurch nicht.

    Ich kann es ja nur immer mal wieder erwähnen, wie wir es gemacht (und für gut befunden) haben:

    Normaler Modus in neuen, unbekannten Gebieten. Der Überlebenskampf kommt dann klarer heraus und das Spiel ist spannender, zumal man ohnehin immer mal wieder auf einen neuen Ort kommt, wo es dann auch Neues zu entdecken gibt.

    Abenteuer-Modus immer dann, wenn es "nur" um ein Herumlaufen auf der Karte in bereits bekannten Gegenden ging, wo uns also das Ankommen besonders wichtig war, weil wir auf der Strecke nichts Besonderes mehr machen wollten. Sozusagen als Schnellreise-Modus ;)

    Hat super funktioniert und beide Aspekte für uns vereint. Wir waren dann am Ende auch nicht zu stark oder zugeworfen mit Ressourcen.

    Wir haben uns außerdem immer mal wieder die Freiheit genommen, wenn uns irgend etwas allzusehr gestört hat (was aber nur 1-2 Mal vorkam), das dann zu vereinfachen oder wegzulassen (da war so ein Ereignis, welches die Kämpfe massiv erschwert hätte - da wir darauf keine Lust hatten und uns die Kämpfe auch so genug Spaß und Herausforderung bereitet haben, haben wir das dann einfach weggelassen).

    Wir fanden das Spiel auch am Ende immer noch gut, wenngleich auch ich einen leichten Durchhänger in der Mitte konstatieren würde und es ist auf jeden Fall extrem wichtig, sich Notizen zu machen, um nicht hinterher wichtige Orte / Begegnungen nicht wiederzufinden, o.ä.

    Es ist ab einem bestimmten Punkt natürlich weniger "neue" Exploration, weil man über Landstriche reist, die man schon kennt. An diesen Stellen haben wir jedoch immer auf Abenteuermodus umgeschaltet und haben so partiell im Schnellreisemodus gespielt, um in bereits bekannten Landstriche nicht ewig unterwegs zu sein. Auf diese Art war es aber bis zum Schluss wirklich cool.

    Ich würde einfach empfehlen (so wie das ja auch oben schon angedeutet wurde), Dinge, die einem regeltechnisch lästig werden, ggf. wegzulassen oder zu modifizieren (Wir hatte in einem späten Kapitel auch eine Karte, die Kämpfe deutlich anstrengender hätte werden lassen und waren uns schnell einig, dass wir darauf keine Lust hatten und haben dann, ohne, dass es sonst irgendwelche negativen Auswirkungen gehabt hätte, einfach ohne diesen Effekt weitergespielt.

    Hier sehe ich es ein wenig wie beim Pen&Paper Rollenspiel - wenn die Spieler aufgrund von Regeln keinen Spaß haben, dann ist es Aufgabe des Spielleiters, das System ggf. ein wenig zu modifizieren, damit das wieder der Fall ist.

    Da ich mir solche Dinge bewusst nicht so genau anschaue oder merke, habe ich das Problem nicht so...

    Ich möchte hier außerdem nur noch kurz betonen, dass ich das Spiel in seiner Gesamtheit einfach großartig finde. Weniger wäre da bei mir tatsächlich weniger, weil das Spiel erst durch all diese Komponenten das vielfältige Spielgefühl einer offenen Welt mit vielen verschiedenen Aspekten erzeugt.

    Würde irgendwas davon fehlen, fände ich es vermutlich nicht so genial, wie ich das jetzt tue. Und auch die Dauer empfinde ich tatsächlich als durchaus notwendig, da die Story sich sonst nicht so episch anfühlen würde, wenn sie schneller erzählt wäre.

    Ein wenig wie ein Roman etwas anderes ist als eine Kurzgeschichte.

    Ich bin bei "der letzte Ritter" ebenfalls einfach das Buch durchgegangen und habe mit weichem Bleistift hinter die Nummer des jeweiligen Eintrags ein Kreuz gemacht. So werde ich drauf hingewiesen, dass da was vorliegt. Ging recht fix, da es gar nicht so viele Änderungen waren (und viele davon eigentlich auch ohne explizite Erwähnung logisch gewesen wären.)

    Wir sleeven nur die Begegnungskarten, die allgemeinen Ereigniskarten, sowie die Kampf- und Diplomatiekarten, die wir im aktiven Einsatz in den Decks haben. Wenn man das tut, dann passt alles noch super rein. Ich habe jetzt für den letzten Ritter die nicht benötigten Karten ausgesleeved und alles nowendige Material (außer den Minis) für den letzten Ritter in der Grundbox untergebracht. Ist kein Problem mit dem vorhandenen Insert.

    Beim einsortieren dieser Karten in die Last Knight Kampagne habe ich festgestellt, dass, bei der zweiten Monsters Erweiterung zumindest, eine Karte einen falschen Rücken hat.

    Sie müsste eigentlich lila sein, ist aber blau...

    Du irrst dich, das ist kein Fehler, sondern absichtlich so. ;)

    Ist das jetzt ernst gemeint oder Spaß? Denn entweder ist der Misprint ja bei der deutschen letzte Ritter-Box oder bei der Monsters Future and Past-Box oder soll die Karte als Wächter dann tatsächlich blau sein?

    Noch eine Anmerkung: ich habe die Monsters of Avalon, auf die zweite PAckung für die Erweiterung habe ich verzichtet. Stattdessen habe ich mir extra Kartenset "Past and Future Alternative Encounters Card Pack" geholt, das bringt mehr Abwechslung.

    Beim einsortieren dieser Karten in die Last Knight Kampagne habe ich festgestellt, dass, bei der zweiten Monsters Erweiterung zumindest, eine Karte einen falschen Rücken hat.

    Sie müsste eigentlich lila sein, ist aber blau... Ich habe nun einfach beide Karten in ein Sleeve gepackt. Fällt kaum auf...

    Dann hat ein Kapitel-Ereignis noch Event in englisch hinten drauf stehen. Da man die aber ohnehin gezielt heraussucht, ist das dort tatsächlich egal.

    Der Rest sieht echt super aus und ich habe schonmal alles soweit vorsortiert, dass wir loslegen könnten.

    :vogel:

    Also ich würde a) immer mal wieder Wichtige Dinge kurz notieren (wo finde ich was, wo war nochmal wer, etc.), damit man auch nach Spielpausen noch weiß, was Sache ist und man nicht ziellos einen bestimmten NSC wiederfinden möchte.

    Ansonsten hat bei uns persönlich super funktioniert: Normal spielen, bis man entweder an dem Tag nicht so die rechte Lust zu vielen Kämpfen / Diplomatie hat oder sich nur über Teil der Karte bewegt, die man schon kennt oder um "schnell mal" irgendwohin zu gelangen. In diesen Fällen einfach in den Abenteuer-Modus umschalten (da braucht man weniger Ressourcen, um vorwärts zu kommen).

    Das fanden wir für uns ideal!


    (Okay in einem der höheren Kapitel haben wir dann auch noch eine Ereigniskarte, die dauerhaft im Spiel geblieben wäre, einfach ignoriert, weil wir auf ihre Modifikationen des Schwierigkeitsgrades schlicht "keine Lust" hatten und es unser Spielerlebnis getrübt hätte, ohne gleichzeitig eine positive Herausforderung zu sein - so hat das Spiel uns dann einfach wie bisher weiter Spaß gemacht :D )

    Brettspiel Dude : Ich hoffe, das Spiel zündet bei Dir, dann ist es echt großartig! Wenn ich nicht schon vieles wüsste, würde ich es glatt nochmal spielen und freue mich daher echt riesig auf die Erweiterungen! Aber auch dann könnte ich mir durchaus vorstellen, das Basis-Spiel nochmal mit jemand anderem zu spielen. Ist ein wenig wie ein guter Film. Den schaut man sich auch nochmal an - und hier können dann tatsächlich sogar noch andere Dinge passieren, die man noch nicht kennt.

    Die Ausführungen von brettundpad im Blog kann ich nur unterschreiben.

    Gerade den letzten Satz:

    Zitat

    Ein Tainted Grail hat seine ungeschliffenen Kanten und trotzdem waren das über 40 Stunden intensivste Unterhaltung für mich und meine Frau! Das erreicht kein Netflix-Marathon und schon gar kein Buch!

    kann ich total nachempfinden. Uns ging es zu zweit ebenso. Ein Buch ist ein Solo-Medium und die Hautpfrage wäre, welches Medium sonst lässt einen eine kooperative Geschichte gemeinsam erleben, die storylastig ist und bei der man interaktiv in das Geschehen eingreifen kann?

    Bei einem Buch oder einer Serie ist die Geschichte zudem schon auserzählt - ich habe sie nur noch nicht gelesen / gesehen. Bei einem Spiel weiß selbst der Autor nur bedingt, wie genau sich das Geschehen am Tisch tatsächlich entwickeln wird. Man ist als Spieler nicht nur Konsument, sondern selbst ein gestaltender Teil der Geschichte (selbst wenn der Einfluss eingeschränkt ist) und wird zudem nie genau das Gleiche erleben wie andere Spielgruppen.

    Zudem haben Brettspiele gegenüber computerbasierten Spielen eine sehr ruhige und besinnliche Komponente und die Fantasie wird sehr viel mehr angeregt als es bei einer Serie oder einem Computerspiel der Fall wäre, da dort alles gezeigt und dargestellt wird.

    Was haben wir bei Tainted Grail für einen Spaß damit gehabt, wenn wir wieder mal als Diplomatiebegegnung ein Waisenkind retten mussten oder falsch verdächtigt wurden... wir haben uns bei jeder Karte, die wir gespielt haben, wunderbar vorgestellt, was unsere Charaktere da eigentlich gerade tun und wie sie Leute rumkriegen, um das arme Kind wieder irgendwo unterzubringen oder die Schuld von sich zu weisen :D

    Auch, dass Tainted Grail immer wieder Handlungsstränge eröffnet, die ggf. erst sehr viel später wieder aufgenommen werden bzw. für die man wirklich über die Karte reisen und Dinge erledigen muss, damit sie weitergehen und bei denen man wirklich tiefgreifende Entscheidungen treffen darf, hat einfach Spaß gemacht und dem Ganzen mehr Tiefe gegeben, als ich bisher in anderen Spielen erlebt habe.

    Für mich klingt das mittlerweile, als ob man auch einfach nen gutes Buch lesen könnte 😂

    Dann aber eher ein Spielebuch, da man durch seine Entscheidungen die Welt deutlich mitbeeinflusst!

    Das spielerische und mechanische ist außerdem für uns wichtiger Teil des Erlebnisses gewesen.

    Wir haben zu zweit üblicherweise im "normalen" Modus gespielt und den Abenteuermodus immer dann eingeschaltet, wenn das vor uns liegende nichts Neues zu bieten hatte und "nur Grind" gewesen wäre.

    So hatten wir in den Phasen neuer Gegenden knifflige Entscheidungen zu treffen und beim reinen Reisen durch die bekannte Landschaft ein nicht nerviges Spielerlebnis (Schnellreisefunktion sozusagen ;) ). In der Form hat das Spiel uns echt viel Spaß gemacht!

    In einem der späteren Kapitel haben wir dann einmal eine dauerhafte Ereigniskarte ignoriert, weil sie einfach nur zusätzlichen Grind reingebracht hätte - da hatten wir dann keinen Bock drauf und das Spiel hat dennoch weiterhin super funktioniert.

    Ich kann den Unmut durchaus verstehen - ich habe mich damals bei Nemesis auch geärgert, dass ich 1-Wave Deutsch hatte und das Spiel bei all meinen Spielgruppen quasi schon ausgespielt war, während ich es selbst noch nicht gespielt hatte und noch drauf wartete.

    Bei Tainted Grail habe ich es dann richtig gemacht und bin froh darüber. Zumal es einem als 2-Spieler Spiel, wie wir es spielen, auch niemand "wegspielt" ;)

    Vielleicht kannst Du ja doch noch ein wenig Enthusiasmus für das Spiel entwickeln, wenn es dann da ist. Wenn es den eigenen Geschmack trifft, dann ist es richtig gut!

    Ich warte immer noch sehnsüchtig (und als Kickstarter-Veteran auch geduldig, denn man kann eh nichts machen und ärgern hilft auch nicht) auf die ganzen Erweiterungskampagnen. Das wird SOOO cool!!!

    Meine Frau fragt auch schon ständig nach, wann die Sachen denn nun endlich kommen - Vorfreude ist doch die schönste Freude!

    :love:

    (dieser Beitrag enthält übrigens keinen Sarkasmus! Das meine ich wirklich so - das wird gespielt, sobald es aus dem Karton raus ist!)

    Wenn ich mal wieder eine AR-Kampagne mitmache, dann immer mit dem Wissen, dass es kommt, aber ewig dauern wird und das ist dann okay für mich.


    Weil ich mich bei Nemesis in deutsch schon geärgert hatte, dass ich sooooo ewig drauf warten musste mit mit One Wave Shipping (gefühlt alle anderen hatten das inzwischen schon irgendwo gespielt, nur ich selbst noch nicht... :P ), habe ich bei Tainted Grail meinen Fehler korrigiert und das mit Two-Wave-Shipping bestellt. Ich habe es nicht bereut, denn man spielt ja schließlich auch ne Weile am Grundspiel selbst (sind noch nicht fertig).

    Aber ich fühle mit Dir...die Zeit ist schon schwer...

    Ich kann für die erste Hälfte des Spiels sowieso den Abenteuermodus nur absolut empfehlen. Man kann sich vielmehr auf das eigentlichen Spiel und die Story konzentrieren und weniger auf die Menhirproblematik. Ohne diesen Modus hätte ich keine Freude am Spiel gehabt. So war es super!


    Ab einem gewissen Punkt hatten wir in der letzten Zeit ohnehin immer genug Reichtum, Ansehen und Magie (nur Nahrung mussten wir ab und an an den bekannten Stellen 1 Tag mal besorgen), so dass selbst das normale Aufladen kein wirkliches Problem mehr darstellte...
    mal schauen, wie es jetzt wird, wo wir nur noch 3er und 4er Gegner in den Stapeln haben....

    Für wen es interessiert, hier noch einige Gedanken zum Spiel:


    Das Spiel ist wirklich sehr vielseitig und bietet schon Einiges an Freiheiten - wir sind aktuell in Kapitel 11 und haben Kamelot noch immer nicht besucht ;)

    Ansonsten hatten wir bisher kaum Probleme, die Ziele zu finden, die wir brauchten, um zum nächsten Kapitel zu gelangen. Nur in Kapitel 2 glaube ich haben wir ein wenig "rumgeeiert", weil wir da die Wege noch nicht kannten...


    Der tiefe Süden ist auch noch unbekanntes Land für uns...


    Manchmal nervt uns der Grind (vor allem, wenn man gerade erst im Norden ankommt, um dann wieder in den Süden zu müssen und gerade alle Menhire wieder ausgegangen sind, aber wir haben uns am Anfang schnell darauf geeinigt, dass wir in so einem Fall, wenn es uns nervt, dann einfach kurz auf Abenteuermodus umstellen und die Menhire aufladen, als ob wir ein Spieler weniger wären (wir sind zu zweit) - dann ist es kein großes Ding.


    Ich mag das Spiel, würde es aber auch nie mit mehr als 2 Personen spielen wollen, weil dann das Vorankommen zu langsam wird - so finde ich es gerade in Ordnung.