Beiträge von SpaceTrucker im Thema „Gaia Project oder Terra Mystica?“

    Wer Solo spielen möchte, sollte sich das Spiel nach meiner Meinung auf jeden Fall kaufen, da es hier doch ziemlich einzigartig zu sein scheint, vielleicht noch mit Scythe zu vergleichen

    Das ist nicht sehr überraschend - der Solomodus von Scythe (und Viticulture) wurde vom gleichen Team entwickelt wie der Solomodus von Gaia Project. :)

    Ist GP solo gut spielbar?

    Da ich glaube, dass sich unter meinen Spielern kaum jemand findet, mit dem ich das Spiel regelmäßig auf den Tisch bekomme.

    Der Automa Modus ist sehr aufwändig entwickelt worden und wie ich finde sehr gelungen. Wenn jemand generell Solospielen mag und Gaia Project mag, Dann stehen die Chancen sehr hoch, das er auch den Gaia Solo Modus mag.

    Das aus einem recht interaktiven Spiel gege intelligente Gegner dadurch ein solitäres Puzzle gegen eine recht zufällige Skript-Simulation wird, muss natürlich klar sein - aber das liegt in der Natur der Sache.

    Was meinst Du? Ich finde das sehr klar und einfach. Habe ich etwas übersehen?

    Die Regel, wie man die Satelliten möglichst effizient setzen muss und als Folge teils Satelliten und Planeten wieder aus der Allianz entfernen muss, finde ich jetzt insgesamt schon kompliziert. Im BGG Regel-Subforum gab es dazu auch jede Menge Diskussion und immer wieder Fragen. Positiv ist dabei aber: Selbst wenn man hier irgendein Detail (konsistent) falsch spielen sollte, spielt es letztlich überhaupt keine Rolle, so lang man sich klar ist, dass es nicht möglich ist, Schlangenlinien und sonstige Umwege zu legen, um sich die variable Endwertung "Meiste Satelliten" zu erschleichen.

    Um sicher zu gehen, sprecht ihr bei TM vom Grundspiel oder der Bigbox? Quasi: Ist Feuer & Eis essentiell?

    Essentiell? Nö. Wenn dir Terra Mystica 20 Partien oder so lang Spaß gemacht hat, würde ich sie dir empfehlen, v.a. weil die ganz neue Karte viel Abwechslung bringt und die sechs neuen Völker (die sich tendeziell eher an fortgeschrittene richten) spaßig zum austüfteln sind. Wer sich aber auf der ersten Karte noch nicht zurecht findet und die Basisvölker noch nicht durch hat, der braucht Fire&Ice in meinen Augen eigentlich erstmal nicht.

    Verspielter, mehr "Sandbox"

    Da gibt es Rundenwertungen, wenn ich die alle ignoriere wird das kein gutes Ergebnis werden. Sandbox ist das letzte was mir zu Gaia einfallen würde.

    Sandbox ist Xia oder Western Legends.

    Das war vielleicht etwas missverständlich, da relativ gemeint. Da die beiden Spiele verglichen werden, war gemeint "Verspielter, mehr "Sandbox" als das geradlinigere TM". Und das empfinde ich auch so. Genauso wie TM kürzer und weniger komplex ist als Gaia, absolut gesehen aber trotzdem keineswegs ein kurzes oder einfaches Spiel.

    Die Runenwertungen haben bei Gaia etwas weniger Anteil an einer Gesamtpunktzahl und v.a. bietet das Techtableau viele Möglichkeiten unterschiedliche Strategien auszuprobieren.

    @Jori s Zitat ist hier mißverständlich, er meinte, potentielle Allianzen seien schwerer zu erkennen.

    Das hatte ich ebenfalls so gemeint. In Gaia kann man eben z.b. die nördlichen und die südlichen Planeten zu zwei Allianzen verbinden, oder die westlichen und die östlichen, oder erstmal nur die südlichen und im Norden noch etwas warten um dann später zwei zu gründen, oder....

    Das zu ist deutlich komplexer auszuoptimieren als die vergleichsweise simplen Städte in TM.

    Dazu kommt dann noch die recht komplexe Regel, wie bei Gaia die Satellieten zu setzen sind.

    Es wird sich schnellstmöch ausgebreitet und man profitiert überwiegend durch Bebauung in der Nachbarschaft.

    In den ersten Partien, wenn man mit seinem eigenen Aufbau noch mehr als gut ausgelastet ist und auch eh nicht so sehr gut vorhersagen kann, was der Gegenspieler denn vielleicht tun möchte, kann das in der Tat vielleicht so laufen. Aber das wächst sich raus.

    Wer unter Interaktion nur "ich marschiere in dein Land ein und haue dir deine Gebäude kaputt" versteht, dem ist das womöglich viel zu indirekt, aber interaktiv im Sinne von "meine Spielaktionen haben Auswirkungen auf dich" sind definitiv sowohl TM als auch GP.

    Spiele unter sehr erfahrenen TM Spielern sind von "ich marschiere in dein Land ein" oft nicht so weit weg. Wenn jeder weiß, welches Feld wer wann wegnehmen könnte und wem das wie weh tun könnte, dann kann das durchaus recht brutal sein - und ist definitiv interaktiv. Selbst wenn man nichts wegnimmt, sondern nur droht.

    Aber ohne TM je gespielt zu haben, ich kann mir einfach nicht vorstellen das TM besser ist als GP.

    Aus meiner Perspektive (ca 300 Partien TM, 90% online; knapp 50 Partien Gaia offline) sehe ich das nicht so eindeutig.


    TM - Pro:

    • Schlanker, eleganter, "klarer"
    • Leichter erklärt (etwas weniger Regeln, ein paar komplizierte Mechaniken weniger)
    • Die Fantasyvölker finde ich subjektiv thematisch etwas stärker als Alienrassen
    • Die Grafik ist subjektiv hübscher, ich würde sagen objektiv runder, mehr aus "einem Guss"
    • Geht besser zu fünft (falls nötig)
    • Ist etwas kürzer
    • Hat seine Eignung für wettbewerbsorientiertes Spielen in zehntausenden Onlinenspielen unter Beweis gestellt
    • Der Unterschied zwischen zwei unterschiedlichen Karten (nur mit Erweiterung) ist größer als bei Gaia
    • Inbesondere mit erfahrenen Spielern ist TM interaktiver und wesentlich gnadenloser (Geschmackssache ob pro oder contra)

    Gaia - Pro:

    • Das Techtableau ist stärker ins Spiel integriert, bietet viele interessante Entscheidungen
    • Durch das variable Spielfeld ist jede Partie ein bisschen anders
    • Noch variablerer Spielaufbau
    • Nochmal etwas variablere Völker
    • Verspielter, mehr "Sandbox"
    • Gaia ist wesentlich safter, Spieler werden weniger leicht aus dem Spiel gekegelt, man kann kaum hart blockieren (Geschmackssache ob pro oder contra)
    • Solomodus (falls nötig)
    • Bessere Skalierung für 2 und (in geringerem Maße) auch drei Spieler
    • Ist etwas "epischer"
    • Balancingmechanismus durch Drehen der Sektoren (Fortgeschrittenenregel)

    Für mich sind beide eine BGG 10.

    es gibt höchstens ein Volk was vielleicht etwas stärker hätte sein können. Wenn dir beides wichtig ist, ist es wohl auf jeden Fall die bessere Wahl, da TM angeblich nicht so ausgeglichen ist von der Spielstärke

    Die Aussage würde ich jetzt noch nicht treffen wollen. Bei TM ist halt inzwischen relativ klar, dass manche Völker geringfügig besser oder schlechter sind, weil man zehntausende Onlinespiele analysieren kann. Das alle Völker bei Gaia (oder jedem anderen derart komplexen und variablen Spiel) gleich gut sind, halt ich für ausgeschlossen, das ist schlicht nicht leistbar. Gut genug gebalanced, dass man bei normalem Spiel dutzende, gar hunderte Partien Spaß haben kann und der bessere Spieler fast immer gewinnt, sind beide Spiele.

    Die Kritik am Plastik kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn das ist doch wirklich toll gemacht und passt auch gut zum Rest des Spiels.

    Sehe ich genauso, die Plastikhäusschen bei Gaia sind schwer und massiv, von der Haptik nicht sehr weit von Holz weg. Subjektiv näher an Holzhäuschen, als an solchen Zombicide/Runewars/... Figürchen, die 0.02 Gramm wiegen, beim Atmen umfallen und beim Anschauen verbiegen. 8o

    (...) Städte/Allianzen sind schwerer zu erkennen, da sie keinen Klumpen mehr bilden. (...)

    Aber durch die Satelliten doch klar zu erkennen? Oder legt Ihr die nicht?

    Die Regeln für Stadtgründung sind deutlich komplizierter und es gibt viel mehr potenzielle Möglichkeiten - was aber nicht ausschließlich schlecht ist, weil sich auch mehr Entscheidungen bieten.