Beiträge von papadjango im Thema „05.11.-11.11.2018“

    Nachdem in einem anderen Thread diskutiert wird, wie und was man zu Spielen überhaupt so sagen darf, möchte ich meine dieswöchigen Eindrücke unter das Motto stellen: nichts gespielt, was ich wollte.


    Ich bin fünf Minuten nach Öffnung im Spieleclub angekommen. Erster Gang zum Tisch eines Kollegen, der immer das Neueste dabei hat. "Spirit Island"! Super, wollte ich eh ausprobieren. Leider schon alle vier Plätze besetzt. Na gut. Zweiter Gang zum Tisch, wo das neue Gugong aufgebaut war. Interessiert mich auch sehr. Zu blöd, alle 5 Plätze schon besetzt. Ha, dort wird grade "Blackout" aufgebaut und die sind nur zu dritt. "Ja, aber der Mick kommt noch und wird auch mitspielen." Naaa schön, dann eben "Auztralia", der neue Wallace... "Leider schon alles voll". :mauer:


    Bin da an einem Tisch gelandet, wo die "Aeon's End"-Abwandlung "War Eternal" gespielt wurde. Hat eine hohe BGG-Wertung. Das Original hab ich noch nie gespielt und kann daher nichts über Unterschiede sagen. Kooperativer Deckbuilder. Man versucht mit Zaubern und Kämpfen Obermotze nach und nach zu schwächen und zu besiegen. Dabei kauft man Karten, die das Deck stärker machen. Besonderheit: nicht mischen, sondern immer ordnen beim Ablegen und danach wieder in der Reihenfolge aufnehmen. Ersteindruck: war ganz okay, nur haben wir in Level 2 keine Chance gehabt, das Monster in diesem Koop-Deckbuilder zu knacken.

    Etwas frustriert nach Hause gefahren...:mmhh:

    Gaia Project habe ich ca. 10x erklärt bisher. Ich denke, dass ich immer so bei 35-40 Minuten liege bei der Erklärzeit. Tapfer, wenn die Leute 100 Minuten durchhalten und dann noch Spaß haben. Respekt :thumbsup:

    Da muss ich aber jetzt noch dazu fügen, dass er es bis ins Detail einschließlich der Vor- und Nachteile sämtlicher 14 Völker erklärt hat. Und wir waren alle sehr verblüfft, als wir auf die Uhr gesehen haben, als er fertig war. Er auch übrigens! Und wenn er gemerkt hätte, dass Ermüdung oder Unaufmerksamkeit aufgetreten wäre, hätte er es sicher früher abgebrochen.

    Jedenfalls waren wir völlig regelfirm danach. :)

    Eine abwechslungsreiche Spielewoche liegt hinter mir, mit wesentlich mehr „Kleinzeug“ als geplant, aber leider waren die Essenneuheiten noch nicht greifbar für mich. Ausnahme:

    Peanut Club

    Davon hat noch keiner gehört, oder? Ein kleines französisches Bietspielchen, in dem man auf ausufernd originell gezeichnete Karten steigert, die im Wesentlichen aber lediglich aus Symbolen bestehen, von denen man stets drei sammeln sollte, um zu Punkten zu gelangen. Es gibt drei „Währungen“ (Geld, Kamele, Erdnüsse (Titel!)), deren Wertigkeit man mittels Actionbuttons verändern kann. Da gibt’s ein paar Arten, die man gegebenenfalls einwirft und die das Bieten beeinflussen. Das also wurde aus Essen mitgebracht und hätte gerne dort bleiben können. Sooo simpel braucht’s dann auch wieder nicht zu sein, selbst als Absacker.


    Dann doch lieber nochmal ein

    Tudor

    Jetzt neu! Mit richtig gespielten Regeln! Und gleich lief es viel besser! Wir hatten beim ersten Mal die Zusatzboni mit den Ringen an den richtigen Fingern viel zu leicht vergeben. Diesmal, zu viert, war das ein schönes Gedränge in den Audienzräumen, die die Aktionen erst ermöglichen. Sehr feiner Mechanismus mit dem „Lord“, der erst die Wünsche genehmigen muss. Das Plättchen einsammeln am Hofe selbst ist mit der Regelvariante, dass diese unterschiedliche Punktezahlen haben – sogar welche mit Minuspunkten – ein durchaus taktisches Spiel und verlangt einem viel Aufmerksamkeit ab. Vielspieler sollten jedenfalls gleich die schwierigeren Varianten wählen.

    In Summe gesehen eine wirklich interessante, schön gestaltete Sache, die sicher bald wieder gespielt wird.


    Tzolkin

    Nachdem #Teotihuacan noch nicht eingelangt war, haben wir den Vorgänger wieder mal auf den Tisch gebracht. Ist das ein feines, im wahrsten Sinn des Wortes verzahntes Spiel! Brauch ich hier wohl nicht näher schildern. Aber es hat wirklich großes Vergnügen gemacht; und darauf aufmerksam, dass der Spieleschrank voll mit Perlen ist, die nicht vergessen werden dürfen! Jeden dritten Abend sollte es Vorschrift sein, was mindestens drei Jahre altes herauszuholen.


    Und dann zwei Erstbegegnungen mit Spielen, die 2017 in Essen herauskamen:

    The Networks

    Man sucht als Chef eines TV-Senders die richtigen Programme für die richtigen Time Slots aus und versucht mittels Spezialisierungen etliche Punkte = Quoten zu machen sowie durch Werbespots auch Geld zu lukrieren. Das ist recht originell bebildert und mit vielen Anspielungen auf Serien- und Shownamen versehen. Davon lebt das Spiel auch anfangs. Im Wesen ist es ein leicht zugängliches Eurogame, dessen Reiz zwar hoch, aber möglicherweise bald verflogen ist. Mal sehen.


    Gaia Project

    Zuerst mal: herzlichen Dank an unseren Erklärbären, der das hervorragend geschildert hat, sodass wir nach ca. 100 Minuten (100 Minuten die verflogen sind, wie im Spiel selbst übrigens) loslegen konnten. Neulingen sowas nahezubringen, ist eine wahre Kunst und Selbstaufopferung! Das Spiel selbst ist schlicht großartig, gefiel mir mit seinen vielen Mechanismen wirklich gut. Die Optik behagte mir nicht so sehr, wobei die Ikonographie aber gut und nachvollziehbar ist. Ist eher eine ästhetische Sache. Egal: möglichst bald wieder auf den Tisch, ehe man die Regeln vergessen hat.


    Dann das erwähnte „Kleinzeugs“:

    Cacao

    Plättchenlegespiel, das durchaus nett ist, aber für mich persönlich in „Karuba“ einen übermächtigen Bruder hat.


    Lovecraft Letter

    Der Ctulhu-Ableger von #LoveLetter hat doppelt so viele, zur Hälfte „böse“ Karten, deren Einsatz einen wahnsinnig machen kann, womit ein weiteres vorzeitiges Ende möglich ist. Ansonsten ident mit dem Original. Hm. Push your luck oder Deduktionsspiel? Ist jedenfalls sehr kurzweilig. Ob es den Charme des einfachen Originals erweitert oder zerstört, dieses Urteil sei jedem selbst überlassen. Ich tendiere zu Zweiterem.


    Kingdomino

    Ja eh. Brauch ich halt nicht, auch weil Legespiele für mich immer etwas Unüberschaubares haben.


    Krazy Wördz

    Na geht doch! Ein Absacker, der wirklich Laune macht. Und jedes Mal bleibt einem irgendeine Wortkreation im Kopf, die die nächsten Tage mehrmals raus will.


    Und zum Abschluss noch ein "Großzeugs":

    Pandemic Legacy Season 2

    Oktober geschafft, 7. Erfolg in Folge, im November dann aber fürchterlich drauf bekommen! Spannend bis zum bitteren Ende und für uns nach wie vor eines der intensivsten Spiele, die wir kennen!


    #Tzolkin #Tudor #peanutclub #PandemicLegacy2 #GaiaProject #Cacao #Kingdomino #KrazyWördz #TheNetworks #LovecraftLetter