Beiträge von MetalPirate im Thema „SPIEL 2018 - Die Ausbeute“

    -"Promo = kostenlos nur bei Spielekauf.

    -"Promo" ohne Spielekauf oder "Mini Erweiterung" nur gegen Geld...

    Diese Kombination halte ich auch für die beste Lösung. Sofern wir unter Promo nicht reine Materialupgrades verstehen, sondern spielrelevantes Material, wäre nur Teil 1 alleine, also die Variante "Promo exklusiv nur für Vorbesteller/Crowdfunder und sonst nicht mal kaufbar" dagegen nicht mein Fall. Alle Käufer, ob Vorbesteller oder Standkäufer, sollte die Möglichkeit haben, das gleiche Produkt zu kaufen. Anderer Preis: ja, klar, vorbestellen muss sich lohnen. Anderes Produkt: nein, jedenfalls nicht bzgl. spielrelevanter Sachen. Sonst muss sich der Verlag die Frage gefallen lassen, warum er den normalen Kunden nicht das volle Spielerlebnis geben möchte.

    Dass es Promos nicht mehr kostenlos gibt haben wir, beziehungsweise die schwarzen Schafe unter uns, uns nur selbst zuzuschreiben..

    Da würde ich dir am liebsten gleich mehrere Daumen hoch dafür geben in Bezug auf diejenigen "Experten", die überall rumgelaufen sind, alles Kostenlose eingesackt haben, am liebsten gleich mehrfach am Tag, um dann alles in Ebay reinzustellen. Aber wenn Verlage dann nicht mal mehr bei Käufen von Grundspielen die passenden Promos kostenfrei dazu geben, sondern teils sogar für einzelne Spielkarten und Plättchen schon 3 Euros (!!) haben wollen bzw. bis zu 6 oder gar 8 Euros für DIN A6 Stanzbögen, dann erlaube ich mir auch, das zu kritisieren. Ohne dass ich in frühere "ich will alles kostenlos!!!" Zeiten zurück will.


    (BTW: Lob an HiG für immer faire Preise für Mini-Erweiterungen, und nicht nur faire Preise, sondern, was noch viel wichtiger ist, dass deren Mini-Erweiterungen auch im Normalfall einen spielerischen Mehrwert bringen, was mittlerweile auch nicht mehr selbstverständlich ist. Darfst du auch gerne mal weitergeben!)

    Ich habe schon von Abgabepreise zwischen 40% und 60% gelesen/gehört, genau wie auch Verhältnisse zwischen Herstellungskosten und UVP von 1:5 bis 1:8. Ist sicher auch eine Frage des Subgenres und Marktes. Das "bis zu 2,5" hatte ich auch als oberes Limit genannt. Will ich auch gar nicht darüber streiten.


    Tatsache ist, dass beim Direktverkauf an den Endkunden Zwischenstufen der Handelskette wegfallen. Wenn sich das nicht alles in allem, bei Einberechnung aller Faktoren von Standpersonal bis Werbeeffekt der Messepräsenz, die ganze Sache unter dem Strich doch irgendwie lohnen würde, würden die Hersteller nicht in Scharen nach Essen kommen und ihr Zeugs versuchen, dort an den Mann oder an die Frau zu bringen. Ein Hinweis auf reguläre Distributionskanäle kommt immer erst dann, wenn Sachen ausverkauft sind. :)

    Zitat

    [...] bohei [...] da fiele eine Riesenmarge ab [...] nicht Fachmesse für Waffentechnik [...] Peanuts [...]

    Ein bisschen mehr zurück zur Sachlichkeit, das würde der ganzen Diskussion vermutlich gut tun. Zur Erinnerung: Diese entzündete sich ursprünglich daran, dass ein Nutzer berichtete, ein Spiel nach Gefallen beim Anspielen sofort online bestellt zu haben anstatt es direkt vor Ort in Essen zu erwerben.


    Beim einen Kunden liegt die Schmerzgrenze ein paar Euros höher, beim anderen etwas niedriger, und den Wert von möglichen Promobeigaben werden unterschiedliche Leser auch ganz unterschiedlich bemessen. Aber grundsätzlich sollte jedem eine solche Situation bekannt vorkommen. Es gibt konkurrierende Angebote und man entscheidet sich so oder so. Dafür muss sich auch dann niemand irgendwie rechtfertigen. Ist einfach persönliche Entscheidungsfreiheit.


    Die Diskussion an sich zu den Hintergründen finde ich interessant und sinnvoll, zu sehen auch am direkten Einhaken des betreffenden Verlagschefs. Messepreise sind ein schwieriges Spannungsfeld zwischen den Interessen von Verlagen, Händlern und Käufern. In einem Forum, in dem glücklicherweise alle Seiten vertreten sind (DER große Vorteil von Unknows!), sollte es doch auch möglich sein, das auch weiterhin sachlich zu diskutieren, in der Hoffnung, dass jeder dadurch lernt, die Position der anderen Seite etwas besser zu verstehen. Dann nützt es allen. Komplett unrealistische Sachen erwartet hier, glaube ich jedenfalls, niemand. Überspitzungen helfen dabei leider nicht unbedingt weiter. Deshalb: Ein bisschen mehr zurück zur Sachlichkeit. Das wäre aus meiner Sicht schön.


    (Disclaimer: Das alles ist meine rein persönliche Meinung, deshalb auch in schwarz geschrieben.)

    Thygra : Ich beziehe mich mit den Zahlen auf Statements von Jamey Stegmaier (Blogbeitrag finde ich gerade nicht mehr), Stefan Feld (hier im Video) oder anderen, wo übereinstimmend davon berichtet wurde, dass Herstellungkosten 15 bis 20 Prozent von UVP-Preis sind, die Verlage das Spiel für 40 bis 50 Prozent UVP an Distributoren/Großhändler abgeben, die dann nochmal etwas draufschlagen bei der Abage an Einzelhändler und die dann ggf. noch etwas Rabatt an den Endkunden geben. Online-Händler mehr als stationär, weil natürlich jeder auf dem Weg seine Kosten wieder reinholen muss, von den Frachtkosten ab Fabrik bis zur Ladenmiete für den Einzelhändler (wo die Online-Händler Kosten sparen).


    Über konkrete Zahlen und Faktoren will ich nicht streiten, aber wenn der Verlag durch Direktverkäufe an den Endkunden Zwischen- und Einzelhändlern und damit gleich mehrere Glieder der Verkaufskette einspart, ist für mich offensichtlich, dass da deutlich mehr an Gewinn beim Verlag selbst hängen bleibt. Nicht ohne Grund setzen so viele Verlage auf Crowdfunding als Direktvertriebsmodell, und das obwohl da auch spezielle Kosten dran hängen, von Provisionen für Crowfunding-Plattform und Zahlungsdienstleister über den höheren Aufwand für die Erstellung einer professionellen Kampagne bis zur Bezahlung von Social Media Managern für die Betreuung und Bewerbung derselben.

    Es gibt aber auch viele weitere Gründe um an ihrem Listenpreis festzuhalten. Im Endeffekt leben die Verlage von ihrem Vertriebssystem (das gilt warscheinlich nicht für Kleinstverlage) untergraben sie es werden sie langfristig draufzahlen.

    Richtig. Aber dann müssen die Verlage den Freiraum, den sie haben, nutzen, zum Beispiel bei Kombiangeboten. Oder bei Promos. Allgemein bei allem, wo es keine direkten Konkurrenzangebote zu anderen Händlern gibt. Wenn man z.B. für zwei Promos zusammen nochmal 12 Euro zahlen soll, selbst wenn man Grundspiel und/oder Erweiterung am Stand kauft, dann ist das eben nicht mehr okay für mich.

    s3chaos : Beim Direktverkauf an den Endkunden auf einer Messe bekommen die Verlage das Doppelte bis 2,5-fache dessen, was sie auf dem normalen Vertriebsweg für ihre Spiele bekommen. Dann finde ich übertriebenes Herumgejammere mit "wir müssen so viel verlangen, weil die Messe so furchtbar teuer ist" nicht ganz nachvollziehbar. Zumal es noch viele weitere gute Gründe für Verlage gibt, auf einer Spieleveranstaltung oder Spielemesse vertreten zu sein.

    Ein paar Euros mehr als online -- schön und gut, mache ich noch mit. Wenn ich ein Spiel gut erklärt bekomme oder sonstige Beratung in Anspruch nehme, dann erst recht. Aber wenn die Verlags die Spiele für 40-50 Prozent vom Listenpreis an den Distributor abgeben und dann auf Messen beim Direktverkauf an den Endkunden diesem nur Mini-Rabatte auf den Listenpreis geben wollen, wenn überhaupt, und dann auch noch für Promos viel Geld abkassieren, dann brauche ich mir das nicht mit "es muss sich für die Aussteller rechnen" schön reden. Wenn sich das nicht rechnet, läuft da anderswo etwas schief. Solange die Kunden fröhlich jeden Preis bezahlen, ist das nur eine Einladung zu weiterer Preistreiberei.

    #Nusfjord

    Ich finde auch, dass die Münzen aus der ersten Auflage völlig okay sind. Man kauft kein "kaputtes Spiel".

    Zwischen "völlig okay" und "kaputtes Spiel" ist ja noch ein bisschen Platz für Zwischenstufen, oder? Meiner Meinung nach sind die Münzen weder "völlig okay" (sonst gäbe es jetzt kein Gegensteuern mit den Metallmünzen in der Schollendeck-Erweiterung) noch "kaputt" (man kann schließlich mit den Fitzelsdingern spielen, wenn auch schlecht).


    Ich kenne niemanden, der Nusfjord mag und die Münzen nicht durch irgendwas ersetzt hat. In meinem Falle durch gelbe Standard-Holzscheiben (15x4). Wenn man wenig durchdachtes und schlecht benutzbares Spielmaterial selbst ersetzen muss, gibt es negatives Feedback für den Verlag, erst recht bei bei einem Spiel mit Listenpreis über 50 Euros. Da braucht sich niemand wundern.

    Meiner Meinung nach sollten die Verlage in Essen öfter mit Kombi-Angeboten arbeiten. Das ist ein Feld, wo sie sich von den Händlern (stationär wie online) leicht absetzen können, weil sie ja nur eine begrenzte Menge von Artikeln im Programm haben. Beispiel: Placentia / Post Scriptum hatten ein Wendake-Angebot: Grundspiel plus Erweiterung für 69 Euro statt 49+25=74 Euro Summe der Einzelpreise und dazu gab es dann noch zwei Promos dazu. Das war okay. Ist auch sehr viel Material drin incl. speziell geformter Holzspielsteine. Gegenbeispiel Queen Games: da habe ich nach der Erweiterung für Merlin geschaut und mein Mitfahrer, der durch mich Merlin kennengelernt hatte, wollte eigentlich das Komplettpaket kaufen. Alles deutlich teurer als online, beide Promos je 6 (!) Euros, keine Kombiangebote. Konnten sie behalten.

    Ich habe mir #Wildlands auch in Essen angeschaut und dabei überlegt, ob ich wirklich alle 20 grauen Blobs auf der Karte auseinander halten könnte. Okay, es sind 4x5, denn zu welchem Spieler die Miniaturen gehören, kann man am farbigen Basisring sehen. Aber dann bleiben immer noch 5 pro Spieler auseinander zu halten, was 2-3 mal leicht geht bei der anderen Hälfte Schwierigkeiten macht. Und wenn ich aus dem Hinterhalt angreifen will, dann kann ich ja schlecht das Opfer fragen, wer da gerade rumsteht, ohne meine Pläne zu verraten.


    Konsequenz für mich: Mechanisch interessante Idee, aber nichts für mich.

    Abgeholt (Kickstarter): Factory Funner, Gugong Deluxe


    Gekauft: Teotihuacan (engl.), Wendake mit Erweiterung, Papering Duel, Concordia Venus, Ceylon, Pandoria, Nippon Mini-Erweiterung, Nusfjord: Schollendeck, Agricola: Bubulcus-Deck


    (war in Essen angeboten, aber vorher schon gekauft/vorbestellt/gekickstartet: Carpe Diem, Coimbra, Forum Trajanum, Brass Lancaster/Birmingham, Endeavor Neuauflage)