Beiträge von Thygra im Thema „Age of Steam – Deluxe Edition (Eagle Gryphon Games, 2019)“

    Jein. Man kann das eigentlich gar nicht trennen, weil man keine klare Trennlinie ziehen kann. An manchen Spielen wird seitens der Redaktion fast nichts am Prototyp des Autors geändert. Und an anderen Spielen wird dermaßen viel geändert, dass man vom Prototyp des Autos kaum noch etwas wiederfindet. Und meist liegt es irgendwo dazwischen.


    Wie willst du denn festmachen, welcher Teil vom Mechanismus "designer" und welcher Teil "developer" ist? Wenn der Kernmechanismus komplett rausfliegt und stattdessen ein neuer Mechanismus vom Redakteur Einzug in ein Spiel findet (mit Zustimmung des Autors), ist das dann nicht auch eine "designer"-Leistung?


    Bevor ich falsch verstanden werde: Ich will kein Plädoyer dafür halten, dass Redakteure als Autoren anerkannt bzw. genannt werden sollen. Vom Grundsatz her stimme ich MetalPirate durchaus zu. Und in Deutschland sehen das wohl auch alle Verlage ähnlich - wenngleich ich auch schon das eine oder andere Spiel in der Hand hielt, auf dem ein Redakteur als einer der Autoren mit aufgeführt wurde.


    Aber eine "strikte" Trennung ist nicht wirklich möglich, da bei manchen Spielen der Redakteur einen größeren Anteil am finalen Spiel hat als der Autor. - Ob das bei AoS so war, kann ich nicht beurteilen. Aber völlig ausschließen können wir das meines Erachtens anhand des aktuellen Wissensstandes nicht.


    Übrigens stimmt es auch nicht immer, dass ein Redakteur vom Erfolg des Spiels unabhängig ist. Für festangestellte Redakteure mag das stimmen (auch nicht zu 100%), aber freiberufliche Redakteure können mitunter auch zu 100% vom Erfolg des Spiels abhängig sein und eine reine Provision erhalten, wie ein Autor. Solche Modelle sind selten, aber es gibt sie.

    EGG mag hier rein rechtlich gesehen korrekt handeln, aber dass Martin Wallace bei dem Ganzen keinen müden Cent bekommt und nicht mal irgendwo als Designer erwähnt wird, ist für mich einfach nicht in Ordnung.

    Du hast aber weiter oben schon gesehen, dass EEG genau diese 2 Punkte Martin Wallace damals angeboten hatte und dass Martin abgelehnt hat? Was soll EEG denn nun tun? Martin gegen seinen Willen namentlich nennen? Oder darauf verzichten, das Spiel weiter rauszugeben?


    Was genau ist deine realistische Forderung?

    Generell gibt es dabei kein "richtig" oder "falsch". Was du vermutlich meinst ist, was juristisch korrekt ist, kann moralisch verwerflich sein. Das kann man so sehen, keine Frage.


    Man kann es aber auch so sehen: Wenn Wallace das Angebot wirklich abgelehnt hat, namentlich erwähnt zu werden und Lizenzgebühren zu erhalten, was genau ist dann eigentlich noch moralisch verwerflich?