Einspruch - das glaube ich nicht. Der Witz gerade von Branch & Claw ist ja, das man es "einfach so" miterklären kann.
Ja, da bin ich auch bei dir. Aber erklären ist das Eine, das im Spiel mit einzuberechnen das Andere. Die Mehrheit meiner Freunde winkt bei Spirit Island Basisbox schon ab, weil sie es zu komplex finden, es gibt halt viel zu berücksichtigen. Und die Erweiterungen erfordern nochmal mehr Aufmerksamkeit. Das ist ja auch der Kritikpunkt für meine eigenen Sessions: Ich hätte mir mehr Abwechslung ohne mehr Anstrengung gewünscht, die zusätzlichen Komplexitätsstufen wollte ich nicht. Das wird sich auf Dauer für uns sicherlich bessern, aber der Einstieg ist eben nicht einfacher geworden. Selbst die Anleitung empfiehlt ja, ohne die Erweiterungen zu starten. Für Vielspieler ist das sicherlich möglich, gerade mit gutem Erklärer. Für meine Wenigerspieler hab ich es hingegen erstmal abgehakt (was ich an sich aber nicht schlimm finde, für sie hab ich genug andere Spiele).
Ich denke tatsächlich, das ist ein durchaus vielschichtiges Thema.
Ich würde jedem Spirit-Island-Neuling dazu raten, NUR die Materialien des Grundspiels zu nehmen, einen der vier Startgeister und das vorgegebene Deck.
Hat man damit mal gespielt, und ein bisschen verstanden, wie das Spiel abläuft und worauf man spielt, und was man da eigentlich tut, und die Elemente der Karten und Abläufe und vor allem der permanenten Fähigkeiten (in meinen Augen der schwierigste Aspekt für Anfänger), dann kann man ruhig mal mir freiem Kartenziehen spielen, und sich an den anderen Geistern versuchen.
Und wenn mann DAS mal gemacht hat, kann man m.E. auch die neuen Tokens dazunehmen, einfach weil diese nichts anders machen als die Fähigkeiten der Karten (Verhindern von Bauen, Erkunden und Schaden), sondern nur neue Varianten von bereits Bekanntem anbieten.
Die Tiere finde ich persönlich noch die "komplexesten" Tokens, weil diese tatsächlich etwas ändern, nämlich eine neue Bedingung für Fähigkeiten. Das ist eigentlich nur für fortgeschrittene Spieler interessant, die ein bisschen in das Spiel eintauchen wollen. Für "wir geistern mal einen Abend in gemütlicher Runde vor uns hin" sind die Tiere schon wieder fast eine Nummer zu groß.
Kurz: Ich würde das Spiel immer ohne Token erklären und zeigen, wenn jemand es noch nicht kennt, und die Token im Grunde erst einführen, wenn ich sie gar nicht mehr groß erklären muss, weil ein gewisser Grunderfahrungsschatz und ein gewisses Interesse, das Spiel zu öffnen, vorhanden sind.
Ich kann aber auch jede Gruppe verstehen, die sich nur mit dem Grundspiel, ohne Nationen, ohne Ödniskarte, und ohne große "Anstrengung" ein bisschen auf "Pandemic"-Niveau den Abend vertreiben will. Und die brauchen das alles dann wirklich nicht.