Beiträge von thatmountain im Thema „Meine TOP 90 (2018)“

    Kennt ihr das bei Kickstartern: Es dauert so lange, wie es dauert.

    Du wartest und wartest, rechnest gar nicht mehr damit, hast es schon vergessen und plötzlich, Jahre später kommt einer tatsächlich an.

    So geht es mir mit dieser, zugegebenermaßen nicht mehr ganz taufrischen Top Ten.

    Aber hey, die Zeit vergeht viel zu schnell und wirklich gute Spiele sind doch zeitlos, oder?

    Also, packen wir es an....


    10. #EmpiresOfTheVoid2

    Leider hat dieses Meisterwerk von Ryan Laukat nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient.

    Es ist ein wirklich großartiges 4X-Spiel, das mit seinen variablen Planeten und ihrer kleinen Stories immer wieder neue Geschichten erzählt. Ich kann im Orbit bleiben oder auf die Oberfläche runtergehen, um die Kontrolle über Planeten zu übernehmen.

    Ich übernehme immer wieder kleine Aufträge, betreibe Pickup and Deliver, erlebe immer neue Abenteuer.

    Jedes Volk, das ich erobere, gibt mir Truppen mit besonderen Fähigkeiten.

    Kämpfe führen nicht zum Verlust von Truppen, sonderm drängen Schiffe nur zurück.

    Das alles wie gewohnt wunderschön vom Autor illustriert.

    Ein klasse Spiel, das leider nie auf deutsch erschienen ist.

    Das schränkt die Anzahl meiner Mitspieler leider ein, es könnte viel öfter auf den Tisch kommen.


    9. #Hyperborea

    Nochmal 4X und nochmal ein grandioses Spiel, das viel zu wenig gewürdigt wird.

    Diesmal sind wir im Fantasysetting unterwegs und betreiben Bag-Building. Mit bunten, aus dem Sack gezogenen Klötzchen können wir auf unserem Playerboard und später auf weiteren Developmentkarten verschiedenen Aktionen aktivieren, bei denen wir Truppen aufs Feld bringen, uns bewegen, neue Fähigkeiten erwerben, angreifen und kämpfen, Festungen bauen, Schätze finden, Reliquien aus Gräbern plündern, uns ausbreiten um Gebiete zu besetzen und Siegpunkte zu erhalten.

    Der Bagbuildingaspekt und die daraus folgende Vielzahl an Entwicklungsmöglichkeiten machen wahnsinnig viel Spaß und machen jedes Spiel durch die vielen unterschiedlichen Developmentkarten anders.

    Gleichzeitig erfordert jede Entscheidung eine gute Taktik, denn ich entscheide, welche Farbe neue Klötzchen in meinem Beutel haben und wenn meine Truppe in eine Stadt zieht, um die dortigen Stadtaktionen zu aktivieren, das ist sie dort erstmal festgesetzt, bis ich alle meine gezogenen Klötzchen für Aktionen eingesetzt habe und einen Reset machen kann.

    Das sind einige sehr einzigartige Mechanismen eines hervorragenden Spiels,

    Die Erweiterung "Light and Shadow" bringt schwarze und weiße Spezialklötzchen dazu und ein paar Zusatzsachen, man braucht sie nicht unbedingt. Leider ist das Spiel meines Wissens out of Print, wer es kriegen kann, sollte zuschlagen.

    Und "schon" stoßen wir mit den nächsten zwei Plätzen bis zur Top Ten vor.

    Da kommt doch das Finale schon so langsam in den Blick.;)


    12. #MerchantOfVenus

    Wenn Pickup & Deliver, dann gehört dieses Spiel ganz vorne mit dabei.

    Als Besitzer eines kleinen Schiffes rauschen wir durch das Weltall und befördern Fracht und Passagiere von Hier nach Dort. Dabei orientieren wir uns an lukrativen Geschäften, um mit dem gewonnenen Geld die Fähigkeiten unseres Schiffes und des Piloten zu verbessern. Außerdem machen uns Weltraumphänomene, Piraten und manchmal auch der Zufall das Leben schwer.

    Ich mag das Spiel für sein stimmungsvolles Setting, die wunderbar abgefahrenen Waren (wer wollte nicht mal handeln mit reinrassigen Schrauben, Designer-Genen und Eigenschaften in Dosen) und die motivierenden Aufrüstungsmöglichkeiten beim Schiff.

    Nur die beschissenen kleinen Microgeldscheine sollte man demjenigen, der die entworfen hat, allesamt in den Allerwertesten schieben.

    Vergleichbare (auch coole) Spiele wie #Xia oder #Firefly müssen da zurücktreten. Nur drei Weltraumspiele sind noch besser - die folgen dann unter den besten 10.

    Übrigens: Ich bevorzuge klar die (neue) Standardversion vor der Classic.


    11. #Scythe

    So ganz hat es dann doch nicht mehr gelangt für die TopTen, wenngleich das Spiel ohne Zweifel ein tolles Spiel ist. Scythe ist eine interessante Mischung aus Eurogameressourcenmanagement und Area-Control Elementen.

    Hier kann man seinen Fortschritt sehr gut nachverfolgen und sein Tableau weiterentwickeln, Mechs und Arbeiter auf das Brett bringen und zugleich versuchen, über die Ausbreitung auf Ereignisfelder und die Fabrik seine Fähigkeiten und Möglichkeiten zu verbessern. Die speziellen Bewegungsregeln sind nicht immer eingängig, aber spannend, genau wie die assymetrischen Fähigkeiten der Fraktionen.

    Kampf kann Entscheidungen bringen, aber wer zuviel kämpft, wird zum harmlosen Opfer und leichter Beute.

    Mir gefällt auch die offene Möglichkeit, dass es die Spieler über die Sterne selbst in der Hand haben, was sie das Spiel beenden. Das eröffnet viele taktische Möglichkeiten.

    Das Material macht einfach Spaß. Ich habe mir (nachträglich) die "echten" Ressourcen gegönnt. Es ist ein genialer Kniff von Jamey Stegmeier, dass wir diese Ressourcen nicht sicher auf dem Tableau, sondern gefährdet auf dem Spielbrett lagern müssen. So droht immer die Gefahr, dass der Gegner mein Zeug klaut, wenn ich es nicht sichere. Auch das wunderbare Artwork der Karten und Tableaus sorgt für Stimmung und die sinnvollen Erweiterungen machen das Spiel noch besser. Nur die Fenris-Erweiterumg habe ich nicht, dafür kommt Scythe dann doch nicht oft genug auf den Tisch.

    Einmal haben wir es dann tatsächlich mal mit einer Siebener-Runde probiert, aber das war dann doch zuviel des Guten. Mit jeweils 25 min. Downtime nach jedem Zug, haben wir etwas zur Hälfte abgebrochen.

    O.k., ich gebe zu, nicht alles, was man tun kann, sollte man auch wirklich tun.

    Trotzdem ein klasse Spiel - allerdings gibt es noch mindestens 10 bessere, was uns nun zur Spitze dieser Topliste führt. Aber nicht heute - also Geduld und bis zum nächsten Mal.

    Kommen wir mal in den klassischen Euro-Bereich mit zwei der besten Exemplare dieser Kategorie:


    14. #Orleans

    Ist und bleibt eines meiner Lieblingsspiele und ein Perle des Bag-Building-Mechanismus.

    Schöne Vielfalt an interessanten Entscheidungsmöglichkeiten und die Herausforderung, immer einen Plan B im Hinterkopf zu haben, wenn ich nicht das aus dem Sack ziehe, was ich eigentlich wollte.

    Natürlich besitze ich die Deluxe-Holzmeeple-Edition und die Erweiterung "Handel & Intrige" - letztere gibt dem Spiel die schöne interaktive Würze. Natürlich habe ich als Koop-Muffel die entsprechende Erweiterung ausgelassen, ebenso die Legacy-Stories-Erweiterung.

    Was die wunderbaren Ortskarten angeht: Never, NEVER sollte man dieses Spiel mit kompletter Auswahl aus allen Karten spielen. Das überfordert die meisten, führt zu unnötiger Downtime und fördert Zeitgenossen, die immer stur diesselbe Strategie runterspielen.

    Nö, drei bis vier pro Sorte auslegen und du hast jedesmal neue Situationen, aus denen du das Beste machen musst. Orleans macht Spaß mit jeder Spielerzahl und kommt immer mal wieder auf den Tisch.


    13. #Trajan

    Der letzte Satz gilt auch uneingeschränkt für Trajan, mein liebster Stefan Feld .

    Obwohl es mir in voller Viererbesetzung am besten gefällt.

    Der geniale Mankala-Mechanismus und die ständige Jagd nach den besten Combos und Boni macht das Spiel zu einer kurzweiligen und gleichzeitig herausfordernden Spielerfahrung.

    Die hohe Interaktivität trägt zur Spannung bei. Gerne möchte man im alten Rom irgendwie alles machen und dabei seinen Mitspielern zuvorkommen. Warenkarten sammeln für bessere Sets, gute Bauplätze für gute Boni, fette Punkte mit den Legionären, viele Stimmen im Senat sammeln und natürlich neue Trajansplättchen für neue Zusatzaktionen. Und währenddessen immer den Wunsch des Volkes im Blick haben, das mal Brot, mal Kult und mal Spiele will, denn wer das ignoriert, kassiert Miese. Auch genial: Die vom Mankala-Mechanismus abhängige Anzahl an Zügen bis zum Rundenende!

    Da hatte ich gerade noch fest damit gerechnet, noch mindestens einen Zug zu machen und dann führt mein Mitspieler mit einem großen Run durch die Mankala-Schalen ein schnelles Jahresende herbei. Ärgerlich und grandios zugleich.

    Meine Empfehlung: Wer das Beste von Stefan Feld sucht, braucht Trajan (und BuBu).

    Schau an, ich dachte schon du machst hier die nächste „unvollendete“...:D

    Hä??? Wieso die nächste?

    Das wird alles noch fertig!

    Aber ich verstehe deine Sorge...bei dem hohen Alter.8o

    EDIT: Hey, war vielleicht doch keine so lustige Bemerkung in diesen Tagen - sorry dafür, war natürlich nicht so gemeint!:crying:

    Corona-Krise, man sitzt so zuhause rum und plötzlich kommt so ein Gedanke...da war doch noch was.....?! :/

    Ahhh...meine Top 90!8|

    Da wäre doch mal wieder Zeit für eine Fortsetzung dieses epischen Meisterwerkes.

    Und bitte! Keinen Spott mehr hier!

    Auch Meister wie George R.R. Martin brauchen für ihre Kunst ein kleiiiiiin wenig länger.


    16. #AlienFrontiers

    Einer der ersten erfolgreichen Kickstarter und Dice-Placer hat ja schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Trotzdem spiele ich das Spiel immer noch sehr gerne.

    Auch gerne zu fünft oder zu sechst, mich stört die zugegeben dann spürbare Downtime (weil man immer alle seine Würfel auf einmal pro Zug setzt) nicht besonders.

    Ich bin stolzer Besitzer der Big-Box mit allen Erweiterungen und das macht wirklich viel Spaß.

    Vor allem den Asteroidengürtel mit seinen interessanten Karten und Möglichkeiten würde ich nie mehr weglassen. Ich mag auch die coole 50er-Jahre-Retro-Optik.

    Thematisch wollen wir einen neuen Planeten besiedeln und fliegen dazu mit unseren (bis zu 6) Raumschiffen (=Würfeln) zu verschiedenen Stationen, auf denen wir Rohstoffe bekommen, neue Kolonien oder Schiffe konstruieren, Alien-Artefakte finden, die uns Vorteile geben oder dem Gegner auch schon mal was klauen können. Dabei müssen unsere Würfel den jeweils geforderten Vorgaben entsprechen. Letztendlich wollen wir unsere (in meiner Version sehr schicken kleinen) Kolonien auf bestimmten Sektionen des Planeten landen, um damit Gebietsvorteile und am Ende Siegpunkte zu erhalten. Hier hat Alien Frontiers denn auch einiges an Gebietskontrolle mit im Gepäck, denn bei zunehmender Spieldauer wird es eng und man rangelt um die Kontrolle.

    Auch dafür gibt es Karten, die Kolonien noch versetzen und neue Mehrheiten schaffen.

    Inzwischen gibt es natürlich unzählige weitere Dice-Placer (die letzten beiden, die ich aktuell gespielt habe waren #RisetoNobility und #TheMagnificent ) aber den Charme und Spielspaß von Alien Frontiers haben nur wenige erreicht.


    15. #Innovation

    Für mich eines der besten Kartenspiele ever.

    Ein wahrhaft innovatives Karten-Civ-Spiel mit außergewöhnlicher Spieltiefe und immer wieder überraschenden Wendungen im Spielverlauf.

    Ich habe nur das Grundspiel und bin so was von froh, dass ich das Ding damals über Schwerkraft auf Deutsch erwerben konnte. Inzwischen ist die deutsche Version ja längst vergriffen und es ist echt traurig, dass die Erweiterungen nie auf Deutsch erschienen sind.

    Die Texte sind schon nicht ohne und manchmal muss man schon genau lesen, was jetzt wie passiert oder sich verändert.

    Es ist gar nicht so leicht zu beschreiben, was Innovation so grandios und speziell macht.

    Die immer wieder krassen, den Spielverlauf verändernden Karteneffekte im Zusammenwirken der jeweiligen Symbole sind wohl das Geheimnis dieses Meisterwerkes.

    Hatte ich eben noch eine coole Combo, die mir gewaltige Vorteile verschafften, so ist das im nächsten Moment schon nichts mehr wert, weil der Gegner mir die Karte geklaut hat, sie unschädlich macht, weil er nun genauso viele Symbole wie ich hat oder sogar eine noch viel krassere Kartencombo bekommen hat. Ich kenne kein Spiel, bei dem unzählige Male die Vorteile im Spiel durch so krasse Wendungen durcheinander gewirbelt werden. Dabei fühlt sich das Ganze nie unsteuerbar oder völlig glückslastig an, ich kann immer wieder hoffen, mit eigenen Aktion wieder zu kontern.

    Innovation ist böse, mega interaktiv und echt fies, aber es macht einen unfassbaren Spaß.

    Dieses Spiel ist klein vom Materialaufwand (das schreibe ich gerade nach einer Erstpartie #Monumental - ein Spiel das GROSS an Materialaufwand ist) aber riesig an Spielspaß.

    Platz 15 - aber mit klarer Tendenz in die Top-Ten. Wirklich!

    Unbedingt spielen! Und wer es noch auf deutsch irgendwo kriegt...unbedingt zuschlagen!

    Wow - 2 Plätze in 3 Monaten, da kommt man ja mit dem lesen gar nicht hinterher.

    Dann ist Platz 1 schon Weihnachten 2022 zu erwarten, was für eine Hektik...8o
    Nichtsdestotrotz 2 schöne Titel, weiter so.

    Ist doch schön, wenn man noch was hat, auf das man sich freuen kann.:xmas:

    Es ist Weihnachten - da könnte ich doch noch mal zwei weitere Plätze meiner immer noch hochaktuellen Topliste raushauen...


    18. #Funkenschlag

    Der Klassiker von Friedemann Friese gehört für mich zu den Evergreens im Spieleregal und wird von Zeit zu Zeit immer mal wieder gerne auf den Tisch gebracht.

    Da ich auf öfter mal 5-6 Leute am Tisch habe, gehört es (wie z.B. #Viticulture) zu den Spielen, die zu fünft oder sechst gut funktionieren. Gerade die Versteigerung der Kraftwerke macht in größerer Besetzung gefühlt noch mehr Spaß und das Gerangel um die Anschlussmöglichkeiten in den Städten ist klasse.

    Unnötig zu erwähnen, dass das Thema immer noch oder wieder hochaktuell ist.

    Wo sonst in Deutschland kann man den Klimawandel noch bekämpfen, indem man beherzt ein neues Atomkraftwerk baut und damit als Energieversorger gutes Geld verdient.

    Ich persönlich besitze die Deluxe-Ausgabe und die reicht mir völlig. Zig Erweiterungen und Spielpläne brauche ich nicht.


    17. #AufbruchzumrotenPlaneten

    Wo wir schon bei Spielen sind, die auch gut zu fünft oder sechst sind, müssen wir an dieser Stelle natürlich Aufbruch zum roten Planeten erwähnen.

    Wir wollen unsere Astronauten (dargestellt mit niedlichen kleinen Minis) möglichst zahlreich zum Mars transferieren und platzieren sie dazu in den bereitstehenden Raumschiffen, die alle unterschiedliche Zielgebiete auf dem roten Planeten ansteuern. Ziel ist es, möglichst viele Marsgebiete via Area-Control mit der Mehrheit meiner Raumfahrer zu übernehmen und dabei auch bestimmte Zielkarten zu erfüllen.

    Das wollen natürlich unsere Gegner auch und der äußerst spaßige Mechanismus dahinter führt zu einem gnadenlosen, aber dennoch extrem witzigen Hauen und Stechen.

    Alle Mitspieler spielen nämlich verdeckt eine ihrer unterschiedlichen Aktionskarten aus.

    Dann drehen alle gleichzeitig um und nach einer festgelegten Reihenfolge, die durch die Zahl auf der Aktion definiert ist, werden die Aktionen wie ein Countdown aktiviert.

    Potentiell stärkere Aktionen sind da meist später dran und können u.U. gar nicht mehr so funktionieren, weil vorher der Gegner bereits mit seiner Aktion Chaos angerichtet hat.

    Da werden Raumschiffe vorzeitig durch Sabotage in die Luft gejagt, starten zu früh mit weniger Besatzung obwohl ich durch meine Karte doch noch mehrere Astronauten einsteigen lassen wollte.

    Da ändert der liebe Mitspieler mal kurz vor Start noch das Zielgebiet und das Schiff mit meinen mutigen Raumfahrern fliegt ganz woanders hin, obwohl ich doch gerade schon mit Übernahme eines bestimmten Gebietes gerechnet hatte.

    Jede ausgespielte Aktionskarte steht mir in der folgenden Runde nicht mehr zur Verfügung, bis ich irgendwann mit einer bestimmten Aktionskarte wieder alle bereits ausgespielten Karten zurück auf die Hand bekomme.

    Das ganze ist ein Riesenspaß, ist natürlich in größerer Spieleranzahl eher wenig planbar, aber dafür umso lustiger. Und das mit fast keiner Downtime, da ja immer alle ihre Karten simultan spielen und beim Aktionscountdown jeder involviert ist.

    Wirklich ein tolles Spiel.

    Ups, da hatte ich doch fast vergessen, dass noch 20 Plätze fehlen.:)

    Also, auf zur Top 20...


    20. #RajasOfTheGanges

    Eine Partie Rajas geht eigentlich immer.

    Ein wunderbar leichtgängiges Worker-Placement-Spiel, bei dem Würfel mit ihren verschiedenen Farben und gewürfelten Zahlen eine wichtige Ressource darstellen.

    Leichtgängig, aber doch immer mit interessanten Entscheidungen.

    Eine tolle Idee sind die gegenläufigen Siegpunktleisten über Geld und Ruhm, die gleichzeitig das Spielende auslösen, wenn sie sich treffen.

    Dazu kommt das spannende Erwerben und Plazieren der Gebäudeteile auf dem Spielertableau und das damit verbundene Timing der möglichen Boni, auch beim Voranschreiten auf dem Fluss.

    Dazu sieht das Spiel wunderschön aus und lädt einfach zum Mitspielen ein.

    Rajas gefällt Gelegenheitsspielern und Vielspielern oft gleichermaßen gut und ist bei mir eigentlich noch in keiner Runde gefloppt. Gehört zu meinen meistgespielten Spielen.

    Aber das gilt ja für fast alle Spiele, die hier noch kommen.


    19. #RoboRally

    Na, das gehört sicher zu den ältesten Spielen in dieser Topliste, aber dieser zeitlose Klassiker darf hier nicht fehlen.

    Ich gebe zu, dass die Anzahl der gespielten Partien in den letzten Jahren sehr überschaubar ist, aber egal, denn dieses Spiel hat einen All-time-Favorite-Bonus.

    Was haben wir vor Jahren einen Spaß in unzähligen Partien Robo Rally gehabt.

    Der geniale Programmiermechanismus und das dann folgende Chaos, wenn die Robos sich gegenseitig ausmanövrierten und mein schöner Plan sich plötzlich in Luft auflöste, während mein Robo ins Verderben stürzte oder auf einem Förderband ins Nirgendwo raste.

    Mit den Erweiterungen kamen dann weitere Schikanen, Laser, Öl u.v.m. dazu, kurz ein Heidenspaß.

    Robo Rally wird immer bei mir in nostalgischer Erinnerung einen Platz im Herzen haben und während ich dies schreibe, habe ich eigentlich mal wieder Lust auf eine Partie.

    22. #Imperialism-RoadtoDomination

    Sicherlich ist mein hohes Ranking für dieses Spiel ziemlich überraschend.

    Das Spiel vom polnischen Verlag G3 wurde seinerzeit durch die Spieleschmiede auf deutsch lokalisiert.

    Ich habe es inzwischen schon viele Male gespielt und bin nach wie vor recht angetan.

    Wir kontrollieren Großmächte zwischen dem 15. Und 19. Jahrhundert und versuchen, unsere Nation in das mächtigste Imperium zu verwandeln. Dazu treiben wir wirtschaftliche, zivilisatorische und gesellschaftliche Errungenschaften voran, bauen Heer und Flotte aus und erlangen die Kontrolle über immer mehr Länder und Kolonien, die uns neue Rohstoffe und Möglichkeiten geben.

    Im Prinzip läuft das alles über Karten, die wir erwerben und damit auf verschiedensten Leisten voranschreiten. Hört sich eher unspannend an, ist aber hochinteraktiv, weil wir über Kriege, Intrigen, Verschwörungen, Ereignisse und Machtkarten den Gegnern immer wieder das Leben schwer machen können. So kann man mit Verschwörungskarten zum Beispiel Dukaten stehlen oder mit positiven Machtkarten die eigenen Fähigkeiten durch dauerhafte Effekte verbessern oder durch negative Effekte anderer Machtkarten den Gegner ausbremsen.

    Auch ein Religionswechsel kann im späteren Spielverlauf durchaus Vorteile bringen.

    Da man aus den Aktionen Entwicklung/Intrige/Eroberung/Krieg und Steuern auch jede Runde (ähnlich wie bei #Scythe eine andere wählen muss und die entsprechenden Karten vom sogenannten Vorsehungsstapel zufällig zieht, gilt es immer wieder, aus den vorhandenen Möglichkeiten das beste zu machen.

    Es kann manchmal in dem Spiel durchaus zu einem Runaway-Leader-Problem kommen, aber durch die zwei Militäroptionen Heer und Flotte kann ein Spieler mit starker Landstreitmacht dennoch für Seekriege anfällig schwach sein und umgekehrt.

    Mir macht das Spiel immer noch viel Spaß und wer interessiert ist, wird es wahrscheinlich recht günstig erwerben können.


    21. #Pulsar2849

    Vladimir Suchy ist ja zur Zeit mit seinem aktuellen Hit #UnderwaterCities hoch im Kurs und auch ich bin ein großer Fan dieses Spiels.

    Der Vorgänger Pulsar2849 ist aber ebenfalls ein klasse Spiel, das ich immer wieder gerne spiele.

    In der Zukunft düsen wir durchs All und zapfen die Energie von Pulsaren an.

    Das Spiel ist ein futuristischer Dice-Placer mit einiger interessanten Mechanik.

    Die benötigten Würfel werden nämlich gedraftet und je nach Wert der Würfe ein Mittelwert festgelegt, von dem ausgehend jeder Würfel unterschiedlich wertvoll wird. So können kleinere Augenzahlen mir zwar weniger Vorteile für die Aktionen verschaffen, aber mich beim Draften in der wichtigen Spielerreihenfolge nach vorne bringen oder mir mehr Technikcubes verschaffen, die mir wieder woanders mehr Siegpunkte bringen.

    Umgekehrt bringen mir hohe Würfel tolle Aktionen, werfen mich aber in der Spielerreihenfolge weit zurück.

    Möglichkeiten, meine Würfel sinnvoll einzusetzen, gibt es viele, auf dem Hauptspielbrett mit immer neuen coolen Fähigkeiten und Boni und auch auf meinem eigenen Playerboard, das, asymmetrisch für jeden etwas anders, ebenfalls Vorteile und Ziele anzeigt.

    Bei Pulsar würde man gerne so viel machen, muss aber ständig Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen aus den wenigen Aktionen/Würfeln das Beste machen. Und immer einen Plan B oder C haben, wenn die lieben Mitspieler einem den fest eingeplanten Würfel vor der Nase wegschnappen.

    Kleiner Wermutstropfen: Die Iconografie dieses Spiel finde ich ziemlich gewöhnungsbedürftig und muss immer noch ständig nachschauen, was jetzt wie wo gemeint ist.

    Dennoch ein tolles Spiel - gaaanz knapp an meiner Top 20 vorbeigeschrammt.

    Also, nun kann es dann bald mit der Top 20 weitergehen.

    Na, dachtet ihr schon, ich wäre verschollen und dieser Thread gestorben? Weit gefehlt! Es geht natürlich weiter...


    24. #MechsVSMininons

    Dieses Spiel ist ein Phänomen.

    Da haut Riot Games, die ja sonst im PC-Spiel-Bereich erfolgreich unterwegs sind, mal eben ein Spiel raus, das einen umhaut - und ist durchaus auch wörtlich zu nehmen, denn die Spieleschachtel und ihr Inhalt kommt in gigantischen Dimensionen daher.

    Massenhaft Material vom feinsten, Miniaturen, zum Teil prepainted, dazu ein riesiger Oberboss - natürlich in Farbe - ein durchdachtes und tolles Inlay mit mehreren Lagen und dazu noch ein hervorragendes missionsbasiertes Spiel.

    Und das alles zu einem unfassbar günstigen Preis/Leistungsverhältnis für unter 100 €!

    Als dann auch noch eine deutsche Version erschien, musste ich zuschlagen - und habe es nicht bereut.

    Im Kern haben wir hier ein kooperatives Programmierspiel vor uns, das auch leichten Legacycharakter hat, denn die 10 Missionen bauen durch eine lose Handlung aufeinander auf, bringen immer einige neue Karten und spielen sich aber alle eigenständig.

    Dabei lernen unsere Helden, die auf ihren programmierten Robotgefährten umhermanövrieren und dabei Gegner plattwalzen oder abschießen, in jeder Mission neue individuelle Sonderfähigkeiten, die sie zur nächsten Mission mitnehmen können.

    Wer #RoboRally kennt, weiß, wie das funktioniert - allerdings haben wir hier unser Programmierboard, dessen Plätze wir nach und nach mit Karten füllen. Umprogrammierungen sind gar nicht so einfach und wollen wohl durchdacht sein.

    Manche Befehle verändern die Bewegung, manche aktivieren Waffen und andere tun beides.

    Dabei lässt sich jeder Befehl bis auf Stufe drei upgraden.

    Mancher Schaden, den uns die Gegner zufügen wirbelt unsere Programmierung durcheinander und erfordert Reparaturmaßnahmen.

    Die Missionen sind spannend und herausfordernd, werden toll, mit jeweils versiegelten Umschlägen präsentiert und machen viel Spaß. Ein klasse Spiel - selbst für Koop-Muffel wie mich.

    Wenn es doch nur nicht so viel Platz im Regal einnehmen würde.

    Aber man kann nicht alles haben.


    23. #51stState (Master Set)

    Wieder einmal hat es uns in die Postapokalypse verschlagen, wo wir mit unserer Gang eine neue Basis aufbauen und vergrößern können und dabei zugleich den Gegnern, die das Gleiche vorhaben, kräftig in die Suppe spucken.

    Das Ganze läuft kartengesteuert, das heißt, nach und nach werden neue Karten verfügbar, mit denen wir Gebäude errichten können, die immer mehr Ressourcen und Handlungsoptionen geben.

    Jede Gang hat andere Stärken und muss deshalb ganz unterschiedlich gespielt werden.

    Neben dem Aufbau der eigenen Basis, kann ich auch den Gegner angreifen, um seine Gebäude zu zerstören und Ressourcen von ihm zu erlangen. Das Ganze spielt sich sehr flüssig, hat mit den Holzressourcen tolles Material und besitzt viel Interaktivität, allerdings auch durchaus der aggressiveren Art. Man kann halt nicht einfach so zulassen, dass der Gegner seine Engine aufbaut. In der Tat ist 51st State ein konfrontativer Enginebuilder mit starkem Thema. Die Postapokalypse ist halt kein Ponyhof.

    Auch für Abwechslung ist gesorgt, denn mehrere unterschiedliche Decks neuer Karten bringen immer wieder neue Ideen und Möglichkeiten mit sich. Für mich ist das Spiel in erster Linie etwas für zwei Spieler, wenngleich auch bis vier mitspielen können. Habe es selber aber fast nur als Zweier gespielt.

    51st State ist bekanntlich ein spielmechanischer Bruder von #Imperial Settlers , aber das hat mich völlig kalt gelassen.

    Nö, dann lieber auf den Spuren von Mad Max und Co. durch die Zukunft marodieren.

    Bezüglich deiner Nummer 25 kann ich nur zustimmen, allerdings hat in unserer Runde (mehrere 2-Spieler Spiele + ein paar 8-Spieler Spiele) das doch recht gravierende "multiplayer solitaire" Problem das Spiel auf ewig in die Schachtel verbannt, weshalb es dann auch schlussendlich meine Sammlung verlassen musste.

    Danke für deine positive Rückmeldung.

    Zum Thema "multiplayer solitaire" - das fand ich bei #SteampunkRally jetzt gar nicht so solitär, weil man einerseits ja im Rennen auf dem Spielplan konkurriert und andererseits ja jede Runde die Karten draftet.

    Da war für mich #RollfortheGalaxy wesentlich solitärer.

    26. #Viticulture

    Was soll man über diesen modernen Klassiker noch viel sagen?

    Weinanbau und Verkauf im Worker-Placement-Stil vom Feinsten.

    Ein - im wahrsten Sinne des Wortes - schönes Spiel, das immer wieder auch Gelegenheitsspieler begeistert.

    Ich habe die Essential-Edition und davon auch die Tuscany-Erweiterung.

    Ich spiele sowohl mit, als auch ohne Erweiterung gerne und im Gegensatz zu manchen hier habe ich kein Problem damit, dass die vielfältigen Besucherkarten auch andere Wege zum Sieg ermöglichen. Auf die Besucher vom Rheingau habe ich deshalb bisher verzichtet.

    Viticulture ist für mich das Weinspiel meines Vertrauens, das ich immer wieder gerne auf den Tisch bringe.

    Auf #Vinhos habe ich dafür verzichtet - käme viel zu selten zur Geltung.


    25. #SteampunkRally

    Ein klasse Rennspiel von Roxley, das für mich unverständlicherweise nie auf Deutsch erschienen ist.

    Eine echte Perle für jede Spielesammlung!

    Das Rennen ist eigentlich nur der Hintergrund für ein Spiel mit Dice-Placement und Karten-Draft.

    Zur Jahrhundertwende ins zwanzigste Jahrhundert nehmen berühmte Erfinder und Wissenschaftler (z.B. Albert Einstein oder Nikola Tesla) an einem denkwürdigen Rennen teil. Sie bestreiten es mit selbst zusammengebauten Erfindungen, die sie während des Rennens immer größer zusammenschrauben und damit verbessern.

    So entstehen die verrücktesten Fortbewegungsmittel. Spieltechnisch bauen wir die Maschinen aus verschiedenen Sorten gedrafteter Karten zusammen, die wir dann, so, dass sie passen in unser bereits ausliegendes Vehikel (=Kartenauslage) passend dranschrauben, also anlegen können, wobei es unterschiedliche Teile gibt wie Bodenteile - meist zur Fortbewegung - , Mittelteile und Dachteile. Gedraftet werden diese Karten, zu denen noch Karten mit Sonderfähigkeiten kommen, von verschiedenen Stapeln und anschließend in klassischem 7Wonders Draft, also eine von vier Karten behalten, Rest weitergeben an den Nachbarn.

    Der Clou ist dann die Aktivierung der verschiedenen Fähigkeiten der Karten via Würfel, die wir werfen und dann in die Maschinen einsetzen. Es gibt blaue Dampfwürfel, gelbe Elektrizitätswürfel und rote Hitzewürfel und diese bewirken unterschiedliche Effekte.

    Manche sorgen für Fortbewegung, einige geben Schilde oder bewirken kurzzeitige Flugfähigkeit und wieder andere besorgen notwendige neue Würfel oder geben Zahnräder, die Würfel manipulieren oder Schaden reparieren.

    Unsere eingesetzten Würfel verbrauchen sich nämlich Runde für Runde bzw. sie verstopfen unsere Slots und verhindern einige Runden, dass die Aktion dieses Maschinenteils mit neuen Würfeln erneut aktiviert wird.

    Und wenn wir nicht aufpassen und in Hindernisse crashen, dann fliegt uns unsere schöne Erfindung bei einer gewissen Anzahl von Schadenspunkten um die Ohren.

    Das alles klingt vielleicht jetzt komplizierter, als es tatsächlich ist, denn Steampunk Rally begeistert mit dieser gelungenen Mischung von interessanten Mechanismen und kann - ohne viel zusätzlicher Downtime, denn das eigentliche Anbauen neuer Maschinenteile und Plazieren der Würfel kann nach dem Draft parallel jede Runde passieren - mit bis zu 8 Leuten gespielt werden.

    Das Ganze ist ein Riesenspaß und ein echt tolles Brettspiel.

    Mache Eier Yuri thatmountain! Meine Top 130 ist fertig und steht in der Pipeline bereit 8o

    Lg

    Du hast vollkommen recht und deshalb geht es jetzt gleich hier weiter, ich versuche, dran zu bleiben.

    Ansonsten - fühl dich frei, deine Liste schon mal zu starten, vielleicht wirst du ja noch vor mir fertig.;)

    Also denn, let's go...


    28. #TheManhattanProject

    Und ein weiterer Worker-Placer, aber diesmal einer mit einem sehr speziellen Thema.

    Wir sind im Kalten Krieg und nehmen am Wettlauf um die besten und größten Atombomben teil.

    Sicher kein Thema für jeden und ich verstehe durchaus, wenn mancher sich schwertut, mitzuspielen.

    Wen das nicht stört, der bekommt ein sehr stimmungsvolles und interaktives Wettrennen im Bombenbau geliefert, das mit seinem Artwork den Flair der 50er-Jahre atmet. Wir können unsere Arbeiter weiterschulen zu Ingenieuren oder Wissenschaftlern, erwerben bessere Gebäude zum Ressourcen-Erwerb und können mit Bombern dem Gegner das Leben schwer machen und Gebäude temporär lahmlegen, was dieser wiederum mit Jägern verhindern kann.

    Neben Plutonium- und Uranbomben können wir zusätzlich auch Wasserstoffbomben bauen und dürfen mit Spionen auch die Gebäude des Gegners nutzen, die dann für ihn selbst gesperrt sind.

    Mir gefällt es aufgrund des Themas und der überdurchschnittlichen Interaktivität sehr und ich spiele es leider viel zu selten.

    Das wäre übrigens mal ein Spiel für eine coole Deluxe-Ausgabe mit Worker- und Flugzeugminiaturen und Ressourcen, die mehr daher machen als ein paar farbige Klötzchen. Braucht man nicht, wäre aber nice


    27. #WhistleStop

    Ich bin jetzt nicht der große Eisenbahnspielexperte, aber das hier gefällt mir sehr gut.

    Bei Whistle-Stop starten wir im Osten der USA auf einem festgelegten Spielfeldrahmen mit bis zu fünf Spielern und einer festgelegten Anzahl von Loks in zarten Pastellfarben ( Torlok wunderschön, gell?) und fahren stetig Richtung Westküste.

    Wir können aus verschiedensten Routen wählen und schreiten voran, indem wir nach und nach mit Hexfeldplättchen unseren Weg legen. Diese sind sehr vielfältig und doch so genial gestaltet, dass sie immer irgendwie passen. Dabei müssen wir darauf achten, dass uns unterwegs der Treibstoff in Form von Kohle oder Whistles nicht ausgeht, denn damit können wir weiterfahren. Unterwegs können wir Rohstoffe verschiedener Kategorie sammeln oder eintauschen, Aktien verschiedener Firmen erwerben, Gold als weitere Siegpunktquelle finden, unsere Loks mit Upgrades aufrüsten und am Ende für jede Resourcenkombination auf den Zielhexfeldern (diese liegen schon fest bei Spielbeginn) Boni und Siegpunkte scheffeln. Dabei muss ich mit meinen Loks durchaus taktisch planen, denn man kann auch Wege für den Gegner blockieren und am Schluss wird nicht jede Lok immer ihr Ziel erreichen. Mit der Rocky Mountains -Erweiterung gibt es noch mehr Varianz durch weitere besondere Gebäude und Zielfelder und vor allem durch einen neuen Mittelteil, der mir zusätzliche Boni, aber auch Nachteile für die Alternativ-Strecke über die Berge gibt, so dass es abzuwägen gilt, wieviel Risiko ich mit jeder Lok eingehen will.

    Whistle-Stop spielt sich locker und flüssig, hat nicht allzu viele Regeln und doch jede Menge interessanten Tiefgang, Entscheidungen und Herausforderungen. Schade, dass es bis jetzt nie auf Deutsch erschienen ist, aber bis auf die Regeln ist es weitgehend sprachneutral.

    Dann steigen wir mal ein in die TOP 30.


    30. #AveRoma

    Manch einer behauptet ja, im Worker-Placement-Genre wäre alles schon ausgelutscht und es gäbe keine Innovationen mehr.

    In Ave Roma zeigt der ungarische Autor Attila Szögyi (aktuelles Spiel: #Prehistory) dass es noch interessante Ideen gibt.

    In Ave Roma wollen wir im alten Rom zu Reichtum und Macht kommen, indem wir Einfluss und Ressourcen aus Provinzen erlangen, politischen Einfluss vergrößern, Gebäude kaufen, das Heer unterstützen oder Senatoren beeinflussen.

    Soweit so konventionell.

    In diesem Spiel hat jedoch keiner persönliche Arbeiter, sondern jeder besitzt am Anfang fünf Worker, mit Nummer 1-5, die er einsetzen kann. Bei manchen Aktionen sind niedrige Zahlen besser, bei anderen wiederum hohe.

    Am Ende jeder Runde werden die Arbeiter in umgekehrter Zugreihenfolge nach einem interessanten Mechanismus zurückgenommen, man nimmt nämlich von einem Aktionsfeld bis zu fünf Arbeiter, die dort stehen zurück. Sind es weniger, muss man warten, bis man wieder an der Reihe ist, um dann wieder von einem Aktionsfeld Arbeiter zurückzunehmen.

    Die Gesamtsumme des neuen fünfteiligen Arbeiterbestandes bestimmt dann die neue Zugreihenfolge der nächsten Runde.

    Dieser Mechanismus ergibt jede Menge spannende Entscheidungsmöglichkeiten - nicht nur beim Einsetzen, sondern auch beim Zurücknehmen der Worker.

    Dazu kommt das runde, sehr toll gestaltete Spielbrett und die übersichtlichen, wenn auch etwas kleinen Playerboards, auf denen wir unsere sechs Ressourcen managen. Auch hier gibt es einen originellen Kniff: Von jeder Ressource können wir maximal drei lagern, bekommen wir mehr, können wir den Überschuss entweder zu Geld machen oder unseren sogenannten Surplus ansammeln, mit dieser Extraressource können wir Kriege unterstützen und politischen Einfluss gewinnen.

    Ave Roma bieten ein Füllhorn an verzahnten Mechanismen und Möglichkeiten, das Spiel zu gewinnen. In der damaligen Kickstarterversion gab es noch zusätzliche Module, von denen einige das Spiel nochmals interessanter und komplexer machen.

    Für mich ein richtig klasse Spiel, angesiedelt im Expertenbereich, das jeder WP-Liebhaber im Regal haben sollte.


    29. #ExodusFleet

    In der Zukunft ist unsere Erde durch Krieg, Umweltzerstörung und Ausbeutung unbewohnbar geworden und die Menschheit muss sich in den Tiefen des Weltalls neue Siedlungsmöglichkeiten suchen.

    Fünf verschiedene Clans, mit unterschiedlichen Anschauungen und Fähigkeiten haben es sich zur Aufgabe gemacht, die beste und größte Rettungs- und Weltenflotte zu bauen und in der kurzen Zeit, die noch verbleibt, möglichst viele Erdbewohner zu retten und auf die Raumschiffe unseres Clans zu bringen.

    Dazu betreiben wir auf umliegenden Himmelskörpern Bergbau, um an Ressourcen zu kommen, verschaffen uns Geld, kaufen bzw. bauen damit neue Schiffe, welche wiederum alle uns wieder neue und bessere Fähigkeiten geben.

    Durch Forschung bekommen wir Karten mit Bonusaktionen bzw. Fähigkeiten und mit Transport, wofür wir Treibstoff benötigen, evakuieren wir immer mehr Leute auf unsere Schiffe, auf denen wir hoffentlich auch genügend Platz haben, denn der Platz für Ressourcen, Treibstoff und Menschen ist auf jedem Schiff unterschiedlich limitiert.

    Exodus Fleet von TMG ist im Kern ein cooles Engine-Building-Spiel mit Auktionsmechanismus.

    Auf fast jede Aktion bieten wir um die besseren Möglichkeiten mit dem Geld unseres Einkommens.

    Wer das Bieten gewinnt, hat den Erstzugriff auf die Auslage neuer Schiffe, bekommt einen Rabatt beim Bauen, darf mehr Einwohner evakuieren und bekommt mehr Ressourcen beim Mining.

    Wer Auktionen mag, der sollte sich dieses Spiel unbedingt mal anschauen. Gerade bei vier oder fünf Spielern entfaltet dieses Spiel seine ganzen Möglichkeiten und den vollen Spielspaß.

    Am Ende bekommen wir Punkte für die Anzahl unserer Schiffe und deren Bonusfähigkeiten bzw. Zugehörigkeit zur eigen Fraktion und natürlich für evakuierte Bevölkerung.

    Einziges Manko: Die besonderen Fähigkeiten der einzelnen Schiffe sind leider ziemlich klein auf den Schiffskarten gedruckt, so dass man sich vor dem Neuerwerb immer wieder die Karten aus der Nähe anschauen muss und evtl. aus der Auslage auf die Hand zum Lesen nehmen muss. Das verzögert das Ganze natürlich. Außerdem gibt es Exodus Fleet leider nur auf englisch und das sollte man schon können, um all die verschiedenen Fähigkeiten auch zu verstehen.

    Le Havre spielt sich mit jeder Spielerzahl hervorragend

    zu Fünft möchte ich aber nur mit ausgewählten Exemplaren spielen ;)

    Ja, ich verstehe, was du meinst, aber es war gar nicht so schlimm.

    Von fünf beim letzten Mal waren tatsächlich drei Erstspieler dabei und es ging ganz gut. Ich finde die Downtime hält sich doch in Grenzen. Übrigens: Mit derselben Truppe (plus weitere zwei Mitspieler) spiele ich demnächst #Scythe zu siebt.:)

    Ich bin da ziemlich schmerzfrei - lieber zuviele als zuwenig Mitspieler.

    Weiter geht es mit zwei tollen Eurogames, die ich beide in den letzten Monaten mehrfach gespielt habe:


    32. #Calimala

    Ein toller Spielworxx/Blackfire Titel, der aus verschiedenen Gründen wirklich zu empfehlen ist.

    Thematisch werden hier keine Originalitätsbäume ausgerissen, aber das macht nichts.

    Wir sind Stoffhändler in Florenz und wollen nach der Herstellung unsere kostbaren Waren auf dem Landweg und auf dem Seeweg zu je drei unterschiedlichen Zielorten liefern.

    Für die Zielorte, die auf dem Landweg erreichbar sind müssen wir vor Ort jeweils ein Kontor gebaut haben, für die Zielorte über See brauchen wir Schiffe. Gleichzeitig helfen wir durch Spenden von Rohstoffen und Marmorfiguren beim Bau und der Ausstattung von wunderbaren Kirchen in Florenz.

    Herzstück ist der clevere Worker-Placement-Mechanismus, der dem ganzen zugrunde liegt.

    Wir haben (je nach Spieleranzahl) eine unterschiedliche Anzahl an Scheiben zur Verfügung, mit der wir insgesamt neun verschiedene Aktionen, die jedes Spiel neu verteilt werden, aktivieren können.

    Die Aktionen sind in einem 3x3 Raster verteilt, wobei ich meine Scheibe jeweils zwischen zwei Aktionen plaziere und damit beide aktiviere und ausführen kann. Gleichzeitig werden aber auch die darunter liegenden Scheiben, die bereits vorher von mir oder vom Gegner plaziert wurden ausgelöst und können ebenfalls die beiden Aktionen erneut ausführen.

    Erst die vierte oben plazierte Scheibe löst eine Wertung aus, für die die unterste Scheibe auf das nächste freie Wertungsplättchen wandert. Auch die Reihenfolge dieser Wertungen wird in jedem Spiel am Anfang zufällig ermittelt, ist aber dann von Anfang an klar.

    So gibt es Wertungen, für die jeweils meisten Rohstoffe Holz, Stein, Marmor, die am meisten belieferten Städte pro Stadt, die meisten Seelieferungen, für jede Kirche die meisten Rohstoffspenden usw.

    Was in dieser Beschreibung eher dröge klingt, entfaltet im Spiel sein enormes Potential, da man durch eine Scheibenplazierung viele weitere Nachfolgeaktionen und ggf. Wertungen auslöst und manche davon vielleicht lieber noch hinauszögern wollte.

    Dazu kommen noch weiße Scheiben, die mir als Joker doppelte Aktionen bringen, aber später bei weiterer Auslösung nichts mehr bringen, allerdings dem, der sie zur Wertung bringt eine eigene Scheibe zurückgibt, sowie Aktionskarten, die ich bekomme, wenn ich eine der beiden Aktionen aufgrund von fehlenden Rohstoffen nicht ausführen kann und die mir später zusätzliche Aktionen ermöglichen.

    Das Ganze spielt sich ziemlich eingängig und läuft mit vier und fünf Spielern zur Hochform auf, weil man enorme Interaktion und kaum Downtime hat. Es ist auch für Gelegenheitsspieler schnell zu verstehen und es macht Spaß, auf seinem Spielertableau mit der Anzahl der Werkstätten, Schiffe und Kontore auch die Möglichkeiten zu erweitern.

    Vor allem der geniale Einsetz- und Wertungsmechanismus ist der Grund, warum Autor Fabio Lopiano zurecht mit Calimala den Hippodice-Wettbewerb 2016 gewonnen hat.

    Dieses Spiel gehört für jeden, der gute Eurogames mag unbedingt in die Sammlung.


    31. #LeHavre

    Natürlich kann man den letzten Satz auch ebenso für dieses Spiel aussprechen.

    Le Havre ist mit riesengroßem Abstand mein liebstes Uwe-Rosenberg-Spiel und das natürlich vollkommen zurecht.

    Der elegante Mechanismus, mit dem man Rohstoffe bekommt und damit Gebäude bauen kann sucht seinesgleichen und spielt sich einfach wunderbar fluffig. Schiff setzen, Rohstoffe auffüllen, Rohstoffe abgreifen oder Gebäude bauen oder kaufen.

    Jedes Gebäude hat seine besonderen Fähigkeiten, mit denen ich Rohstoffe vermehren, veredeln, zu Geld machen oder verkaufen kann. Dazu die Sorge, seine Arbeiter immer wieder zu ernähren und durch den Bau von Schiffen, die Sorge beträchtlich zu verringern und zugleich in eine gute Geldanlage für die Schlusswertung zu investieren.

    Durch die gut durchdachte Regelung zur Auslage der gemischten Gebäude in drei Stapeln kommt in jedem Spiel wieder eine neue völlig andere Konstellation zustande, die für jedes neue Spiel neue Strategien erfordert.

    Und dann die vielen grandiosen Sondergebäude, von denen ja in jedem Spiel nur ein Bruchteil ins Spiel kommt.

    Ach, wie schön war der Moment neulich, als kurz vor meinem Zug das Toilettenhäuschen ins Spiel kam, das ich dann mit einem Lächeln für einmal Ziegel bauen konnte und damit mal auf die Schnelle für diesen läppischen Preis 12 Siegpunkte einheimste.

    Ich liebe die stets neuen Möglichkeiten, sich mit Produktionsketten seine Engine aufzubauen, aber auch die taktischen Möglichkeiten, gegen eine Eintrittsgebühr auch Gebäude vom Gegner benutzen zu können und ggf. auch aus taktischen Gründen mal ein Gebäude zu sperren, einfach indem ich meinen Worker (hab mir Meeple statt der doofen Scheiben geholt) noch eine Runde länger darauf stehen lassen.

    Le Havre spielt sich mit jeder Spielerzahl hervorragend und hat einen hohen Wiederspielwert.

    Wer braucht da noch mehr vom Uwe?

    Ich nicht.

    Die nächsten beiden Plätze nehmen zwei außergewöhnliche Spiele ein, die auf ihre Art sicher einzigartig sind:


    34. #GalaxyTrucker

    Dieses besondere Spiel darf natürlich in meiner Liste nicht fehlen.

    Galaxy Trucker teilt sich in zwei völlig unterschiedliche Spielphasen.

    In der ersten Phase bauen wir aus den unterschiedlichsten Schiffsteilen, die in der Mitte verdeckt liegen, auf unserem Schiffsbauplan unser Raumschiff zusammen. Aus drei verschiedenen Anschlüssen und unzähligen Varianten und Möglichkeiten muss das passende richtige Bauteil gesucht werden und so zimmern wir unter Zeitdruck auf unserem Tableau unser Weltraumgefährt zusammen.

    Man hätte natürlich gern alles - mehr Laser, mehr Schilde, größere Ladekapazität, mehr Schubkraft zur Fortbewegung, mehr Platz für Astronauten und, und, und...

    Aber im Zeitlimit reicht es dann doch nur für ein hastig zusammengeschraubtes und notdürftig bedingt flugfähiges Vehikel, über das Captain Kirk beim Anblick auf dem Schirm der Enterprise einen Lachanfall bekommen würde.

    Mit diesem liebenswerten Chaosprodukt schippern wir nun los, um in den Weiten des Alls unser Glück zu versuchen.

    Und nun beginnt Phase zwei: Aus einem Kartendeck werden Zug um Zug Ereignisse aufgedeckt, die die Geschehnisse beschreiben, die uns auf der Reise widerfahren und die uns manchmal Vorteile bringen, zum Beispiel das Erwerben von kostbarer Fracht (wenn denn der Frachtraum groß genug ist) oder das erfolgreiche Plündern eines gefundenen Schiffswracks.

    Viel öfter aber trifft uns das Schicksal übel und wir stoßen auf Piraten, die uns angreifen, auf Aliens, die unsere Besatzung töten oder immer wieder auf Asteroiden, die unser Schiff beschädigen, wichtige Teile herausreißen oder es im schlimmsten Fall in seine Einzelteile zerlegen. Dabei wird viel gelacht, denn der so gequälte Mitspieler kommt nur vorübergehend zu Schaden und darf schon in der nächsten Runde wieder versuchen, ein neues, besseres Schiff zu bauen.

    Galaxy Trucker ist sehr speziell mit seinem Humor und dem einzigartigen Spielgefühl und gehört meiner Meinung nach in jede gut sortierte Spielesammlung. Die Erweiterungen sind modular und machen das Spiel noch besser und variabler, teilweise aber auch schwerer. Die neuen Bauteile der Erweiterungen sind jedoch (außer für Partien mit Erstspielern) ein Muss, denn sie bieten tolle neue Möglichkeiten.


    33. #ThisWarofMine

    Und noch ein einzigartiges außergewöhnliches Spiel, aber gänzlich ohne Humor.

    Hier geht es ums nackte Überleben in einer fiktiven winterlichen Stadt in Osteuropa, die im Bürgerkriegsgebiet liegt.

    Wir haben uns mit einer kleinen Gruppe von anfangs drei Zivilisten, die verschiedene kleine besondere Fähigkeiten haben, in ein heruntergekommenes, teilweise zerstörtes Haus geflüchtet und versuchen jeden Tag neu, trotz Mangel am Nötigsten den nächsten Tag und die nächste Nacht zu überstehen. Tagsüber erkunden wir unser Zuhause, suchen nach brauch- und essbarem in den noch nicht erkundeten Zimmern und versuchen, mit den wenigen vorhandenen Gegenständen nützliche Dinge zu bauen, die das Leben erleichtern. Dabei dichten wir offene Stellen im Haus ab und bauen, wenn wir die Ressourcen haben, einen Ofen gegen die Kälte, da wir sonst krank werden. Außerdem müssen wir essen und trinken, sonst werden wir immer schwächer, was unsere Aktionsmöglichkeiten verringert. Unsere Schützlinge brauchen außerdem immer mal wieder etwas, um ihre Sucht zu befriedigen (Zigaretten, Alkohol, Bücher), sonst sinkt ihre Moral und sie werden depressiv bis hin zum Suizid.

    In der Nacht verlassen wir das Haus, das tagsüber von Scharfschützen belagert wird, um in den Gebäuden und Orten der Gegend nach Essbarem, Wasser, Brauchbarem und Nützlichem zu suchen.

    Diese Ausflüge sind spannend und intelligent gelöst und werden über viele Karten gesteuert, die uns zahlreiche, oft krasse Geschehnisse erleben lassen und immer wieder vor schwerwiegende Entscheidungen stellen.

    Ein dickes Heft mit einer großen Menge solcher Ereignisse, die erzählt werden, lässt uns wie in einem Abenteuerbuch immer wieder neue, oft verstörende Erfahrungen machen. Überall lauert der Tod und wir sind froh, wenn wir lebendig und mit ein paar geplünderten Sachen zu unserem Haus heimkehren. Dort haben die Zurückgebliebenen sich am Abend aufgeteilt. Einige gehen schlafen, um nicht auf Dauer durch Erschöpfung zusammenzubrechen, andere halten Wache, um das Haus gegen fremde Banden, Plünderer und Diebe zu schützen. Das ist auch bitter notwendig, denn fast jede Nacht gibt es gefährliche Zwischenfälle und Angriffe und nicht selten kommt es zum Kampf, der uns nur mit Glück schadlos aus der Situation herauskommen lässt.

    Wunden und Krankheiten müssen behandelt werden mit Verbänden und Medikamenten, aber die muss man erst mal finden.

    Wir spielen dieses Spiel kooperativ und können gemeinsam alle Personen steuern und beraten zusammen über die nächsten Schritte. Bis zum Spielende muss mindestens eine Person aus dem Startteam überleben, was schwer genug ist. Dann hätten wir "gewonnen".

    This War of Mine ist hart, traurig und mitreißend. Es ist ein Spielerlebnis, das sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Hier wird nichts, was zum Krieg gehört, beschönigt und der Tod lauert hinter jeder Ecke.

    Sicher kein Spiel, das "Spaß macht" im herkömmlichen Sinne, aber doch eine großartige und spannende Spielerfahrung, die seinesgleichen sucht. Ein erwachsenes Spiel, das nachdenklich macht und zugleich Lust darauf, es bald erneut zu versuchen, weil wir es beim nächsten Mal besser machen wollen. Insgesamt dauert eine Partie ziemlich lang, lässt sich aber "abspeichern" und später fortführen.

    Am besten spielt es sich zu zweit oder solo, maximal zu dritt. Von mehr Spielern würde ich eher abraten.

    36. #Kemet

    Kemet war lange Zeit in meiner TopTen, aber in letzter Zeit ist es nur noch sehr selten auf den Tisch gekommen. Vielleicht, weil ich es eine Zeit lang ziemlich oft gespielt habe.

    Das Area-Control-Spiel mit Dudes-on-the-map im Setting des alten Ägypten ist nach wie vor ein klasse Spiel, das mit der TauCeti-Erweiterung noch besser wird. Das hochmotivierende System, per Worker-Placement neue Fähigkeiten, Verstärkungen, Upgrades, Siegpunktquellen und natürlich neue Kreaturen mit individuellen Stärken zu bekommen ist einfach klasse. Dabei kann ich entscheiden, ob ich stärker in Verteidigung oder in Angriffsstärke investiere oder vielleicht doch meine Handlungsmöglichkeiten anders erweitere, indem ich meine Bewegungsreichweite oder die Möglichkeiten, an Siegpunkte zu kommen verbessere.

    Bemerkenswert ist: Kemet belohnt eine aktive und durchaus aggressive Vorgehensweise, da Angriffe mit Siegpunkten honoriert werden. Andererseits gilt es aber auch wichtige Örtlichkeiten zu erobern und zu halten, da auch das mit Punkten belohnt wird.

    Der Spielplan des Spiels ist schlichtweg genial, ist doch in jeder Spieleranzahl fast jeder Ort auf dem Brett gut und schnell erreichbar.

    Und auch das schnelle Kampfsystem macht Spaß, Niederlagen sind hier keine Katastrophe, sondern nur kleine Rückschläge, die Lust auf eine Rückeroberung machen.

    Bei Kemet wogt das Kampfgeschehen ständig hin und her und durch die Vielfalt der Möglichkeiten ist der Wiederspielreiz hoch.

    Nicht zuletzt die tollen Monster und ihre Fähigkeiten tragen dazu bei, dass jede Partie Kemet sich neu und frisch anfühlt.

    Es wäre an der Zeit, dass das Spiel wieder mal auf den Tisch kommt.


    35. #Troyes

    Troyes habe ich erst im letzten Jahr entdeckt und schätzen gelernt.

    Es ist ein Würfeleinsatz-Spiel mit einigen interessanten Mechanismen.

    Das Thema ist dabei eher wenig spektakulär. Wir verkörpern reiche Familien im Frankreich des 13. Jahrhundert und helfen mit, die Stadt Troyes aufzubauen und weiterzuentwickeln. Dabei sind wir aktiv bei den Ständen Adel, Klerus und Bürgertum, bauen an der Kathedrale und wehren Bedrohungen ab.

    Jeder, der drei Stände wird repräsentiert durch eine eigene Farbe und je mehr Meeple ich von der entsprechenden Farbe am Bischofssitz, im Palast und im Rathaus plazieren kann, desto mehr Arbeiter in Form von Würfeln stehen mir für Aktionen zur Verfügung. Dabei kann ich in origineller Weise auch Würfel des Gegners/Mitspielers nutzen, muss aber dafür extra zahlen.

    Das führt zu sehr spannenden Entscheidungszwängen: Nutze ich lieber den guten Würfel eines Mitspielers, der dann diesem fehlt, aber muss dafür teuer zahlen oder beschränke ich mich auf meine Möglichkeiten. Mehr Würfelaugen machen auch Aktionen stärker und generieren wieder mehr Einkommen (=Siegpunkte) auf Aktionskarten, Einfluss durch das Engagement beim Kathedralenbau oder ermöglichen mir durch das Plazieren meiner Gefolgsleute bei den drei Ständen in der nächsten Runde mehr entsprechende Würfel für Aktionen zu bekommen.

    Weniger gefällt mir das Artwork auf Spielbrett und Karten, das wirkt altbacken und nicht zeitgemäß.

    Das könnte man für eine eventuelle Neuauflage gern mal überarbeiten.

    Was mich richtig ärgert: Leider ist die Erweiterung - ich glaube, sie heißt "Die Damen von Troyes" vergriffen, die fehlt mir noch in meiner Sammlung.

    LookAtTheBacon

    Danke für deine Motivation.

    Bin z.Zt. in Urlaub und daher etwas schreibfaul, aber keine Sorge, es wird hier demnächst wieder weitergehen.

    Die Liste bleibt natürlich eine 2018-Liste, denn sie wurde im Oktober fertiggestellt.

    Nach meiner TopTen werde ich noch ein "was seitdem geschah" nachschieben und berichten, was seit Oktober Chancen hätte, neu in die Topliste zu stoßen bzw. was in besonderer Weise nach oben geklettert ist.

    38. #DieBurgenVonBurgund

    Hier wurde ja an anderer Stelle kürzlich diskutiert, welches das beste Feld-Spiel ist.

    Für mich ist BuBu immerhin das Zweitbeste, was Stefan Feld gemacht hat.

    Ein wunderbarer Klassiker, der auch nach unzähligen Partien nie langweilig wird.

    Es ist einfach ein befriedigendes Gefühl, sich mit den verschiedenen Plättchen über die Würfel sein Land aufzubauen und irgendwie immer Möglichkeiten zu haben, einen Schritt weiter zu kommen und dafür belohnt zu werden.

    Das Spiel motiviert und spricht auch viele Gelegenheitsspieler an.

    BuBu sollte in keiner guten Brettspielesammlung fehlen.

    Auf meinen Lieblingsfeld müsst ihr noch etwas warten. Der kommt später.


    37. #HannibalundHamilcar

    War für mich so der Einstieg ins Wargame-Genre.

    Mit Hannibal können zwei Spieler die antiken Großmächte Rom und Karthago gegeneinander führen.

    Das Ganze tun wir kartengesteuert, wobei wir die Karten multifunktional verwenden können.

    Mit Hannibal verbinde ich einige epische Spielerfahrungen. Die Kartenereignisse sind klasse und es macht großen Spaß, die besten taktischen Entscheidungen auszutüfteln, um dann den Gegner mit geschickten Spielzügen zu überrraschen.

    Für einen Brettspielallrounder wie mich, der kein Wargame-Profi ist, war das Spiel schon regeltechnisch eine ziemliche Einstiegshürde und man braucht am Anfang schon etwas Zeit und Übung, um die Spielmechanik zu verinnerlichen (was natürlich auch die Zahl der möglichen Mitspieler reduziert), aber wenn man es kapiert hat, dann entsteht ein toller Spielfluss, der zu spannendem Hin und Her der gegnerischen Heere führt.

    Ich mag auch die Miniaturen der Neuauflage sehr, die unterstützen die Stimmung doch sehr gut.

    Hannibal gehört zu den Spielen, die im Jahreslauf nicht so oft auf den Tisch kommen, aber wenn, dann ist es immer ein episch großes Spielerlebnis.

    Für mich war es auch der Einstieg in weitere Card-Driven-Wargames (im weitesten Sinne), denn gefolgt sind #Wikinger878 / #Lincoln und #DualPowers - alles keine Schwergewichte, aber tolle Alternativen, auch wenn es mal kürzer sein soll als Hannibal.

    Das neue Hamilkar habe ich noch nicht ausprobiert.

    Hallo Leute, es ist Samstag, ich trinke einen Schluck Kaffee und dann gehts los...äh...nö, das war woanders....


    40. #Klong!

    Ein toller Deckbuilder, der auch im Familienbereich und bei Gelegenheitsspielern gut ankommt.

    Als Diebe brechen wir in ein Schloss bzw. in einen Dungeon ein, um dort die besten Schätze zu klauen und reich zu werden.

    Dabei wollen wir möglichst wenig Lärm machen, um den Drachen, der die Schätze hütet, nicht zu wecken, denn in diesem Fall droht uns Schaden. Mir gefällt die Vielfalt der unterschiedlichen Karten, die man zusätzlich erwerben kann und natürlich der Spaß, wenn man mal wieder beim Angriff des Drachen verschont wurde, weil der Mitspieler beherzt seine eigenen Klötzchen aus dem Sack gezogen hat. Schönes Push-your-Luck Element, denn Schadenfreude ist doch die größte Freude.

    Die zusätzlichen Karten und Spielbretter der Erweiterungen sind ebenfalls willkommen, bei einem Spiel, das man wegen der angenehmen Spielzeit immer wieder gern auf den Tisch holt.


    39. #RisingSun

    Mein am höchsten hier gelistetes CMON-Spiel (mehr kommt da nicht mehr) und auch das einzige von denen, das ich gekickstartet habe. Und - Leute - was bin ich froh dafür.

    Was man hier an Mehrwert gegenüber der Retail-Version bekommen hat, ist schlichtweg atemberaubend.

    Und zwar nicht nur mehr vom Gleichen (wie bei den unzähligen #Zombicide Kickstartern), sondern wirklich sinnvollen Mehrwert und schöne Komponentenverbesserungen. Grandios. Das wird vom Preis/Leistungsverhältnis nur noch von einem anderen Spiel getoppt, das hier allerdings erst später in der Liste erscheint.

    Zum Spiel selbst: Als Clans im feudalen Japan kämpfen wir um Ehre, Macht und die Vorherrschaft. Dafür setzen wir unsere Clanmitglieder (wunderbare Miniaturen) in verschiedene Provinzen, um dort mit Mehrheiten die Provinzboni abzugreifen. Allerdings werden nicht immer alle Provinzen gewertet, was jede Runde zu neuen Bewegungen auf dem Brett und taktischen Spielchen führt.

    Unterstützt werden wir auch noch durch Monster (noch wunderbarere Miniaturen), die wir über Kartenfähigkeiten anheuern können und die jeweils unterschiedliche Stärke und Fähigkeiten haben. Daneben bringen wir auch noch Kami-Geister auf unsere Seite, indem wir einzelne Clanmitglieder statt in die Provinzen zum Beten schicken und so deren Gunst erlangen und auch diese geben uns weitere spezielle Fähigkeiten (und haben in der Erweiterung, die es bei KS gratis dazu gab, auch noch weitere Fähigkeiten in den Provinzen und natürlich weitere wunderbare Miniaturen). Dazu kommt ein wirklich tolles Kampfsystem, bei dem man hinter dem Sichtschirm Münzen auf verschiedene Ziele setzt wie Gebietskontrolle, Gefangennahme, Gegner töten oder auch Selbstmord. Letzterer ist eine gute Option für mutmaßlich wenig chancenreiche Kämpfe, um auch so noch zu Punkten und Ehre zu kommen. Überhaupt ist Ehre in diesem Spiel sehr wichtig, entscheidet sie doch alle möglichen Gleichstände.

    Durch die ganze Präsentation und die tollen Miniaturen hat das Rising Sun einen hohen Aufforderungscharakter, aber braucht auch viel Zeit zum Auf- und Abbau. Dahinter steht aber ein richtig gutes Spiel, das mitunter vielleicht etwas turbulent chaotisch in manchen Spielphasen wirkt, aber insgesamt viel Spaß macht.

    Übrigens: Wer in dieser Liste #BloodRage vermisst: Da kann ich nix zu sagen, denn ich habe das Spiel nie besessen und nie gespielt. Manche werden sagen: Ein großer Fehler, aber man kann halt nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Vermissen tu ich es nicht.

    42. #Automania

    In diesem Worker-Placement-Spiel bauen und verkaufen wir Autos.

    Das Ganze ist wesentlich gefälliger und leichter präsentiert als beispielsweise #Kanban von Vital Lacerda.

    Hier beobachten wir den Markt in Amerika und Europa und achten darauf, welche Ausstattung denn dort jeweils besonders gefragt ist. Will der Kunde mehr PS, größere Spoiler oder vielleicht doch einen großen Kofferraum.

    Je nach Nachfrage bauen wir in unserer Fabrikationshalle (dem Spielertableau) entsprechende Dinge in unsere Produktionsstraße ein. Diese müssen wir allerdings vorher mit unseren Workern erst erwerben mittels eines #Targi - ähnlichen Mechanismus, bei dem wir auf den Feldern der x- und y-Achse jeweils unsere Arbeiter plazieren, um entsprechende Ausbaustufen zu erwerben.

    Wer zu spät kommt, der muss auf Feldern, die der Gegner schon besetzt je einen Arbeiter mehr einsetzen oder bekommt, wenn er Pech hat, nicht mehr das ursprünglich Gewünschte.

    Zum Glück ändern die Kunden in den beiden Märkten aber auch jede Runde ein wenig ihre Vorlieben und notfalls hält man ein fertiges neues Modell auch schon mal eine Runde zurück, weil man es später zu besseren Konditionen los bekommt.

    Wen die comichafte Präsentation nicht stört (das Spiel ist kein Kinderspiel), der bekommt ein schönes und - meiner Meinung nach - sehr thematisches - Spiel, das sich sehr locker, fluffig und in angenehmer Spielzeit zocken lässt.


    41. #RäuberderNordsee

    Wir bleiben im Worker-Placement und freuen uns über einen weiteren sehr tollen Vertreter dieses Genres.

    Als Wikinger rüsten wir uns in unserem Dorf mit den notwendigen Utensilien aus und versammeln eine Crew, so dass wir später auf verschiedene Beutezüge gehen können, um mit dem geraubten Reichtum und den Ressourcen zu Macht und Einfluss zu kommen. Dabei können wir auf verschiedenen Leisten hochleveln, neue Leute anwerben, ihre Fähigkeiten nutzen und beim Dorfhäuptling (oder war es der Dorfschamane?) Ressourcen gegen wertvolle Artefakte einzutauschen, die mir ebenfalls Siegpunkte bringen.

    Das Besondere dieses Spiels: Hier hat nicht jeder seine eigenen Arbeiter, sondern es gibt nur jeweils einen überschüssigen Arbeiter, den ich für eine Aktion irgendwo einsetze, um dann woanders einen Arbeiter wegholen und auch diese Aktion zu machen. Durch verschiedene Farben sind nicht alle Aktionsmöglichkeiten von Anfang an verfügbar.

    So entstehen interessante Zwänge, denn oftmals ist die vorgegebene Reihenfolge eher ungünstig, da ich z.B. die Ressourcen für die erste mögliche Aktion erst in der zweiten Aktion bekomme. Wohl dem, der dann einen Plan B hat.

    Was ich oben für Automania geschrieben habe, gilt auch hier - spielt sich locker, fluffig und in angenehmer Spielzeit und hat doch genügend interessante Entscheidungsmöglichkeiten.

    Beide Erweiterungen harren noch der tieferen Erkundung und das sehr bald, denn weil ich auch des öfteren zu sechst spiele, freue ich mich, dass dies nun mit den Erweiterungen auch möglich ist. Bin gespannt, ob es sich dann anders spielt.


    So, und damit erreichen wir die TOP 40!

    44. #7WondersDuel

    7Wonders Duel halte ich für eines der besten Zwei-Spieler-Spiele.

    Ein kompaktes Civ-Spiel für zwei Personen, bei dem wir uns durch drei Epochen spielen.

    Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Spielspaß diese drei Auslagevarianten zum Draften bieten, gepaart mit den drei Siegmöglichkeiten über Kultur, Militär oder Siegpunkte.

    Es ist fast immer spannend bis zum Schluss und spielt sich locker in rund 30 min. runter.

    Das 7Wonders-Grundspiel habe ich übrigens nie besessen und vermisse es auch nicht.

    Und auch die Erweiterung #7WondersDuelPantheon hat mich nicht so wirklich überzeugt.


    43. #DogsofWar

    Noch ein CMON -Spiel, das zu unrecht eher unter dem Radar vieler Spieler geblieben ist.

    Vielleicht weil man es "nur" mit drei bis fünf Spielern spielen kann, vielleicht wegen des unspektakulären - ja langweiligen - Spielbretts?

    Vielleicht auch wegen seines anfangs recht hohen Preises, wobei man das Spiel inzwischen durchaus zum Schnäppchenpreis bekommen kann.

    Wie auch immer - wer Dogs of War ignoriert hat,verpasst eine echte Spielspaßperle, allerdings mit der Einschränkung, dass dieser erst in Vollbesetzung zu fünft so richtig zur Entfaltung kommt.

    Worum gehts?

    Wir sind Feldherren, die mit einer Söldnerarmee verschiedene von sechs rivalisierenden Adelshäusern im Krieg gegeneinander unterstützen. Über vier Runden (=Jahre) werden jeweils drei Schlachten ausgefochten, bei denen am Anfang jeder Runde je zwei Adelshäuser gegeneinander ausgelost werden.

    Das Ganze läuft dann sehr taktisch ab. Vor der eigentlichen Schlachtaufstellung, können wir mit Münzen neue Söldnerkarten kaufen, die je nach Stärke unterschiedlich teuer sind. Dann geschieht im Hauptteil die eigentliche Schlachtaufstellung.

    Wir können nun unterschiedliche Häuser in der Schlacht unterstützen. Dabei sind wir sehr flexibel, denn am Anfang haben wir per Zufall eine Karte mit zwei Einflussmarkern eines Hauses gezogen, können aber im Spielverlauf noch viel mehr Einflussmarker verschiedener Häuser erwerben. So ist für meine Mitspieler nie genau klar, welche Häuser ich warum unterstütze. Die Schlachtaufstellung geschieht dann im Worker-Placement-Mechanismus, bei dem mir pro Runde eine Anzahl Feldherrn zur Verfügung steht (CMON-typisch wunderbar modelliert als Büste) und jeder Feldherr genau eine Söldnerarmeekarte mit gewisser Stärke ins Spiel bringt. Dadurch wird der Marker auf der Schlachtpunkteleiste für das Haus, das ich da unterstütze entsprechend der Söldnerstärke versetzt. Die Felder, auf die die Feldherrn gesetzt werden können, sind pro Haus auf sechs begrenzt und enthalten zusätzlich manchmal Boni und manchmal Bedingungen für den, der darauf setzt.

    So entsteht ein extrem spannendes und taktisches Hin und Her mit viel Interaktion, ein wirklich großartiges Spielgefühl, das ich so von nur wenig Spielen kenne. Taktikkarten, die weitere Möglichkeiten eröffnen, ergeben zusätzlich viele Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen. Nach jeder Runde wird dann pro Schlacht festgestellt, welches Haus gewonnen hat und die entsprechenden siegreichen Feldherrn erhalten Belohnungen in Form von Siegpunkten und weiteren Boni für den Spieler, der das jeweils siegreiche Haus jeder Schlacht mit den meisten Feldherrn unterstützt hat. Hier kommen auch noch Spezialfähigkeiten jedes Feldherrn zum tragen.

    Das siegreiche Adelshaus steigert seinen Wert auf der Siegpunktleiste, seine Standarte rückt vor, so dass jeder Einflussmarker dieses Hauses für die entsprechenden Besitzer/Spieler (etwa wie Aktien) mehr wert wird. Am Ende des Spiel bekommen wir Siegpunkte für jeden Einflussmarker entsprechend seines Wertes auf der Leiste, das kann bei schwachen Häusern auch schon ins Minus gehen, Pech für den Spieler, der von diesem Haus zu viele Einflussmarker besitzt.


    Wie schon gesagt: Dieses Spiel entfaltet sein volles Potential in Vollbesetzung zu fünft. Zu dritt ist es eher mau und trist, zu viert schon echt gut und zu fünft eine fulminante Spielspaßgranate.

    Tolle Liste!

    Wie Du aber den Kickstarter zu Mare Nostrum als angenehm empfinden konntest ist mir ein Rätsel..

    Ich meine eigentlich das am Schluss gelieferte Ergebnis des Spiels und seiner Komponenten.

    Der Kickstarterverlauf mit seinen Auslieferungsverzögerungen und die schlechte Kommunikation war natürlich unsäglich.

    Und schon gehts weiter...(Mann, ihr macht mir Druck)


    45. #ArgentTheConsortium

    Wer Vielfalt liebt, wer Interaktion zu schätzen weiß, wer es auch schon mal etwas konfrontativer mag, der ist hier richtig.

    Wir sind Teil einer Zauberschule, der Argent Universität a la Harry Potter und streben das zu wählende und neu zu besetzende Amt des Kanzlers an. Dabei müssen wir die Mehrheit des sogenannten Konsortiums auf unsere Seite bringen, denn diese wählen den neuen Kanzler. Allerdings hat jeder dieser Damen und Herrn andere Vorlieben. Der eine belohnt den, der am meisten forscht, der nächste den mit den meisten blauen Zaubersprüchen, wieder eine andere gibt ihre Stimme dem mit dem meisten Geld und wieder andere belohnen die meiste Weisheit oder Intelligenz oder Manabesitz oder, oder, oder....

    Zu allem Überfluss nimmt nur ein Teil der Consortium-Mitglieder an der Wahl teil und was die einzelnen wollen, ist zu Anfang noch verborgen und muss erst herausgefunden werden.

    Argent bietet von allem viel und noch mehr, ein Füllhorn an Ressourcen, Ideen, Möglichkeiten, Aktionen.

    Ich kann mit den Ressourcen Weisheit und Intelligenz Zaubersprüche lernen und in drei Stufen verstärken. Es gibt defensive Verteidigungssprüche und agressive Angriffssprüche mit denen ich dem Gegner Schaden zufüge oder ihn von einem Feld verdränge, das ich gerne besetze. Eigentlich liegt dem ganzen ein einfacher Worker-Placement-Mechanismus zugrunde, aber meine Worker sind Zauberschüler von bis zu sieben (incl. Erweiterung) Zauberschulen, die jeweils unterschiedliche Fähigkeiten haben.

    Welche wir davon in unsere Dienste nehmen ist bis auf ein paar Beschränkungen uns überlassen.

    Es gibt in dem Spiel auch kein festes Spielbrett, sondern eine riesige Anzahl von Räumen, die alle unterschiedliche Sachen bewirken und auslösen, von denen nur ganz wenige immer in jedem Spiel gesetzt sind.

    Auch die Anordnung der Räume und die damit verbundenen Reihenfolge ihrer Abhandlung ist immer anders.

    Nicht zu vergessen die verschiedenen sogenannten "Bell Tower"- Karten, die man gegen Rundenende als Aktion nimmt.

    Sie geben nicht nur weitere Boni, sondern ermöglichen es, eine Runde vorzeitig zu beenden, obwohl meine Mitspieler doch mit noch viel mehr hochgerüsteten Zauberschülern viel mehr Aktionen hätten machen können. Tja, Pech gehabt.

    Ich könnte hier noch ewig weitererzählen, denn die gigantischen Möglichkeiten und Varianten in diesem Spiel ergeben einen hohen Wiederspielwert, wobei jedes Spiel anders verläuft.

    Alles das führt aber leider auch zu einer recht hohen Einstiegshürde und reduziert die Anzahl der möglichen Mitspieler, zumal es das Spiel nur auf Englisch gibt. Das, in Verbindung mit der sehr konfrontativen Interaktion, mag nicht jeder, was schade ist, denn Argent ist eine echte Perle, die ich allen empfehlen kann, die oben Genanntes nicht abschreckt.

    Eine Woche Pause... thatmountain mein Freund, was machst du nur mit uns? ^^ Wir lechzen doch nach neuem Content.

    Lg, ein Fan

    Du willst es, du kriegst es....


    47. #MareNostrum
    Ein klasse Spiel und ein wunderbarer Kickstarter. Im Nachhinein habe ich mir noch die grandiosen Pokerchips dazu geholt, was die einzig richtige Entscheidung war.

    Wir führen eine der damals mächtigen Mittelmeernationen zu Macht und Einfluss und erobern und verteidigen neue Gebiete.

    Alternativ kann man stattdessen auch noch die untergegangene sagenumwobene Atlantis-Fraktion spielen.

    Ein Spiel, das erst ab 4 Spielern so richtig sein Potential entfaltet, obwohl es auch schon zu dritt durchaus gut ist.

    Und da ich manchmal auch zu sechst spiele, passt das gut.

    Ich mag den Set-Collection und Verhandel-Tausch- Mechanismus der verschiedenen Waren, die tolle Ausstattung und die besonderen Fähigkeiten der vielen Helden und Gebäude.


    46. #Mombasa

    Mein Lieblings-Pfister, ein komplexes Spiel, das enorm verzahnt ist.

    Wir investieren in verschiedene Handelskompanien, handeln mit Diamanten und wollen auch auf der Buchhalterleiste voran kommen. Das ganze läuft über einen innovativen und immer noch - auch nach vielen Spielen - frischen Mechanismus, bei dem man Warenkarten erwirbt und vor und nach Verbrauch in verschiedenen Reihen so anordnet, dass möglichst effektive Aktionen damit möglich sind und günstige Boni errungen werden. Macht sehr viel Spaß, hat eine hohe Lernkurve und müsste eigentlich längst noch mal auf den Tisch.

    Mal schauen, wie sich #BlackoutHongKong im Vergleich dazu spielt, das steht noch ungespielt im Regal.

    50. #Lancaster

    Ein sehr schönes Worker-Placement-Spiel bei dem wir den König von England im Kampf gegen Frankreich unterstützen und gleichzeitig versuchen, immer mehr Burgen unter unsere Kontrolle zu bringen.

    Es gibt hier einige motivierende Elemente, die das Spiel auch heute noch besonders machen.

    Da wäre der Ausbau meiner Burg, der mir immer mehr Möglichkeiten verschafft, der verschiedene Einsatz meiner Knappen, die unterschiedlichen Ränge meiner Ritter und der damit verbundene Verdrängungsmechanismus (das macht Lancaster besser als z.B. #Outlive wo man dem Gegner nur was klauen kann) und das Abstimmen über die verschiedenen Gesetze im Parlament.

    All das bringt viel Interaktion und führt dazu, dass ich nach wie vor bei einer Partie Lancaster gern mit dabei bin.

    Und mit der BigBox samt allen Erweiterungen macht es gleich noch mehr Spaß.


    49. #ChimeraStation

    Und noch ein Worker-Placer, aber wieder einer der besonderen Art, nämlich mit Arbeiteraliens, die wir uns entsprechend der gewünschten Fähigkeiten selber zusammenbauen und zwar ganz haptisch mit netten Plastikkomponenten.

    Mehr Gehirn, um besser Punkte zu scheffeln - bitteschön - oder doch lieber eigenen Blattwuchs, um als Selbstversorger nahrungsunabhängiger zu sein - gerne doch - oder vielleicht ein paar Klauen, um unliebsame Konkurrenten zu verdrängen - na klar.

    Bei alledem bauen wir gemeinsam an einer Raumstation und bekommen mit jedem gebauten Teil neue Möglichkeiten für Boni, Fähigkeiten und Arbeitereinsatz. Und ist auch das Artwork selbst eher bescheiden - das Spiel dahinter ist klasse und motiviert enorm.


    48. #Sagrada

    Ähnlich wie in #RollPlayer plazieren wir auch hier verschiedenfarbige Würfel auf vorgegebenen Feldern, die wir vorher aus unserem Sack gedraftet haben. Dabei hat das Spiel durchaus einen eigenständigen Charakter. Thematisch sowieso, denn hier bauen wir schöne bunte Kirchenfenster.

    Dabei dürfen weder gleiche Farben, noch gleiche Werte nebeneinander liegen und gleichzeitig müssen bestimmte Vorgaben auf einzelnen Feldern (bestimmte Farbe oder Würfelwert) beachtet werden. Für bestimmte vorher festgelegte (über Karten gezogene) Combos (z.B. Reihen mit aufsteigenden Zahlen oder Spalten mit sich nicht wiederholenden Punkten) bekommen wir am Ende Siegpunkte, genau wie für die Würfelaugen meiner geheimen Zielfarbe, die ich ebenfalls vorher per Karte gezogen habe.

    Einzelne Toolkarten, deren Nutzung ich kaufen kann, helfen mir, bestimmte Würfel oder Regeln zu manipulieren.

    Meiner Meinung nach ist Sagrada leichter zugänglich als Roll Player und spricht auch durchaus Wenigspieler an.

    Ein schöner Absacker und eine sehr ansprechende Puzzleaufgabe, die man immer wieder gerne hervorholt.

    54. #TheLostExpedition

    Ein weiteres kleines, aber feines Koop-Kartenspiel, das immer wieder zu einem neuen Versuch einlädt.

    Autor Peer Sylvester schickt uns in den Urwald Südamerikas, um das sagenumwobene El Dorado zu finden. Unser Ziel: Überleben und mit mindestens einem Expeditionsmitglied ankommen.

    Das ist bockschwer, aber extrem herausfordernd und motivierend.

    Wir haben nur wenig Essen, kaum Munition und Ressourcen und auf uns warten zahllose Gefahren und Hindernisse des Dschungels.

    Der Kartenmechanismus, bei dem die erste Hälfte der Karten in der Kartennummerierung abgehandelt wird, während die zweite Hälfte in der Reihenfolge der ausgespielten Karten erfolgt, ist genial und führt zu kniffligen Entscheidungen und grandiosen Strategieabsprachen, da man seine Karten ja nicht verraten darf. Das zündet auch bei vielen Nicht- und Wenigspielern.

    Die neuen Module der Erweiterung #FountainofYouth bringen hier noch mehr Varianz.


    53. #DerPate

    Ein CMON Spiel mit (wie immer bei CMON) prächtiger Ausstattung.

    Area-Control und Worker-Placement, Set-Collection und dazu ein verdammt thematisches Spiel.

    Wir repräsentieren die Mitglieder einer Mafiafamilie und wollen die Kontrolle über die verschiedenen Gebiete New Yorks erlangen.

    Dazu plazieren wir unsere Gangster und Familienmitglieder (jede Figur jedes Clans - Ausnahme: Die Gangster - ist einzigartig, das macht Laune und trägt zur Atmosphäre bei!) und erpressen dabei verschiedene Gewerbe und erledigen diverse schmutzige Jobs rund um Blutgeld, Waffen, Alkohol und Drogen. Ab und zu landen schon mal ein paar mißliebige Konkurrenten tot im Hudson River und auch der Bürgermeister und der Polizeichef lassen sich beim Gebot um die höchsten Bestechungsgelder gerne kaufen.

    Dazu spielt sich das Ganze auch noch schön zügig und dauert nicht zu lange.

    Ein schönes Spiel, wem das Thema kein Problem bereitet und das Spiel zu einem guten Preis bekommen kann, der sollte es sich holen.

    Das ist ein Angebot, das ihr nicht ablehnen könnt!


    52. #Wendake

    Als Indianerstamm senden wir unsere Krieger und Frauen aus, um Gebiete zu kontrollieren und dort Gemüse anzubauen bzw. unsere Kanus zu Wasser zu lassen und mit dem weißen Mann zu handeln.

    Mir gefällt hier besonders der spannende Mechanismus mit den 3x3 Aktionsplättchen, von denen ich jeweils drei Aktionen einer Reihe aktivieren kann. Da raucht schon mal der Kopf und es macht Spaß, nach jeder Runde aus der Vielfalt der Möglichkeiten seine Plättchen upzugraden. Dabei sollte man möglichst alle vier Siegpunkteleisten im Auge haben, denn am Ende zählen nur die jeweils niedrigsten Leisten jedes Paares für die Wertung. Gefühlte tausend Aktionen und Handlungsoptionen machen das Spiel zu einem Leckerbissen für Eurogamer, sind aber gleichzeitig auch sehr thematisch. Und es gibt eine Menge Interaktion, denn man kommt sich oft in die Quere, sowohl bei der Kontrolle über die Gebiete, als auch beim Rangeln um die besten Plättchen.

    An dieser Stelle ein Bekenntnis: Ich bin ein grottenschlechter Wendakespieler, weil mich das Spiel mit seinen vielen Optionen komplett überfordert. Aber ich bin damit noch lange nicht fertig, denn die Lernkurve steigt und damit auch die Motivation.

    Und da wäre ja auch die ungespielte Erweiterung im Regal, argh........


    51. #Islebound

    Eines der besten Spiele von Ryan Laukat. Wir segeln mit unserem Schiff durch ein Inselreich und besuchen verschiedene Inseln, um dort eine größere Crew, mehr Ressourcen und im Kampf unterstützende Monster zu erlangen.

    Wir können Handel treiben, aber auch Inseln zu unserem Vorteil erobern. Unsere Crewmitglieder können dabei, ähnlich wie in #ObenundUnten und #NahundFern erschöpft werden und brauchen Erholung. Rudimentär gibt es auf bestimmten Inseln auch kleine Geschichten mit Aufträgen bzw. Belohnungen.

    Das Spiel hat einen tollen Flow und spielt sich sehr gut, das wunderbare Artwork - wie immer beim Autor - trägt ebenfalls zur Freude bei. Schade, dass gerade diese Perle bis jetzt nie auf Deutsch erschienen ist.

    Mein zweitliebstes Ryan-Laukat-Spiel.


    So, geschafft und bis zur TOP 50 vorgedrungen.

    Euch allen ein gesegnetes neues Jahr 2019.

    Huch, 2018 schon vorbei und ich bin noch nicht mal in den TOP 50 - dann aber nix wie los...


    56. #Tzolkin

    Ein nach wie vor tolles Spiel, das leider viel zu selten auf den Tisch kommt. Genial ist sicher der Mechanismus mit den ineinander greifenden Zahnrädern, bei denen meine Worker, wenn ich sie länger drauf stehen lasse, bessere Belohnungen und Boni bekommen. Die Vielfalt der Möglichkeiten und Strategien und die unterschiedlichen Leisten mit ihren Boni reizen zum Wiederspielen. Tzolkin ist recht gut zu lernen, aber schwer zu meistern, denn erst nach vielen Spielen, verstehe ich so richtig, was und wie ich etwas tue. Das aber ist auch das Problem: Es gibt ja so viele Spiele und nicht jeder Mitspieler steht bereit, um sich dauerhaft in ein einziges Spiel hinein zu tüfteln. Übrigens: #Teotihuacan ist komplett an mir vorübergezogen, hat mich Null angesprochen.


    55. #RollPlayer

    Wir basteln uns über Dice-Placement einen Rollenspielcharakter, indem wir bestimmte Statuswerte durch das Plazieren der richtigen Würfel erreichen. Dabei können wir Gegenstände erwerben, die uns bestimmte Boni geben oder unsere Möglichkeiten des Würfelplazierens erweitern. Wenn die richtigen Farben an den richtigen Stellen liegen gibt es weitere Boni.

    Ein Spiel, das thematisch wunderbar funktioniert und sehr viel Spaß macht. Ich würde es allerdings nie mehr ohne die "Must have"-Erweiterung #MonstersandMinions spielen, denn diese beseitigt das Manko, daß das Spiel mit Fertigstellung des Charakters zuende war. Jetzt gehen wir stattdessen zum Schluss noch in den Endkampf mit dem Oberboss und können vorher über Kämpfe gegen Minions, also kleinere Schergen, Erfahrung für dieses letzte Gefecht sammeln und unsere Möglichkeiten zum Erfolg verbesssern. Je nach Erfolg gibt es satte Punkte nach dem Endkampf, die zu den Punkten der Char-erstellung dazuzählen. Klasse Spiel.

    58. #FoodChainMagnate

    Wer wollte nicht schon immer mal eine Fastfood-Kette managen?! Hier geht das und zwar als gewaltige Herausforderung, denn dieses Spiel will gemeistert werden.

    Es fängt alles klein an, mit dem Chef, der nach und nach Leute einstellt.

    Kellnerin, Koch, einen Boten, der Getränke besorgt...und dann wird es größer und größer und gigantisch.

    Wir hantieren mit Trainern, Werbefuzzis, Personalmanagern, Immobilienvermittlern (für neue Filialen), Getränkelieferanten und müssen gleichzeitig die Bedürfnisse der Kunden im Blick haben, damit diese nicht zur Konkurrenz abwandern, als auch unsere Finanzsituation im Auge behalten, denn das Personal will bezahlt werden.

    Daneben ist eine Strategie zum Erreichen der zahlreichen Meilensteine überlebenswichtig, denn wenn meine Mitspieler/Konkurrenten mir eine Runde zuvorkommen, dann ist der Meilenstein und der damit verbundene dauerhafte Bonus für mich dahin. Food Chain Magnate ist eine Herausforderung, die schwer zu meistern ist, weil sie im Laufe des Spiels hochkomplex wird und kaum Fehler verzeiht, aber die Lernkurve und die damit verbundene Motivation ist hoch.

    Leider mag das nicht jeder, deshalb winken manche meiner Mitspieler inzwischen dankend ab, weshalb FCM leider viel zu selten auf den Tisch kommt.


    57. #Barbarians-TheInvasion

    Da habe ich an dieser Stelle mal einen echten Geheimtipp.

    Dieses Spiel, das ich als Kickstarter gebackt hatte, blinkt rechts und fährt dann nach links.

    Rein äußerlich sehen wir ein martialisches Barbarencover a la Conan und beim Öffnen jede Menge Barbaren als Miniaturen (von guter Qualität). Das Spiel ist mitnichten ein Abenteuerminiaturenspiel in Conan-Stil, auch kein Dungeon-Crawler oder storylastiges Rollenspiel, sondern vielmehr - Überraschung! - ein weitgehend lupenreines Eurospiel.

    Aber eines, das sehr thematisch ist und Spaß macht - und viel Platz braucht!

    Da wäre zunächst das besondere Spielbrett, das einen Vulkan darstellen soll, auf dem in vier Ebenen auf konzentrischen Kreisen Felder für unsere Barbaren besetzt werden können.

    Diese Felder werden (ähnlich wie bei #TheDaedalusSentence) jede Runde gedreht, so dass neue Felder in Reichweite geraten.

    Darauf plazieren wir unsere Barbaren, denn im Kern haben wir hier ein Worker-Placement-Spiel.

    Auf diese Weise erlangen wir Rohstoffe, erweitern unsere Fähigkeiten in Taktik und Barbarenwissen und können neue Truppen rekrutieren. All diese Fortschritte werden auf verschiedenen Entwicklungs- und Truppenleisten, sowie Ressourcenleisten auf dem Spielbrett und auf unserem persönlichen Spielertableau festgehalten...und zwar nicht mit irgendwelchen schnöden Papptoken, sondern mit üppigen tollen Miniaturen. So hat z.B. jede Ressource ihren eigenen Marker und jede der drei verschiedenen Barbaren- Truppen ebenfalls eine eigene Miniatur. (in der Kickstarter-Deluxe-Ausgabe).

    Und während wir auf den Wissenspfaden voranschreiten, Handelsaktionen durchführen, Feldherrn zur Unterstützung gewinnen (mit je besonderen Fähigkeiten) und nebenbei noch Dämonen bekämpfen, verfolgen wir auf einem weiteren Spielplan unser Hauptziel, nämlich mit Feldzügen Länder auf einer Karte in Besitz zu nehmen, bevor meine Gegner das tun. Dafür gibt es dann Siegpunkte entsprechend meiner Zielvorgaben, die geheim sind. Für einen Feldzug ziehe ich eine Karte von dem Kartenstapel, der zu der Beschaffenheit des Landes passt, das ich erobern will (Sumpf, Wald, Gebirge, Ebene) - je nach Beschaffenheit und Karte, brauche ich eine bestimmte Anzahl Barbaren jeder der drei Sorten, um das Land zu erobern. Ist das geschafft, kann ich meine Standarte (ebenfalls für jede Fraktion eigene Miniaturen) dort aufstellen und von dort weitere Feldzüge unternehmen.

    Ihr merkt schon, Barbarians ist üppig, ja verschwenderisch ausgestattet, vieles hätte es nicht gebraucht, aber alles passt zusammen und trägt zur tollen Atmosphäre bei. Hier wurde in der Ausstattung nicht gekleckert, sondern geklotzt und geprotzt.

    Bei diesem Spiel geht eine Menge ab (der Autor ist übrigens u.a. Pierluca Zizzi, der auch Autor von #Hyperborea ist, von welchem hier später noch die Rede sein wird), aber es lässt sich gut verstehen und erklären und spielt sich mit max. vier Spielern in späteren Partien in guten zwei Stunden locker herunter.

    Klar, das hier ist ein Exot, der wahrscheinlich eine eher kleine Zielgruppe findet und manche vielleicht auch aufgrund des falschen ersten Eindrucks enttäuscht, aber für mich genau das Richtige.

    Wer jetzt Interesse bekommen hat - keine Ahnung, ob es noch zu bekommen ist.

    60. #TheGrizzled

    Koop - Kartenspiel mit dem schwierigen Thema "Erster Weltkrieg".

    Gefällt mir sehr gut, da es sehr sensibel mit dem Thema umgeht.

    Wir versuchen zu überleben, indem wir gemeinsam verhindern, dass die ausgespielten Karten mit den Schrecken des Krieges so Überhand nehmen, dass wir es nicht schaffen sie abzulegen. Ziel ist, dass wir Karten vom Stapel der Herausforderungen ablegen können, um so dem Frieden näher zu kommen.

    Dabei kämpfen wir mit schweren Schlägen, das sind Karten, die uns Handicaps zufügen und unser Verhalten beim Kartenausspielen negativ beeinflussen. Am Ende jeder Runde können wir gezielt Mitspieler mit Unterstützungsmarkern helfen, solche Handicaps zu entfernen.

    Das Spiel ist beinhart, herausfordernd und sehr schwer zu gewinnen.

    Schlüssel zum Sieg ist eine gute Kommunikation der Spieler, wobei man seine Karten nicht verraten darf und darüber keine offenen Absprachen erlaubt sind. Was hier erlaubt ist und was nicht, darüber war die Anleitung der Erstausgabe sehr schwammig formuliert, das wurde, so meine ich mitbekommen zu haben, ist der Neuauflage nachgebessert.


    59. #Otys

    Als Taucher gehen wir in einer apokalyptisch überschwemmten Zukunftswelt auf Tauchgang, um wichtige Artefakte für den Aufbau einer neuen Welt zu sammeln. Dabei helfen uns unterschiedliche Taucher mit verschiedenen Fähigkeiten, die wir unter Wasser auf unterschiedlichen Ebenen nach Wertvollem suchen lassen.

    Ein originelles Thema und ein schöner Eurogame-Mechanismus, bei dem wir unsere Taucher gut einplanen müssen, damit ihre unterschiedlichen Fähigkeiten bestmögliche Ergebnisse bringen. Zugleich können wir unsere Fähigkeiten und die der Taucher upgraden, um effektiver unsere Möglichkeiten zu nutzen.

    Bedenken muss man dabei, dass eingesetzte Taucher in der Regel auftauchen müssen und andere dann wieder von oben nach rücken. Jede Aktion bringt je nach Wassertiefe auch noch verschiedene Boni, die sich ebenfalls laufend verändern.

    Das ganze erfordert eine gute strategische Planung und ein wenig Glück und spielt sich recht locker runter und hat dennoch eine angenehme Spieltiefe. Ein gelungenes Spiel.

    An dieser Stelle bitte ich um Nachsicht, dass es hier so schleppend langsam weiter geht. Bin durch Beruf, Fortbildung und einige andere Sachen in den letzten Wochen ziemlich eingespannt gewesen und hatte daher kaum Zeit zum Spielen und zum Schreiben hier. Es soll ja auch Hobby sein und nicht in Stress ausarten.

    Andererseits werde ich diese Liste (Stand Anfang Oktober) natürlich weiterführen und beenden, das ist doch Ehrensache.


    63. #AufDenSpurenVonMarcoPolo

    Dieses hoch angesehene und von vielen gelobte Spiel ist ja bei nicht wenigen hoch im Kurs und oft auch in den persönlichen Top Ten. Bei mir ist die Begeisterung nicht ganz so groß. Die krass unterschiedlichen Charaktere haben mich vom Kauf des Spiels lange abgeschreckt. Inzwischen besitze ich es und habe es auch immer gern gespielt, denn Würfel einsetzen geht immer. Ja, es ist nett, aber so richtig nachempfinden, warum das Spiel bei manchen solche Begeisterung auslöst, kann ich nicht.

    Und ich werde nach wie vor nicht warm mit den so völlig unterschiedlichen Fähigkeiten der Charaktere.

    Da kommen dann oftmals andere Spiele eher auf den Tisch.


    62. #Armageddon

    Ein "Queen-Game", das eher untergegangen ist und heute oft nur wenig erwähnt und gespielt wird. Ich meine, zu Unrecht, denn es ist ein gutes Spiel mit einer sehr interessanten Mischung. Postapokalyptisches Thema, Biet/Auktionselemente, Set-Collection und der Ausbau der eigenen Basis ergeben ein prima Spiel, das in dieser Gesamtmischung durchaus besonders ist.

    Die Ausgangslage ähnelt der von #51State : Nach dem Zusammenbruch der Zivilisation wollen wir unsere Siedlung neu aufbauen und bauen dafür neue Gebäude, die bestimmte Vorteile bringen, sammeln Gegenstände und Fahrzeugteile und hoffen auf Neuankömmlinge, die uns unterstützen. Leider sind darunter auch Plünderer, die unserer Basis schaden und die wir natürlich loswerden müssen. Spielmechanisch ziehen wir verschiedenfarbige Meeple aus einem Beutel. Grüne Normalos, blaue Soldaten, gelbe Ingenieure, aber leider auch rote Plünderer. Um die Plünderer zu bekämpfen setzen wir unsere Meeple auf verschiedenen Feldern unserer Basis zur Abwehr ein, dann kommen diese zurück in den Beutel, wo sie natürlich im Verhältnis langsam mehr werden. Die anderen Meeple incl. unseres lila Anführers setzen wir für unterschiedliche Zwecke ein.

    Einerseits kann ich auf dem Brett über einen cleveren Auktionsmechanismus meine Leute einsetzen, um neue Fahrzeugteile, Gegenstände und Gebäude zu bekommen. Diese geben mir Siegpunkte, neue Optionen und Fähigkeiten, geben neuen Wohnraum für Neuankömmlinge und helfen bei der Bekämpfung der Plünderer. Wer am meisten Meeple einsetzt, gewinnt bzw. hat die Erstauswahl. Bei Gleichstand gewinnt der erste Bieter. Man setzt nämlich reihum auf verschiedene Bietfelder und muss daher taktisch gut überlegen, wie man vorgeht.

    Andererseits brauche ich aber auch noch Leute, die ich später in meiner Basis einsetzen kann, um Siegpunkte zu generieren, Fähigkeiten zu aktivieren und die Plünderer zu bekämpfen.

    Und wenn ich am Ende der Runde nicht genug Wohnraum geschaffen habe für alle, dann verlassen mich die überzähligen zurück in den Beutel und werden mir in der nächsten Runde schmerzlich fehlen.

    Fazit: Von mir eine klare Empfehlung, es ist aber erst ab drei Spielern spielbar.


    61. #RollForTheGalaxy

    Was habe ich mich auf das Spiel gefreut, insbesondere als Scififreund und Würfelliebhaber und bin dann irgendwie ziemlich enttäuscht worden. Um es vorweg zu sagen: Die fehlende Interaktion finde ich ziemlich schade. Man würfelt, plant und baut so vor sich hin, hofft, dass der Gegner die richtigen Aktionen aktiviert, hat aber sonst wenig Einfluss auf den Mitspieler. Da hätte ich mir deutlich mehr Interaktion gewünscht. So bleibt alles ziemlich solitär bis dann einer gewonnen hat.

    Auf der Habenseite steht dagegen natürlich schon ein sehr schönes Aufbauspiel, bei dem ich verschiedene Möglichkeiten und Würfel nutze, um mein Sternenreich auszubauen, meine Planeten zu kolonisieren, zu produzieren, zu liefern und Siegpunkte zu scheffeln. Macht schon Spaß und ist durch die zusätzlichen Elemente der Erweiterung noch vielfältiger geworden, kommt aber aufgrund der mäßigen Interaktion nur noch selten auf den Tisch.

    Anmerkung: #RaceForTheGalaxy steht als Neuauflage noch ungespielt im Regal. Ich bin gespannt, wie es mir im Vergleich zum Würfelbruder gefällt.

    65. #Outlive

    Und wieder einmal versuchen wir, die Endzeit zu überleben. Dazu begeben wir uns aus unserem sicheren Bunker, um Ressourcen und vor allem Wasser zu sammeln, nützliche Gegenstände zu finden, die uns Vorteile verschaffen und gehen auf die Jagd, um unsere Bunkerbewohner zu ernähren. Zugleich gilt es, bestimmte Ereignisse, die die Gesamtsituation mit neuen Handicaps verschlimmern, abzuwenden durch die Abgabe bestimmter Ressourcen, wofür es Punkte gibt. Und das immer unter dem Risiko von Strahlungsschäden. Schönes Worker-Placement-Spiel mit paar netten Besonderheiten. So haben unsere Arbeiter verschiedene Grundwerte, so dass wir gegnerische Figuren, die einen niedrigeren Wert als wir selbst haben, berauben können. Was mir auch gefällt, ist der Bunkerausbau. Durch Aufnahme weiterer Leute füllen wir unsere Räume und schalten damit deren Fähigkeiten frei.

    Eines aber bleibt mir bei Outlive immer in negativer Erinnerung. Ich habe damals gewartet und gewartet auf eine deutsche Version, bis ich dann irgendwann die Geduld verloren habe und mir das Spiel auf englisch bestellte. Vier Wochen später wurde die deutsche Version angekündigt. Das sind Momente, in denen man besser nicht seinen Blutdruck misst.


    64. #TheGallerist

    Eines von Vital Lacerdas - meiner Meinung nach - besten Spielen und auch das Einzige, das in dieser Liste vorkommt. Schönes originelles Thema. Wir besitzen eine Kunstgallerie und sammeln verschiedene Kunstwerke. Manche stellen wir aus, andere verkaufen wir wieder mit Gewinn. Dabei locken wir immer mehr Besucher und Förderer in unsere Ausstellung, entdecken neue Künstler und machen sie bekannter, wovon wir auch profitieren, insbesondere, wenn der Wert ihrer Kunstwerke steigt. Guter Arbeitereinsatz, bei dem ein verdrängter Gegenspieler meine Aktion auch durchführen kann. Alles ist lacerda-typisch exzellent miteinander verzahnt, aber nicht so mega komplex, wie manch anderes seiner Spiele. Und die Grafik in Fürst-Pückler-Farben (Weiß-Braun-Rot) gefällt mir sehr. Habe übrigens in Essen die Neuauflage von CO2 abgeholt und freue mich schon darauf, hier tiefer einzusteigen.