Am Wochenende gab es:
Unsere Erstpartie #BrassBirmingham zu dritt: Gelungene Fortentwicklung des klassischen Brass, die sich hinreichend anders anfühlt, um volle Existenzberechtigung zu haben. Im direkten Vergleich mit dem alten Kohle hat mir das deutlich einfachere Handling bzgl. Spielreihenfolge sehr gut gefallen; das könnte der einzige Grund sein, doch noch auch auf Brass Lancashire upzugraden. Ansonsten wurden so einige Regeln entschlackt (nur noch 30er Kredite, kein Kreditverbot bei aufgebrauchtem Kartenstapel mehr, Bargeld keine Siegpunkte mehr wert), wobei aber genügend neue Detailregeln (Farm Breweries, durchgestrichene Glühlampe, Biertransport) hinzugekommen sind, um es dann doch nicht so straightforward zu machen wie gedacht. An ein paar Stellen lässt die Regel (haben nur mit der beigelegten gedruckten in englischer Sprache gearbeitet) doch zu wünschen übrig. So ist uneindeutig formuliert, ob in der Kanalphase die Karte zum Anzeigen eines gemeinsamen oder drei persönlichen Abwurfstapels/n platziert werden soll. (Your = Euer oder Dein?!) Das ergibt sich dann aus der verfügbaren Kartenzahl, hätte man aber besser lösen können. Zumal absolut nichts zum Beginn der Eisenbahnphase steht, wo es diese auszusortierenden Karten nicht mehr gibt. Meckern auf hohem Niveau ... denn das Spiel hat uns begeistert. Die Versorgung mit Bier zum Liefern und die verschiedenen Güter mit variabler Händlerpositionierung bringen interessante neue Entscheidungen. In der Erstpartie waren wir sicher ein gutes Stück vom Optimum entfernt, ein Mitspieler konnte mangels Bier in der Eisenbahnphase sogar 4 Fabriken nicht umdrehen. Dennoch eine sehr positive Erfahrung und hoher Wiederspielreiz.
Dann #ViticultureEssentialEdition zu viert: Meine Frau und ich hatten vor Jahren mal mit Sankt Peter das einfache #Viticulture gespielt und fanden es nicht so toll. Unsere Mitspieler hatten vor längerer Zeit ihre Erstpartie mit dem jetzt genutzten Exemplar. Unsere Partie hat uns etwas ratlos zurückgelassen, da das Kartenglück eine derart massive Rolle spielt, dass es uns viel vom möglichen Spielspaß verleidet hat. Die Kartenstärken bzw. Fähigkeiten sind sehr unterschiedlich, und wer Karten zieht, die gut zusammenpassen, wird eher um den Sieg mitspielen können als jemand, der rundenlang nur weiße Reben auf die Hand bekommt. Ansonsten gibt es in der Knappheit der Felder und der Bedeutung der Spielreihenfolge durchaus interessante Entscheidungen zu treffen. Was mir gefallen hat, war, dass im Gegensatz zu vielen anderen Worker Placement Spielen eine schlanke Strategie (hatte mir nur 1 zusätzlichen Arbeiter geholt) zum Erfolg führte - vielleicht auch bedingt dadurch, dass ich mit 1 Ausnahme in jeder Runde als erster oder spätestens zweiter aufgestanden bin und damit gute Felder zur Auswahl hatte. Besonders wesentlich war das in der letzten Runde, wo ich mit 9 Siegpunkten beide Bonusfelder (je +1 Siegpunkt) belegen und im Winter mit der ersten Aktion und meinem großen Arbeiter 2 Aufträge für zusammen 9 Punkte erfüllen und die Mitspieler so mit dem Spielende überraschen konnte. Für mich hier ein guter Spannungsbogen (Wird mir noch jemand in die Quere kommen können?), aber insgesamt würde ich es wohl nur bei offener Kartenauslage beim Kartenziehen nochmal spielen wollen. Dazu wird es aber wohl nicht kommen, ich hörte etwas von Verkaufsabsichten.
Anschließend unsere Erstpartie #PaperTales zu viert. Viel Kartendrafting, in der Tat ein Hauch von #7Wonders, allerdings nicht so befriedigend und aufgrund der höheren Bedeutung der Kämpfe arg glücksabhängig - da kann ich meine Angriffsreihe auf 13 aufmotzen und trotzdem gegen die 14 meines Nachbarn verlieren. Beim großen Bruder gibt es alternative Wege, hier nicht. Akzeptabel aufgrund der kurzen Dauer, aber kein Spiel, dass ich unbedingt spielen muss.
Als Absacker dann noch #PennyPapersAdventureTheTempleOfApikhabou zu viert: Pen and Paper mit großen Freiheitsgraden. Hatte leider übersehen, dass wiederholte Zahlentripel nicht nochmals Punkte bringen, daher um 3 Punkte nur Zweiter geworden. Hübsch und gerne wieder.