Spielbericht zu unserer Erstpartie #Root gestern. Ja, ich habe es geschafft, sowas Verrücktes auf den Tisch zu kriegen! *freu* Der Hinweis "das ist die Nummer 1 der BGG-Hotness-Liste und geht aktuell bei Ebay für 150 Euros weg" erzeugt zumindest etwas hilfreiche Neugier...
Bis vorgestern hatte ich nur das Grundspiel vorbereitet. Dann gesehen: es sind 5 Leute. Autsch. Neue Spiele erkläre ich am liebsten als 3er. Sowas stark Asymmetrisches gleich als 5er? Doppel-Autsch! Egal. Also Riverfolk noch vorbereitet; schien mir leichter als die Lizards und zwei Vagabunden wollte ich nicht. Dann zum Spieletreff mitgebracht ... und alle beschließen, Root ausprobieren zu wollen. Schön. Zum Glück hatte ich mir eine Erklärreihenfolge zurechtgelegt. Hat alles gut geklappt. Mit Erklärung 3,5 Stunden. Das halte ich für so ein Spiel zu fünft für völlig okay, wenn noch niemand es vorher gespielt hat.
Zum Spiel selbst: Ich hatte freiwillig die Eyrie Dynastie genommen; den Programmiermechanismus wollte ich keinem Neuling zumuten (bzw. unvorbereiteten Neuling, denn es war ja auch für mich die Erstpartie). Die Marquise marschierte am Anfang punktemäßig vorweg (dürfte normal sein), die Woodland Alliance hatte erstmal Probleme, ein Bein auf den Boden bzw. in den Wald zu bekommen (dürfte normal sein), der Vagabund räumte schnell die Ruinen leer und holte weitere Gegenstände von der Alliance ab, die ein bisschen craften konnte. Beim Riverfolk wollte am Anfang niemand einkaufen, aber irgendwann kamen die auch in Gang. Ich hatte mit den Eyrie anfangs auf den charismatic leader gesetzt, um erstmal vor dem unvermeidlichen (?) Regierungswechsel schnell viele Krieger auf den Plan zu kriegen.
Irgendwann waren wir alle so bei rund 20 Siegpunkten relativ dicht beisammen. Ich hatte inzwischen meinen zweiten Leader, der Vagabund hatte einen Haufen Gegenstände (u.a zwei Teekannen und zwei Säcke, also auch keine Probleme mit Aufbewahrung und Reaktivierung). Das Riverfolk konnte mit punkteträchtigen Zügen aufholen, u.a. durch crafting. Die Alliance hatte drei Basen auf dem Plan... und das ist zuviel, wie ich inzwischen weiß. Denn ziemlich plötzlich haben die dann auf einmal einen 12-Punkte-Zug rausgehauen und gewonnen. Niemand hatte ernsthaft die Grünen gestört und der Vagabund hat sich mit ihnen alliiert und sie dafür auch noch mit vielen Karten (aid-Aktion) gefüttert. Wenn die Alliance dann erstmal 3 Basen auf dem Plan hat, ist sie kaum mehr zu stoppen. Die 12 Punkte kamen zustande, indem vier oder fünf Sympathie-Token platziert wurden (die letzten beiden im evening: vier Militär-Aktion = move, sacrifice, move, sacrifice) und dazu zwei wertvolle Gegenstände erschaffen wurden.
Hat das Spiel gefallen? Hmm. Kann ich nach einen Spiel noch nicht sagen; dafür ist das Spiel zu anders zu allem anderen, was man normalerweise spielt. Aber ich würde es gerne möglichst bald nochmal spielen, die anderen wohl größtenteils auch. Das ist ein gutes Zeichen. Nur der Katzenspieler war nicht ganz so begeistert, wie sein Reich sich langsam Stück für Stück aufgelöst hat. Aber das halte ich für ein Anfänger-Problem. Beim nächsten Mal wissen wir, dass wir im Zweifelsfalle wohl eher mal der Alliance Einhalt gebieten müssen anstatt uns auf die leichten Katzen-Ziele zu stürzen. In Root steckt noch viel drin, was es zu entdecken gilt. Wir haben erstmal nur an der Oberfläche gekratzt.