Beiträge von Ernst Juergen Ridder im Thema „Hausregeln“

    widow_s_cruse Das sind Lösungen für Leute von heute. Ich stamme ja, wie meine Kinder gerne sagen, noch aus der Steinzeit.

    Als Catan Junior kam, konnten meine beiden Jüngsten schon Catan ohne Kinderstapel spielen, das konnten sie schon mit 8 Jahren. Da brauchte ich die Juniorversion nicht mehr.

    Geld als Trostpflaster für nicht erhaltene Rohstoffe hat in meiner Spielegruppe auch nicht jeden zufriedengestellt. "Geld? Ich brauche kein Geld, ich brauche Rohstoffe." Und eine halbe Stunde später: "Wieso habe ich kein Geld?"

    Bei Catan haben wir vor Jahren, als die Kinder noch kleiner waren, einen Kinderstapel aus je 5 Rohstoffen gebildet (gemischt). Immer wenn die Kinder durch das Würfelergebnis keinen Rohstoffertrag hatten, bekamen sie vom Kinderstapel zwei Karten. Da blieb immer noch Platz für den catanschen Frust, das war aber für die Kinder deutlich entspannter.

    Damit nimmst Du dem Spiel leider eine strategische Dimension

    Mir bewusst, aber egal. Mir geht Thema vor Mechanik und Strategie.


    Wenn ich mich über etwas aufregen muss, was ich persönlich als thematischen Unsinn empfinde, wird das Spiel entweder verkauft, oder es wird angepasst.


    Verkauft habe ich z.B. Helios, weil es neben seinem schlecht recherchierten Thema Mechaniken enthält, die ich thematisch allenfalls als groben Unfug bezeichnen kann. Das mag als Spiel funktionieren, aber das genügt mir nicht.

    Verkauft habe ich z.B. auch Macao, weil ich es als thematisch unsinnig empfinde, wenn Waren, die man in der Stadt kauft, wie durch ein Wunder auf einem Schiff auf hoher See erscheinen. Mechanisch mag das funktionieren, mich regt es nur auf.

    Hausregeln haben eine dumme Eigenschaft:

    wenn Spieler zu einer Partie zusammenkommen (z.B. auf Cons, Spiele-Wochenenden, Spiele-Abenden), die jeder normalerweise mit eigenen Hausregeln spielen (die ja meist sogar Charakter und Balance des Spiels verändern), müsste jedesmal erst eine Abstimmung erfolgen, mit welchen Hausregeln gespiel werden soll.

    Das halte ich nicht für gut, deshalb gibt's bei mir nur Hausregeln, wenn's unbedingt notwendig ist - also fast keine.

    Das Problem hätte ich jetzt nicht. Bei uns gilt -außer beim Spielen mit meiner Frau-, dass ich die Regeln erkläre und danach wird gespielt. Ob da eine "Hausregel" untergejubelt wird, merkt in meiner Spielegruppe ohnehin keiner. Die interessieren sich nicht für Regeldiskussionen pp, die wollen einfach erklärt haben, wie es geht, und dann spielen.


    Wenn ich mit meiner Frau spiele, wird schon mal über die Regel diskutiert, diese auch notfalls gemeinsam zur Kontrolle gelesen.


    Hausregeln verwende ich aber so gut wie gar nicht.


    Eine Ausnahme ist z.B.:


    Bei Stone Age bekommt man, wenn man Leute nicht ernähren kann, eine "Strafe" von 10 Minuspunkten. Man kann ja auf die Idee kommen, dass das nichts macht, wenn man anderweitig mehr Punkte machen kann, als man könnte, wenn man alle ordentlich ernährt, Strafe "eingerechnet" (Stichwort: "Hungerstrategie").

    Da ich das für thematisch unbefriedigend halte, ein Clanhäuptling hat gefälligst seine Leute nicht hungern zu lassen, wenn das vermeidbar ist, und mir die "Strafe" von 10 Minuspunkten nicht ausreichend abschreckend erscheint, gilt bei uns die Hausregel:

    Zusätzlich zu den 10 Minuspunkten wird jeder nicht ernährte "Arbeiter" aus dem Spiel genommen. Wer also 5 Leute im Spiel hat, davon 2 nicht ernährt, hat danach eben nur noch 3 und kann insgesamt nur noch auf maximal 8 Leute kommen, zwei sind ja nicht mehr verfügbar. Wer dann noch Lust auf die Hungerstrategie hat, mag tun, was er nicht lassen kann.